Домой Deutschland Deutschland — in German Trotz inhaftierten Deutschen: Türkei will bedingungslose Freundschaft

Trotz inhaftierten Deutschen: Türkei will bedingungslose Freundschaft

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Die Türkei will zurück zu normalen Beziehungen zu Deutschland, aber ohne, dass wir dafür Bedingungen stellen. Das sagte der türkische Außenminister zu Maas.
Die Türkei will zurück zu normalen Beziehungen zu Deutschland – aber ohne, dass wir dafür Bedingungen stellen.
Das sagte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu (50) bei der Pressekonferenz mit Bundesaußenminister Heiko Maas (51, SPD) in Ankara. „Bei der Normalisierung kann es keine Bedingungen und auch kein Feilschen geben“, antwortete er schmallippig auf die Frage nach dem Schicksal der sieben Deutschen, die aus politischen Gründen in seinem Land im Knast sitzen.
Und die Antwort von deutscher Seite?
Maas hatte vor seiner Antrittsreise in der Türkei zwar gesagt, dass er die Freilassung von sieben in der Türkei aus politischen Gründen inhaftierten deutschen Staatsbürgern als Grundvoraussetzung für eine Normalisierung der deutsch-türkischen Beziehungen sieht.
Doch nach den Treffen mit Präsident Erdogan (64) und seinem Amtskollegen Çavuşoğlu klang er allerdings viel verhaltener: Man habe über die Fälle gesprochen, und „wir haben vereinbart, dass wir darüber weiter in Kontakt bleiben. Und das wird auch sinnvoll und notwendig sein“, sagte er dann lediglich.
Maas lobte den freundlichen Empfang des „lieben Mevlüt“ bei seinem 20-Stunden-Antrittsbesuch in der Türkei. Das Land sei „deutlich mehr als nur ein Nachbar“. Deutschland habe ein „strategisches Interesse an der konstruktiven Gestaltung“ der Beziehungen.
Nach Treffen mit Parlamentspräsident Binali Yildrim (62) und Außenminister Çavuşoğlu, der ihn mit Umarmung begrüßt hatte, wurde Maas auch von Präsident Recep Tayyip Erdogan (64) über eine Stunde lang in dessen Palast empfangen – viel länger als geplant. Ein klares Signal: Die Türkei braucht die Annäherung an Europa, und insbesondere an Deutschland.
Und die massiven Probleme (Menschenrechte, Pressefreiheit, Verhaftungen, Nazi-Vergleiche)? Die deutete er bei der Pressekonferenz nur sehr diplomatisch an: Es habe in der Vergangenheit „Irritationen“ gegeben, über die man aber in angemessener Offenheit gesprochen habe. „Auch das gehört dazu.”
Konkret äußerte sich Maas zur inneren Angelegenheiten der Türkei jedenfalls nicht. Anders Çavuşoğlu, der umgekehrt auf die Ausschreitungen in Chemnitz anspielte: Man beobachte, dass viele Deutschen jetzt gegen Rassismus auf die Straße gehen würden – ein Seitenhieb des türkischen Diplomaten, geschickt als Lob verpackt.

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