Home United States USA — mix Warum die Stiko jetzt doch eine Covid-Impfung für Kinder empfiehlt

Warum die Stiko jetzt doch eine Covid-Impfung für Kinder empfiehlt

85
0
SHARE

Bisher gab es keine generelle Empfehlung, Fünf- bis Elfjährige gegen Covid-19 impfen zu lassen. Nun befürwortet die Ständige Impfkommission auch für diese Altersgruppe eine Dosis. Warum die Experten erst jetzt zu dieser Entscheidung kommen – und was die genau bedeutet.
Die Experten haben sich Zeit gelassen. Während in anderen Ländern schon seit Monaten alle fünf- bis elfjährigen Kinder gegen das Coronavirus geimpft werden, zögerte man hierzulande. Die Immunisierung war bisher nur vorerkrankten Kindern empfohlen worden. Die Experten der Ständigen Impfkommission (Stiko) verwiesen stets darauf, dass die Datenlage zu Impfwirkungen und Nebenwirkungen in dieser Altersgruppe noch nicht ausreichend sei. Nun aber hat sich die Stiko durchgerungen: Sie empfiehlt auch gesunden Kindern zwischen fünf und elf Jahren eine Corona-Impfung. Kinder sollen aber im Gegensatz zu Jugendlichen und Erwachsenen zunächst nur eine mRNA-Impfstoffdosis und nicht mehrere bekommen, hieß es in einer Mitteilung des Gremiums. Die Impfung solle „vorzugsweise“ mit dem Vakzin Comirnaty von Biontech erfolgen. Bei einer Impfung sollen Kinder zehn Milliliter gespritzt bekommen – und nicht, wie Erwachsene, 30 Milliliter. Laut Zulassung sei die Verwendung von Spikevax (Moderna) für Sechs- bis Elfjährige ebenfalls möglich, teilte die Stiko mit. Das Expertengremium betont, dass die Impfempfehlung vorsorglich ausgesprochen werde, weil im Herbst und Winter mit einem erneuten Anstieg von Corona-Infektionen zu rechnen sei. „Die zunächst einmalige Impfung zielt darauf ab, jetzt eine möglichst gute Basisimmunität aufzubauen.“ Falls es nötig werden sollte, den Impfschutz zu verbessern, könne das dann mit einem längeren Impfabstand zwischen Erst- und Zweitimpfung rasch erfolgen. Durch einen solchen längeren Abstand würden dann „eine bessere Schutzwirkung und ein länger anhaltender Schutz“ greifen, hieß es. Auch die Wahrscheinlichkeit einer Herzmuskelentzündung, einer Myokarditis, nach der eventuell später notwendigen Zweitimpfung könne durch einen längeren Impfabstand in dieser Altersgruppe, in der das Risiko ohnehin viel geringer sei als bei Jugendlichen und Erwachsenen, weiter reduziert werden. Bisher hatte die Stiko eine Impfung von Kindern zwischen fünf und elf Jahren nur empfohlen, wenn sie selbst vorerkrankt waren oder sich in ihrem engen Umfeld vorerkrankte Menschen befanden. Auf Wunsch und nach ärztlicher Aufklärung konnte bislang aber auch schon jedes Kind geimpft werden. Kinder mit Vorerkrankungen sollten weiter eine Grundimmunisierung mit zwei Impfungen und eine Auffrischimpfung erhalten, so die Stiko in ihrer aktualisierten Empfehlung. Kinder ohne Vorerkrankungen, in deren Umfeld sich Menschen mit hohem Risiko für einen schweren Verlauf befänden, sollen demnach eine Grundimmunisierung mit zwei Impfstoffdosen bekommen. „Gesunde Kinder, die bereits eine zweimalige Impfung erhalten haben, sollen zunächst nicht erneut geimpft werden“, so die Experten. Die Stiko stellte auch in Aussicht, dass die Frage, ob eine Vervollständigung der Grundimmunisierung oder eine Booster-Impfung bei Kindern notwendig werde, im Spätsommer – oder aber bei Wiederanstieg der Infektionszahlen – erneut bewertet würde.

Continue reading...