Home Deutschland Deutschland — in German Fragen & Antworten: Corona-Impfstoff ist da – aber wie geht es jetzt...

Fragen & Antworten: Corona-Impfstoff ist da – aber wie geht es jetzt weiter?

196
0
SHARE

Nach Weihnachten sollen in Deutschland und der EU Impfungen mit dem Präparat von Biontech/Pfizer beginnen.
Berlin (dpa) – Der erste Impfstoff gegen das Coronavirus kann in Deutschland voraussichtlich nach den Feiertagen verabreicht werden. Nachdem die EU-Arzneimittelbehörde EMA die bedingte Zulassung des Präparats von Biontech und Pfizer in der EU empfohlen hatte, wollte die EU-Kommission noch am Montagabend formell grünes Licht geben. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) stellte die Bürger aber auf Anlaufschwierigkeiten bei den Impfungen ein. « Es wird am Anfang ruckeln », sagte er am Sonntagabend im ARD-« Bericht aus Berlin ». « Wir sind bestmöglich vorbereitet, aber jetzt wird’s konkret. » Beim Hochfahren der Impfzentren werde es darauf ankommen, miteinander zu lernen. Es werde zunächst auch nur wenig Impfstoff geben. « Es ist halt zu Beginn für alle knapp. Aber das war im Übrigen auch immer bekannt. » Großbritannien habe in den ersten zwölf Tagen 300 000 Menschen impfen können. « Das werden wir auch in den ersten Tagen erreichen können », so Spahn. Die Antworten zu den wichtigsten Fragen: Wie viele Impfdosen erhält Deutschland? Anfänglich soll es rund 400.000 Dosen des Mittels BNT162b2 von Biontech/Pfizer geben. Im Januar könnten nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums drei bis vier Millionen Dosen zur Verfügung stehen. Im ersten Quartal rechnet Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit 11 bis 13 Millionen Impfdosen. Da das Präparat zweimal verabreicht werden muss, würde diese Menge in etwa für 5,5 bis 6,5 Millionen Menschen reichen. Insgesamt hat sich der Bund über einen EU-weiten Schlüssel und nationale Vereinbarungen bisher mehr als 300 Millionen Dosen gesichert – von Biontech und anderen Herstellern. Wie wird der Impfstoff deutschlandweit verteilt? Der Bund lässt das Präparat je nach Bevölkerungsanteil an insgesamt 27 feste Standorte in den Bundesländern liefern. Ab dann sind die Länder für Lagerung und Verteilung sowie die Beschaffung von Impfzubehör wie Lösungsmittel, Spritzen und Kanülen zuständig. Wie geht das logistisch? Nach der Zulassung durch die Europäische Kommission wird nach Biontech-Angaben damit begonnen, den für die Bundesrepublik vorgesehenen Impfstoff aus dem Pfizer-Werk im belgischen Puurs nach Deutschland an eine zentrale Anlieferstelle zu bringen. Von dort aus geht es weiter zu den Verteilzentren der Bundesländer. Der Impfstoff muss bei minus 70 Grad gelagert werden. In speziell entwickelten Versandboxen kann das Präparat bei diesen Temperaturen bis zu 15 Tage transportiert werden. Im Kühlschrank ist eine Lagerung bis zu fünf Tage möglich. Wo wird der Impfstoff produziert? Wie lange dauert das? Biontech will mit seinem US-Partner noch in diesem Jahr weltweit 50 Millionen Dosen liefern.2021 sollen dann bis zu 1,3 Milliarden hergestellt werden – etwa in Mainz, Idar-Oberstein und Marburg. Dann wird dem Unternehmen zufolge das Ausgangsmaterial zu Pfizer nach Belgien gebracht, wo das Präparat weiterverarbeitet, abgefüllt und etikettiert wird. Aus der Produktionsanlage in Marburg sollen im ersten Halbjahr bis zu 250 Millionen Dosen kommen. Die Herstellung des Impfstoffs dauere eine Woche, heißt es vom Unternehmen. Qualitätskontrolle und Freigabe benötigten dann weitere drei Wochen. Wo werden die Impfungen gemacht? In der Anfangsphase in regionalen Impfzentren, die von den Ländern eingerichtet und betrieben werden. Eine Kühlung von minus 70 Grad ist nicht in jeder Arztpraxis möglich. Bis zu 442 Impfzentren sollen deutschlandweit zur Verfügung stehen. Zehntausende Ärztinnen und Ärzte sowie weitere Helfer haben sich für Einsätze gemeldet. Mobile Impfteams sollen etwa in Pflegeheime und Krankenhäuser gehen. Wann geht es los mit den ersten Injektionen? Nach grünem Licht der Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) und der Zulassung der EU-Kommission will Deutschland ab dem 27. Dezember mit Impfungen starten. In den Tagen dazwischen will das bundeseigene Paul-Ehrlich-Institut (PEI) die Impfchargen prüfen und freigeben. Was ist mit den anderen Impfstoffen? Über das Präparat von Moderna will die EMA bis zum 6. Januar entscheiden. Neben den 300 Millionen Biontech-Dosen hat sich die EU auch 160 Millionen von Moderna gesichert. Bei Astrazeneca (400 Mio.

Continue reading...