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Dreikönigstreffen der FDP: Wie Christian Lindner die Wiederwahlchance der Ampel wahren will

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Erstmals seit zwei Jahren kommt die FDP zum Dreikönigstreffen zusammen. Parteichef Lindner bringt liberale Klassiker, sein Generalsekretär stichelt beim Thema Migrationspolitik gegen die Christdemokraten.
Auf der Rückwand in der Staatsoper prangt ein typischer FDP-Spruch. »Die Zukunft glaubt an uns« steht da. Vorn steht Christian Lindner, Bundesfinanzminister und Parteichef, und will beim traditionellen Dreikönigstreffen der FDP in Stuttgart seine Rede halten.
Doch er wird gestört.
Klimaaktivisten haben sich ins Publikum geschlichen, singen von den Rängen ein Lied und lassen ein Transparent herunter, auf dem ein sofortiges Tempolimit verlangt wird.
Lindner wartet einen Augenblick, dann ruft er: »Mein Appell an Euch: Klebt Euch fest, nehmt viel Klebe, denn wenn Ihr hier klebt, könnt ihr niemanden sonst blockieren!« Das Publikum jubelt und klatscht. Lindner hat seinen Punkt gemacht, die Demonstranten verstummen schnell.
Dreikönig in der baden-württembergischen Landeshauptstadt, das ist auch immer ein Ort, an dem sich die FDP ihrer selbst vergewissert. Zwei Jahre lang war wegen der Pandemie kein Publikum zugelassen, nun ist der Saal wieder voll – wenn auch nicht ganz: In den hinteren sieben Reihen, wo eine Gruppe Junger Liberaler in gelben Kapuzenpullis Platz genommen hat, sind viele Plätze frei. Nachwirkungen von Corona? Oder hat die FDP in der Ampel so viele Sympathien eingebüßt?
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai zur Debatte nach der Silvesternacht in Berlin
Zuletzt verlor die FDP bei drei von vier Landtagswahlen deutlich, in diesem Jahr stehen nun vier weitere an – zunächst am 12. Februar in Berlin. Was auffällt an allen Rednern, die neben Lindner an diesem Tag auf dem Podium sprechen: Die FDP-Verluste in den vergangenen zwölf Monaten sind öffentlich kein Thema, bei keinem der Redner. Allenfalls am Rande wird das Problem der Liberalen gestreift, das sie als kleinster Partner in der Ampelkoalition haben. Allen, die »rummäkelten« seien daran erinnert, dass ohne die Regierungsbeteiligung der FDP man jetzt Rot-Rot-Grün im Bund habe, ruft der baden-württembergische FDP-Landeschef Michael Theurer aus, seit einem Jahr nun Parlamentarischer Verkehrsstaatssekretär in Berlin.

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