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Ukraine-Krieg, Tag 105: 5,5 Millionen Ukrainer in EU-Länder geflohen

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Seit 106 Tagen führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Ein Ende der Kämpfe ist nicht in Sicht. Alle aktuellen Entwicklungen findet Ihr hier im TAG24-Liveticker.
Kiew Seit 106 Tagen führt Russland inzwischen Krieg gegen die Ukraine. Ein Ende der Kämpfe ist nicht in Sicht. Alle aktuellen Entwicklungen findet Ihr hier im TAG24-Liveticker. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) nennt den erbitterten Kampf um Sjewjerodonezk eine der vielleicht schwersten Schlachten des Krieges mit Russland. Nach den mehr als dreimonatigen Gefechten könnte die Einnahme der strategisch wichtigen Stadt eine Vorentscheidung bringen im Ringen um die Donbass-Region. Während ein Sondergesandter Selenskyjs auf einen baldigen EU-Kandidatenstatus für die Ukraine setzt, kritisiert Polens Präsident Andrzej Duda die Gespräche von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit Kremlchef Wladimir Putin.
« Diese Gespräche bringen gar nichts », sagte er in einem « Bild »-Interview. Die Situation sei ähnlich wie mit Adolf Hitler im Zweiten Weltkrieg. « Und hat jemand während des Zweiten Weltkrieges auf diese Weise mit Adolf Hitler gesprochen? »
Die wichtigsten Geschehnisse des gestrigen Tages könnt Ihr im TAG24-Ticker vom Mittwoch nachlesen. Alle Entwicklungen im Zuge des Krieges in der Ukraine am heutigen Donnerstag (9. Juni) gibt es wie gewohnt hier in unserem Liveticker. Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow (55) hat die Lage im Krieg gegen Russland als hart bezeichnet.
« Die Situation an der Front ist schwierig. Jeden Tag werden bis zu 100 unserer Soldaten getötet und bis zu 500 verwundet », schrieb Resnikow in einem Beitrag bei Facebook. Russland erleide zwar große Verluste. « Aber es gibt immer noch Kräfte, die in einigen Teilen der Front vorrücken », betonte er. Die Ukraine brauche dringend schwere Waffen. « Wir haben bewiesen, dass wir im Gegensatz zu vielen anderen den Kreml nicht fürchten. Aber als Land können wir es uns nicht leisten, unsere besten Söhne und Töchter zu verlieren. »

Dies habe der Stadtrat von Kiew so entschieden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko (50) am Donnerstag mit. « Minsk kann man kaum noch eine Partnerstadt von Kiew nennen. Also hindert uns nichts daran, die Entscheidung zur Aufhebung des Status’ für die Hauptstadt von Belarus zu treffen », betonte der frühere Box-Weltmeister. Von Belarus aus flögen Raketen in ukrainische Städte und Dörfer, zudem seien auch von dort aus russische Truppen in die Ukraine einmarschiert. Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Notwendigkeit harter Sanktionen gegen Russland unterstrichen. Diese seien notwendig, um Russland von dem Angriffskrieg gegen die Ukraine abzubringen, sagte Scholz. Diese Sanktionen träfen jedoch nicht nur Russland, sondern hätten auch Auswirkungen im eigenen Land, so der Bundeskanzler. Deswegen sei er froh darüber, dass sich kaum jemand gegen diese Sanktionen gewandt habe. « Das zeigt, wie sehr alle das Notwendige tun wollen, um die Ukraine in ihrem Kampf um Unabhängigkeit und Freiheit zu unterstützen. »

Kremlchef Wladimir Putin (69) hat den von ihm befohlenen Krieg gegen die Ukraine auf eine Ebene mit dem Großen Nordischen Krieg unter Russlands Zar Peter I. gestellt und von einer Rückholaktion russischer Erde gesprochen. Peter habe das Gebiet um die heutige Millionenstadt St. Petersburg nicht von den Schweden erobert, sondern zurückgewonnen. « Offenbar ist es auch unser Los: Zurückzuholen und zu stärken », zog Putin am Donnerstag Parallelen zum Krieg gegen die Ukraine. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben sich nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex mehr als 5,5 Millionen Ukrainer in EU-Mitgliedsländern in Sicherheit gebracht. Unter Berücksichtigung der Geflüchteten mit nicht-ukrainischer Staatsangehörigkeit seien es insgesamt 7,3 Millionen Menschen, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Seit Kriegsbeginn am 24. Februar seien aber mittlerweile mehr als 2,6
Millionen Ukrainer aus EU-Ländern wieder in ihr Heimatland eingereist. Derzeit liege die tägliche Zahl der Ukraine-Rückkehrer höher als die Zahl derer, die aus dem vom Krieg verwüsteten Land in die EU ausreisen wollten. Im ostukrainischen Separatistengebiet Luhansk sind in der Stadt Stachanow mindestens 13 Menschen durch Raketenwerferbeschuss getötet worden.
« Es sind etwa 20 Raketen des Typs Uragan eingeschlagen », teilte Republikchef Leonid Passetschnik russischen Medien am Donnerstag mit. Zudem seien mindestens sechs Verletzte aus den Trümmern geborgen worden. Die moskautreuen Separatisten warfen der ukrainischen Armee vor, ein Wohngebiet beschossen zu haben. Ukrainische Stellungen befinden sich in etwa zwölf Kilometer Entfernung von der Industriestadt. Das Oberste Gericht der separatistischen Donezker Volksrepublik (DVR) hat drei ausländische Kämpfer in den Reihen der ukrainischen Streitkräfte als Söldner zum Tode verurteilt. Die Todesstrafe werde für « alle Verbrechen zusammengenommen » verhängt, heißt es laut der russischen Nachrichtenagentur Tass in der Urteilsbegründung.

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