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Ukraine-Krieg im Liveticker: Russland schickt Soldaten nach Belarus

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Mehr als sieben Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges wird in der Ukraine weiter gekämpft. Alle aktuellen Entwicklungen im TAG24-Liveticker.
Kiew (Ukraine) – Mehr als sieben Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges wird in der Ukraine immer noch gekämpft. Russland hat weiter Probleme an der Front und bei der Mobilmachung.
Die Ukraine setzt das vor wenigen Tagen von Deutschland gelieferte Flugabwehrwehrsystem Iris-T bereits im Süden des Landes ein. Die Ukraine sei weltweit das erste Land, das über dieses hochmoderne Flugabwehrsystem verfüge.
Präsident Wolodymyr Selenskyj (44) sagte, nach den schweren russischen Raketenangriffen vom Wochenanfang mache die Ukraine Fortschritte bei der Reparatur zerstörter Infrastruktur.
Der heutige Samstag ist der 234. Tag seit Beginn der russischen Invasion im Nachbarland.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Geschehen in der Ukraine und rund um den Krieg findet Ihr hier im Ticker.
Russland hat die ersten Soldaten für eine gemeinsame Truppe mit Belarus in das Nachbarland geschickt. Das belarussische Verteidigungsministerium in Minsk bestätigte am Samstag die Ankunft mehrerer Eisenbahnzüge mit russischen Soldaten. Angaben zu den aktuellen Zahlen der Truppenverlegung oder zur künftigen Stärke der Gemeinschaftstruppe wurden nicht gemacht.
Der belarussische Machthaber, Alexander Lukaschenko, hatte am Montag die Aufstellung einer gemeinsamen regionalen Truppe mit Russland bekanntgegeben. Sie solle angesichts der steigenden Spannungen die belarussische Grenze schützen.
Russland hat Belarus als Aufmarschgebiet für den Krieg gegen die Ukraine genutzt und startet von dort auch Luftangriffe auf ukrainische Ziele. Ein eigenes Eingreifen von Belarus in den Krieg wird von Militärbeobachtern bislang für wenig wahrscheinlich gehalten. Dieser unpopuläre Schritt könnte auch Lukaschenkos Machtposition im Land erschüttern. Andererseits bindet ein russisch-belarussischer Aufmarsch an der Grenze ukrainische Kräfte, die dann im Osten und Süden des angegriffenen Landes fehlen.
In der belarussischen Opposition gegen Lukaschenko kursiert die Zahl von angeblich 120.000 russischen Soldaten, die in den kommenden Monaten in Belarus stationiert werden sollen. Außerdem solle die belarussische Armee durch Mobilisierungsmaßnahmen von etwa 45.000 auf 100.000 Mann aufgestockt werden. Offizielle Bestätigungen gibt es nicht.
Saudi-Arabien setzt nach heftiger Kritik aus den USA ein weiteres Zeichen zur Unterstützung der Ukraine.
Der Kronprinz und faktische Herrscher des Landes, Mohammed bin Salman, sicherte der Ukraine humanitäre Hilfe im Wert von 400 Millionen US-Dollar (rund 410 Millionen Euro) zu, wie Saudi-Arabiens staatliche Nachrichtenagentur SPA am Samstag meldete. In einem Telefonat mit Selenskyj versprach der Thronfolger zudem, alle Maßnahmen zu unterstützen, die zur Deeskalation des Kriegs beitragen.
Saudi-Arabien zog jüngst Ärger aus Washington auf sich, als das Land einer Förderkürzung für Öl zustimmte. In den USA wurde die Ankündigung als Unterstützung des russischen Angriffskrieg in der Ukraine gewertet. Saudi-Arabien und Russland gelten als die führenden Kräfte im Ölverbund Opec+. Dieser will von November an zwei Millionen Barrel (je 159 Liter) täglich weniger Öl fördern.
US-Präsident Joe Biden kündigte an, die Beziehungen zu Riad überdenken zu wollen. Die USA und das islamisch-konservative Königreich sind eigentlich seit Jahrzehnten Partner. Saudi-Arabien verteidigte den Beschluss. Er sei aus « rein wirtschaftlichen » Gründen getroffen worden.
Saudi-Arabien sendete zudem ein weiteres Zeichen der Entspannung im Streit mit den USA: Bei der jüngsten UN-Vollversammlung stimmte das Königreich für eine Resolution, die die völkerrechtswidrige Annexionen Russlands in der Ukraine verurteilt.
Saudi-Arabien bekenne sich zu den Grundsätzen des Völkerrechts und der Achtung staatlicher Souveränität, betonte der Kronprinz nun auch im Gespräch mit Selenskyj. Riad wolle zudem weiterhin zwischen der Ukraine und Russland vermitteln. Im September hatte die saudische Regierung eigenen Angaben zufolge einen Gefangenenaustausch zwischen beiden Ländern mit organisiert.
Nach fast acht Jahren als ukrainischer Botschafter in Deutschland ist Andrij Melnyk am Samstag Richtung Kiew aufgebrochen, wo er einen neuen Posten im Außenministerium übernehmen soll.
Er sei gegen 10 Uhr mit dem Auto von seiner Residenz abgereist, teilte Melnyk der Deutschen Presse-Agentur mit. Am Montag wird sein Nachfolger Oleksii Makeiev in Berlin erwartet. Der Wechsel an der Spitze der Botschaft wird formell aber erst mit der Akkreditierung bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vollzogen, für die es noch keinen offiziellen Termin gibt.
« Ich glaube, es ist mir gelungen, die Deutschen für das Thema Ukraine zu interessieren, dafür zu sorgen, dass man die Ukraine hier wirklich erkennt und versteht », sagte Melnyk der dpa vor seiner Abreise. « Wenn ich jetzt nach Hause komme, erfüllt es mich mit Stolz, dass viele Waffensysteme aus Deutschland geliefert wurden, die uns helfen, die besetzten Gebiete und unsere Landsleute Schritt für Schritt zu befreien. » Melnyk betonte aber auch, dass noch mehr geliefert werden müsse, « um die Russen zu vertreiben ».
Der scheidende Botschafter soll nun wahrscheinlich Vize-Außenminister werden, ein Posten, den er schon früher einmal hatte. Die Regierung hat aber noch nicht abschließend darüber entschieden.
Durch einen russischen Raketentreffer ist eine Anlage zur Energieversorgung im Umland der ukrainischen Hauptstadt Kiew schwer beschädigt worden. Das teilte der Energieversorger Ukrenerho am Samstag mit. Der genaue Ort wurde nicht genannt.
Spezialisten arbeiteten daran, für Kiew und die Zentralukraine wieder eine zuverlässige Stromversorgung herzustellen, hieß es. Die Bürger wurden aber aufgefordert, vor allem in den Abendstunden wenig Strom zu verbrauchen, um das Netz nicht zu überlasten.
Wegen der Angriffe aus der Luft war in der gesamten Ukraine morgens zeitweise Luftalarm ausgelöst worden. Auch in der frontnahen Stadt Saporischschja wurden nach Behördenangaben Industrie- und Energieanlagen getroffen. Die Druckwelle einer Explosion habe zudem 16 Wohngebäude beschädigt. Verletzte gebe es aber nicht.
Russland hat seit Beginn dieser Woche den Beschuss des ukrainischen Hinterlandes verstärkt und zielt vor allem auf die Zerstörung der Energie- und Wasserversorgung . Russische Quellen berichteten am Samstag von ukrainischem Beschuss auf die Stadt Donezk und auf Nowa Kachowka am Unterlauf des Flusses Dnipro. In Donezk sei eine Frau getötet worden.
Damit sich die Ukraine besser gegen Russland verteidigen kann, will die Europäische Union Tausende ukrainische Soldaten ausbilden. Das sehen Pläne vor, die die Außenminister der Mitgliedsländer am Montag in Luxemburg besiegeln wollen.
Was geplant ist, welche Rolle Deutschland dabei spielt und ob deutsche Soldaten in die Ukraine entsandt werden, lest Ihr bei TAG24: 15.

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