Werder Bremen hat in der Bundesliga das erste kleine Erfolgserlebnis gefeiert. Bei Hertha BSC holte die Mannschaft von Trainer Alexander Nouri ein leistungsgerechtes 1: 1.
Werder Bremen hat in der Fußball-Bundesliga am dritten Spieltag zum ersten Mal etwas Zählbares geholt. Die Hanseaten zeigten am Sonntag in Berlin beim 1: 1 (0: 1) gegen Hertha BSC eine couragierte Leistung und entführten letztlich verdient einen Punkt aus der Hauptstadt. Thomas Delaney sorgte mit dem Ausgleich für den ersten Bremer Torerfolg in der noch jungen Saison. Die Partie war zudem eine mit historischem Wert. Mit Bibiana Steinhaus (Langenhagen) leitete zum ersten Mal eine Frau ein Spiel in der deutschen Eliteklasse. Die Norddeutsche machte ihre Sache insgesamt gut und lag insbesondere beim Führungstor der Herthaner mit der Vorteilsauslegung richtig. „Wir sind jetzt in der Liga endlich angekommen. Das Ergebnis ist absolut gerechtfertigt“, meinte Werder-Trainer Alexander Nouri.
Bremens Coach vertraute in weiten Teilen der Startelf, die bei der 0: 2-Niederlage gegen Bayern München aufgelaufen war. Lediglich Florian Kainz rückte für Jerome Gondorf ins Team, und der Österreicher setzte auch sogleich den ersten Akzent in der Partie. Nach einer Hereingabe von Fin Bartels prüfte Kainz Rune Jarstein. Der Hertha-Keeper bekam noch rechtzeitig die Hand an den Ball (4.) . Zu einer ähnlichen Reaktion wurde im Werder-Tor kurz darauf auch Jiri Pavlenka nach einem Kopfball von Niklas Stark gezwungen (6.) – der tschechische Nationaltorhüter parierte glänzend, allerdings hätte ein Tor aufgrund einer Abseitsposition nicht gegolten.
Nach dieser turbulenten Anfangsphase prägten vermehrt Zweikämpfe die Partie. Wenn es gefährlich wurde, dann aber weiter durch die Grün-Weißen. In der 22. Minute setzte sich wieder Bartels durch und bediente im Zentrum Delaney. Der Däne zeigte sich in Tornähe jedoch zu überrascht. Ein auf den ersten Blick harmloser Schuss von Kainz trudelte zudem knapp am Tor vorbei – Herthas Karim Rekik hatte den Ball noch abgefälscht (32.) . Und die Gastgeber? Die taten sich bis dato schwer und warteten lange auf ihre erste richtige Torchance. Sieben Minuten vor der Pause war es soweit: Vedad Ibisevic eroberte das Leder gegen Robert Bauer und passte das Leder zu Vladimir Darida, der vor dem Strafraum von Milos Veljkovic regelwidrig zu Fall gebracht wurde. Schiedsrichterin Steinhaus – die mehrere Minuten zuvor noch einen Werder-Vorteil im Mittelfeld abgepfiffen hatte – wartete dieses Mal richtigerweise die Spielsituation ab. Und weil Bremens Ludwig Augustinsson stehen geblieben, Mathew Leckie aber in halbrechter Position in Schussposition gelaufen war, war das 0: 1 aus Bremer Sicht perfekt (38.) . Der Australier überwand Pavlenka aus spitzem Winkel mit seinem dritten Saisontor.
Der Rückstand zur Halbzeit war für Werder somit mehr als ärgerlich. Hertha bestach lediglich durch die eigene Effektivität und hatte mit der Führung im Rücken nun einen psychologischen Vorteil. Die Gastgeber dominierten die Anfangsphase in Durchgang zwei, doch das Nouri-Team bewies weiter Moral – und besitzt in Delaney ja zudem einen neuen Torjäger. Nach einer Kopfballabwehr behaupete sich der Mittelfeldspieler an der Strafraumgrenze geschickt und schloss mit einem trockenen Linksschuss zum 1: 1 ab (59.) . Werder blieb am Drücker und vergab durch Bartels die mögliche Führung (63.) . Mit zunehmender Spieldauer kamen dann auch die Gastgeber wieder besser ins Spiel, und es entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch. Pavlenka parierte mit etwas Mühe eine Direktabnahme von Valentin Stocker (77.) und Delaney prüfte ein weiteres Mal Jarstein (80.) . In der Schlussphase, in der Bremens Neuzugang Ishak Belfodil noch zu seinem Debüt kam, platzierte Ibisevic einen Kopfball zu ungenau (89.) , und auch ein Schuss von Werders Max Kruse brachte nicht mehr den Lucky Punch (90.+1) .

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