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Aufregung um EU-Atombombe: Alles nur eine Geisterdebatte?

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Die einen halten es für eine gefährliche Geisterdebatte, die anderen finden die Diskussion zwingend notwendig: Braucht Europa einen eigenen nuklearen Schutz vor Putins Atomraketen?
Berlin – Donald Trump hat weder ein politisches Amt, noch ist sicher, dass er demnächst wieder für eins kandidiert. Und trotzdem hat er es geschafft, mit nur wenigen Worten die gesamte Nato in helle Aufregung zu versetzen.
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Vom deutschen Bundeskanzler bis zum Nato-Generalsekretär reagieren europäische Spitzenpolitiker mit Abscheu und Empörung auf seine Drohung, säumige Zahler unter den Nato-Partnern im Zweifelsfall der russischen Kriegsmaschinerie zu überlassen. Andere sehen darin eher einen Weckruf und machen Vorschläge, was jetzt zur Vorbereitung auf einen möglichen Wahlsieg Trumps bei der US-Präsidentenwahl am 5. November zu tun sei.
Als Top-Thema der Debatte hat sich die nukleare Abschreckung herauskristallisiert. Brauchen die europäischen Nato-Staaten einen eigenen nuklearen Schutzschirm für potenzielle Angriffe der benachbarten Atommacht Russland? Einige halten das für eine Geisterdebatte, andere finden die Diskussion zwingend notwendig.
Von den neun Ländern, die über Atomwaffen verfügen, sind drei in der Nato: die USA, Frankreich und Großbritannien. Die Nuklear-Arsenale dieser drei Länder sind aber sehr unterschiedlich gefüllt. Laut Friedensforschungsinstitut Sipri besitzen die USA gut 5200 der weltweit 12.500 Atomwaffen. Großbritannien (225) und Frankreich (290) kommen zusammen gerade mal auf ein Zehntel davon. Russland hat laut Sipri sogar noch etwas mehr Atomwaffen als die USA, nämlich knapp 5900.
Kern des Abschreckungssystems sind die in Europa stationierten US-Atomwaffen, an deren Einsatz über das Konzept der « nuklearen Teilhabe » auch Länder wie Deutschland beteiligt werden könnten.

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