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Wie Österreich zu Putins Festung in Westeuropa wurde

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Österreich unterstützt die EU-Sanktionen gegen Russland, will aber keine dauerhaften Schäden an den Geschäftsbeziehungen mit Moskau anrichten.
Erstellt: 09.06.2023, 22:01 Uhr
Von: Bettina Menzel
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Österreich unterstützt die EU-Sanktionen gegen Russland, will aber offenbar keine dauerhaften Schäden an den lukrativen Geschäftsbeziehungen mit Moskau anrichten.
Wien – Österreich steht im Ukraine-Krieg an der Seite Kiews, kritisiert die Invasion des russischen Präsidenten Wladimir Putin öffentlich und unterstützt die EU-Sanktionen gegen Moskau. Trotzdem bleibt Russland der zweitgrößte Investor in der Alpenrepublik. Wien will sich die lukrativen Geschäftsbeziehungen mit Moskau offenbar nicht dauerhaft verscherzen, das hat auch historische Gründe.
Österreich eine Schaukelpolitik zu unterstellen, wäre zu weit gegriffen. In wirtschaftlicher Hinsicht versucht das Land jedoch offenbar, den lukrativen Handelspartner Russland nicht dauerhaft zu verprellen. Die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern sind weiterhin intakt, insbesondere im Finanz- und Energiebereich fließt das Geld weitgehend wie vor dem Krieg.
Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Österreichs, auf Platz zwei der größten ausländischen Investoren liegt bereits Russland. Zwei Drittel der 65 österreichischen Firmen auf dem russischen Markt planen dort trotz des Krieges ihre Geschäfte weiterzuführen, wie eine Umfrage der Kyiv School of Economics im Januar ergab. Darunter das Unternehmen Rotax, dessen Motoren auf iranischen Drohnen gefunden wurden, aber auch der berühmte Energydrink-Hersteller Red Bull.
Die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) ist das wichtigste westliche Geldinstitut in Russland. Die russische Tochter der RBI hat seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs eine wichtige Rolle im internationalen Zahlungsverkehr eingenommen, denn infolge der Sanktionen gegen Moskau waren zahlreiche russische Banken aus dem internationalen Finanzsystem SWIFT ausgeschlossen worden.

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