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Wie ein Ersatzstürmer den FC Bayern düpiert

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Bundesliga. Der FC Bayern spielt nur 1:1 gegen den SC Freiburg und verliert den Anschluss an Borussia Dortmund.
Selbst für all jene, die das Spiel und die vorherigen Arbeitssiege des FC Bayern nicht gesehen hatten, reichten die Aussagen der Protagonisten, um einen Einblick in die Probleme des Meisters zu bekommen. Es genügte sogar, den Freiburgern zu lauschen, um zu verstehen, was die Mannschaft des vergleichsweise kleinen Sport-Clubs vom Starensemble der Münchner unterscheidet. Also mal reinhorchen bei Freiburgs Lucas Höler, der mit seinem Ausgleich in der 89. Minute das leistungsgerechte 1:1 (0:0) beim FC Bayern nach Serge Gnabrys 1:0 (80.) herbeigeführt hatte.
« Mein Platz ist zwischen den beiden Innenverteidigern », hob Höler zu seinem Kurzreferat über seinen klar umrissenen Arbeitsauftrag an. Er habe dann von seiner Position zwischen Jérôme Boateng und Niklas Süle gesehen, dass sein Kollege Christian Günter auf der linken Seite an den Ball gekommen war. « Und dann », erzählte Höler weiter, « ist klar, dass der Ball hinter die Kette kommt. » Höler lief ein, weil er ja schon vorher wusste, dass Günter den Ball hinter die Abwehrreihe spielen würde. Und als der Ball dort wie einstudiert ankam, musste Höler nur noch in die Hereingabe rutschen, um den Ball an Nationaltorwart Manuel Neuer vorbei ins Tor zu drücken.
Es war ein Automatismus, ein planvolles und wiederkehrendes Handlungsmuster, das Freiburg den ersten Punkt in München seit 1997 beschert hatte. Boateng gestikulierte nach dem 1:1 in Richtung Süle, und Höler sprach später noch zwei Sätze aus, die Gemengelage bei den düpierten Münchner sehr präzise zusammenfassten. Der Ersatzstürmer für den verletzten Nils Petersen sagte: « Die Bayern sind natürlich nicht so, wie man sie kennt. Aber sie haben immer noch sehr gute Einzelspieler. » Hinzudenken ließ sich: Aber keine Mannschaft, die Automatismen sowie planvolle und wiederkehrende Handlungsmuster ihr Eigen nennt. Ins Bild fügte sich Gnabrys erstes Tor im Bayern-Trikot, das er mit einem Dribbling von der rechten Seite in die Mitte eingeleitet und mit einem präzisen Abschluss ins kurze Eck, also mit einer Einzelaktion, herbeigeführt hatte.

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