Beim NATO-Gipfel geht es mal wieder ums Geld: US-Präsident Trump macht Druck auf die Europäer, ihre Wehrausgaben zu erhöhen. Die drängen auf Abgrenzung gegenüber Russland. Von Samuel Jackisch.
Beim NATO-Gipfel geht es mal wieder ums Geld: US-Präsident Trump macht Druck auf die Europäer, ihre Wehrausgaben zu erhöhen. Die drängen auf Abgrenzung gegenüber Russland.
Vor seinem Abflug nach Europa schickt Donald Trump seine Kernbotschaft voraus — natürlich via Twitter: Die USA zahlten ein Vielfaches mehr als jedes andere Land, nur um sie zu beschützen, rechnet der US-Präsident vor. Das sei «nicht fair für den amerikanischen Steuerzahler». Der Streit um europäische Militärausgaben, von denen in der Regel auch US-Rüstungskonzerne profitieren, überschattet das NATO-Treffen in Brüssel. «Liebes Amerika», wendet sich EU-Ratspräsident Donald Tusk deshalb vor dem Gipfel an US-Präsident Trump, «würdigen Sie ihre Verbündeten. Schließlich haben Sie davon nicht so viele.»
Wichtigste Maßnahme zur Wahrung des Hausfriedens: Ein striktes Handyverbot im Verhandlungsraum, der Finanzstreit unter Freunden soll hinter verschlossenen Türen bleiben. Nach außen hin redet Hausherr und NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg die Differenzen seiner Gäste klein. Allem Streit zum Trotz hätten beispielsweise die USA für ihre Militärpräsenz in Europa 40 Prozent mehr Geld ausgegeben, seitdem Trump Präsident ist.