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Mueller-Bericht zu Russland-Affäre: Trump befürchtete Ende seiner Präsidentschaft

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Nach der Veröffentlichung des Mueller-Berichts zur Russland-Untersuchung lässt sich sagen: Der Sonderermittler skizziert in vielen, auch in bislang unbekannten Einzelheiten, wie energisch sich Trump gegen die Nachforschungen stemmte.
Washington Nach der Veröffentlichung des Mueller-Berichts zur Russland-Untersuchung lässt sich sagen: Der Sonderermittler skizziert in vielen, auch in bislang unbekannten Einzelheiten, wie energisch sich Trump gegen die Nachforschungen stemmte.
Als Robert Mueller zum Sonderermittler berufen wurde, um die Russlandakte unter die Lupe zu nehmen, bekam Donald Trump einen Wutanfall. „Oh mein Gott, das ist furchtbar. Das ist das Ende meiner Präsidentschaft“, soll er getobt haben. Es gipfelte in Worten, die man besser im Original wiedergibt. „I‘m fucked.“
Jeder sagte ihm, wenn er es erst mit einem dieser Sonderermittler zu tun habe, sei seine Präsidentschaft ruiniert, schimpfte der Mann im Oval Office. Es dauere Jahre, und in dieser Zeit werde er zu nichts anderem kommen. Dies sei das Schlimmste, was ihm passieren konnte, beschwerte er sich bei Jeff Sessions, dem Chef des Justizressorts, dem er voller Zorn die Leviten las. Die Ernennung des Justizministers sei seine wichtigste Personalentscheidung gewesen. Nun aber lasse ihn Sessions schnöde im Stich, statt ihn, den Präsidenten, zu schützen, wie es ein Eric Holder im Falle Barack Obamas oder ein Robert Kennedy im Falle John F. Kennedys getan habe. „Wie konntest du das geschehen lassen, Jeff?“
Offensichtlich war es Sessions, einst der erste Republikaner von Rang, der sich hinter den Kandidaten Trump stellte, später in Ungnade gefallen, der Mueller erzählte, was sich im Frühjahr vor zwei Jahren hinter den Kulissen des Weißen Hauses abspielte. Detailgenau schildert es Mueller in dem Bericht, den er nach 22 Monaten akribischer Recherche über das schrieb, was Kritiker Trumps spätestens seit dessen Amtsantritt die Russlandaffäre nennen.
Seit Donnerstag ist der Report publik, wenn auch nur in redigierter Fassung. William Barr, ein Justizminister, auf den Trump große Stücke hält, hat ihn freigegeben, allerdings mit geschwärzten Passagen, nachdem er im März kurz zusammengefasst hatte, was er für die Quintessenz hält. Seit Donnerstagmittag amerikanischer Ostküstenzeit lässt sich auf 448 Seiten nachlesen, was Mueller zu Papier brachte.

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