„Kauft ihre Sachen“ | Trump-Beraterin macht Werbung für Ivanka
Eine Präsidenten-Beraterin, die im TV offensiv Werbung macht! „Kauft Ivankas Sachen“, forderte Conway die US-Bürger auf.
Erst „alternative Fakten“ nun „gratis Werbung“ für Produkte der Präsidenten-Tochter. Trump-Beraterin Kellyanne Conway löste mit einem Aufruf zum Kauf der Mode von Ivanka Trump eine neue Kontroverse aus.
„Kauft Ivankas Sachen“, forderte sie die US-Bürger am Donnerstag im Sender Fox auf. Conway bezeichnete den Appell als „gratis Werbung“, die sie für die „wundervolle Kollektion“ von Trumps Tochter mache. „Geht und kauft es heute. Ihr könnt es im Internet finden.“ Sie selbst besitze einige Teile der Modelinie.
Zuvor hatte der Präsident selbst sich bereits für die Modelinie seiner Tochter stark gemacht: Er hatte die Kaufhauskette Nordstrom wegen der Streichung der Modelinie Ivankas scharf angegriffen: „Meine Tochter Ivanka wurde von Nordstrom so unfair behandelt“, klagte Trump bei Twitter. „Sie ist ein so wunderbarer Mensch – sie bringt mich immer dazu, die richtigen Dinge zu tun! Schrecklich!“
My daughter Ivanka has been treated so unfairly by @Nordstrom. She is a great person — always pushing me to do the right thing! Terrible!
Mit ihrem klaren Werbe-Aufruf könnte Conway, die zuvor bereits mit der Verwendung des Begriffs „alternative Fakten“ zur Beschreibung offensichtlich falscher Tatsachen für einen Eklat gesorgt hatte, die Ethikregeln der US-Regierung verletzt haben.
„Es handelt sich um einen klaren Verstoß gegen das Verbot, das öffentliche Amt zum privaten Vorteil zu missbrauchen“, sagte Don W. Fox, der ehemalige Direktor der Aufsichtsbehörde Office of Government Ethics, der „Washington Post“.
In sozialen Medien versuchten Trump-Unterstützer Conweys Appell mit Hashtags wie „buyivankatrump“ zusätzlichen Auftrieb zu geben.
Donald Trumps Schwiegersohn und Berater Jared Kushner soll sich über das unkontrollierte Verhalten des US-Präsidenten ärgern.
Und auch Trumps Twitter-Nachricht könnte dem US-Präsident Probleme einbringen! Denn: Der Tweet wurde von Trumps eigenem Profil abgesetzt, dann jedoch auch vom offiziellen Account des US-Präsidenten @POTUS (President of the United States) weiterverbreitet.
Dieses Konto steht Trump erst seit Amtsantritt zur Verfügung, es war unter Vorgänger Barack Obama entstanden und ist nicht für private Zwecke gedacht.
„Dies ist ein Missbrauch des öffentlichen Amts zum privaten Vorteil“, sagte Richard Painter, früherer Ethikbeauftragter in der Regierung von Präsident George W. Bush, dem „Wall Street Journal“. Es sei zudem ein Machtmissbrauch, denn die Nachricht sei eindeutig – Nordstrom werde so zur „Persona non grata“ der Trump-Administration erklärt.
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Trotz Trumps intensivem Getwitter hat Twitter seine Nutzerzahlen im vierten Quartal 2016 nur leicht erhöht. Die Aktie sackte vorbörslich ab.
Trumps Sprecher Sean Spicer hatte den Präsidenten später vehement verteidigt: Trump habe jedes Recht, seiner Familie beizustehen.
Bei der Entscheidung Nordstroms handle es sich ganz klar um eine direkte Attacke auf die Politik des Präsidenten, insbesondere sein Dekret eines Einreisestopps für Staatsangehörige aus sieben Ländern. Spicer ignorierte damit Statements des Konzerns, der seine Entscheidung mit niedrigen Verkaufszahlen der Kollektion begründet hatte.
Kurz nach Nordstrom hatte der Luxuswarenhändler Neiman Marcus „Yahoo News“ zufolge mitgeteilt, Schmuck von „Ivanka Trump“ werde künftig weder online noch im Geschäft in New Jersey verkauft.
Die Marke von Trumps Tochter bietet unter anderem Schuhe, Handtaschen und Kleidung an. Ivanka Trump, die als enge Beraterin ihres Vaters gilt, hatte angekündigt, sie würde von der Spitze ihres Unternehmens abtreten, sobald Donald Trump als Staatsoberhaupt vereidigt sei.
Schon im November hatte es Kritik an einer Werbung für die Ivanka-Firma gegeben. Damals nutzte sie einen TV-Auftritt des Trump-Clans, um Werbung für einen 10 800 Dollar teuren Armreif aus ihrer Kollektion zu machen.
Ivanka Trump hatte das mit Diamanten besetzte Schmuckstück gut sichtbar bei einem Interview in der CBS-Sendung „60 Minutes“ getragen, die zur besten Sendezeit etwa 20 Millionen Zuschauer erreichte. Anschließend verschickte ihr Label per E-Mail Werbung, in der mit der Bitte um Weiterverbreitung auf den Auftritt hingewiesen wurde.
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