Ukraine-Invasion, Tag 1294: So reagiert die Presse auf den russischen Drohnen-Vorfall in Polen
Nato-Chef Rutte wendet sich nach Drohnen-Vorfall direkt an Putin, russisches Verteidigungsministerium weist Vorwürfe zurück. Der Nachrichtenüberblick am Abend.
© dpa/Rafal Niedzielski
Nato-Chef Rutte wendet sich nach Drohnen-Vorfall direkt an Putin, russisches Verteidigungsministerium weist Vorwürfe zurück. Der Nachrichtenüberblick am Abend.
Stand: heute, 17:56 Uhr
In der Nacht auf Mittwoch waren während eines massiven russischen Angriffs auf die Ukraine mehrere Drohnen in den polnischen Luftraum eingedrungen und abgeschossen worden. Nicht nur die Bundesregierung hat dies auf das Schärfste verurteilt (mehr dazu in unseren Nachrichten des Tages und in unseren Leseempfehlungen). Wie bewertet die Presse den Drohnen-Vorfall? Wir haben einen Blick in die Meinungsspalten geworfen.
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So schreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“: „Welchen Zweck aber verfolgt der Kreml mit dieser Provokation? Sie war und ist ein doppelter Test der Nato: ihrer politischen Geschlossenheit und ihrer Fähigkeit zur Verteidigung des Bündnisgebiets. Die militärische Prüfung hat die Nato ganz gut bestanden.“
Die „Magdeburger Volksstimme“ kommentiert: „Moskau hat den Westen seit Beginn seines Überfalls 2022 mit immer wiederkehrenden Luftraumverletzungen des Nato-Gebiets getestet. Polen sendet nun ein überfälliges Stopp-Signal. Die rote Linie des Westens ist die Nato-Grenze – und das Bündnis steht.“
Bei der „Welt“ heißt es: „Was jetzt folgen muss? Die Europäer sollten sich nach den Solidaritätsaussprüchen endlich einen Werkzeugkasten gegen äußere Feinde zulegen und nicht davor zurückschrecken, ihn einzusetzen. Das Folterwerkzeug müsste bald schon auf den Tisch gelegt werden. Andernfalls ist damit zu rechnen, dass Russland Europa nicht nur wie bislang provozieren oder austesten, sondern immer weiter eskalieren wird – was soll nach dem Drohnenangriff auf das Nato-Mitglied Polen folgen?“
Der „Stern“ kommentiert: „Polens Premier Tusk aktiviert nach dem Abschuss russischer Drohnen Artikel 4 des Nato-Vertrags. Für das Verteidigungsbündnis gilt jetzt: Ruhe bewahren und eine klare Antwort geben.“
Und bei der „Neue Zürcher Zeitung“ heißt es: „Der Einsatz von russischen Drohnen im polnischen Luftraum war keinesfalls ein Versehen. Moskau will zeigen, dass die Nato zu einer entschlossenen Reaktion unfähig ist. Nun sollte die Allianz das Gegenteil beweisen.“
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