Seit Mitte März läuft in Tübingen ein vielbeachteter Modellversuch im Kampf gegen Corona. Die Inzidenzwerte steigen. Und ein taz-Redakteur greift den OB an.
Tübingen – Seit Mitte März läuft in Tübingen ein Modellversuch, um den Menschen wieder mehr Normalität zu ermöglichen. Die Inzidenzwerte steigen, der Versuch steht auf der Kippe. Nun attackiert die taz OB Boris Palmer (48, Grüne) – der wehrt sich. Kleiner Rückblick: Seit dem 16. März läuft in der Neckarstadt das Projekt « Öffnen mit Sicherheit ». Und das funktioniert so: Wer negativ auf das Coronavirus getestet wurde, bekommt ein Tagesticket – und kann etwa zum Friseur, ins Theater oder die Außengastronomie nutzen. Zunächst blickte ganz Deutschland sehr gespannt auf das Projekt, zahlreiche Kommunen wollten den « Tübinger Weg » entsprechend auch selbst gehen. Zuletzt stieg aber die 7-Tage-Inzidenz in der Stadt steil an. Am Donnerstag letzter Woche lag der Wert noch bei 35, inzwischen bei 89,6 (Stand: Mittwoch). Nun wird nicht nur Kritik am Modellprojekt laut, auch die Verlängerung bis zum 18. April steht auf der Kippe. Palmer meldete sich bereits vor Tagen zu Wort. Erklärte den Anstieg auf zu dem Zeitpunkt 66,7 etwa mit positiv Getesteten aus Stadt und Kreis Tübingen sowie mit einigen Infektionsfällen in der Landeserstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge.
