Auf dem Gelände eines früheren Internats für Ureinwohner-Kinder wurde ein Massengrab gefunden. Das Ausmaß ist erschreckend.
Auf dem Gelände eines früheren Internats für indigene Kinder in Kanada wurde ein Massengrab entdeckt. Seine Größe ist erschreckend. Regina. Hunderte Leichen, verscharrt auf einem ehemaligen Schulgelände: Es ist ein grausamer Fund, den Forscher und Vertreter der Ureinwohner Kanadas in der Nähe der Stadt Regina gemacht haben. In den letzten drei Wochen haben sie das Massengrab im Umfeld eines früheren Internats für die indigene Bevölkerung ausgehoben. In den anonymen Gräbern: rund 600 Leichen vor allem von Kindern und Jugendlichen, schätzen Experten laut „National Post“. Dass in dem Massengrab auf dem ehemaligen Gelände der „Marieval Indian Residential School“ vor allem die Überreste jüngerer Menschen entdeckt wurden, ist kein Zufall: Mutmaßlich handelt es sich vor allem um Leichen ehemaliger Schülerinnen und Schüler. Die Geschichte der sogenannten „Residential Schools“ ist eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte Kanadas: Über Jahrzehnte riss die Regierung Tausende Söhne und Töchter von Ureinwohnern aus ihren Familien und steckte sie in Internate. Vom 17. Jahrhundert bis in die späten 90er-Jahre wurden die Einrichtungen von der Regierung verwaltet und finanziert.
