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Proteste im Iran: "Wir fürchten uns nicht, wir sind alle zusammen"

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Nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini gehen im Iran Tausende auf die Straße. Mindestens sechs Menschen starben bei den Protesten.
Nach dem Tod der 22-jährigen Mahsa Amini gehen im Iran Tausende auf die Straße. Mindestens sechs Menschen starben bei den Protesten.
In der fünften Nacht in Folge haben am Dienstag in mehreren iranischen Großstädten zahlreiche Menschen gegen Polizeigewalt und die strengen Kleidungsvorschriften für Frauen demonstriert. Demonstrantinnen verbrannten in den vergangenen Tagen öffentlich ihre Kopftücher. Neben regierungskritischen Slogans wurde immer öfter gerufen: „Wir kämpfen, wir sterben, wir werden uns den Iran zurückholen.“
Bei den landesweiten Protesten wurden nach Angaben iranischer Medien vom Mittwoch auch mindestens sechs Menschen getötet. Unter ihnen seien mindestens ein Polizist und fünf weitere Teilnehmer der Proteste. Die genaueren Umstände ließen sich zunächst nicht überprüfen.
Sogar in der erzkonservativen Stadt und dem schiitischen Zentrum Ghom demonstrierten junge Menschen gegen die islamischen Kleidungsvorschriften. Zahlreiche Protestanten wurden festgenommen, wie die iranischen Nachrichtenagenturen Isna und Fars berichteten. Sie fordern Aufklärung für einen Todesfall, der das Land tief erschüttert.
Der Auslöser für die Welle der Empörung ist der Tod von Mahsa Amini. Die 22-Jährige wurde am vergangenen Dienstag von der iranischen Sitten- und Religionspolizei festgenommen, angeblich wegen ihrer „unislamischen“ Kleidung. Auf der Wache fiel Amini nach Polizeiangaben später ins Koma. Am darauffolgenden Freitag wurde ihr Tod festgestellt.
Auf den Sozialen Medien verbreitet sich die Angabe, die junge Frau sei verhaftet worden, weil einzelne Haarsträhnen unter ihrem Kopftuch zu sehen gewesen wären. Was genau nach der Festnahme geschah ist unklar. Nach Polizeiangaben hatte die junge Frau Herzprobleme.
Im Netz kursierte jedoch auch eine andere Version des Hergangs: Nach der Verhaftung sei ihr Kopf im Polizeiauto gegen die Scheibe geschlagen worden, was zu einer Hirnblutung geführt habe. Die Polizei wies diese Darstellung vehement zurück. Laut der iranischen Polizei habe es keinerlei „körperlichen Kontakt“ zwischen Amini und den Sicherheitskräften gegeben, wie das Magazin „Spiegel“ berichtet.

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