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Booster-Impfung: Nun machen die Bundesländer das Corona-Chaos perfekt

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Die Corona-Zahlen steigen stark. Damit gibt es auch immer mehr Genesene. Doch gilt eine Infektion wie eine Auffrischungsimpfung? Die Antwort variiert von Bundesland zu Bundesland . Und auch technisch gibt es Probleme.
Die Corona-Zahlen steigen stark. Damit gibt es auch immer mehr Genesene. Doch gilt eine Infektion wie eine Auffrischungsimpfung? Die Antwort variiert von Bundesland zu Bundesland. Und auch technisch gibt es Probleme. 45.690 neue Infektionen gab es gestern – und damit 49,5 Prozent mehr als vor einer Woche. Das sind nur die offiziellen Corona-Zahlen. Wie hoch die Dunkelziffer ist, weiß niemand genau. Aber es ist nicht ganz unrealistisch davon auszugehen, dass sich derzeit mehr als 100.000 Bürger täglich mit dem Virus infizieren. Darunter sind auch viele Menschen, die bereits zweimal geimpft waren, also einen sogenannten Impfdurchbruch erleiden. Glaubt man Experten, wirkt die Infektion nach erfolgter Immunisierung wie ein Booster. Aus wissenschaftlicher Sicht ist der Antikörper-Schutz durch eine überstandene Corona-Infektion ähnlich gut wie der Schutz durch eine dritte Impfung. Studien aus Israel und Frankreich zufolge könnte er sogar noch höher sein. Man könnte also auf die Idee kommen, dass Menschen mit Impfdurchbruch den Geboosterten mindestens gleichgestellt sind; also etwa in Restaurants und Cafés, in denen bald 2G plus gelten soll, ebenfalls keinen aktuellen Negativtest vorlegen müssen. Soweit die Theorie. Die föderale Praxis in Deutschland sieht anders aus. Auf die Frage, wann man eigentlich als geboostert gilt, herrscht große Uneinigkeit. Auch bei diesem Thema macht jedes Bundesland mal wieder, was es will. In Thüringen beispielsweise zählen Grundimmunisierte mit überstandenem Impfdurchbruch als nicht geboostert. Vom Erfurter Gesundheitsministerium heißt es auf Anfrage von t-online: « Ein Genesenen-Nachweis bei vollständig Immunisierten ist nicht gleichwertig mit einer Booster-Impfung. » Unter anderem Schleswig-Holstein handhabt es genauso. Wer sich hingegen zuerst eine Infektion einfing, bevor er sich seine Impfdosis abholte, gilt dagegen in beiden Ländern als geboostert. Genesen-Geimpft-Geimpft ist also nicht Geimpft-Geimpft-Genesen. Entscheidend ist demnach nicht die Zahl der Impfdosen, sondern der Zeitpunkt. Ergibt das Sinn? Fragt man in den jeweiligen Gesundheitsministerien nach, auf welcher wissenschaftlichen Grundlage die Unterscheidung zwischen Genesung und Auffrischungsimpfung vorgenommen wird und warum eine dritte Impfung mehr als eine überstandene Infektion nach der Grundimmunisierung zählt, verweist etwa die Sprecherin in Thüringen auf eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko).

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