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Deutscher Sozialarbeiter bleibt in türkischer Haft

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Ein Istanbuler Gericht hat die Freilassung des seit sieben Monaten inhaftierten Adil Demirci abgelehnt. Auch der prominente Oppositionspolitiker Selahattin Demirtas kommt nicht frei, obwohl dies der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte fordert.
Der seit sieben Monaten in der Türkei inhaftierte deutsche Sozialarbeiter Adil Demirci kommt nicht frei. Ein Gericht in Istanbul, wo am Dienstag der Prozess begann, lehnte den Antrag auf Haftverschonung ab, sechs Mitangeklagte kamen frei. Der Prozess soll am 14. Februar fortgesetzt werden.
Die Anklage wirft dem Kölner Sozialarbeiter, der auch als freier Mitarbeiter für die linke Nachrichtenagentur Etha schrieb, Mitgliedschaft in einer Terrororganisation und Terrorpropaganda vor. Demirci habe zwischen 2013 und 2016 an nicht genehmigten Demonstrationen «mit Molotow-Cocktails» der verbotenen Marxistisch-Leninistischen Kommunistischen Partei (MLKP) sowie an Gedenk- und Propagandaveranstaltungen für getötete Kämpfer teilgenommen.
Die Teilnahme an den Gedenkveranstaltungen bestreitet der 32-Jährige nicht. Er habe an drei Trauerfeiern und einer Gedenkveranstaltungen für Personen teilgenommen, die im Kampf gegen die Extremisten des «Islamischen Staats» getötet worden seien, sagte Demirci vor Gericht. Tausende hätten an diesen Zeremonien teilgenommen, Waffen habe er keine gesehen. Den Vorwurf, Mitglied einer Terrororganisation zu sein, wies Demirci weit von sich. Er habe keine Verbindungen zu verbotenen Organisationen. Er arbeite in Deutschland als Sozialarbeiter und Übersetzer.
Demirci war 2017 nach eigenen Angaben mehrfach ohne Probleme in die Türkei ein- und ausgereist. Als er im April seine schwer kranke Mutter in die Türkei begleitete, wurde er aber kurz vor der Rückreise festgenommen. Die Festnahme erfolgte offenbar aufgrund einer anonymen Anzeige. Eine Person habe die Polizei informiert, heisst. Derlei Denunziationen sind in der Türkei an der Tagesordnung. So informieren «wachsame Bürger» die Polizei über Landsleute, die sich in sozialen Medien kritisch über die Regierung äussern. Berlin verschärfte deshalb im Oktober ihre Reisewarnungen für die Türkei.

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