Verdis Meisterwerk „Rigoletto“ im NDR Klassik Open Air hat am Sonnabend in Hannover insgesamt 25.000 Zuschauer begeistert. Rund 23.000 Zaungäste verfolgten die Oper im Maschpark.
Die herrlichen Klänge von „Rigoletto“ im NDR Klassik Open Air haben am Samstagabend den Maschpark in Hannover erfüllt und 25.000 Menschen begeistert. Mit langem Applaus und stehenden Ovationen feierte das Publikum die Aufführung von Verdis Meisterwerk. Neben den 2.000 Zuschauern auf den ausverkauften Rängen vor der Bühne am Neuen Rathaus verfolgten rund 23.000 Opernfans das Ereignis im Maschpark. Auf einer von zwei Video-Leinwänden konnten sie das Bühnengeschehen beobachten. Auf Decken, Liegen und Campingstühlen hatten sie es sich gemütlich gemacht und genossen die wunderbare Musik in einzigartiger Atmosphäre unter freiem Himmel. An den beiden Veranstaltungstagen – der Generalprobe am Donnerstag und der Aufführung am Sonnabend – besuchten damit insgesamt 33.000 Menschen das NDR Klassik Open Air.
Ein Drama um Liebe, Leidenschaft und Intrigen spielt sich am Samstagabend auf der Bühne am Neuen Rathaus in Hannover ab: „Rigoletto“ im vierten NDR Klassik Open Air.
2.000 Zuschauer füllen die Ränge – die Oper ist ausverkauft.
Trotzdem kann jeder zuschauen: Im Maschpark hat die Stadt zwei Video-Leinwände aufgestellt. Auf diese wird das Bühnengeschehen übertragen.
23.000 Menschen finden sich ein, um Verdis Meisterwerk im Park zu verfolgen.
Sie genießen die einzigartige Atmosphäre …
… und den Blick auf das Neue Rathaus, …
… das man so noch nie gesehen hat.
Das Baugerüst am Rathaus ist mit mehr als 500 Scheinwerfern und 24 Kronleuchtern ausgestattet worden.
Eine große Licht-Choreografie begleitet die Opernaufführung.
Auch der Blick auf die Bühne kann sich sehen lassen.
Vor allem aber lösen die großartigen Stimmen Begeisterung aus.
Bariton Ludovic Tézier überzeugt in der Titelrolle – er ist bereits ein erfahrener und gefeierter Rigoletto.
Tenor Stephen Costello ist als Herzog von Mantua zu erleben, …
… der Rigolettos Tochter Gilda den Hof macht.
Eine bezaubernde Gilda: Sopranistin Nadine Sierra.
Bevor es dunkel wird, können die Zuschauer, die vor der Bühne sitzen, auch in den Maschpark hinüberblicken, …
… wo sich die zahlreichen Zaungäste versammelt haben.
Wer einen der besten Plätze ergattern will, muss früh da sein.
Zum Glück spielt das Wetter mit, sodass man auch am Nachmittag schon gemütlich im Grünen sitzen und die Vorfreude genießen kann.
Die Ecken auf der Wiese, von denen eine der Leinwände am besten zu sehen ist, sind natürlich besonders beliebt.
Die Kulisse für das Großereignis ist atemberaubend – schon bei Tageslicht.
Von der Wiese ist schnell nicht mehr viel zu sehen.
Für viele ist es schon zur festen Tradition geworden, die Sommeroper im Park zu erleben.
„Das vierte NDR Klassik Open Air hat so viele Menschen glücklich gemacht, was gibt es Schöneres!“, sagt Marlis Fertmann, NDR Fernsehchefin in Niedersachsen und Ideengeberin des NDR Klassik Open Air.
Auch bei dieser vierten NDR Sommeroper hat das Wetter bestens mitgespielt. Bei der Generalprobe am Donnerstag hatten die Besucher noch bis zuletzt zittern müssen – gut zwei Stunden vor Beginn kam noch ein Schauer herunter. Dann aber war die Sonne zurück und kein Regentropfen trübte das Open-Air-Erlebnis. Der Sonnabend begann ebenfalls mit Regen, aber die Sonne vertrieb ihn schon am Nachmittag. Und so strömten die Menschen frühzeitig in den Park, um sich die besten Plätze vor einer der Leinwände zu sichern. Wer einfach nur lauschen wollte, lehnte sich zurück und schloss die Augen – oder betrachtete das Neue Rathaus, das in diesem Jahr besonders sehenswert war. Und zwar nicht trotz, sondern gerade wegen des Baugerüsts, das dort steht.
Damit das Gerüst während des NDR Klassik Open Airs nicht störte, war es mit Hunderten Scheinwerfern und mehr als 20 Kronleuchtern ausgestattet worden und erstrahlte in wechselnden Farben – sorgfältig abgestimmt auf die Stimmung der Oper. „Ich habe heute Abend schon den Scherz gehört, man solle das doch immer so lassen“, sagte Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) . Er war direkt aus seinem Italien-Urlaub zur Opernaufführung geeilt – und war froh darüber: „Aus der Toskana zu kommen und dann Italien hier live zu erleben“, das habe sich gelohnt. „Man muss alles rundherum loben, ich will aber besonders die Stimmen hervorheben“, sagte Schostok. „Das ist wirklich Weltklasse, und dann in einem solchen Ambiente. Oper kann man nicht besser an Menschen heranbringen.“
Es waren bekannte Namen der Opernszene, die auf der Bühne zusammenkamen. Ludovic Tézier überzeugte in der Rolle des Rigoletto als ein stimmlicher Charakterdarsteller, der die Widersprüche der Figur brillant nachzeichnete: Er verkörperte den herzlosen Provokateur ebenso authentisch wie den verzweifelt liebenden Vater, mit einer beeindruckend wandlungsfähigen Stimmpräsenz. Großartig harmonierte Nadine Sierra mit ihm in der Rolle seiner Tochter Gilda. Die Leichtigkeit und Brillanz, mit der Sierra auch die virtuosesten Koloraturen interpretierte, war umwerfend – spätestens mit ihrer glänzenden Arie „Caro nome“ hatte sie die Herzen ihres Publikums endgültig für sich gewonnen. Gesanglich und darstellerisch verzauberte sie mit einer hinreißenden Unschuld und einem ergreifenden Bühnentod.
Der Figur des Herzogs von Mantua verlieh Stephen Costellos packende Tenorstimme mühelos den kühlen Charme des Verführers. Mit spielerischer Raffinesse und Leidenschaft gestaltete er die charakterlichen Gegensätze des prahlerischen Schürzenjägers und des (scheinbar) gefühlvoll Verliebten. Eine Spitzenleistung boten alle drei im Quartett im dritten Akt gemeinsam mit Varduhi Abrahamyan als Maddalena: mitreißend der Zusammenklang der ganz individuell und auf höchstem Niveau agierenden Stimmen, kongenial mitgestaltet von der NDR Radiophilharmonie unter der Leitung von Keri-Lynn Wilson. Im Anschluss gab es Dramatik pur in der entscheidenden Gewitterszene, die zum Glück nur auf der Bühne stattfand.
„Das war ein beeindruckender Abend, an dem der NDR seine Kräfte gebündelt hat und hochwertige Unterhaltung bieten konnte“, sagte Joachim Knuth, Programmdirektor Hörfunk des NDR und verantwortlich für den Bereich Orchester, Chor und Konzerte. „Die Künstlerinnen und Künstler unserer Radiophilharmonie, die Solisten und der Festivalchor Hannover haben Erstaunliches geleistet.“ Es sei erfreulich, dass das NDR Klassik Open Air so viele Menschen von nah und fern anziehe „und dass diese besondere Atmosphäre in Hannover sowohl für alteingesessene Opernfans als auch für Neulinge attraktiv ist“.
Auch Marlis Fertmann, NDR Fernsehchefin in Niedersachsen und Initiatorin des NDR Klassik Open Air, freut sich immer besonders über Besucher, die noch nie eine Oper gesehen haben und diese Möglichkeit nutzen, um etwas Neues zu entdecken. Vielleicht habe ja jemand nach dem Abend im Park Lust, auch mal ein Opernhaus zu besuchen. Fertmanns Fazit nach der mitreißenden Aufführung: „‚Rigoletto‘ vor dem schönsten Baugerüst der Welt – ein traumhafter Abend im Maschpark. Gänsehaut inklusive. Das vierte NDR Klassik Open Air hat so viele Menschen glücklich gemacht, was gibt es Schöneres!“
© Source: http://www.ndr.de/kultur/musik/klassik/ndr_klassik_open_air/Rigoletto-verzaubert-25000-Zuschauer,rigoletto646.html
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