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Kanzlerkandidatin ohne Regierungserfahrung

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Annalena Baerbock geht für die Grünen als Kanzlerkandidatin ins Rennen. Warum haben die Grünen sich für die 40-Jährige ohne Regierungserfahrung entschieden?
Mehr zur Bundestagswahl 2021 finden Sie hier Bei den Grünen sind die Würfel gefallen: Parteivorsitzende Annalena Baerbock wird Kanzlerkandidatin. Das haben die beiden Parteivorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck auf einer Pressekonferenz am Montag (19. April) bekannt gegeben. „Heute beginnt ein neues Kapitel für unsere Partei“, sagte die 40-Jährige Baerbock. Sie wolle mit ihrer Kandidatur ein Angebot machen: „Für die gesamte Gesellschaft. Als Einladung, unser vielfältiges, starkes, reiches Land in eine gute Zukunft zu führen.“ Die Entscheidung ist in der Tat historisch: Baerbock ist nicht nur die erste grüne Kanzlerkandidatin, sondern auch jüngste Kanzlerkandidatin überhaupt. Die Völkerrechtlerin, die dem „Realo“-Flügel der Partei zugerechnet wird, wurde 1980 in Hannover geboren und sitzt seit 2013 im Bundestag. Regierungserfahrung fehlt ihr allerdings: Zwar saß Baerbock bereits dem Landesverband in Brandenburg vor, politische Ämter außerhalb der Partei hat sie aber bislang nicht übernommen. Anders als ihr Mitbewerber um die Kanzlerkandidatur Robert Habeck, der beispielsweise Erfahrung als stellvertretender Ministerpräsident in Schleswig-Holstein vorzuweisen hat. Warum machte dennoch Baerbock das Rennen? „Die Entscheidung für Annalena Baerbock war keine Entscheidung gegen Robert Habeck“, ist sich Politikwissenschaftler Lothar Probst, emeritierter Professor der Universität Bremen, sicher. „Die Wahl von Baerbock beruht auf der Gewissheit, dass beide weiterhin als Tandem funktionieren“, sagt der Experte. Dennoch schätzt er, fiel die Wahl auf Baerbock vor allem aus einem Grund: „Die Grünen haben eine starke Tradition als feministische Partei, die Frauen eine starke Rolle einräumt und regelmäßig die ersten Listenplätze mit weiblichen Kandidatinnen besetzt“, sagt Probst. Es sei deshalb nicht zwangsläufig auf Baerbock hinausgelaufen, als junge Frau sei sie aber gewissermaßen die ideale Gegenspielerin von Alphatieren, die seit langem in der Politik tätig sind.

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