Ski-WM: Abfahrtsplätze gehen an Kriechmayr und Mayer
Im zweiten Training lösten Vincent Kriechmayr mit Bestzeit und Matthias Mayer als Dritter ihr Ticket für die Abfahrt am Samstag.
Die Qualifikation im österreichischen Herren-Speedteam für die WM-Abfahrt am Samstag in St. Moritz ist einmal mehr ein Rennen vor dem Rennen gewesen. Deutlicher als Vincent Kriechmayr kann man sich aber nicht qualifizieren, er verwies am Donnerstag mit Bestzeit im Abfahrtstraining Lokalmatador Beat Feuz um 1,30 Sekunden auf Platz zwei. Olympiasieger Matthias Mayer wurde Dritter und erhielt nach Trainerentscheid den Vorzug gegenüber dem Tiroler Romed Baumann, der im Training am Donnerstag als Fünfter zwei Plätze hinter ihm lag.
WM-Debütant Kriechmayr ging am Mittwoch mit Platz fünf im Super-G „der Knopf auf“, er genoss die abendliche Siegerehrung im Kulm-Park in Moritz und legte sich in der Quali am Donnerstag voll ins Zeug. „Das waren hundert Prozent, bei einem mehr wäre ich auf der Schnauze gelegen“, sagte der 25-Jährige.
„Ich freue mich, dass ich bei der WM bei der Abfahrt dabei bin, das ist die Königsdisziplin, die hat in Österreich schon große Bedeutung. Zu den schnellsten vier zu gehören, ist eine Genugtuung. Aber ich bin nicht nur wegen der Qualifikation oder dem Training hier, ich möchte bei den Rennen Topergebnisse zeigen. Ob es für eine Medaille reicht, weiß ich nicht. “
Er sei die Ideallinie gefahren – oder sogar noch besser als besichtigt. „Bei einer Kurve hat es mich weiter runtergedrückt, ich bin draufgestiegen und wusste nicht, ob sich das ausgeht, dass ich drinnenbleibe. Aber anscheinend hat es gut gepasst“.
Beim letzten Sprung passierte ein Schönheitsfehler: „Das war fast ein bisserl zum Schämen, das ist das Einzige, was nicht gut gelaufen ist. Früher haben sie auch so eine Schranz-Hocke gemacht und waren schnell, vielleicht war das noch einmal ein bisserl ein Turbo ins Ziel rein.
Mit Startnummer eins war Mayer gefahren, der dachte im Ziel, eine gute Fahrt gehabt zu haben. Doch mit zwei folgte Kriechmayr und nahm ihm 1,34 ab. „Mothl hat gesagt, er hat dann Angst gehabt, dass er eine Vollschleife bekommt. Aber ich bin mehr am Zacken gefahren als Mothl, auch wenn glaubt, er ist schon gut gefahren, er wird nochmals was draufsetzen können“, glaubt Kriechmayr.
Nach dem „brutal schlechten Start in die Saison“ ist der Verlauf der St. Moritz-WM Balsam auf Kriechmayrs Wunden. „Ich habe wieder gesehen, dass ich schnell Skifahren kann. Das freut mich irrsinnig, ich hätte das hier nicht gelaubt. Schauen wir mal, ob mir das fürs Rennen nochmal gelingt und die Konkurrenz nochmals so einen Schub machen kann. “
Als Zehnter im Super-G von Santa Caterina und Siebenter der Abfahrt von Garmisch-Partenkirchen war Kriechmayr in diesem Winter nur zweimal in den Top zehn.
(APA)
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