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"Friederike": Sturm, Schnee und Stillstand

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Der Wintersturm « Friederike » hat für massive Behinderungen im Bahn- und Straßenverkehr gesorgt. Die Bahn stellte den Fernverkehr ein. Unwetterwarnungen wurden inzwischen wieder aufgehoben.
Mit starkem Schneefall und Orkanböen ist Sturmtief « Friederike » über den Norden hinweggezogen. Die Deutsche Bahn stellte den Fernverkehr in ganz Deutschland ein. In Niedersachsen fuhren bereits seit dem Mittag keine Züge der Deutschen Bahn mehr. Am Abend starteten wieder einzelne Regionalzüge, wie die Bahn mitteilte. Unter anderem in Hannover und Hamburg wurden Hotelzüge für gestrandete Reisende bereitgestellt. In Südniedersachsen saßen 250 Passagiere über Stunden in einem Waldstück in einem ICE fest. Die Verkehrsgesellschaften metronom und AKN meldeten Streckensperrungen und Ausfälle. Probleme gab es zwischenzeitlich auch im Flugverkehr.
Für die südlichen Landesteile Niedersachsens galt bis 18 Uhr noch eine amtliche Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen, die inzwischen aufgehoben wurde. Auf dem Brocken im Harz wurden am Nachmittag Windgeschwindigkeiten von 204 Kilometer pro Stunde gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Wetterexperte Alexander Hübener sagte im NDR Fernsehen, der Sturm « Friederike » sei vergleichbar mit « Kyrill », der auf den Tag genau vor elf Jahren erhebliche Schäden verursacht hatte.
Der in Südniedersachsen gestrandete ICE war von Hamburg nach Stuttgart unterwegs, als er in einem Waldstück gegen einen Baum fuhr. Als die Passagiere noch auf einen Ersatzzug warteten, fiel ein weiteren Baum auf einen Erste-Klasse-Waggon. Weil sich Schmorgeruch breit machte, wurden die vorderen Waggons evakuiert, auch die Heizung lief nicht mehr. Weil weitere Bäume umstürzten, blieb auch der Ersatzzug stecken. Am Abend setzte sich der Zug wieder in Richtung Hannover in Bewegung.
Auch auf den Straßen führt « Friederike » zu erheblichen Behinderungen. Wegen umgestürzter Bäume wurden zahlreiche Landes- und Bundesstraßen in Niedersachsen gesperrt. Auch die Autobahn 7 zwischen Göttingen und Hannover musste bei Derneburg wegen eines umgestürzten Lastwagens gesperrt werden, wie die Verkehrsmanagementzentrale Niedersachsen mitteilte. Im Harz kamen die Einsatzkräfte einem Sprecher des Lagezentrums Goslar zufolge mit dem Sperren von Straßen und Räumen der umgestürzten Bäume nicht mehr hinterher. « Die Bäume fallen um wie Streichhölzer », sagte er. Inzwischen sind alle Zufahrtsstraßen in den Oberharz gesperrt, wie die Kreisverwaltung Goslar mitteilte.
Aktuelle Verkehrsmeldungen gibt es rund um die Uhr im NDR Verkehrsstudio .

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