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Wetter in Deutschland: Das Hochwasser rollt nach Norden

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Dauerregen und Schneeschmelze führen im Süden zu Überschwemmungen. An Rhein, Neckar und Mosel steigen die Pegel weiter, der Schifffahrtsverkehr wurde eingestellt.
Erst sind es nur einige Keller, die mit Wasser volllaufen, doch am Donnerstagabend spitzt sich die Lage im baden-württembergischen St. Blasien zu. In der Innenstadt staut sich das Wasser immer höher, die Bewohner eines ganzen Straßenzuges werden in Sicherheit gebracht.
Die Feuerwehr löst Großalarm aus. Aus dem gesamten Landkreis Waldshut werden Kräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Deutschem Roten Kreuz, Bergwacht und von der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) alarmiert. Strömungsretter in Tauchanzügen, die normalerweise am Rhein im Einsatz sind, rücken in das beschauliche Schwarzwaldstädtchen an.
Hochwasser hat die Einsatzkräfte entlang der Flüss e in Süd- und Westdeutschland weiter in Atem gehalten. Neckar, Mosel, Hoch- und Oberrhein wurden für die Schifffahrt gesperrt. In etlichen Gemeinden des Schwarzwalds gab es nach Behördenangaben Erdrutsche und Überschwemmungen.
Für den Meteorologen Andreas Wagner war dies eine „Verkettung unglücklicher Umstände“. Einerseits habe es im Hochschwarzwald Ende Dezember viel geschneit, andererseits sei von Westen über den Atlantik eine Tiefdruckkette nach Deutschland gezogen. „Diese Tiefs mussten sich an den Westhängen des Schwarzwalds abregnen“, sagt Wagner vom Berliner Wetterdienst MeteoGroup.
An der Wetterstation Krunkelbachhütte in der Nähe des Schluchsees habe es beispielsweise in den vergangenen drei Tagen 195 Liter pro Quadratmeter geregnet. Üblich sind dort eigentlich 80 bis 100 Liter – im Monat. „Wenn wir rechnen, dass pro Zentimeter Schneedecke sich noch mal ein Liter Wasser ergibt, können wir mit 250 Liter Wasser pro Quadratmeter rechnen – das können die ohnehin schon gesättigten Böden einfach nicht aufnehmen“, erklärt der Wetterexperte.
Die Folgen erlebte am drastischsten St. Blasien. Normalerweise hat das Flüsschen Alb im Ortskern eine Höhe von einem Meter, doch in der Nacht zum Freitag steigt der Pegel auf über drei Meter.

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