Dieselskandal: VW-Manager in den USA festgenommen?
Die US-Behörden greifen im VW-Skandal offenbar weiter durch. Laut einem Medienbericht nahmen sie einen Manager fest. Ungeachtet dessen einigen sich die Wolfsburger und die US-Regierung demnach noch diese Woche auf einen Vergleich.
Im VW-Dieselskandal hat die US-Bundespolizei FBI laut « New York Times » gestern einen Manager des Autokonzerns in den USA festgenommen. In Klagen der Bundesstaaten New York und Massachusetts heißt es demnach, er habe eine Schlüsselrolle bei den Bemühungen gespielt, die Softwaremanipulationen in Dieselautos vor den Behörden zu verbergen.
Der Mann war laut « New York Times » von 2014 bis März 2015 für die Umsetzung staatlicher Vorschriften in den USA zuständig. Er werde heute dem Haftrichter vorgeführt.
« Mit Blick auf laufende Untersuchungen äußern wir uns nicht dazu », sagte ein VW-Sprecher. « Wir arbeiten weiter eng mit dem Justizministerium zusammen. «
Volkswagen hatte im September 2015 auf Druck der US-Behörden zugegeben, weltweit in elf Millionen Dieselautos verschiedener Marken eine illegale Software eingebaut zu haben. Dadurch wurden bei Tests deutlich niedrigere Werte an gesundheitsschädlichen Stickoxiden angezeigt. Tatsächlich lag der Ausstoß aber bis zu 40 Mal so hoch wie erlaubt.
Die Zeitung berichtete weiter, VW stehe kurz vor einem Milliarden-Vergleich mit dem US-Justizministerium. In mehreren Zivilverfahren in den USA hatte Volkswagen bereits Entschädigungssummen ausgehandelt. So muss der Konzern insgesamt 14,7 Milliarden Dollar zahlen, um Besitzern von rund 480.000 Wagen mit 2,0-Liter-Dieselmotoren ihre Autos zurückzukaufen oder diese umzurüsten.
In einem weiteren Zivilverfahren handelte VW einen Vergleich mit den Besitzern von rund 80.000 Dieselautos mit Drei-Liter-Motoren im Umfang von einer Milliarde Dollar aus. Die Einigung muss aber noch von einem Richter gebilligt werden. Für die Kosten zur Aufarbeitung des Skandals hat Volkswagen 18 Milliarden Euro zur Seite gelegt.
© Source: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/vw-usa-139.html
All rights are reserved and belongs to a source media.