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Ein Jahr im Amt in den USA: Hoffnung auf Joe Biden hat sich in Luft aufgelöst

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„Onkel Joe“ sollte der Anti-Trump werden. Der Präsident, der das Land versöhnt. Ein Jahr später hat sich die Hoffnung in Luft aufgelöst.
Als er am 20. Januar 2021 auf den Stufen des Washingtoner Kapitols zum 46. Präsidenten der USA vereidigt wurde, tanzten Millionen liberale Amerikaner im ganzen Land ausgelassen vor Freude – sie feierten den neuen Mann im Weißen Haus: Joseph R. Biden (79). Der Demokrat mit dem Spitznamen „Onkel Joe“ sollte der Anti-Trump werden. Der Präsident, der das Land versöhnt. Der die Normalität zurückbringt. Der Amerikas Image in der Welt repariert. Ein Jahr später hat sich diese Hoffnung in Luft aufgelöst. Biden und seine Vizepräsidentin Kamala Harris (57) sind in den Umfragewerten krass abgestürzt. Sie konnten die Flügel ihrer Partei nicht kontrollieren und trotz ihrer Mehrheit im Senat und Abgeordnetenhaus nicht eines ihrer Wahlversprechen unbeschadet durchboxen. Gleichzeitig sind die Amerikaner weiterhin tief gespalten. BILD zieht die Biden-Bilanz! In seinem erbitterten Wahlkampf gegen Donald Trump (75) hatte Joe Biden mehr als 80 Millionen Stimmen bekommen. Mehr als jeder andere gewählte US-Präsident zuvor. Als er seinen Job antrat, hielten 56 Prozent der Amerikaner ihn für einen guten Commander-in-Chief. Doch diese Flitterwochen waren bald vorbei. In der vergangenen Woche sagten in einer Umfrage der Quinnipiac-Universität nur noch 33 Prozent, dass der Ex-Vize von Barack Obama (60) einen guten Job mache. Kein anderer Präsident stand nach einem Jahr so schlecht da! Selbst Trump brachte es im Januar 2018 auf 36 Prozent. „Wir werden dieses tödliche Virus besiegen“, versprach Biden seinen Landsleuten bei seiner Vereidigung. Am Independence Day (4. Juli) erklärte er dann: „Wir sind kurz davor, unsere Unabhängigkeit von dem Virus zu erklären.“ Die Amerikaner glaubten ihm. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) waren damals mit seiner Covid-Politik zufrieden. Am vergangenen Dienstag waren es nicht einmal mehr 45 Prozent! Die Gründe sind vielfältig: Die Delta- und Omikron-Varianten ließen die Infektionszahlen wieder in die Höhe schnellen. Die Todeszahlen stiegen erneut an, und die Einlieferungen in Krankenhäuser haben ein neues Rekordniveau erreicht. Doch was die Amerikaner vor allem verärgert, ist ein Mangel an Transparenz. Sie fühlen sich von ihrem Präsidenten nicht an die Hand genommen, nicht informiert. Tatsächlich gab Biden im vergangenen Jahr nur 22 Interviews – weniger als all seine Vorgänger. Und er hielt nur neun Pressekonferenzen. Zum Vergleich: Trump hielt im selben Zeitraum 22 Pressekonferenzen und gab satte 92 Interviews. Bidens Berater horchten auf. Gestern trat Biden die Flucht nach vorn an. Er stellte sich in einer seltenen Pressekonferenz. Zwei Stunden sprach er und beantwortete die unbequemen Fragen der Journalisten. Er lobte den Kampf seiner Regierung gegen die Pandemie, unterstrich, dass er mehr Covid-Pillen vom Pharma-Riesen Pfizer bestellt habe, als jede andere Nation der Welt und dass die Amerikaner ab sofort freie Covid-Tests bestellen können.

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