Putschversuch: Türkei entlässt weitere 6.000 Bedienstete
Rund ein halbes Jahr nach dem gescheiterten Putschversuch entlässt die Türkei einem Zeitungsbericht zufolge weitere 6.000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes. Betroffen seien Polizisten, Angestellte des Justiz- und Gesundheitsministeriums und Universitätslehrkräfte, berichtete die Zeitung Hürriyet.
Mit dem Schlag gegen vermeintliche Unterstützer des Putschversuches könnten außerdem Türken, die sich im Ausland aufhielten und gesucht würden, ihre Staatsbürgerschaft verlieren. Um dem zu entgehen müssten sie innerhalb von drei Monaten zurückkehrten, heißt es weiter.
Nach dem Umsturzversuch im Juli vergangenen Jahres wurden bereits mehr als 125.000 Staatsbedienstete suspendiert und rund 41.000 festgenommen. Zu den bereits Entlassenen gehören neben Soldaten und Polizisten auch Beamte der Steuerbehörden, Krankenschwestern und Hebammen.
Die türkische Führung beschuldigt den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen, Drahtzieher des versuchten Putsches zu sein und schon zuvor den Sturz der Regierung angestrebt zu haben. Gülen hat dies zurückgewiesen.
Die Türkei hatte in dieser Woche den nach dem Putschversuch verhängten Ausnahmezustand um weitere drei Monate bis Mitte April verlängert. Er erlaubt der Regierung und Präsident Recep Tayyip Erdoğan, das Parlament bei neuen Gesetzen zu umgehen und Bürgerrechte einzuschränken. Der Notstand wurde zunächst für drei Monate ausgerufen und dann um weitere drei Monate verlängert.
© Source: http://www.zeit.de/politik/ausland/2017-01/tuerkei-entlassung-recep-tayyip-erdo-an-putschversuch-guelen
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