Die Armee hat den sudanesischen Langzeitpräsidenten Omar al-Baschir zum Rücktritt gezwungen. Regieren soll jetzt ein Militärrat. Die Opposition spricht von einem Putsch.
Die sudanesische Armee hat Präsident Omar al-Baschir abgesetzt. Sie werde für die nächsten zwei Jahre die Macht im Sudan ergreifen und die Verfassung außer Kraft setzen sowie die Grenzen und den Luftraum schließen, sagte der Verteidigungsminister Awad Ibnuf in Uniform im staatlichen Fernsehen. In zwei Jahren würden «freie und faire Wahlen» statt finden. Für die
nächsten drei Monate gelte der Ausnahmezustand. Ein Militärrat werde
das Land zwei Jahre lang führen.
Die Regierung sei aufgelöst, sagte Ibnuf. Nachts gelte eine Ausgangssperre. Die Grenzen und der Luftraum des ostafrikanischen Landes bleiben demnach
bis auf Weiteres geschlossen; für das ganze Land, einschließlich der
Krisenregion Darfur, gilt ab sofort eine Waffenruhe.
Al-Baschir befinde sich im Präsidentenpalast unter schwerer Bewachung, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eigene Quellen. Er werde gemeinsam mit mehreren Anführern der Muslimbrüder gefangen gehalten, sagte ein Sohn von Sadiq al-Mahdi, dem Anführer der wichtigsten Oppositionspartei.
