Start Deutschland Deutschland — in German Ron DeSantis – Erzkonservativer Macher, unnahbarer Mensch

Ron DeSantis – Erzkonservativer Macher, unnahbarer Mensch

114
0
TEILEN

Er ist kein Mann des Volkes, aber punktet bei vielen Konservativen mit knallharter rechter Politik. Das Mantra von Ron DeSantis ist, niemals nachzugeben.
Tallahassee – Bewahrung der traditionellen Familie, hartes Vorgehen gegen Migranten und Schutz vor „linker Agenda“: Das ist die Politik, die der Republikaner Ron DeSantis im Angebot hat.
Mehr News zur US-Politik
Der Gouverneur von Florida will Präsident der USA werden – seine Bewerbung für die Kandidatur seiner Partei hat er am Mittwoch öffentlich gemacht. Im Moment ist der Hardliner bei den Republikanern der einzige ernstzunehmende Widersacher von Ex-Präsident Donald Trump. Wer ist der Mann, der nach der Wahl 2024 ins Weiße Haus einziehen will?
Der 44-Jährige hat sich in den vergangenen Jahren strategisch als stramm rechter Macher positioniert. Und der gegenwärtige Kulturkampf in den tief gespaltenen Vereinigten Staaten bietet ihm dafür die perfekte Bühne: Die Taktik des smarten Absolventen der renommierten Harvard Law School und Ex-Navy-Mitglieds ist es, Reizthemen mit radikaler rechter Politik medienwirksam zu besetzen und die Konservativen damit hinter sich zu vereinen.
DeSantis ging aggressiv gegen Transpersonen und Aufklärung über sexuelle Orientierungen in Schulen vor. Damit richtete er sich vor allem gegen die „woke“-Ideologie. Dieser Begriff diente ursprünglich zum Beschreiben einer Haltung gegen Diskriminierung und Ungerechtigkeit, wird in den USA mittlerweile aber von vielen genutzt, um überzogene linke Korrektheit zu brandmarken.
Anti-„woke“ zu sein ist DeSantis‘ Markenzeichen. Den Satz „Florida ist der Ort, an dem Woke stirbt“ hat er unter frenetischem Jubel seiner Anhänger Dutzende Male wiederholt. Er sieht sich als aggressiver Gegner linker Politik des medialen und elitären Mainstreams, den rechte Kreise zum Feindbild aufgebaut haben. Ein Mann, der im Angesicht des Bösen nicht mit der Wimper zuckt, für den Nachgeben keine Option ist. Er provoziert Kritik von liberalen Medien, Firmen oder Personen, weil sie ihm Auftrieb verschafft.
Das womöglich beste Beispiel ist DeSantis‘ Corona-Politik in Florida, die fast ohne Beschränkungen und staatliche Zwangsmittel auskam. Gleichzeitig gingen die Infektionszahlen dort durch die Decke. Er erntete einen Sturm der Entrüstung – doch offenbar hatte er eine große Zahl von Menschen auf seiner Seite, die Umfragewerte wurden immer besser. Auch am Mittwoch verteidigte er seine lasche Linie in der Pandemiebekämpfung und bezeichnete das Vorgehen der US-Regierung als autoritär. Beim Streitthema Einwanderung ließ er vergangenes Jahr mit einer beispiellosen PR-Inszenierung Migranten aus Texas auf die Insel Martha’s Vineyard vor der US-Ostküste fliegen, wo besonders viele liberale und vermögende Amerikaner ihre Sommerdomizile haben.

Continue reading...