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Ukraine-Krieg: Merkel räumt Machtlosigkeit ein

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Angela Merkel sagt in einem Interview, sie habe zu ihrem Amtsende hin kaum noch Einfluss auf Wladimir Putin gehabt. Der News-Ticker am Freitag, 17. Juni.
Erstellt: 17.06.2022Aktualisiert: 17.06.2022, 21:20 Uhr
Von: Kim Hornickel, Tobias Utz, Isabel Wetzel, Fee Halberstadt, Daniel Dillmann, Christian Stör, Delia Friess
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Angela Merkel sagt in einem Interview, sie habe zu ihrem Amtsende hin kaum noch Einfluss auf Wladimir Putin gehabt. Der News-Ticker am Freitag, 17. Juni.
+++ 21.11 Uhr: Der ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk droht laut britischen Geheimdienstexperten weiterhin eine Einkreisung. Die russischen Truppen hätten ihre Bemühungen fortgesetzt, den Ring um die strategisch wichtige Stadt von Süden zu schließen. „In den vergangenen 24 Stunden haben russische Kräfte wahrscheinlich weiterhin versucht, auf der Popasna-Achse die Oberhand zu bekommen, von der sie den Kessel von Sjewjerodonezk vom Süden her einkreisen wollen“, hieß es in dem täglichen Update zum Ukraine-Krieg auf der Webseite des britischen Verteidigungsministeriums. Nach ukrainischen Angaben ist die Chemiefabrik, wo noch Soldaten und Hunderte Zivilisten ausharren sollen, durch russischen Artillerie- und Raketenbeschuss fast vollständig zerstört.
+++ 18.35 Uhr: Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel hat eingeräumt, zu Amtsende kaum noch Einfluss auf Wladimir Putin gehabt zu haben. „Es war ja klar, dass ich nicht mehr lange im Amt sein würde, und so muss ich einfach feststellen, dass verschiedene Versuche im vorigen Jahr nichts mehr bewirkt haben“, sagte Merkel im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Putin sei nicht mehr zu einem Gipfeltreffen im sogenannten Normandie-Format mit Vertretern Russlands, der Ukraine, Deutschlands und Frankreichs bereit gewesen, sagte die CDU-Politikerin. Auch bilaterale Gespräche seien nicht mehr möglich gewesen, erklärte Merkel. Sie schloss in dem Gespräch nicht aus, dass Putin mit seinem Angriffskrieg möglicherweise bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Amt gewartet habe. „Mein Ausscheiden kann ein Beitrag gewesen sein, wie zum Beispiel auch die Wahl in Frankreich, der Abzug der Truppen aus Afghanistan und das Stocken der Umsetzung des Minsker Abkommens“, sagte sie.
+++ 16.45 Uhr: Der britische Premier Boris Johnson hat überraschend die ukrainische Hauptstadt Kiew besucht. Das teilte ein Sprecher von Johnson mit. Er werde sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen treffen. Selenskyj selbst erklärte, er freue sich den „großen Freund der Ukraine“ wieder in Kiew zu sehen.
+++ 15.45 Uhr: Ein Kriegsschiff der russischen Flotte hat am Freitag zwei Mal das Hoheitsseegebiet von Dänemark verletzt. Die Korvette sei in der Nacht nördlich der Insel Christiansø bei Bornholm in das Gebiet hineingefahren, teilte das dänische Verteidigungskommando am Freitagnachmittag mit. Nach einem Funkspruch der Marine habe das russische Kriegsschiff das Gebiet umgehend wieder verlassen, hieß es. Dänemarks Außenminister Jeppe Kofod bestellte wegen des Vorfalls den russischen Botschafter ein. Es handle sich um eine zutiefst verantwortungslose und völlig inakzeptable Provokation, betonte Kofod in einem Statement auf Twitter. Die beiden Vorfälle ereigneten sich während Folkemødets, einer jährlich abgehaltenen politischen Veranstaltung, die gerade wieder auf Bornholm stattfindet. „Rüpelmethoden funktionieren nicht gegen Dänemark“, schmipfte der Außenminister.
+++ 14.15 Uhr: Seit dem Kriegsbeginn Ende Februar sind in der Ukraine russischen Angaben zufolge knapp 2.000 ausländische Kämpfer getötet worden. „Insgesamt umfassen unsere Listen Söldner und Waffenspezialisten aus 64 Ländern“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow, am Freitag. Die meisten getöteten Kämpfer stammten demnach aus Polen, den USA, Kanada und Großbritannien. Konaschenkows Aussagen sind nicht unabhängig prüfbar.
+++ 13.30 Uhr: Die Lage rund um Asot-Chemiewerk von Sjewjerodonezk ist weiterhin schwierig. Die Stadt im Donbass wird seit Wochen belagert. Eine Evakuierung des Chemiewerks ist laut Angaben des Regionalgouverneurs nicht möglich: Dafür brauche es eine „vollständige Waffenruhe“, erklärte Serhij Hajdaj am Freitag. Laut Hajdaj haben 568 Menschen in der Fabrik Zuflucht gesucht, darunter 38 Kinder. Russland hatte der Ukraine am Mittwoch vorgeworfen, die Evakuierung von der Menschen aus der Zivilbevölkerung aus der Chemiefabrik verhindert zu haben. Moskau habe einen Korridor geschaffen, um Zivilistinnen und Zivilisten aus der Asot-Fabrik in Sicherheit zu bringen. Die ukrainischen Kräfte hätten die Feuerpause aber „mehrfach“ gebrochen.

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