Neonazis, Identitäre und Islamfeinde deklarieren den Tag der Deutschen Einheit zum «Tag der Nation». Zwei Aufzüge sind geplant.
Die Demonstration der rechtsextremen Organisation «Wir für Deutschland» (WfD) am Hauptbahnhof hat begonnen. Nach Polizeiangaben haben sich 2000 Teilnehmer versammelt. Viele tragen ihre Gesinnung offen zur Schau: Neonazi-Gruppen sind mit Transparenten angereist, T-Shirts sind mit Parolen gegen Muslime bedruckt. Vereinzelt wird der Hitlergruß gezeigt. Die Menge skandiert «Lügenpresse», «Ausländer raus», «Merkel muss weg» und «Frei, sozial und national», auch die erste Strophe der Nationalhymne wird gesungen.
Unter dem Motto «Tag der Nation» hat WfD seit Monaten mobilisiert und kurzfristig noch einen zweiten Aufmarsch von Mitte nach Friedrichshain bei der Polizei angemeldet. Mehrere hundert Beamte sind heute im Einsatz. Nach Polizeiangaben trafen bereits gegen 12 Uhr die ersten WfD-Anhänger am Hauptbahnhof ein.
Linke und bürgerliche Gruppen haben zu zahlreichen Gegenveranstaltungen aufgerufen. Die «Anwohnerinitiative für Zivilcourage — Gegen Rechts» hält zum Beispiel eine Kundgebung am Pappelplatz in Mitte. Autonome Gruppen dürften wieder versuchen, den rechten Aufmarsch durch Blockaden zu stören oder ganz zu stoppen.
