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G20-Gruppe einigt sich auf 1,5-Grad-Klimaziel – und versagt bei zentralem Zieldatum für CO2-Neutralität

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Ein starkes Signal vom G20-Gipfel bleibt aus. Die großen Wirtschaftsmächte scheitern bei einer ehrgeizigen Erklärung zum Klimaschutz. News-Ticker.
Ein starkes Signal vom G20-Gipfel bleibt aus. Die großen Wirtschaftsmächte scheitern bei einer ehrgeizigen Erklärung zum Klimaschutz. News-Ticker. Update vom 31. Oktober,15 Uhr: Klimaschützer reagieren „fassungslos“ auf die Abschlusserklärung des G20-Gipfels in Rom: „Wir steuern auf eine Erwärmung um 2,7 Grad und auf eine katastrophale Entwicklung der Klimakrise zu“, sagte Jörn Kalinski von der Entwicklungsorganisation Oxfam. „Die hier an den Tag gelegte Unentschlossenheit und Uneinigkeit droht unseren Planeten zu verbrennen.“ „Ein Hauptproblem in der internationalen Klimapolitik besteht darin, dass die Industrieländer nicht bereit sind, anhand ihrer historischen Verantwortung für das Verursachen der Krise und ihrer Wirtschaftskraft fair zum global nötigen Klimaschutz beizutragen“, sagt der Klimaexperte Jan Kowalzig von Oxfam. „Ginge es wirklich gerecht zu, müssten die Industrieländer schon deutlich vor 2050 klimaneutral werden und danach sogar eine negative Klimabilanz entwickeln – dann ergäbe sich auch mehr Flexibilität bei den übrigen Ländern.“ Dazu seien die reichen Länder aber „schlicht nicht bereit“. Update vom 31. Oktober,14.20 Uhr: Die großen Wirtschaftsmächte haben sich zum Abschluss ihres G20-Gipfels in Rom nicht auf eine ehrgeizige Erklärung zum Klimaschutz verständigen können. Wie aus dem ausgehandelten Text für das Kommuniqué hervorgeht, gibt es weiter kein klares Zieldatum für die wichtige Kohlendioxidneutralität und den Ausstieg aus der Kohleverstromung. Das Dokument lag der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag vor. Statt des erhofften „starken Signals“ zum Auftakt der Weltklimakonferenz (COP26) in Glasgow, herrschte bis zuletzt Uneinigkeit. Klimaschützer äußerten sich „enttäuscht“, weil die G20-Gruppe für 80 Prozent der Emissionen verantwortlich ist. Während anfangs konkret das Jahr 2050 für „Netto-Null-Emissionen von Treibhausgasen oder Kohlendioxidneutralität“ festgeschrieben werden sollte, ist als Ziel nur noch allgemein von „bis oder um die Mitte des Jahrhunderts“ die Rede. Damit ist gemeint, dass nur soviel Emissionen ausgestoßen werden wie auch gebunden werden kann. Der Rückzug erfolgte offenbar aus Rücksicht auf China und Russland, die das Ziel erst 2060 anstreben. Indien möchte sich nicht festlegen. Auch gab es keine Einigung mehr auf „sofortiges Handeln“, wie es in einem anfänglichen Entwurf noch geheißen hatte. Jetzt ist weniger dringlich von „bedeutungsvollem und wirksamen Handeln“ die Rede. Nur allgemein bekräftigt die G20, dass sie weiter den Zielen des Pariser Abkommens verpflichtet seien, die Erderwärmung „deutlich unter zwei Grad zu halten und Bemühungen zu verfolgen, sie auf 1,5 Grad zu begrenzen“. Ein Kohleausstieg wurde nicht einmal direkt erwähnt.

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