Домой Deutschland Deutschland — in German Ein Leben für das Karfreitagsabkommen: Der nordirische Friedensnobelpreisträger John Hume ist tot

Ein Leben für das Karfreitagsabkommen: Der nordirische Friedensnobelpreisträger John Hume ist tot

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Kaum jemand setzte sich so für die Lösung des Nordirlandkonflikts ein wie John Hume. Die Insel hat einen grossen Friedensstifter verloren – der sich aus Sicht mancher Zeitgenossen mit dem Teufel an einen Tisch setzte.
Kaum jemand setzte sich so für die Lösung des Nordirlandkonflikts ein wie John Hume. Die Insel hat einen grossen Friedensstifter verloren – der sich aus Sicht mancher Zeitgenossen mit dem Teufel an einen Tisch setzte. John Hume in einer Aufnahme von 1999. Manchmal kann ein Foto ein Leben einfangen. Bei John Hume gelang das auf einer vielleicht 45 Jahre alten Schwarz-Weiss-Aufnahme von den Strassen Londonderrys. Hier in seiner nordirischen Geburtsstadt stellte sich Hume der mit Helmen und Schilden anrückenden Polizei in den Weg – nicht als gewalttätiger Demonstrant für ein mit der Republik Irland vereinigtes Nordirland, sondern mit Anzug, Krawatte und glänzenden Schuhen. Die Hände hatte Hume nicht zu Fäusten erhoben, sondern in halber Höhe mit den Handflächen nach aussen gekehrt, in einer Geste für Mässigung, Beruhigung und Dialog. Diese drei Ziele bestimmten das Leben Humes, und damit schenkte er seiner Heimat Frieden. Architekt des Karfreitagsabkommens Als John Hume am Montagmorgen im Alter von 83 Jahren verstarb, verlor die irische Insel einen ihrer wichtigsten Politiker des vergangenen Jahrhunderts. Rund drei Jahrzehnte hatte Hume sich für eine Lösung des Nordirlandkonflikts eingesetzt. Sein Streben gipfelte im Karfreitagsabkommen, das die grössten Parteien des nördlichen Inselteils zu Ostern 1998 schlossen. Es erlaubte eine grössere Selbstverwaltung des Inselteils, lässt eine irische Wiedervereinigung als Option offen und bereitete die Entwaffnung der katholischen und protestantischen Untergrundkämpfer vor.

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