Der ukrainische Außenminister Kuleba hat Deutschland Zeitverschwendung vorgeworfen. Die News zum Krieg in der Ukraine im Live-Ticker.
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Bei einem Besuch von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Kiew hat ihr ukrainischer Kollege Dmytro Kuleba Deutschland Zeitverschwendung in der Frage der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern vorgeworfen. „Ich verstehe nicht, warum wir Zeit verschwenden“, beklagte Kuleba am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. Die Außenministerin kündigte ihrerseits für das kommende Jahr eine Wiederaufbaukonferenz in Berlin an und sicherte der Ukraine Deutschlands fortgesetzte Unterstützung zu.
Die Ukraine hätte „bereits mehr erreichen können und mehr Leben von ukrainischen Soldaten und Zivilisten retten können, wenn wir Taurus bereits hätten“, sagte Kuleba weiter. „Wir respektieren Ihre Debatten, wir respektieren Ihre Verfahren“, fuhr er fort. Es gebe aber kein objektives Gegenargument. „Je schneller es geschieht, desto mehr wird es geschätzt. Es ist sehr einfach“, fuhr Kuleba fort.
„Uns ist die Situation mehr als bewusst“, sagte Baerbock. Sie verwies jedoch auf offene Fragen: „Wie bei den anderen Lieferungen, die wir geleistet haben, müssen alle Fragen geklärt werden.“ Die Außenministerin war am Morgen zu ihrem vierten Besuch in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar vergangenen Jahres eingetroffen.
Der ukrainische Militärgeheimdienst gab derweil bekannt, die ukrainischen Streitkräfte hätten eine Öl- und Gasbohrinsel im Schwarzen Meer zurückerobert, die seit 2015 unter russischer Kontrolle gestanden habe. Die Bohrinsel befindet sich etwa auf halbem Weg zwischen der von Russland annektierten Krim-Halbinsel und der südwestlichen ukrainischen Küstenregion Odessa. (AFP/tas)
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Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.
Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,8 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 6. September). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.
Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)
Ein Erfolg der ukrainischen Gegenoffensive und neue Waffenlieferungen internationaler Partner werden laut Präsident Wolodymyr Selenskyj den Verteidigungskrieg der Ukraine nicht zu einem „glücklichen Ende“ bringen. „Wir wollen alle den Erfolg und ein Happy End“, sagte Selensykj in einem am Sonntag auf dem US-Sender CNN ausgestrahlten Interview. „Das hier ist kein Film mit einem glücklichen Ende. Wir werden kein Happy End haben. Wir haben viele Menschen verloren. Kein Happy End“, sagte er.
In dem Interview hatte Selenskyj auch angedeutet, dass Bewegung in die Gespräche mit den USA über die mögliche Lieferung reichweitenstarker Lenkflugkörper vom Typ ATACMS gekommen sei. Er hoffe, dass die Ukraine das Waffensystem im Herbst bekomme, sagte Selenskyj. Dieses sei für die Gegenoffensive, und er werde erneut mit US-Präsident Joe Biden darüber sprechen. (dpa/tas)
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Die russische Militärpräsenz im besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja und Kämpfe in der Nähe der Anlage stellen laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ein Sicherheitsrisiko dar. Das sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am Montag vor dem Gouverneursrat seiner Organisation.
Grossi verwies auf seinen jüngsten Ukraine-Bericht, in dem er von einer „anhaltenden, erheblichen Militärpräsenz“ auf dem AKW-Gelände und von mehreren Militär-Lastwagen in einer der Turbinenhallen sprach.
Außerdem berichtete Grossi in dem Dokument erneut von den Minen, die zwischen der äußeren und inneren Eingrenzung der Anlage beobachtet worden sind. Schweres militärisches Gerät sei hingegen bislang im AKW nicht entdeckt worden, sagte Grossi bei einer Pressekonferenz.
Ein Team von IAEA-Beobachtern ist seit einem Jahr ständig in dem frontnahen AKW. Die Expertinnen und Experten haben bislang von den russischen Besatzern keinen ungehinderten Zugang zu allen Bereichen des Kraftwerks erhalten. (dpa/thp)
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Russland fehlen wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine Tausende Fachkräfte – nach Einschätzung britischer Geheimdienste wird das zunehmend zum Problem. Die Mobilmachung und die Wehrpflicht hätten den Arbeitskräftemangel außerhalb des Verteidigungssektors verschärft, teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag beim Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) mit. Der Arbeitermangel in der Industrie habe im Juli etwa einen Rekord erreicht.
Im vergangenen Jahr hätten auch rund 100.000 IT-Arbeitskräfte Russland verlassen. Das seien etwa zehn Prozent der Kräfte in der Branche, schrieben die Briten in ihrem täglichen Update. Im Gegensatz zu Rekrutierungsbemühungen in anderen Branchen habe Russland hier nun Maßnahmen ergriffen, um Arbeitskraft zu erhalten.
„Im Vorfeld der für März 2024 angesetzten Präsidentenwahl werden russische Behörden wahrscheinlich versuchen, weitere unbeliebte Mobilmachungen zu vermeiden“, schrieben die Briten.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. (dpa/tas)
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Im Rahmen ihrer Gegenoffensive gegen die russischen Truppen hat die ukrainische Armee im Osten und Süden des Landes weitere Geländegewinne verzeichnet. „Befreit wurden im Abschnitt Bachmut im Verlaufe der vergangenen Woche zwei Quadratkilometer“, teilte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag bei einem Pressebriefing mit.
Insgesamt seien an diesem Abschnitt im Donezker Gebiet 49 Quadratkilometer zurückerobert worden. Im Gebiet Saporischschja seien die russischen Besatzer südlich des Dorfes Robotyne und westlich des Ortes Werbowe von weiteren 1,5 Quadratkilometern verdrängt worden.
Die Ukraine wehrt seit über 18 Monaten eine russische Invasion ab. Vor gut 14 Wochen hat Kiew eine lang angekündigte Gegenoffensive gestartet, in deren Verlauf nach ukrainischen Angaben bisher rund 250 Quadratkilometer zurückerobert werden konnten. Dennoch kontrolliert Moskau einschließlich der bereits 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim weiter mehr als 100.000 Quadratkilometer ukrainischen Staatsgebiets. (dpa/tas)
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Der Zug des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong Un ist laut einem Bericht der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap „offenbar“ in Richtung Russland gestartet. Kims Zug „scheint abgefahren zu sein“, meldete Yonhap am Montag unter Berufung auf einen nicht genannten Regierungsvertreter. Seit Tagen hatte es Spekulationen über eine geplante Reise Kims zu Gesprächen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin über Waffengeschäfte gegeben.
Die „New York Times“ hatte vergangene Woche berichtet, Kim wolle noch in diesem Monat mit seinem gepanzerten Sonderzug ins russische Wladiwostok reisen. Russland ist ein wichtiger Verbündeter von Kims seit Jahrzehnten international weitgehend isoliertem Land. Nordkorea hatte den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine von Beginn an unterstützt. Nach US-Angaben lieferte das Land dabei auch Raketen und Marschflugkörper.
Im Juli hatte Putin Pjöngjangs „standhafte Unterstützung des militärischen Spezialeinsatzes gegen die Ukraine“ gelobt.
Der „New York Times“ zufolge will Putin Artilleriegeschosse und Panzerabwehrraketen von Nordkorea kaufen. Kim wiederum gehe es um moderne Technologie für Satelliten und U-Boote mit Atomantrieb sowie um Lebensmittelhilfen für die Bevölkerung. (AFP/tas)
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Deutschland will der Ukraine in den kommenden Monaten weitere 40 Schützenpanzer vom Typ Marder zur Verfügung stellen. Der Rüstungskonzern Rheinmetall soll dafür im Auftrag der Bundesregierung gebrauchte Marder-Panzer aus früheren Beständen der Bundeswehr instand setzen, wie das Unternehmen am Montag in Düsseldorf mitteilte. Das Auftragsvolumen beläuft sich demnach auf einen „höheren zweistelligen Millionenbetrag“.
Die Instandsetzungsarbeiten hätten bereits an den Rheinmetall-Standorten Unterlüß und Kassel begonnen, bis zu zehn Schützenpanzer pro Monat könnten ausgeliefert werden, erklärte das Unternehmen. Die Auslieferung solle noch in diesem Jahr anlaufen. Mit der geplanten Auslieferung verdopple sich die Zahl der von Deutschland an die Ukraine gelieferten Marder-Panzer auf 80.
Der Marder wurde eigens für die Bundeswehr entwickelt und wird auch noch von ihr genutzt. Nach Angaben von Rheinmetall zählt er zu den „bewährtesten Waffensystemen seiner Art weltweit“. Die weiteren Marder-Lieferungen waren auch Teil des 700 Millionen Euro schweren Rüstungspakets, das die Bundesregierung zum Auftakt des Nato-Gipfels im Juli in Litauen angekündigt hatte.
Die Bundesregierung hat für ihre Ertüchtigungsinitiative für das ukrainische Militär in diesem Jahr nach eigenen Angaben bereits 5,4 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt – nach zwei Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Für die Folgejahre hat sie den Angaben zufolge im Rahmen von Verpflichtungsermächtigungen weitere Mittel in Höhe von 10,5 Milliarden Euro zugesagt. (AFP)
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Der russische Präsident Wladimir Putin soll seinen eigenen Sicherheitsleuten nicht trauen. Das behauptet ein ehemaliger Mitarbeiter des russischen Sicherheitsdienstes (FSO) in einem Bericht des unabhängigen russischen Fernsehsenders Dozhd. Laut Witali Britschatyi wissen Putins Leibwächter häufig nicht über den genauen Aufenthaltsort des russischen Präsidenten Bescheid.
So etwa bei einem Besuch Putins auf der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim: Seine Ankunft sei sowohl am Flughafen Sewastopol als auch Simferopol angekündigt worden. Es hätte aber auch sein können, dass Putin sich kurzfristig für ein anderes Transportmittel entscheide. Dies zeige, „wie sehr Putin um sein Leben fürchtet“, sagte der frühere FSO-Mitarbeiter Britschatyi.
Die Hauptaufgabe des FSO ist es, die Sicherheit des russischen Präsidenten und der Regierung zu gewährleisten. (tas)
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Russland hat nach eigenen Angaben einen erneuten ukrainischen Drohnenangriff in der Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine abgewehrt. Die Luftabwehr habe in der Nacht zum Montag zwei Drohnen über der Region abgeschossen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.
Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, erklärte im Onlinedienst Telegram, die zwei Drohnen seien über dem Bezirk Jakowlewski abgeschossen worden, der nördlich und westlich der Stadt Belgorod liegt. Es habe keine Todesopfer gegeben. Trümmer der Drohnen seien auf eine Straße in der Nähe eines privaten Wohngebäudes gefallen.
Seit die Ukraine im Juni ihre Gegenoffensive gegen die russischen Truppen gestartet hatte, haben die Drohnenangriffe auf russisches Territorium zugenommen. In der Nacht zum vergangenen Donnerstag wurden nach russischen Angaben zwei Drohnen über der Stadt Rostow am Don zerstört, die ein wichtiges logistisches Zentrum der russischen Streitkräfte ist. Rostow am Don liegt 150 Kilometer von der Ukraine entfernt. (AFP)
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