Polizei in Göttingen nimmt zwei islamistische Gefährder fest
Wegen Hinweisen auf einen möglicherweise bevorstehenden Anschlag waren bei einer Großrazzia gegen die radikalislamische Szene 450 Polizisten im Einsatz.
Mit einer Großrazzia ist die Polizei in Niedersachsen gegen die radikalislamische Szene in Göttingen vorgegangen. Bei dem Einsatz in der Nacht zum Donnerstag wurden zwölf Objekte im Raum Göttingen durchsucht und zwei sogenannte Gefährder in Gewahrsam genommen. Dies teilte die Polizei mit. Insgesamt seien 450 Polizeibeamte im Einsatz gewesen.
« Das ist ein sehr wichtiger Schlag gegen die Szene », teilte d er niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) mit. « Ich bin froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist. »
Den Ermittlern zufolge hatte es zuvor Erkenntnisse über einen eventuell bevorstehenden Anschlag gegeben. Die Hinweise zu « einem möglicherweise konkret bevorstehenden terroristischen Anschlag » hätten sich in den vergangenen Tagen verdichtet, erklärte der Göttinger Polizeipräsident Uwe Lührig. Daher hätten sich die Ermittler entschlossen, « sehr schnell gegen die Gefährder und das engste Umfeld vorzugehen ».
Bei den beiden als Gefährder eingestuften Personen handelt es sich demnach um einen 27-jährigen algerischen und einen 23-jährigen nigerianischen Staatsangehörigen. Beide leben mit ihren Familien in Göttingen. Sie gehören seit längerem der salafistischen Szene in der niedersächsischen Stadt an. An dem Großeinsatz waren Beamte der Polizeidirektion Göttingen, des Landeskriminalamts Niedersachsen mit einem Spezialeinsatzkommando sowie der Bereitschaftspolizei Niedersachsen beteiligt.
Auf Nachfrage der SZ wollte die Polizei zunächst keine näheren Auskünfte geben. Um 13 Uhr soll ein Pressegespräch stattfinden, in dem weitere Informationen mitgeteilt werden.
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