Start Deutschland Deutschland — in German Erstes Flüssiggasterminal eröffnet: So geht es in Deutschland mit LNG weiter

Erstes Flüssiggasterminal eröffnet: So geht es in Deutschland mit LNG weiter

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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und weitere Regierungsmitglieder haben am Samstag im niedersächsischen Wilhelmshaven das erste deutsche LNG-Terminal offiziell eröffnet. Verflüssigtes Erdgas soll in den kommenden Jahren die Energieversorgung zusätzlich absichern. Damit verringert sich die Abhängigkeit von Russland – aber es gibt auch ein paar wunde Punkte.
Wilhelmshaven ist fertig. Herzstück des schwimmenden Terminals vor der Nordseeküste ist das fast 300 Meter lange Spezialschiff „Höegh Esperanza“. Es soll künftig das von Tankschiffen angelieferte verflüssigte Erdgas in den gasförmigen Zustand umwandeln und in das deutsche Gasnetz einspeisen. Das Schiff ist bereits mit Gas beladen und soll in der kommenden Woche seinen Betrieb aufnehmen.
Ab Mitte Januar werden die LNG-Tanker eintreffen, heißt es aus der Landesregierung. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) will noch ein zweites Terminal in der Stadt am Jadebusen ansiedeln. Wilhelmshaven II soll Ende 2023 anlaufen, vorerst ebenfalls als Schwimmterminal.
In Stade hatte ein privates Konsortium bereits vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine damit begonnen, mit dem US-Konzern Dow eine Anlage in der Nähe des Chemieparks vorzubereiten. Ende 2023 soll hier eine schwimmende Plattform in Betrieb gehen, Bauschritte wie Deichüberfahrten sind genehmigt. Ein fester Umschlagplatz soll bis 2026 fertig sein.
Noch vor dem Jahreswechsel soll in Brunsbüttel ein Schwimmterminal seine Arbeit aufnehmen. Der erste LNG-Tanker soll Ende Dezember dort festmachen. Parallel plant dort die German LNG Terminal GmbH eine feste Anlage, die voraussichtlich 2026 in Betrieb gehen könnte.
Im vorpommerschen Lubmin, wo auch die deutsch-russischen Gasleitungen Nord Stream 1 und 2 ankommen, will das Unternehmen Deutsche Regas mit einem schwimmenden Terminal LNG importieren. Starttermin sollte eigentlich Anfang Dezember sein, doch Verzögerungen im Genehmigungsverfahren verhinderten das. Regas hofft aber, noch in diesem Monat den Betrieb aufnehmen zu können. Ein zweites Terminal soll in der zweiten Jahreshälfte 2023 an den Start gehen.
Wegen des Zeitdrucks in der Energiekrise wurden Planungsverfahren beschleunigt, die Landesregierungen legten allerdings Wert auf eine Veröffentlichung von Projektunterlagen. Kritiker konnten bzw. können Einwendungen gegen die Vorhaben einreichen. Gegen Wilhelmshaven I kündigte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) noch am Einweihungstag rechtliche Schritte an.

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