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Coronavirus: Protest an deutsch-französischer Grenze gegen Covid-Tests

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Das Coronavirus hält sich auch in Deutschland weiter. Immer mehr Menschen steckten sich mit der neuartigen Erkrankung an. Auch Todesopfer gibt es zu beklagen.
Deutschland/Welt – Deutschland verharrt bis mindestens 28. März im abgespeckten Lockdown – der jedoch schon kommenden Montag wieder verschärft und verlängert werden dürfte. Die aktuellen Entwicklungen zu Sars-CoV-2 gibt es hier im Ticker. Laut der Johns-Hopkins-Universität sind seit Beginn der Pandemie 2,65 Millionen nachgewiesene Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 in Deutschland aufgetreten. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Mehr als 2,4 Millionen der Infizierten sollen wieder genesen sein. Insgesamt 74.608 Menschen sind hierzulande außerdem mit oder an dem Virus verstorben (Alle Datenstände: 20. März,7.45 Uhr). Der Sieben-Tage-Inzidenzwert beträgt laut Robert-Koch-Institut bundesweit 99,9 (Stand 20. März,3.41 Uhr). Weltweit gibt es mehr als 122,3 Millionen bestätigte Fälle und inzwischen mehr als 2,7 Millionen Todesfälle (Stand 20. März,7.45 Uhr). +++ Ältere Informationen zur Corona-Situation findet Ihr >> hier +++ Hunderte Menschen haben an der deutsch-französischen Grenze gegen die verschärften Corona-Regeln bei der Einreise nach Deutschland protestiert. Sie forderten ein Ende der Testpflicht für Pendler, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am Samstagabend aus Sarreguemines (Saargemünd) im Département Moselle berichtete. Laut Polizei habe es 600 Teilnehmer gegeben, laut Organisatoren 1000. Mit der Einstufung des Verwaltungsbezirks Moselle als Virusvariantengebiet gelten die strengeren Regeln seit Anfang März. Menschen aus dem Département müssen bei der Einreise in das angrenzende Rheinland-Pfalz und das Saarland einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Ein Schnelltest ist ausreichend. Dies gilt auch für Pendler. Die Bundespolizei kontrolliert nach früheren Angaben die verschärfte Testpflicht stichprobenartig im Grenzgebiet an die Region Moselle in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Täglich pendeln rund 16 000 Menschen von Moselle ins Saarland. In Rumäniens Hauptstadt Bukarest sowie fünf weiteren Städten sind am Samstag Tausende Menschen ohne Mund-Nasen-Schutz gegen Corona-Beschränkungen auf die Straße gegangen. In Bukarest sowie im siebenbürgischen Cluj gehörten prominente Mitglieder der neuen extrem rechten Parlamentspartei AUR zu den Teilnehmern der Kundgebungen. Häufig sichtbar waren auch religiöse Symbole. Viele christlich-orthodoxe Gläubige sind mit den Einschränkungen für Gottesdienste unzufrieden. Demonstriert wurde auch in Brasov, Constanta und Galati sowie im westrumänischen Timsoara, das zu den größten Infektionsherden des Landes gehört. Die Polizei kündigte an, mit Bußgeldern gegen jene Demonstranten vorzugehen, die Maskenpflicht und die Abstandsregeln verletzten. Landesweit lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Samstag bei 189,2. Im Großraum Paris und anderen Teilen Frankreichs gelten seit Samstag neue Beschränkungen. In insgesamt 16 Départements gibt es nun auch tagsüber strikte Ausgangsregeln. Viele Geschäfte sind geschlossen. Von den etwa 67 Millionen Menschen in Frankreich ist etwa jeder Dritte von den härteren Maßnahmen betroffen. Premierminister Jean Castex hatte die neuen Regelungen am Donnerstag angekündigt. Sie sollen zunächst vier Wochen lang gelten. Im Großraum Paris und anderen Gegenden hatte sich die Corona-Lage zuletzt deutlich verschlechtert. Bürger dürfen sich draußen bewegen, müssen aber einen Umkreis von zehn Kilometern um ihren Wohnort einhalten. Nach Kritik lockerte Castex die Regelung zu den Passierscheinen: Diese sind tagsüber nicht mehr nötig, falls die vorgeschriebene Distanz eingehalten werde und die Bürger ihren Wohnsitz nachweisen können. Nachts gilt weiter im ganzen Land eine Ausgangssperre, bei der man nur in Ausnahmefällen vor die Türe darf. Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Polen ab diesem Sonntag als Hochinzidenzgebiet ein. Die Einreise aus dem an Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen grenzenden Nachbarland ist dann nur noch mit einem negativen Corona-Test erlaubt. Als Hochinzidenzgebiet werden die Länder und Regionen eingestuft, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche über 200 liegt. Bisher können Einreisende aus Polen sich auch noch 48 Stunden nach der Einreise nach Deutschland testen lassen. Wirksame Kontrollmöglichkeiten dafür gibt es nicht. Die Testpflicht schon bei Einreise lässt sich dagegen eher überprüfen. Tausende Kroaten haben am Samstag in fünf Städten gegen die Corona-Beschränkungen protestiert. In der Hauptstadt Zagreb sowie in Osijek und in den Adria-Städten Split, Dubrovnik, und Sibenik gingen die Menschen auf die Straße und trugen dabei mehrheitlich keinen Mund-Nasen-Schutz. Unter anderem in Split bezeichneten die Demonstranten die Maskenpflicht als « Tyrannei ». In Kroatien gilt Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften und Krankenhäusern sowie im Freien überall dort, wo der Mindestabstand von eineinhalb Metern nicht eingehalten werden kann. Die Innengastronomie ist geschlossen, unter freiem Himmel aber erlaubt. Die Inzidenz steigt in Kroatien nach einer deutlichen Talfahrt in Januar und Februar seit Kurzem wieder leicht an. Am Samstag lag sie bei 145,1. Von Hannover aus fliegt der größte Reisekonzern Tui ab Sonntag (10.20 Uhr) nach langer Zwangspause wieder die ersten Urlauber nach Mallorca. Das Auslaufen der Reisewarnung für die Balearen macht dies möglich – unter anderem können Touristen nun auf eine Quarantänephase nach ihrer Rückkehr verzichten. Zuletzt hatte das Unternehmen vermeldet, die Nachfrage sei sehr stark. Andere Fluggesellschaften wie Eurowings fliegen bereits schon seit einigen Tagen von Deutschland aus wieder nach Mallorca. Das Wiederanlaufen des Geschäfts auf Mallorca trifft nicht überall auf Zustimmung: So fühlen sich die einheimischen Touristiker und Gastronomen im Tui-Stammland Niedersachsen ungerecht behandelt, weil weiterhin Öffnungsperspektiven fehlen. Mehr als 20.000 Menschen haben nach Polizeischätzung am Samstag in Kassel gegen die Corona-Eindämmungsmaßnahmen demonstriert. Dabei wurden massiv die gerichtlich bestätigten Auflagen der Stadt missachtet, die eigentlich nur 6000 Teilnehmer auf einem Doppelplatz in der Peripherie zugelassen hatte. Viele Teilnehmer hielten sich nicht an die Auflage, Mund- und Nasenschutz zu tragen. Während eines illegalen Demonstrationszuges durch die Innenstadt kam es am Mittag zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten und mit der Polizei. Mehrere Beamte seien angegriffen worden, erklärte ein Polizeisprecher. Auch Journalisten wurden angegangen und beschimpft. Die Polizisten setzten den Angaben zufolge Schlagstöcke und Pfefferspray ebenso ein wie den Wasserwerfer. Mehrere Menschen seien festgenommen worden. In der Coronapandemie haben große Handelsketten vor einer Rücknahme der begrenzten, erst seit kurzem gültigen Einkaufsmöglichkeiten gewarnt. In einem gemeinsamen Schreiben von elf Einzelhändlern – darunter Tedi, Kik, Takko, Ernsting’s family, Butlers und Thalia – heißt es, dem Handel dürfe nicht die Verantwortung für das steigende Inzidenz-Geschehen zugeschoben werden. Das Gegenteil sei der Fall, wie man am Beispiel Hannover und Thüringen sehe: « Dort sind die Inzidenzen in den letzten Tagen deutlich gestiegen – ohne dass der Einzelhandel geöffnet hat. » Das Schreiben ist an Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) und an die Ministerpräsidenten der Bundesländer gerichtet, die an diesem Montag über das weitere Vorgehen in der Pandemie beraten. Die Firmen sehen sich in Coronazeiten unfair behandelt. « Der Handel bringt große Opfer und wird dafür nicht einmal adäquat kompensiert. Für unsere Branche bedeutet dies ein Geschäfts- und Unternehmenssterben auf Raten. » Dies habe schlimme Folgen für die Innenstädte. In Amsterdam hat die Polizei am Samstag Teilnehmer einer nicht genehmigten Protestkundgebung gegen Corona-Vorschriften mit Wasserwerfern vom zentralen Platz vor dem Reichsmuseum vertrieben. Wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete, wurden rund 1000 Demonstranten am Rand des historischen Grachtenviertels von Einsatzkräften eingekesselt, viele von ihnen wurden dann mit Bussen zu Gegenden am Stadtrand gebracht. Zuvor seien Schutzmasken an sie verteilt worden. Über Festnahmen gab es zunächst keine Angaben. Mehrere Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen in Schweden sind von der Polizei aufgelöst worden. Sowohl in der Hauptstadt Stockholm als auch in Göteborg und Malmö wurden die Proteste am Samstag von den Beamten gestoppt, weil sie gegen die maximal zulässige Teilnehmerzahl für öffentliche Versammlungen verstoßen haben. Das teilten die Polizeidienststellen der drei größten Städte Schwedens jeweils am Samstagnachmittag mit. In Göteborg waren demnach 50 bis 70 Menschen dabei gewesen, in Malmö etwa 200. In Stockholm sprach die Zeitung « Aftonbladet » von 200 bis 300 Teilnehmern. In Großbritannien hat bereits jeder zweite Erwachsene eine Corona-Impfung erhalten. « Ich bin absolut begeistert sagen zu können, dass wir nun die Hälfte aller Erwachsenen in Großbritannien geimpft haben », sagte Gesundheitsminister Matt Hancock am Samstag in einem auf Twitter veröffentlichten Video. 26,8 Millionen Menschen bekamen demnach eine erste Impfdosis gespritzt. Gut zwei Millionen erhielten auch schon die zweite Spritze. Großbritannien setzt auf rund zwölf Wochen Abstand zwischen erster und zweiter Dosis. Die Infektionslage in dem ehemaligen EU-Mitgliedsland hat sich seit den katastrophalen Zuständen im Januar, als noch etliche Intensivstationen überlastet waren, deutlich verbessert. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 59. Der polnische Gesundheitsminister Adam Niedzielski hat die Corona-Lage in seinem Land als ernst bezeichnet. Beim Anstieg der Infektionszahlen sei eine « sehr große Beschleunigung » zu beobachten, sagte er am Samstag auf einer Pressekonferenz. Diese Entwicklung sei auf die britische Virusvariante zurückzuführen, die als ansteckender gilt. « Man kann sagen, dass diese Mutante andere Virusvarianten verdrängt », erklärte Niedzielski. Man schätze, dass sie landesweit bereits für 60 bis 80 Prozent aller neuen Fälle verantwortlich sei. Die Regierung kündigte an, dass in den nächsten Tagen zusätzliche Notkrankenhäuser eröffnet werden. Die Zahl der Betten für Covid-19-Patienten soll langfristig fast verdoppelt werden. Am Samstag traten landesweit verschärfte Corona-Regeln in Kraft. Hotels, Kinos, Theater, Museen und Galerien müssen wieder schließen. Das gilt auch für Schwimmbäder und Fitnessstudios. Wegen der mehrtägigen Überschreitung der kritischen Marke von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gelten in Hamburg nun wieder strengere Corona-Regeln. Unter anderem dürfen Geschäfte Waren seit Samstag nur noch zum Abholen bereitstellen, Termin-Shopping ist nicht mehr erlaubt. Zudem mussten Museen, Galerien, Zoos und botanische Gärten wieder schließen. Strengere Regeln gelten auch bei privaten Kontakten. So darf sich ein Haushalt wieder nur mit einer weiteren Person treffen. Die Beschränkungen gelten nicht für Kinder unter 14 Jahren. Sie dürfen zudem in Gruppen bis zu zehn Jungen und Mädchen im Freien Sport betreiben. Am Samstag stieg die Sieben-Tage-Inzidenz noch einmal deutlich – auf 115,3, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Angesichts immer weiter steigender Infektionszahlen wächst der Druck auf Bund und Länder, wieder schärfere Corona-Beschränkungen zu erlassen. Vor den nächsten Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) mit den Ministerpräsidenten an diesem Montag warnen Mediziner vor einer drohenden Zuspitzung der Pandemie-Lage. Dabei rückt kurz nach ersten Öffnungsschritten nun zusehends die von Bund und Ländern vereinbarte « Notbremse » in den Blick – also die Rücknahme von Lockerungen, wenn sich zu viele Menschen anstecken. Ärztevertreter kritisierten zudem die geplante stärkere Einbeziehung von Praxen in die Impfungen als zu zögerlich. Wegen der dramatischen Entwicklung der Corona-Pandemie in Brasilien sind die weltberühmten Strände der Millionenmetropole Rio de Janeiro für Badegäste gesperrt worden. Vor den Stränden von Copacabana, Ipanema und Barra da Tijuca bezogen am Samstag Polizisten Stellung, wie das Nachrichtenportal G1 berichtete. « Dies ist die Zeit, um zu Hause zu bleiben », sagte Bürgermeister Eduardo Paes. Für die kommende Woche kündigte Paes weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie an. Gut 200 Politiker haben laut einer Medienumfrage beteuert, dass sie sich bedenkenlos den Corona-Impfstoff von Astrazeneca spritzen lassen würden. So erklärte etwa Kanzleramtsminister Helge Braun (48, CDU) dem Nachrichtenportal Watson, alle zugelassenen Impfstoffe seien wirksam und sicher. Sobald er an der Reihe sei, werde er sich deshalb impfen lassen – « gerne auch mit dem Impfstoff von Astrazeneca ». Das Präparat kann nach einem vorsorglichen Impfstopp nun wieder eingesetzt werden. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hatte dies am Donnerstag befürwortet, es soll aber ein neuer Warnhinweis dazukommen. Dabei geht es um seltene Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen. Die Olympia-Macher von Tokio sperren wegen der Corona-Pandemie ausländische Fans und die Familien internationaler Athleten bei den Sommerspielen aus. « Es ist sehr enttäuschend und bedauerlich, aber wir mussten diese Entscheidung treffen, sie war unvermeidlich », sagte Organisationschefin Seiko Hashimoto am Samstag. Zuvor hatten die japanischen Gastgeber den Beschluss in einer Video-Schalte dem Internationalen Olympische Komitee und den Paralympics-Machern dargelegt. Wegen der weiter besorgniserregenden Corona-Lage in vielen Ländern und der Verbreitung neuer Virus-Varianten könne Japan bis zur geplanten Olympia-Eröffnung am 23. Juli die Einreise für Ausländer nicht garantieren, teilte das Organisationskomitee mit. Daher wolle man nun Klarheit schaffen. Die betroffenen Ticketkäufer sollen eine Kosten-Erstattung erhalten. Nachdem die Bundesregierung Polen wegen hoher Corona-Infektionszahlen zum Hochinzidenzgebiet erklärt hat, will die Brandenburger Landesregierung die Grenze zum Nachbarland für Pendler passierbar halten. Wegen der Entscheidung der Bundesregierung gälten bereits ab Sonntag strengere Regeln, sagte Woidke (59, SPD) am Samstag. Zentraler Punkt der strengeren Einreiseregeln ist, dass zusätzlich zu der bereits bestehenden Quarantänepflicht und der digitalen Einreiseanmeldung grundsätzlich ein aktueller negativer Corona-Test vorliegen muss. « Wir tun aber alles, um grenzüberschreitendes Leben und Arbeiten so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, indem wir Ausnahmeregelungen für Grenzpendler vorsehen », sagte Woidke. Brandenburger und Polnische Grenzgänger, die wegen ihrer Arbeit, Schule, Studium oder zum Besuch enger Angehöriger die Grenze passieren müssten, seien von der Quarantänepflicht ausgenommen. Berufspendler müssten sich aber zwei Mal wöchentlich testen lassen. Die Landesregierung unterstütze dies mit dem Aufbau von vorerst drei Teststationen in Frankfurt (Oder), an der Autobahn A12 und in Guben (Spree-Neiße). Tausende britische Pubs haben einem Branchenverband zufolge die Pandemie nicht überlebt. Mindestens 2000 hätten infolge des langen Corona-Shutdowns bereits dauerhaft geschlossen, sagte Dave Mountford vom Forum for British Pubs dem Sender « Sky News ». « Pubs werden noch jahrelang finanzielle Unterstützung brauchen, um sich hiervon zu erholen », sagte Mountford. Viele hätten Kredite aufgenommen. Um diese abzuzahlen, müsse ausgefallener Umsatz aber später aufgeholt werden. Es sei jedoch völlig unklar, in welcher Zahl Besucher in die Pubs zurückkehren würden. « Werden sich die Menschen über das Jahr daran gewöhnt haben, mehr zu Hause zu trinken? Wenn ich ehrlich bin, ist es eine ziemlich trostlose Zukunft », so Mountford. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (54) fordert vor der Schalte mit den Regierungschefs der Länder bundesweit einheitliche Maßnahmen für Corona-Hotspots. « Wir haben ein Instrument, das wirkt: die Notbremse. Die muss überall in Deutschland gleich und konsequent angewendet werden », betonte der CSU-Chef im Gespräch mit der « Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ». « Sonst wird sie ein zahnloser Tiger, und die Sicherungswirkung verpufft. » Beim weiteren Vorgehen in der Corona-Krise sollte aus Sicht von Patientenschützern neben den Infektionszahlen auch der Fortschritt der Impfungen stärker berücksichtigt werden. « Es braucht eine verbindliche Impfrate von 85 Prozent bei den über 80-Jährigen und 70 Prozent bei den über 70-Jährigen », sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. « Diese Menschen bedroht das Virus am meisten. » In Großbritannien hat bereits jeder zweite Erwachsene eine Corona-Impfung. « Ich bin absolut begeistert sagen zu können, dass wir nun die Hälfte aller Erwachsenen in Großbritannien geimpft haben », sagte Gesundheitsminister Matt Hancock (42) am Samstag in einem auf Twitter veröffentlichten Video. Mehr als 26 Millionen Menschen bekamen demnach eine erste Impfdosis gespritzt. Gut zwei Millionen erhielten auch schon die zweite Spritze. Bei einer Demonstration gegen Corona-Maßnahmen in Kassel ist es zu massiven Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und der Polizei gekommen. Mehr Informationen findet Ihr hier: Massive Ausschreitungen bei Corona-Protest in Kassel! Tausende Menschen auf der Straße. Der Virologe Alexander Kekulé (62) sieht schwere Fehler von Politik und Wissenschaft bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. « Deshalb kann der Corona-Gipfel nächste Woche nur wieder Beschränkungen beschließen und die Notbremse zu ziehen, die ja bereits auf dem Papier vorgesehen ist. Mir blutet dabei das Herz », sagte er der « Passauer Neuen Presse » (Samstag). « Wir sollten als intelligente und reiche Industrienation doch in der Lage sein, differenziertere Lösungen zu finden. Aber das ist nicht gelungen. Damit bleibt nur wieder ein pauschaler Lockdown. Die Bevölkerung muss noch einmal die Fehler der Politik ausbaden. » Bei den Sommerspielen in Tokio dürfen wegen der Corona-Pandemie keine ausländischen Fans nach Japan einreisen. Mehr Informationen zum Thema erhaltet Ihr hier: Wegen Corona-Pandemie: Keine ausländischen Zuschauer bei Olympia in Tokio zugelassen! Fußball-Zweitligist Holstein Kiel hat zwei weitere positive Corona-Tests gemeldet. Damit hat sich die Zahl der Virus-Befunde auf sechs erhöht. Die Mannschaft und Teile des Trainer- und Betreuerteams sind nach dem Auftreten der ersten Positiv-Ergebnisse schon seit Donnerstag vergangener Woche in Quarantäne. Österreich will bei einem Treffen mit zwölf anderen europäischen Staaten den Grünen Pass für Reisefreiheit in Corona-Zeiten vorantreiben. Die Beratungen sollten noch vor Ostern stattfinden, kündigte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Samstag in Wien an. Teilnehmen sollen unter anderem Deutschland, Frankreich, Italien, Griechenland und Spanien. Die EU-Kommission will, dass der Ausweis zum 1. Juni einsatzbereit ist. Österreich und einige andere Länder drängen auf ein höheres Tempo. Der Corona-Erreger Sars-CoV-2 hat einer Studie zufolge möglicherweise bereits Monate vor den ersten öffentlich bekannt gewordenen Krankheitsfällen existiert. Mehr Informationen zum Thema erhaltet Ihr hier: Corona doch nicht in Wuhan ausgebrochen? Forscher gehen von anderem Ursprung aus. Die Reederei Norden-Frisia will für mögliche Urlauber gewappnet sein und hat dazu ein Zentrum für Corona-Schnelltests am Fähranleger in Norddeich eingerichtet. « Für den Fall, dass eine verpflichtende Test-Regelung kommt, sind wir vorbereitet », sagte Reederei-Sprecher Fred Meyer der Deutschen Presse-Agentur. In der Frage, ob Osterurlaube auf den Inseln noch möglich sein werden, sei die Reederei « verhalten optimistisch ». Meyer stellte aber auch klar: Sollte tatsächlich eine Testpflicht kommen, würden Reisende auch gebeten werden, schon vor Antritt der Fährfahrt einen negativen Corona-Test mitzubringen. Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) innerhalb eines Tages 16.033 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Außerdem wurden 207 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet, wie aus Zahlen des RKI vom Samstagmorgen hervorgeht. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Samstagmorgen bundesweit bei 99,9 – und damit etwas höher als am Vortag (95,6). Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitagabend bei 1,18 (Vortag 1,12). Die « Wirtschaftsweise » Veronika Grimm (49) hat vor der Gefahr von sozialen Spaltungen in der Corona-Krise gewarnt. « Die unteren Einkommensgruppen gehören zu den größten Verlierern in der Corona-Krise, in vielfacher Hinsicht », sagte Grimm der Deutschen Presse-Agentur. « Befragungsdaten zeigen, dass sie im Durchschnitt eher Einbußen hinnehmen mussten als die mittleren und oberen Einkommensgruppen. Zum anderen sind viele Minijobs weggefallen, was für diese Einbußen einer der Gründe sein könnte », sagte Grimm. « Außerdem arbeiten viele Personen in den unteren Einkommensklassen in Berufen, die jetzt besonderen Belastungen ausgesetzt sind, wie zum Beispiel im Gesundheitswesen oder in den geöffneten Supermärkten. » Die Intensivmediziner fordern angesichts der stark steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen eine Rückkehr zu einem bundesweiten Lockdown. « Es muss dringend gehandelt werden », sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx (55) der « Augsburger Allgemeinen » (Samstag). Die Sieben-Tage-Inzidenz könne ohne Eingreifen sehr schnell in Deutschland auf 200 steigen und zu deutlich höheren Intensivpatientenzahlen führen. « Aus unserer Sicht kann es daher nur eine Rückkehr zum Lockdown vom Februar geben », betonte Marx. Alles andere sei nicht zu verantworten. Vor den Beratungen von Bund und Ländern am Montag hat der Bundesverband mittelständische Wirtschaft einen Kurswechsel in der Corona-Politik gefordert. In einem Brief an Kanzlerin Angela Merkel (66) verweist Bundesgeschäftsführer Markus Jerger darauf, ganze Branchen wie das Tourismus- und Gastronomiegewerbe oder der Einzelhandel drohten auf Dauer wegzubrechen. « Wir brauchen eine Abkehr vom Inzidenzwert hin zu einem Risikowert, der unterschiedliche Faktoren erfasst », schreibt Jerger in dem Brief an Merkel, welcher der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Dazu gehörten neben der Zahl der Infektionen der Belegungsgrad bei den Intensivbetten und der Anteil schwerer Krankheitsverläufe. Knapp jedes fünfte Unternehmen in Deutschland bietet seinen Mitarbeitern nach einer Umfrage aktuell regelmäßig Corona-Tests an. Genau sind dies 19 Prozent der Betriebe, während 28 Prozent der Firmen planen, dies in Kürze zu tun. Das ergab eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). Ergebnisse liegen der Deutschen Presse-Agentur vor. Unter den Betrieben, die nicht testen, befinden sich auch viele Firmen, deren Beschäftigte komplett im Homeoffice sind beziehungsweise die vom Lockdown betroffen sind – also Branchen wie die Gastronomie. Der Bund will angesichts der anhaltenden Corona-Krise ein wichtiges Hilfsprogramm aufstocken und bis Jahresende verlängern. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur geht es um das Sonderprogramm der staatlichen Förderbank KfW, darunter den Schnellkredit. Das Sonderprogramm ist bisher bis zum 30. Juni befristet. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (62) verschärft die Tonlage gegenüber dem Pharmaunternehmen AstraZeneca wegen der Kürzung der vereinbarten Lieferungen des Corona-Impfstoffs. « Wir haben die Möglichkeit, einen geplanten Export zu verbieten. Das ist die Botschaft an AstraZeneca: Du erfüllst erst deinen Vertrag gegenüber Europa, bevor du beginnst, in andere Länder zu liefern », sagte von der Leyen den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Sie warf dem Unternehmen vor, im ersten Quartal nur 30 Prozent der vereinbarten Menge geliefert zu haben. Angesichts der stark steigenden Zahl von Corona- Neuinfektionen warnen Ärzte eindringlich vor Lockerungen von Beschränkungen. « Es muss definitiv die vereinbarte Notbremse gezogen werden, da darf es keine Ausnahmen geben », sagte die Chefin des Ärzteverbandes Marburger Bund, Susanne Johna (55), der « Neuen Osnabrücker Zeitung » (Samstag). « Ich rechne ab Ostern mit einer noch kritischeren Lage als zum Jahreswechsel », betonte Johna. Der Puffer auf den Intensivstationen « wird rasant wegschmelzen », warnte sie. Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (43, CDU) hat sich vor der Ministerpräsidentenkonferenz zur Corona-Pandemie am Montag für eine Fortsetzung des Lockdowns und gegen Osterurlaub ausgesprochen. « Es führt kein Weg daran vorbei: Wir können die Kontaktbeschränkungen nicht weiter aufheben », sagte der Regierungschef dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). Er habe großes Verständnis für Reiselust. Aber man setze aufs Spiel, die Pandemie vor dem Sommer in den Griff zu bekommen. Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) beantwortete am Freitag in Berlin die Frage, ob sie sich dem Gedanken an eine Entlassung von Gesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) nähern könne mit einem äußerst knappen Statement: « Nein ». Das WM-Qualifikationsspiel zwischen Estland und Tschechien wird nach Polen verlegt. Das teilte der tschechische Fußball-Verband am Freitag mit. Wegen der Coronavirus-Auflagen werde die Partie am Mittwoch nicht in Estlands Hauptstadt Tallinn, sondern im polnischen Lublin ausgetragen. Ob das Sinn macht, darf bezweifelt werden. Schließlich hat Polen auch extrem hohe Inzidenzen. Ab Sonntag ist die Einreise aus dem an Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen grenzenden Nachbarland nur noch mit einem negativen Corona-Test erlaubt. Das gab das Robert Koch-Institut am Freitag im Internet bekannt. Auch Bulgarien, Zypern, Kuwait, Paraguay und Uruguay stehen ab Sonntag auf der Liste der Hochinzidenzgebiete. Für die bisherigen Virusvariantengebiete Großbritannien und Irland werden dagegen die Reisebeschränkungen deutlich gelockert. Der britische Premierminister Boris Johnson (56) hat eine erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten. « Ich habe buchstäblich nichts gefühlt, und deshalb war es sehr gut, sehr schnell, und ich kann es sehr empfehlen », sagte Johnson am Freitag. Er rief alle Menschen dazu auf, sich impfen zu lassen, wenn sie dazu aufgefordert werden. « Eine Spritze zu bekommen, ist das Beste, das wir tun können, um das Leben zurückzubekommen, das wir so sehr vermissen », twitterte der Premier. Der Premier ließ sich die Dosis des AstraZeneca-Impfstoffs im St. Thomas’ Hospital in Zentrallondon verabreichen – dort war er vor knapp einem Jahr mehrere Tage wegen einer Corona-Infektion auf der Intensivstation behandelt worden. Der 56-Jährige ist zur Impfung berechtigt: Derzeit sind im Vereinigten Königreich alle über 50-Jährigen aufgerufen, sich impfen zu lassen. Bis Ende Juli sollen alle Erwachsenen ein Impf-Angebot erhalten. Russlands Corona-Impfstoff Sputnik V wird aus Sicht des staatlichen russischen Direktinvestmentfonds RDIF wohl keine rasche Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) erhalten.  » Wenn eine Zulassung kommt – voraussichtlich nach Juni – könnten wir innerhalb von drei, vier Monaten etwa 100 Millionen Dosen für 50 Millionen Menschen in der EU liefern », sagte der RDIF-Chef Kirill Dmitrijew in einem Interview der Berliner Zeitung (Samstag). Russland erwarte, dass nach Ungarn weitere EU-Staaten Sputnik V direkt zulassen könnten – unabhängig von der EMA-Entscheidung. « Diesen Ländern könnten wir Impfstoffe noch im April senden », sagte Dmitrijew. Bundeskanzlerin Angela Merkel würde sich mit Astrazeneca gegen das Coronavirus impfen lassen. « Ich würde das auf jeden Fall tun », sagte die CDU-Politikerin am Freitag in Berlin, fügte aber hinzu: « Ich möchte aber warten, bis ich dran bin. » Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist zuversichtlich, dass die Verunsicherung der Bürger beim Corona- Impfstoff von AstraZeneca überwunden werden kann. « Es ist ein großartiges Vakzin », sagte der WHO-Experte Bruce Aylward am Freitagabend in Genf. Der schnelle Neustart der Impfungen nach der negativen Überprüfung eines Zusammenhangs zwischen tödlichen Vorfällen und der Impfung sollte zu neuem Vertrauen führen. Die Corona-Impfkampagne soll nach dem Willen von Bund und Ländern mit einer stärkeren Einbeziehung der Arztpraxen im April mehr Tempo aufnehmen. Ziel sei es, « schneller und flexibler » zu werden, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) am Freitag in Berlin nach einer Telefonkonferenz mit den Ministerpräsidenten. « Die Devise lautet: Impfen, impfen, impfen. » Dafür solle es neben der sprichwörtlichen deutschen Gründlichkeit auf mehr deutsche Flexibilität ankommen. Merkel betonte, es gehe um eine schnellstmögliche Kombination der weiterhin wichtigen Impfzentren der Länder und einer schrittweise stärkeren Einbeziehung der Praxen. Dabei dürfe zu keiner Sekunde aus den Augen verloren werden, besonders Schutzbedürftigen auch weiterhin diesen Schutz zu geben, machte die Kanzlerin mit Blick auf die Priorisierung bei Impfungen deutlich. Wegen der stark steigenden Corona-Infektionszahlen muss aus der Sicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) die von Bund und Ländern beschlossene Notbremse gezogen werden. « Ich hätte mir gewünscht, ohne Notbremse auskommen zu müssen », sagte sie am Freitag nach dem Impfgipfel in Berlin. Zum Schutz vor dem Eintrag mutierter Coronaviren aus Nachbarstaaten bekommen fünf Bundesländer zusätzliche Impfdosen. Dies betrifft das Saarland und Rheinland-Pfalz wegen ihrer Grenze zu Frankreich sowie die an Tschechien angrenzenden Länder Bayern und Sachsen, wie aus dem Beschlusspapier der Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) und der Ministerpräsidenten der Länder vom Freitag hervorgeht. Die Hausärzte in Deutschland sollen unmittelbar nach Ostern routinemäßig in die Schutzimpfungen gegen das Coronavirus einsteigen. Allerdings stehen in der ersten Woche dafür nur rund eine Million Dosen zur Verfügung, wie aus dem Beschlusspapier der Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) und der Länderregierungschefs vom Freitag hervorgeht. Mexiko hat US-Präsident Joe Biden für die geplante Bereitstellung von 2,7 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca gedankt. Mexiko werde den USA im Gegenzug « Freundschaft und Zusammenarbeit » bieten, sagte der mexikanische Staats- und Regierungschef Andrés Manuel López Obrador am Freitag in der Stadt Coatzacoalcos. Die Leihgabe werde zurückgezahlt, sobald die Verfügbarkeit es zulasse. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, hatte am Donnerstag in Washington verkündet, auf Anfrage der beiden Nachbarländer sei es geplant, Mexiko 2,5 Millionen Dosen des Impfstoffs zur Verfügung zu stellen und Kanada weitere 1,5 Millionen Dosen. Psaki zufolge sind derzeit sieben Millionen Dosen des AstraZeneca-Vakzins in den USA verfügbar. Dort ist das Präparat jedoch bisher nicht zugelassen – im Gegensatz zu Mexiko und Kanada. Dieselbe Zahl an Dosen soll später zurückgegeben werden, in Form des AstraZeneca-Impfstoffs oder eines anderen Präparats. Langsam aber sicher kommen in Deutschland mehr Corona-Selbsttests in die Läden. Das ergab am Freitag eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Aldi Nord und Aldi Süd kündigten an, ab Montag wieder Test-Kits in den Filialen zu verkaufen. Gleich drei verschiedene Produkte seien in der kommenden Woche im Angebot – solange der Vorrat reicht. Bei Deutschlands größter Drogeriemarktkette dm erhielten die Filialen nach Angaben von Geschäftsführer Sebastian Bayer bereits ab Freitag eine Lieferung von Selbsttests zum stationären Verkauf. Konkurrent Rossmann teilte mit, die Tests seien « in der Auslieferung ». Sie würden in Kürze deutschlandweit angeboten. Der Handelsriese Rewe hat nach Angaben eines Sprechers diese Woche erste Selbsttests bundesweit erhalten und bietet sie seinen Kunden an. Die Rewe-Discount-Tochter Penny werde gegen Ende der kommenden Woche erste Lieferungen erhalten. Darüber hinaus würden in den nächsten Wochen bis Ostern weitere Lieferungen erwartet. Eher zurückhaltend äußerte sich Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka. Der Handelsriese teilte lediglich mit, er plane den Verkauf von Corona-Selbsttests, sobald sie verfügbar seien. Ein Datum nannte er nicht. Ganz ähnlich äußerte sich die Edeka-Discount-Tochter Netto. Der Discounter Lidl teilte mit, er werde ab Samstag wieder Corona-Selbsttests über den Onlineshop an seine Kunden verkaufen. Aldi, dm und Rossmann bieten die Tests ebenfalls im Internet an. « Aufgrund der hohen Nachfrage unserer Kunden sind unsere Bestände jedoch schnell ausverkauft », sagte dm-Geschäftsführer Bayer. Doch rechne das Unternehmen für die kommenden Wochen mit einer Verbesserung der Verfügbarkeit. Auch Aldi warnte, aufgrund der hohen Nachfrage könnten die Selbsttests kurzzeitig vergriffen sein. Die Märkte erhielten jedoch kontinuierlich neue Ware. Rossmann beschränkte die Abgabemenge pro Haushalt wegen der hohen Nachfrage von vorneherein auf vier Stück. Dänemark belässt es wie Norwegen und Schweden erst einmal dabei, dass vorübergehend niemand im Land mit dem Impfstoff von AstraZeneca gegen Covid-19 geimpft wird. Trotz des positiven Bescheids der Europäischen Arzneimittelagentur EMA hält Deutschlands nördlichster Nachbar an einem noch bis nächste Woche geltenden 14-tägigen Aussetzen der Impfungen mit dem Präparat fest. Dies geschehe aus einem Vorsorgeprinzip heraus, sagte der Direktor der dänischen Gesundheitsverwaltung Sundhedsstyrelsen, Søren Brostrøm, am Freitag auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen. Man wolle tiefer in der Sache graben, um die Nebenwirkungen besser zu verstehen. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (72, Grüne) hat wegen der steigenden Infektionszahlen eine Verschärfung der Corona-Auflagen angekündigt. « Damit muss man rechnen, dass Dinge zurückgenommen und verschärft werden », sagte der Grünen-Politiker am Freitag in Stuttgart. Angesichts vieler Ansteckungen in Kitas und Schulen könne es zudem sein, « dass wir da auch was ändern müssen », erklärte Kretschmann vor dem Bund-Länder-Treffen zur Corona-Politik am kommenden Montag. Darüber hinaus ließ sich der 72-Jährige sich am Freitag in einem Impfzentrum in Stuttgart den gerade wieder zugelassenen Impfstoff von AstraZeneca spritzen. Mehr Informationen in unserem TAG24-Artikel « Als erster Regierungschef Deutschlands: Hier lässt sich Winfried Kretschmann impfen » Auf dem bisherigen Höhepunkt der Corona-Pandemie in Brasilien will der rechte Präsident Jair Bolsonaro die Maßnahmen einiger Bundesstaaten zur Eindämmung des Virus kippen. Die Regierung beantragte beim Obersten Gerichtshof, Dekrete des Bundesbezirks rund um die Hauptstadt Brasília, Bahia und Rio Grande do Sul beispielsweise zur Einschränkung der Bewegungsfreiheit und nicht systemrelevanter Geschäftsaktivitäten zu kassieren, wie das Nachrichtenportal G1 am Freitag berichtete. Nach Einschätzung der Bundesregierung fehlt den Gouverneuren die Kompetenz für diese Entscheidungen. Lockerungen der Corona-Beschränkungen sind aus Sicht von Thüringens Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (65, Linke) derzeit nur mit elektronischer Kontaktnachverfolgung und Corona-Tests denkbar. « Ohne Kontaktnachverfolgung und ohne Testen bin ich nicht fürs Öffnen, da bin ich für gar nichts. Denn dafür sind die Werte einfach viel zu hoch », sagte Ramelow am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Ramelow machte deutlich, dass er eine « strenge Teststrategie » als Voraussetzung für jegliche Lockerungen sieht. Seiner Meinung nach sollten sich in Zukunft auch Geimpfte testen lassen müssen, um zum Beispiel Eintritt zu bestimmten Veranstaltungen zu bekommen. Dies müsse alles elektronisch erfasst werden. Empört äußerte sich der Thüringer Regierungschef zu Mallorca-Flügen ohne Corona-Tests. « Ich verstehe überhaupt nicht, dass man Mallorca-Flüge hin und her ohne Tests machen lässt », betonte Ramelow. Frankreichs oberste Gesundheitsbehörde empfiehlt die Impfung mit AstraZeneca nach einem kurzzeitigen Impfstopp nur noch für Menschen im Alter über 55 Jahren. Es gebe der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zufolge ein mögliches erhöhtes Risiko für Hirnvenenthrombosen bei jüngeren Menschen, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme der französischen Gesundheitsbehörde. Jüngere Menschen, die zur aktuellen Impfgruppe gehören, sollten einen mRNA-Impfstoff erhalten. Die Behörde will sich bald dazu äußern, wie mit Menschen unter 55 Jahren verfahren werden soll, die bereits ihre erste Impfdosis von AstraZeneca erhalten haben. Die Ärzte im stark von der Pandemie betroffenen Tschechien erhalten eine neues Medikament gegen das Coronavirus. Die erste Lieferung des Antikörper-Cocktails von Regeneron werde in den nächsten Tagen erwartet, sagte Ministerpräsident Andrej Babis (66) nach Angaben der Agentur CTK am Freitag. Das Gesundheitsministerium in Prag hat bereits eine Notfallzulassung für das Medikament erteilt, mit dem auch der frühere US-Präsident Donald Trump (74) behandelt worden war. Bereits seit Februar wird in Tschechien ein anderes Antikörper-Präparat, Bamlanivimab, eingesetzt. Bundesregierung und Länder denken über Erleichterungen für Flugpassagiere nach. Nach dem Entwurf einer Arbeitsgruppe aus Bundesministerien, Ländervertretern und Verbänden sollen Reisende zumindest aus einfachen Risikogebieten künftig die Quarantäne mit einem einfachen negativen Corona-Test bei Einreise vermeiden können. Hierzu sollten auch zugelassene Antigen-Tests verwendet werden dürfen. Die Schulen in Deutschland sollen nach dem Willen der Kultusminister der Länder so lange wie möglich offengehalten werden. Dabei sollten Lehrkräfte im Präsenzunterricht zugleich Vorrang beim Impfen bekommen. Auf diese gemeinsame Position haben sich die Ministerinnen und Minister bei Beratungen in der Kultusministerkonferenz (KMK) verständigt, wie aus einem am Freitag veröffentlichten Beschluss hervorgeht. « Für die Kinder und Jugendlichen ist der Schulbesuch für ihre weitere Bildungsbiografie von entscheidender Bedeutung », sagte die brandenburgische Bildungsministerin und KMK-Präsidentin Britta Ernst (60, SPD). Nach drei Tagen mit Inzidenz-Werten über 100 hat Hamburg am Freitag die Corona-Notbremse gezogen. Damit werden von Samstag an die erst Anfang vergangener Woche vollzogenen Öffnungsschritte wieder rückgängig gemacht, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (55, SPD). Angesichts der fortschreitenden Impfungen bei den besonders gefährdeten Senioren hat das Robert Koch-Institut (RKI) vor einer möglichen Fehleinschätzung bei der Corona-Lage gewarnt. Wenn man nun denke, dass man das Infektionsgeschehen wegen dieser bisherigen Impfungen laufen lassen könne, komme es zu einem Schwenk hin zu den jüngeren Jahrgängen bei den Todesfällen und Intensivpatienten, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade am Freitag in Berlin. Er appelliere dringend, dies zu berücksichtigen. « Wir sehen das jetzt schon auf den Intensivstationen, dass sich die Patienten dort ändern: Die werden jünger », betonte Schaade. Die Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel rechnet aufgrund der Corona-Pandemie noch in diesem Jahr mit einer Insolvenzwelle in Deutschland. Die Zahl der Firmenpleiten könne sich gegenüber 2020 mehr als verdoppeln. Insgesamt 35.500 Firmeninsolvenzen seien möglich, berichtete Crifbürgel-Geschäftsführer Frank Schlein am Freitag in Hamburg. « Bedingt durch die Corona-Krise haben viele Unternehmen in Deutschland derzeit wirtschaftliche Probleme », sagte Schlein. Mehr als 300.000 Unternehmen seien aktuell in finanziellen Schwierigkeiten. Dies spiegle sich jedoch in den Insolvenzzahlen bislang noch nicht wieder. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (58) hat sich dafür ausgesprochen, die Corona-Maßnahmen schnell wieder zu verschärfen. « Man kann es drehen und wenden wie man will, wir müssen zurück in den Lockdown », sagte er am Freitag in Berlin. Es mache keinen Sinn zu warten. Je früher man reagiere, desto kürzer müsse der Lockdown sein, um wieder auf eine beherrschbare Fallzahl zu kommen. Mehr lest Ihr in unserem TAG24-Artikel « Karl Lauterbach fordert Verschärfungen » Der Anstieg der Corona-Infektionszahlen in Deutschland verläuft nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) wieder « ganz deutlich exponentiell ». « Das Infektionsgeschehen gewinnt an Dynamik », sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade am Freitag in Berlin. Angesichts der raschen Ausbreitung der ansteckenderen Virusvariante B.1.1.7 stünden « leider wieder schwere Wochen bevor ». Mehr lest Ihr in unserem TAG24-Artikel « RKI appelliert: Ostern nur im engsten Kreis, Verzicht auf Reisen » Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) hat die Bevölkerung darauf eingestimmt, dass die dritte Corona-Welle in Deutschland nicht durch Impfungen gestoppt werden kann. « Wir befinden uns in der dritten Welle der Pandemie, die Zahlen steigen, der Anteil der Mutationen ist groß », sagte Spahn am Freitag in Berlin. « Zur ehrlichen Lageanalyse gehört: Es gibt in Europa noch nicht genügend Impfstoff, um die dritte Welle allein durch Impfen zu stoppen », sagte Spahn. « Selbst wenn die Lieferungen aus EU-Bestellungen nun zuverlässig kommen, wird es noch einige Wochen dauern, bis die Risikogruppen vollständig geimpft sind », so der CDU-Politiker. « Erst dann können wir auch über breitere Öffnungen der Gesellschaft reden. Wir werden also noch einen langen Atem brauchen. » Die steigenden Infektionszahlen könnten bedeuten, dass es vielleicht keine weiteren Öffnungsschritte geben könne – sondern « sogar Schritte rückwärts » nötig würden. In den USA geht die Zahl der täglich erfassten Corona-Neuinfektionen weiter zurück. Die Behörden meldeten am Donnerstag 58.196 neue Fälle, wie aus den Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore von Freitagmorgen (MEZ) hervorging. Am Donnerstag der Vorwoche waren noch 62.404 neue Infektionen gemeldet worden. Der bisherige Tagesrekord war am 2. Januar mit 300.416 neuen Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet worden. Die Anzahl der täglichen Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Ansteckung hingegen stieg im Wochenvergleich etwas. Die EU-Kommission hat ein förmliches Schreiben an den Pharmakonzern Astrazeneca wegen Lieferschwierigkeiten beim Corona-Impfstoff geschickt. « Wir wollen ein strukturiertes Vorgehen zur Lösung der Kontroversen in Gang setzen », sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (62) im Interview der italienischen Zeitung « La Repubblica » (Freitag). Es gebe einige offene Punkte bei den Verträgen und der beste Weg, sie zu klären, sei dieser. Das Schreiben wurde demnach am Donnerstag verschickt. Das Thema Lieferungen ist auch mit Blick auf einen möglichen Vertrag für den russischen Impfstoff Sputnik V wichtig. Dessen Daten würden derzeit bewertet, es sei aber noch keine formale Zulassung beantragt worden, erklärte von der Leyen. « Der zweite grundlegende Punkt ist – und das sehen wir bei Astrazeneca -, dass ein Unternehmen in der Lage sein muss, die Lieferungen einzuhalten. » Im Moment habe man noch keinen Nachweis für die Produktionskapazität für Sputnik gesehen. Litauen ändert mit Wiederaufnahme der vorsorglich gestoppten Corona-Impfungen mit dem Astrazeneca-Mittel am Freitag das Impfverfahren. « Von nun an kann jeder frei entscheiden, ob er mit dem Astrazeneca-Impfstoff geimpft werden möchte oder nicht », sagte Gesundheitsminister Arunas Dulkys am Donnerstagabend in Vilnius. Demnach könnten die Menschen in ihrem Impfzentrum einen der Impfstoffe auswählen. Sollte das gewünschte Präparat nicht verfügbar sein, werde die Person später kontaktiert, sagte Dulkys. Impfzentren sollen sich zudem nicht mehr starr nach der festgelegten Impfreihenfolge richten müssen, sondern mehr Freiheit erhalten. Dazu gehört auch, dass überzählige Impfdosen weitergegeben werden können. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (46, SPD) will sich für « kontaktlosen Urlaub » im eigenen Bundesland einsetzen. « Dass jetzt wieder der Mallorca-Urlaub sozusagen dem Urlaub im eigenen Land aus epidemiologischen Gründen vorgezogen wird, das versteht niemand », sagte sie am Freitagmorgen im Deutschlandfunk. Im Interview mit der « Bild » hatte sich zuvor auch der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (67, CDU), für ein ähnliches Modell ausgesprochen. « Das wäre ja für die Menschen im eigenen Land der Urlaub in der Ferienwohnung oder im Ferienhaus », sagte Schwesig. « Die gegenwärtige Lage spricht für Rostock und gegen Mallorca », betonte Schwesig. Schon im vergangenen Jahr habe man schlechte Erfahrungen mit Auslandsreisen in Zeiten von Corona gemacht. Die Däninnen und Dänen dürfen sich ab Montag wieder mit bis zu 10 Menschen unter freiem Himmel treffen. Die Obergrenze für organisierte und draußen stattfindende Sport-, Freizeit- und Vereinsaktivitäten wird dann zudem von 25 auf 50 Teilnehmer angehoben, wie Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am späten Donnerstagabend nach einer Einigung mit den Parlamentsparteien mitteilte. Auch bei Gottesdiensten unter freiem Himmel dürfen jetzt bis zu 50 Menschen dabei sein. Zudem gibt es gewisse weitere Lockerungen für Schulen in der Region um die Hauptstadt Kopenhagen. Forschern aus Mecklenburg-Vorpommern ist es offenbar gelungen, zu klären, warum nach einer Corona-Impfung mit dem Wirkstoff von AstraZeneca Thrombosen entstehen. Auch wie sie behandelt werden können, wissen die Experten. Wissenschaftler der Greifswalder Universitätsmedizin haben einem Bericht des Radiosenders NDR 1 Radio MV die Lösung für das dringliche Problem bei den Corona-Impfungen gefunden. Mehr Info findet Ihr in unserem TAG24-Artikel « Thrombose nach AstraZeneca-Impfung: Forscher aus Greifswald haben wohl die Lösung! » Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet 60, (CDU) und der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (34) haben im Kampf gegen die Corona-Pandemie europäische Lösungen angemahnt. « Das Virus macht nicht an einer Grenze halt », sagte Laschet am Freitag vor einem Vier-Augen-Gespräch mit Kurz in Berlin. « Wir brauchen eine Kooperation über die Grenzen hinweg. Wir können in der Pandemie nur voneinander lernen. » Mehr erfahrt Ihr in unserem TAG-Artikel « Laschet und Kurz fordern im Corona-Kampf « Kooperation über die Grenzen hinweg » Die niederländische Zeitung « De Telegraaf » kommentiert am Freitag den Impfstoffstreit der EU mit Großbritannien: « Für EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist es nicht länger möglich, den Bürgern zu erklären, warum Impfstoffe in andere Länder geliefert werden, während in der EU ständig Engpässe herrschen. Britische Politiker prangern ein mögliches Exportverbot an und werfen der « inkompetenten » EU « stalinistische Praktiken » vor. Aber dass von der Leyen die Möglichkeiten einer Exportbeschränkung prüft, ist nicht so abwegig. Immerhin ist die EU heute der weltweit größte Exporteur von Impfstoffen. » Die Menschenschlange vor dem DRK-Fahrzeug in der Tübinger Innenstadt zieht sich etliche Meter. Junge und Alte von auswärts und aus der Stadt, Mann und Frau, Erwachsene und Kinder, sie alle stehen an, um einen Corona-Schnelltest zu machen. An mehreren Stellen in der Stadt können die Menschen seit Montag kostenlose Tests machen, das Ergebnis wird in einem Tagesticket bescheinigt. Ob das Modellprojekt « Öffnen mit Sicherheit » in der Universitätsstadt ankommt, lest Ihr in unserem TAG24-Artikel « Theater, Läden und Restaurants geöffnet: Klappt das Tübinger Corona-Modellprojekt? » Der klassische Spaziergang hat in Corona-Zeiten eine neue Bedeutung bekommen. « Viele Orte, wo man sich normalerweise mit Freunden treffen würde, stehen momentan nicht zur Verfügung – also trifft man sich draußen », sagte der Kölner Sportpsychologe Jens Kleinert der Deutschen Presse-Agentur. Der Spaziergang sei somit zu einem « Medium des sozialen Miteinanders » geworden. Vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern fordert Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (56, CSU) eine schnelle bundesweite Regelung für Corona-Impfungen durch Hausärzte. « Die Einbindung der Ärzteschaft in die Regelversorgung wäre ein starkes Signal », sagte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz der Deutschen Presse-Agenur in München. Er hoffe sehr, dass sich Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) und die Ministerpräsidenten an diesem Punkt bei ihrer Telefonkonferenz am Freitag einigen könnten. In den kommenden Wochen bleibe die Knappheit an Impfstoffen weiterhin ein Problem, sagte Holetschek. Er hoffe sehr, dass es hier bald größere Mengen und mehr Verlässlichkeit gebe. « Wir müssen jetzt schauen, dass der Impfstoff auch da ist. » Nach der geplanten Wiederaufnahme der Corona-Impfungen mit dem Produkt von Astrazeneca in Deutschland hofft ein Immunologe auf ein schnelles Wiederhochfahren dieser Impfungen. Es gelte, beim Impfen jetzt wieder aufzuholen, sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagabend. Nach bisherigen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) seien durch das Aussetzen der Impfungen mit dem Präparat des britisch-schwedischen Herstellers mindestens mehrere Zehntausend Impfungen pro Tag verpasst worden. Das könne perspektivisch mehr Todesfälle durch Covid-19 bedeuten. Die Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zur Fortsetzung der Impfungen sei zu begrüßen und auch so zu erwarten gewesen, sagte Watzl. « Es muss nun gut darüber informiert werden, dass es das Risiko der seltenen Hirnvenenthrombosen gibt. » Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat Bund und Länder vor ihren Gesprächen am Freitag aufgefordert, frühzeitig mit den Corona-Impfungen in den Praxen zu beginnen. « Auch wenn derzeit noch nicht genug Impfdosen vorhanden sind, sollten bestimmte Kontingente alsbald über die Apotheken an die Hausärzte gehen », sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). « Wir werden in absehbarer Zeit eine so große Menge an Impfdosen zur Verfügung haben, dass wir diese nicht mehr allein in den Impfzentren verimpfen können. » Landsberg forderte zudem, die Priorisierung der Impfgruppen zu lockern. Wenn in einem Impfzentrum Impfdosen in großer Zahl übrig blieben, sollte vor Ort entschieden werden dürfen, dass auch Personen aus Gruppen geimpft werden, die noch nicht an der Reihe seien. US-Präsident Joe Biden hat die Zuspitzung der Corona-Pandemie in Europa als abschreckendes Beispiel für nachlassende Vorsicht angeführt. Trotz der Fortschritte bei der Impfkampagne in den USA ermahnte Biden seine Landsleute, sich weiter an die bekannten Regeln zum Infektionsschutz zu halten. « Bitte, bitte, lassen Sie nicht geschehen, was in Europa passiert, wie Sie es im Fernsehen sehen », sagte der Präsident am Donnerstag im Weißen Haus. Biden forderte die Amerikaner auf, weiterhin Masken zu tragen, sich regelmäßig die Hände zu waschen und den empfohlenen Mindestabstand einzuhalten. Der Kollaps des Gesundheitssystems in der brasilianischen Wirtschaftsmetropole São Paulo hat angesichts steigender Corona-Fallzahlen immer dramatischere Folgen. Am Donnerstag machte der Fall eines infizierten Mannes Schlagzeilen, der beim Warten auf ein freiwerdendes Intensivbett gestorben war. « Leider hatten wir im Osten der Stadt erstmals den Fall, dass eine Person gestorben ist, ohne dass sie hätte versorgt werden können », sagte São Paulos Bürgermeister Bruno Covas im brasilianischen Fernsehen. Das Nachrichtenportal « G1 » berichtete unter Berufung auf den Gesundheitssekretär der Stadt, dass es sich um einen 22-Jährigen gehandelt habe, der an Covid-19 erkrankt und in ernstem Zustand in eine medizinische Erstaufnahme-Station gebracht worden sei. Die Stadtverwaltung forderte über die zentrale Verteilstelle ein Intensivbett an. Als dies frei wurde, war der Mann bereits gestorben. Seit dem Amtsantritt der neuen US-Regierung vor knapp zwei Monaten sind in den Vereinigten Staaten fast 100 Millionen Impfungen verabreicht worden. Bereits am Freitag werde diese Marke überschritten sein, sagte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag im Weißen Haus. « Damit liegen wir Wochen vor dem Zeitplan », sagte Biden. Die Leben von Millionen Menschen seien dank der Impfung, « einer Dosis Hoffnung », zum Besseren gewandelt worden. Biden hatte bei seiner Vereidigung am 20. Januar versprochen, dass es in seinen ersten 100 Tagen im Amt mindestens 100 Millionen Impfungen geben sollte. Das Ziel werde nun bereits nach 58 Tagen erreicht, sagte er. Lettland will nach der Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zum Astrazeneca-Impfstoff seine Corona-Impfkampagne mit dem Vakzin fortsetzen. Die Impfungen könnten nach entsprechenden Vorbereitungen voraussichtlich schon am Freitagnachmittag wieder aufgenommen werden, sagte Gesundheitsminister Daniels Pavluts am Donnerstagabend im lettischen Fernsehen. Die EMA hatte das Mittel von Astrazeneca zuvor als sicher eingestuft. Spanien will die Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca voraussichtlich ab kommenden Dienstag wiederaufnehmen. Das habe das Gesundheitsministerium den Regionen nach der Einsatzempfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA für den Impfstoff vorgeschlagen, berichtete die Zeitung « El País » am Donnerstagabend. Die zunächst ausgesetzten Corona-Impfungen mit dem Präparat von AstraZeneca sollen in Deutschland wieder aufgenommen werden – aber mit einem neuen Warnhinweis. Mehr Infos im Artikel:  » Spahn: « Deutschland soll ab diesem Freitag wieder mit AstraZeneca impfen  » In Frankreich wird der Corona-Impfstoff von Astrazeneca nach der Einsatzempfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA ab Freitag wieder verabreicht. Das Gutachten der EMA bestätige, dass der Impfstoff nicht nur hochwirksam, sondern auch sicher sei, sagte Frankreichs Premierminister Jean Castex am Donnerstagabend. Er wolle sich selbst direkt am Freitagnachmittag mit dem Astrazeneca-Präparat impfen lassen, kündigte der Regierungschef an. Damit wolle er zeigen, dass man volles Vertrauen in den Impfstoff haben könne. Nach der Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zum Fortsetzen der Corona-Impfungen mit Astrazeneca rät ein deutscher Infektiologe bei einer bestimmten Gruppe zum genauen Abwägen der Risiken. « Bei Frauen vor der Menopause, die ein sehr geringes Risiko für Covid-19-Komplikationen haben, sollte man derzeit überlegen, ob die Impfung mit Astrazeneca erfolgen sollte », sagte Bernd Salzberger, Professor vom Uniklinikum Regensburg, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagabend. Für einen 80-jährigen Mann mit hohem Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf hingegen sehe das Risiko-Nutzen-Verhältnis ganz anders aus in Anbetracht der dritten Welle. Die bisher 13 bekannten Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zu Impfungen in Deutschland betreffen fast ausschließlich Frauen. Salzberger betonte, dass noch offen sei, ob etwa bestimmte Medikamente oder etwa genetische Veranlagung eine Rolle spielen könnten. Die weitere Klärung werde wohl Wochen dauern. Inmitten schnell steigender Corona-Zahlen hat Bulgarien die Fortsetzung seiner Corona-Impfkampagne auch mit Dosen von Astrazeneca angekündigt. Dies erfolgte nach einem Beschluss der Europäischen Arzneimittelbehörde(EMA), wonach der Astrazeneca-Impfstoff sicher sei. « Schon morgen wird der Impfstoff von Astrazeneca auch bei uns (in Bulgarien) angewandt werden », sagte der Chef der bulgarischen Arzneimittelagentur, Bogdan Kirilow, am Donnerstag in Sofia. Nach der Einsatzempfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA für den Corona-Impfstoff von Astrazeneca soll das Vakzin in Italien ab Freitag wieder verabreicht werden. Das teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstagabend in Rom mit. Die EMA habe Zusammenhänge zwischen Fällen von Thrombose und dem Impfstoff ausgeschlossen und dem Präparat ein positives Verhältnis zwischen Nutzen und Risiko bestätigt. Den Plänen des Ministeriums zufolge werde die italienische Arzneimittelbehörde Aifa den Impfstopp aufheben, sobald der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA seine Auffassung ausgehändigt hat. Die Impfungen könnten dann ab Freitagnachmittag wieder anlaufen. Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf will am Freitag wieder mit Impfungen mit dem Wirkstoff von AstraZeneca beginnen – auch wenn es bis dahin noch keinen offiziellen Erlass des Bundesgesundheitsministeriums geben sollte. Das sagte Oberbürgermeister Stephan Keller (50, CDU) am Donnerstagnachmittag in der Sitzung des Stadtrats. Auch der Kreis Viersen hatte das gleiche Vorgehen angekündigt. Andere Kreise und Städte wollen noch abwarten. Angesichts wieder steigender Corona-Zahlen wird es in Bayern am kommenden Montag keine weiteren Öffnungsschritte aus dem Lockdown geben. Theater, Kinos, Konzertsäle und die Außengastronomie müssen damit landesweit weiterhin geschlossen bleiben. Bis auf Weiteres werde das Einvernehmen zu weiteren Öffnungsschritten nicht erteilt, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums der Deutschen Presse-Agentur in München. Ministerpräsident Markus Söder (54, CSU) hatte zuvor gewarnt: « Wir stehen vor einer stark anwachsenden dritten Welle – und jetzt müssen wir aufpassen, dass aus der dritten Welle keine Dauerwelle wird. » Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (34) rechnet mit einem Abbau der stationären Grenzkontrollen an der deutschen Grenze zum österreichischen Bundesland Tirol innerhalb der nächsten ein bis zwei Wochen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (71, CSU) habe ihm signalisiert, dass er die Kontrollen so schnell wie möglich schrittweise zurückführen wolle, sagte Kurz am Donnerstag nach einem Gespräch mit dem CSU-Politiker in Berlin. « Ich gehe davon aus, dass wenn das Infektionsgeschehen sich in Tirol weiter so gut entwickelt, dass das in den nächsten ein bis zwei Wochen hoffentlich der Fall sein wird. » Die Bundesregierung hatte die stationären Kontrollen an der Grenze zu Tirol und Tschechien erst am Mittwoch um zwei Wochen verlängert. Das hatte zu scharfer Kritik in Tirol geführt.

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