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Ex-Eigentümer drohte mit Suizid: Familie kann nach 1155 Tagen ins eigene Haus

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Diana und Timo Schulten glaubten, bei einer Zwangsversteigerung ihr Traumhaus erworben zu haben. Doch dann zog der frühere Eigentümer nicht aus.
Erstellt: 28.04.2023, 20:30 Uhr
Von: Constanze Juckenack
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Diana und Timo Schulten glaubten, bei einer Zwangsversteigerung ihr Traumhaus erworben zu haben. Doch dann zog der frühere Eigentümer nicht aus.
Hamm – Am Donnerstag um 9 Uhr stehen Diana und Timo Schulte mit Polizisten, Anwalt, Gerichtsvollzieher, dem sozialen Dienst und einer Amtsärztin vor der Tür ihres Hauses in Hamm. Es ist 1155 Tage her, dass sie es gekauft haben. Nun sollen sie die Schlüssel bekommen. „Es war surreal, wie im Film“, sagt Diana Schulte. „Die Polizisten sind als Erste rein.“ Der frühere Bewohner habe die Schlüssel zwar schon am Vortag abgegeben – doch der Gerichtsvollzieher wollte sicher gehen, dass alles in Ordnung ist. Und das war es, endlich.
Im Winter 2020 hatte Timo Schulte das Architektenhaus unter den Zwangsversteigerungen entdeckt. Es erschien ihm wie gemacht für sich und seine Familie: am Stadtrand gelegen, mehr als 300 Quadratmeter Wohn- und Gewerbefläche, barrierearm. Das ist wichtig für Timo Schulte. Der gelernte Elektriker sitzt seit einem schweren Arbeitsunfall im Rollstuhl. Für 425.000 Euro ging die Immobilie an die Familie, samt Räumungstitel.
Denn der bisherige Eigentümer, ein etwa 80 Jahre alter Mann, hatte das Haus im Zuge einer Insolvenz verloren und wohnte noch darin. Nach der Zwangsversteigerung bat er Schultes um Aufschub. Er müsse eine neue Bleibe für sich und seine Lebensgefährtin finden. Die Schultes gaben ihm bis Juni 2020 Zeit.
Als er im August 2020 noch im Haus lebte, wollten Schultes vollstrecken lassen.

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