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Spahn stoppt AstraZeneca-Impfungen, Lauterbach hätte Impfstoff weiter genutzt

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Als leicht lagerbares und günstiges Präparat könnte der Corona-Impfstoff von Astrazeneca äußerst populär sein. Doch das in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford entwickelte Vakzin stößt seit Monaten …
Als leicht lagerbares und günstiges Präparat könnte der Corona-Impfstoff von Astrazeneca äußerst populär sein. Doch das in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford entwickelte Vakzin stößt seit Monaten immer wieder auf Kritik und Vorbehalte hinsichtlich Wirksamkeit, Lieferpraxis und möglicher Nebenwirkungen. Nun haben auch Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien die Astrazeneca-Impfungen nach Berichten über mögliche schwere Nebenwirkungen ausgesetzt. Die WHO und die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) kündigten Beratungen über das Vakzin an. Im November sorgte Astrazeneca mit der Darstellung für Aufsehen, sein Corona-Impfstoff könne mit der mehr als 90-prozentigen Wirksamkeit der deutlich schwerer lagerbaren und teureren Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna mithalten. Diese Erfolgsquote sei in klinischen Tests allerdings nur festgestellt worden, wenn die erste Injektion nur mit einer halben Dosis erfolgt sei und die zweite Impfung mit der vollen Dosis, räumte der Hersteller ein. Die Entwickler des Astrazeneca-Impfstoffs stellten dies nur durch Zufall fest, weil bei einem Teil der Probanden versehentlich zuerst nur eine halbe Dosis verabreicht wurde. Dieses Missgeschick ließ Zweifel an der Zuverlässigkeit der Tests insgesamt aufkommen. Mittlerweile gibt Astrazeneca die Wirksamkeit seines Corona -Impfstoffs insgesamt mit rund 70 Prozent an. Nach der EU-weiten Zulassung des Astrazeneca-Impfstoffs Ende Dezember schränkten Deutschland und andere Mitgliedsländer die Nutzung zunächst für Menschen bis 64 Jahre ein, weil für ältere Menschen nicht genügend Daten vorlagen. Dadurch war das Vakzin für viele Menschen in der Prioritätsstufe 1 nicht nutzbar. Erst Anfang März gaben Deutschland und auch andere EU-Länder das Mittel auf Grundlage neuer Forschungsdaten auch für ältere Menschen frei. Im Januar teilte das britisch-schwedische Unternehmen mit, dass es im ersten Quartal 2021 nur ein Drittel der vereinbarten 120 Millionen Dosen für die 27 EU -Länder liefern werde. Brüssel reagierte verärgert, weil Astrazeneca Großbritannien und andere Nicht-EU-Länder offenbar weiterhin mit ungekürzten Mengen belieferte. In der vergangenen Woche dann kündigte das britisch-schwedische Unternehmen an, dass es bis zur Jahresmitte voraussichtlich gerade einmal 100 Millionen Impfstoffdosen an die EU liefere, davon 30 Millionen im ersten Quartal. Das Vertrauen in das Astrazeneca-Vakzins könnte auch darunter leiden, dass die EMA zuletzt erklärte, dass schwere allergische Reaktionen auf die Liste der Nebenwirkungen des Impfstoffs aufgenommen werden müssten. Sie verwies darauf, dass im Zusammenhang mit rund fünf Millionen Impfungen in Großbritannien 41 Berichte über einen möglichen anaphylaktischen Schock geprüft würden.

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