Tirols Wirtschaft: Starker Start ins Jahr 2017, Wachstum bleibt stabil
Innsbruck – Tirols Wirtschaft präsentiert sich zum Jahresstart 2017 in einer – angesichts der schwierigen nationalen und internationalen Rahmenbedingungen – sehr starken Verfassung. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturbarometer der Wirtschaftskammer Tirol (WK) hervor.
Der Geschäftsklimawert (Mittelwert von Lage und Erwartung) liegt mit 44 Prozentpunkten um 10 Prozentpunkte über dem Wert vom Vorjahr. Damit stieg der Geschäftsklimawert zum zweiten Mal in Folge – ein Beleg für eine stabile Wachstumsphase der Tiroler Wirtschaft, so die WK Tirol in ihrer Aussendung am Montag.
Die aktuelle Wirtschaftslage würde von 53 Prozent der Tiroler Leitbetriebe als gut bewertet; nur 2 Prozent seien mit der wirtschaftlichen Lage ihres Betriebes unzufrieden. Besonders erfreulich, so die WK: Die aktuelle Wirtschaftslage der Betriebe wird über alle Branchen hinweg als konstant gut bewertet. Am zurückhaltendsten sei der Tiroler Handel und das trotz insgesamt guter Performance im Weihnachtsgeschäft. Aber auch hier würden immerhin 41 Prozent die wirtschaftliche Lage als gut; 57 Prozent als befriedigend bzw. normal und nur 2 % als schlecht bewerten.
Starke Tiroler Exportwirtschaft als Wachstumstreiber
Eine stabil gute Auftragslage gibt es auch in der Tiroler Industrie: Aktuell würden 42 Prozent von einer guten Auftragslage ausgehen, zum Jahreswechsel 2015/2016 waren es 37 Prozent und zur Jahresmitte 38 Prozent. Hauptverantwortlich für die starke Performance der Tiroler Industrie dürfte die erfolgreiche Exportentwicklung des Jahres 2016 sein.
Warenexporte stiegen um 8,7 Prozent
Im ersten Halbjahr 2016 konnte die Tiroler Wirtschaft laut WK ihre Warenexporte um rund 500 Millionen Euro (8,7 Prozent) gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres steigern: Insgesamt wurden in den Monaten Jänner bis Juni 2016 Waren im Wert von 5,9 Milliarden Euro exportiert. Zum Vergleich: Österreichweit stiegen die Exporte nur um 1,8 Prozen.
In keinem anderen Bundesland gab es eine derartige Steigerung wie in Tirol Dahinter liegen Salzburg mit einem Plus von 4,5 Prozent, Wien mit einem Plus von 3,2 Prozent und Vorarlberg mit einem Plus von 2,7 Prozent. Im zweiten Halbjahr dürften, so die Prognosen, die hohen Wachstumsraten für die Tiroler Exportwirtschaft nicht mehr ganz zu halten gewesen sein. Insgesamt würde mit einem Plus von rund 5 Prozent für das gesamte Jahr 2016 gerechnet. Damit könnten die Exporte Tirols 2016 auf rund 12 Milliarden Euro angestiegen sein.
Bei den Investitionen zeichnet sich eine Trendwende ab
Eine wesentliche Wachstumsbremse der vergangenen Jahre waren die mangelnden Investitionen. Auch hier scheint sich eine Trendwende abzuzeichnen: 29 Prozent der Leitbetriebe wollen in den kommenden sechs Monaten mehr investieren als zuletzt, nur 14 Prozent weniger.
Überdurchschnittlich ist die Investitionsneigung in der Tiroler Verkehrswirtschaft ausgeprägt: Hier planen 48 Prozent der Leitbetriebe, ihr Investitionsniveau zu steigern; im Tiroler Handel sind es 34 Prozent und in der Industrie sind es 30 Prozent. Besonders erfreulich: Auch im Tiroler Tourismus kehrt die Investitionsfreude zurück: Noch zum Jahreswechsel 2015/16 gaben 58 Prozent der befragten Leitbetriebe an, ihr Investitionsniveau zu reduzieren; zur Jahresmitte waren es 40 Prozent. Nun plant jeder vierte Leitbetrieb im Tiroler Tourismus, sein Investitionsniveau zu erhöhen; 17 Prozent wollen reduzieren.
Überwiegend Ersatzinvestitionen
Wermutstropfen dieser Entwicklung: Im Vordergrund würden nach wie vor Ersatzinvestitionen stehen, weniger die kapazitätserweiternden und damit wachstumsfördernden Neuinvestitionen.
Dies wird auch durch eine Befragung der Wirtschaftskammer Österreich belegt: 57 Prozent der österreichischen Unternehmen planen für die kommenden zwölf Monate überwiegend Ersatzinvestitionen.
2017 soll für Tirol ein weiteres Beschäftigungswachstum von rund 1,6 Prozent bringen: Im Jahresdurchschnitt werden im neuen Jahr rund 328.000 Menschen unselbstständig beschäftigt sein. 2017 wird sich das Arbeitskräfteangebot durch die genehmigten Asylverfahren weiter stark erhöhen – was zur Folge haben würde, dass die Arbeitslosigkeit trotz positiver Wirtschaftsentwicklung bei 6,5 Prozent verharrten dürfte. (TT.com)
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