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König Kamil

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Der Pole Kamil Stoch schafft als zweiter Springer den Grand Slam bei der Tournee. Sven Hannawald nimmt ihn im «exklusiven Klub» auf.
Sven Hannawald hat im zweiten Stock einer Containeranlage zunächst miterleben müssen, wie der Pole Kamil Stoch seine historische Bestmarke egalisierte: Der deutsche Skispringer, der vor 16 Jahren als erster Skispringer des Planeten alle vier Wettbewerbe der Vierschanzentournee gewinnen konnte, saß am Samstagabend während des Springens in der kleinen Kommentatorenbox von Eurosport in Bischofshofen. Als Experte sah der 43-Jährige, wie sich Stoch, 30, nach seiner letzten Landung unten im Zielraum rücklings in den Schnee fallen ließ und den Moment des Triumphes nur kurz für sich genießen konnte, weil seine polnischen Teamkollegen schnell herbeigeeilt waren, um ihn angemessen zu herzen und ihn auf ihren Schultern unter dem infernalischen Lärm der 20 000 Zuschauer durch den Zielraum zu tragen.
Als sie von ihrer Ehrenrunde zurückgekehrten, empfing Hannawald seinen famosen Nachfolger. Er umarmte ihn und riss ihm wie ein Ringrichter beim Boxen zum Zeichen des Sieges den rechten Arm nach oben. Er flüsterte ihm etwas zu. Was war es? «Willkommen in diesem exklusiven Klub», verriet Stoch später. So wie Hannawald damals gelang es auch dem Mann aus Zakopane auf imponierende Weise, bis zum achten und letzten Wettkampfsprung sein Niveau zu halten. «Das ist ein unglaublicher Tag für mich», stammelte Stoch und wusste nicht so recht, was er in diesem Moment sagen sollte. Der Pole war bei der 66. Auflage der Tournee der Perfektion gefährlich nahe gekommen. Sein letzter Sprung auf der Paul-Außerleitner-Schanze endete bei 137 Metern, es war nicht der weiteste Satz, aber er genügte, um auch das vierte Springen vor dem Norweger Anders Fannemel und Andreas Wellinger vom SC Ruhpolding zu gewinnen.
Der Deutsche reihte sich in der Gesamtwertung hinter Stoch als Zweiter ein und war hinterher von seiner Darbietung ziemlich angetan, im zweiten Durchgang hatte er mit seinem Sprung auf 139,5 Meter sogar den Sieger übertroffen und so viele Punkte wie kein anderer Springer gesammelt. «Für mich war das sehr, sehr schön heute», bekannte Wellinger hinterher, «aber mir wäre es noch lieber gewesen, wenn ich gemeinsam mit Rich in der Gesamtwertung auf dem Podest hätte stehen dürfen.»
Bundestrainer Werner Schuster hatte vor der Vierschanzentournee «turbulente Wettkämpfe» prophezeit, sie waren am Ende turbulenter, als ihm lieb sein konnten.

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