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Vonovia will deutlich weniger bauen

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Deutschlands größtem Vermieter laufen die Kosten davon. Die Wohnungsnot droht sich zu verschärfen.
Wegen steigender Zinsen und hoher Baukosten dampft Deutschlands größter Wohnungskonzern Vonovia seine Investitionen für Neubau und Modernisierung ein. Der Dax-Konzern will im kommenden Jahr eine halbe Milliarde Euro in Modernisierung und 350 Millionen Euro in Neubau stecken und damit deutlich weniger als in den vergangenen Jahren. Für das laufende Jahr hatte das Unternehmen aus Bochum 800 bis 900 Millionen Euro für Modernisierung und eine halbe Milliarde Euro Investitionen für Neubau kalkuliert.
„Der Neubau zu vernünftigen Konditionen ist nicht mehr möglich“, sagte der Vonovia-Vorstandsvorsitzende Rolf Buch in einer Telefonkonferenz am Freitag zur Vorlage der Ergebnisse für das dritte Quartal. Die Zinsen seien um den Faktor 4 gestiegen. Auch der Anstieg der Baukosten sei dramatisch. Buch wies darauf hin, dass diese Entwicklung den Neubauzielen widerspricht, die seiner Ansicht nach mit 400 000 Wohnungen im Jahr sogar zu wenig ambitioniert seien. „Wir müssten eigentlich alle die Investitionen steigern. Wir gehen aber notgedrungen auch aufgrund der Finanzierungskosten in die andere Richtung“, sagte Buch.
Nötig seien 150 Milliarden Euro Investitionssumme in Deutschland, um das Neubauziel zu erreichen – und zwar jedes Jahr. Zum Vergleich: Das Sondervermögen für die Bundeswehr, das einmalig bereitgestellt werden soll, beträgt 100 Milliarden Euro. Lösen könne das die Immobilienwirtschaft nicht allein, ar­gumentierte Buch und sprach sich dafür aus, entweder die Fördersumme für den Neubau deutlich anzuheben oder die Standards für Modernisierungen nicht noch schärfer festzulegen.

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