Sigmar Gabriel resümiert Trumps erstes Amtsjahr: Statt der Stärke des Rechts setze er auf das Recht des Stärkeren. Zudem warnt Gabriel vor neuer atomarer Aufrüstung.
Kurz vor dem Jahrestag der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten zieht Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) eine negative Bilanz. « Unsere liberale, westlich geprägte Weltordnung ist in akuter Gefahr », sagte Gabriel der Bild am Sonntag. Durch Trumps Politik sehe der SPD-Politiker die Idee von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten weltweit « noch bedrohter, als sie es ohnehin schon war ».
Gabriel warf Trump vor, dass er « die Stärke des Rechts durch das Recht des Stärkeren » ersetzen wolle. Der US-Präsident sehe die Welt als « eine Arena, eine Kampfbahn » und breche damit mit der liberalen Weltordnung, für man sich in den letzten 70 Jahren eingesetzt habe.
Eine zweite Amtszeit Trump schätzt der Bundesaußenminister als möglich ein. « Ich würde keine Wette eingehen, dass Trump nicht acht Jahre Präsident bleibt », sagte Gabriel.
