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Corona-Lage: USA melden neuen Höchstwert bei Corona-Infektionen

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Amerika ist besonders heftig von der Corona-Pandemie betroffen. Bei den täglichen Fällen verzeichnet das Land erneut einen Höchstwert. Zudem starben mehr als 2.900 Menschen an Covid-19. Alle Infos im Newsblog.
Amerika ist besonders heftig von der Corona-Pandemie betroffen. Bei den täglichen Fällen verzeichnet das Land erneut einen Höchstwert. Zudem starben mehr als 2.900 Menschen an Covid-19. Alle Infos im Newsblog. Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 65,1 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 1,5 Millionen Erkrankte sind gestorben. In Deutschland gibt es jetzt mehr als 1,1 Millionen Infizierte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt in der Bundesrepublik bei 17.861 (Stand: 4. Dezember). In den USA sind die meisten Neuinfektionen an einem Tag seit dem Beginn der Corona-Pandemie gemeldet worden. Binnen 24 Stunden seien landesweit mehr als 210.000 neue Fälle registriert worden, teilte die Johns-Hopkins-Universität am Donnerstagabend mit. Die Zahl der Toten erreichte demnach mit 2.907 ebenfalls einen der höchsten bisher gemeldeten Werte. Die USA sind das am schwersten von der Pandemie betroffene Land weltweit. Insgesamt verzeichneten die Vereinigten Staaten bereits mehr als 14,1 Millionen Corona-Fälle. Mehr als 276.000 Infizierte starben. Wegen der Reisewelle rund um den wichtigsten US-Feiertag Thanksgiving hatten Experten einen erneuten sprunghaften Anstieg der Infektionsfälle befürchtet. Im Kampf gegen das Coronavirus beginnen in Österreich am heutigen Freitag in großem Stil Massentests der Bevölkerung. In den Bundesländern Tirol, Vorarlberg und Wien sind die Bürger aufgerufen, sich freiwillig testen zu lassen. Neben der Regierungsspitze appellierte auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen an die Österreicher, das Angebot zu nutzen. Die Massentests gelten als wichtiger Baustein, um nicht zuletzt symptomfreie Infizierte, die das Virus unwissentlich verbreiten, zu erkennen und in Quarantäne schicken zu können. In Wien dauert der erste von zwei geplanten Durchläufen zehn Tage. Die Corona-Infektionszahlen in den Kindertagesstätten gehen laut Bundesfamilienministerin Franziska Giffey zurück. In der Altersgruppe von null bis fünf Jahren liege die Zahl der Neuinfektionen «im bundesweiten Durchschnitt bei 59 pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen», sagt die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Tendenz sei rückläufig. In mehr als 90 Prozent der Kitas laufe der Betrieb. Nach den aktuellsten Zahlen seien lediglich 5,8 Prozent der Kitas aufgrund von Infektionen ganz oder teilweise geschlossen gewesen. «Es war richtig, dass wir darauf gesetzt haben, Kitas offenzuhalten», sagt Giffey. «Kitas sind keine Infektionstreiber.» Giffey sprach sich dafür aus, dass Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung als eine der ersten Gruppen die Möglichkeit zur Impfung bekommen sollten. In einer Reha-Klinik im Seebad Ahlbeck auf der Insel Usedom ist bei 53 Patienten und 13 Mitarbeitern eine Corona-Virus-Infektion nachgewiesen worden. Das Gesundheitsamt hat die Klinik am Donnerstag geschlossen, wie ein Sprecher des Landkreises mitteilte. Sämtliche Patienten müssten auf Anordnung des Gesundheitsamtes die Einrichtung verlassen und unverzüglich nach Hause zurückkehren. Die für ihre Heimatorte zuständigen Gesundheitsämter würden von der Rückkehr der an Covid-19 erkrankten Reha-Patienten informiert, damit sie zum Beispiel eine Quarantäne verhängen können. Für die Reha-Klinik habe das Gesundheitsamt einen Belegungsstopp ausgesprochen, bis sämtliche Mitarbeiter als völlig genesen gelten. Der US-Pharmakonzern Moderna geht davon aus, im ersten Vierteljahr 2021 weltweit 100 bis 125 Millionen Dosen seines Impfstoffs ausliefern zu können. Davon würden 85 bis 100 Millionen in den USA zur Verfügung stehen und bis zu 25 Millionen im Ausland. Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert auf der UN-Sitzung zur Coronavirus-Krise für alle Menschen weltweit einen fairen Zugang zu wirksamen Impfstoffen. Nur dann könne die Pandemie nachhaltig überwunden werden, heißt es in einer auf Twitter https://twitter.com/RegSprecher/status/1334603982845644802 veröffentlichten Botschaft. Facebook verschärft das Vorgehen gegen falsche Informationen über Corona-Impfstoffe und will sie künftig löschen. Dabei gehe es unter anderem um von Experten widerlegte Behauptungen zur Sicherheit und Effizienz der Impfungen, teilte das Online- Netzwerk am Donnerstag mit. Auch Verschwörungstheorien werden betroffen sein – etwa dass Mittel an bestimmen Bevölkerungsgruppen ohne deren Zustimmung getestet würden oder Microchips enthielten. Die härtere Gangart sei die Fortsetzung der Linie des Online-Netzwerks, Beiträge zu löschen, die Menschen in der realen Welt schaden könnten, hieß es. Der US-Experte Anthony Fauci hat seine Bemerkungen über die vergleichsweise schnelle Zulassung des Pfizer/Biontech-Impfstoffs in Großbritannien widerrufen. Er habe sagen wollen, dass eine übereilte Zulassung in den USA schlecht wäre, weil es dort viele Impfskeptiker gebe, erklärte er dem britischen Rundfunk BBC. Keinesfalls unterstelle er den britischen Zulassungsbehörden schlampige Arbeit. In einer Videoaufnahme, die von mehreren britischen Medien ausgestrahlt worden war, hatte Fauci zuvor gesagt: «Ich liebe die Briten, sie sind großartig, sie sind gute Wissenschaftler, aber sie haben die Daten von der Firma Pfizer einfach übernommen, anstatt sie wirklich, wirklich sorgfältig zu prüfen.» Der US-Pharmakonzern Pfizer rechnet einem Zeitungsbericht nach damit, dieses Jahr nur halb so viel seines Corona-Impfstoffes auszuliefern wie ursprünglich geplant. Der Ausbau der Lieferkette dauere länger als angenommen, zitierte das «Wall Street Journal» am Donnerstag eine Sprecherin des Unternehmens. Statt eigentlich erhoffter 100 Millionen Auslieferungen wird dem Bericht zufolge bei Pfizer bis Jahresende nun nur noch mit rund 50 Millionen geplant. Auf eine Anfrage zu den genaueren Hintergründen antwortete der Konzern zunächst nicht. Pfizer hatte den Impfstoff zusammen mit dem deutschen Hersteller Biontech entwickelt. Zwei Drittel der Deutschen sehen eine Lockerung der Kontaktbeschränkungen zu Silvester kritisch. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap für den ARD-«Deutschlandtrend» im Auftrag der «Tagesthemen» ergeben.68 Prozent finden diese Maßnahme eher falsch,30 Prozent eher richtig. Die geplanten Lockerungen an Weihnachten hingegen finden bei einer knappen Mehrheit Zuspruch.53 Prozent der Befragten gaben an, dass sie dies für eher richtig halten.44 Prozent sagten, dies sei eher falsch. Aktuell dürfen sich fast überall in Deutschland nur zwei Haushalte mit bis zu fünf Personen treffen. Zwischen dem 23. Dezember und dem 1. Januar soll dies vorübergehend gelockert werden. Ob und wie stark, entscheidet jedes Bundesland selbst. Je nach Land können dann bis zu zehn Personen zusammenkommen, Kinder unter 14 Jahren nicht mitgerechnet. In Corona-Hotspots in Baden-Württemberg dürfen die Bürger künftig nachts nur noch mit triftigen Gründen das Haus verlassen. Die Landesregierung einigte sich am Donnerstag auf nächtliche Ausgangsbeschränkungen in Kreisen mit mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, wie das Staatsministerium mitteilte. Die Details will das Sozialministerium in einem Erlass regeln. Ausnahmen gelten etwa für medizinische Notfälle oder aus Arbeitsgründen. Im Erlass sollen auch weitere Einschränkungen in den Hotspot-Gebieten geregelt werden, wie etwa Veranstaltungsverbote. In Mannheim, Pforzheim, Heilbronn und drei weiteren Landkreisen liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen einer Woche, derzeit über der Marke von 200. Zuvor hatte bereits der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) wegen ausufernder Corona-Infektionszahlen nächtliche Ausgangsbeschränkungen für seine Stadt angekündigt. Diese sollen ab Freitagabend in Kraft treten und für acht Tage zwischen 21 und 5 Uhr gelten. In Schweden ist die Zahl der Covid-19-bedingten Todesfälle auf mehr als 7.000 gestiegen. Wie die Gesundheitsbehörden am Donnerstag mitteilten, wurden seit Mittwoch 34 neue Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl lag nunmehr bei 7007. Seit Ausbruch der Pandemie wurden in dem Zehn-Millionen-Einwohner-Land mehr als 270.000 Infektionen registriert. Staatsepidemiologe Andres Tegnell erwartet, dass die Kurve in den nächsten Wochen abflachen werde. Im Vergleich zu seinen Nachbarländern bewegt sich Schweden aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Am Donnerstag lag die Infektionsrate bei 684 per 100.000 Einwohner in den letzten 14 Tagen.13,3 Prozent der Tests waren positiv. In Deutschland lag die Zahl der Neuinfektionen am Donnerstag bei 134 Fällen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Weil 30 Mitarbeiter des Krankenhauses in Nagold (Kreis Calw) positiv auf das Coronavirus getestet worden sind, nimmt die Klinik keine stationären Patienten mehr auf. Dies teilte der Klinikverbund Südwest am Donnerstag mit. Bis vergangenen Montag seien zunächst 19 Mitarbeiter auf mehreren internistischen Stationen betroffen gewesen. Nach Angaben eines Sprechers dauern die Tests bei allen Mitarbeitern und Patienten an. Er sprach von einem diffusen Infektionsgeschehen. Die Klinik hat rund 700 Beschäftigte. Die ambulante Notfall- und Erstversorgung vor Ort bleibe bestehen. Patienten, die aber in der Folge einer stationären Aufnahme bedürfen, müssen damit rechnen unter anderem innerhalb des Klinikverbundes weiterverlegt zu werden, berichtete der Sprecher weiter. Um das Kreisklinikum Calw-Nagold zu entlasten, wurden im Laufe des Donnerstags bereits mehrere Covid-19-Patienten in umliegende Kliniken verlegt, darunter auch jeweils ein intensivmedizinisch betreuter Patient aus Calw sowie aus Nagold, die beide nach Karlsruhe ausgeflogen wurden. «Wir müssen deutlich unter die 200, aus meiner Sicht sogar deutlich unter die 100. Wenn wir auf dem Weg dahin sind, kann man über Vieles reden.» Alles darüber würde das Gesundheitssystem überlasten, so der Ministerpräsident. An die Bevölkerung appellierte er: «Bleiben Sie zuhause! Ich gehe Weihnachten auch nicht in die Kirche. Ich würde die Einkäufe beim Einzelhandel machen, die sein müssen, damit man nicht alles online bestellt. Aber, was jetzt nicht sein muss, das muss man jetzt auch nicht machen.» Wegen der Corona-Pandemie könne erst in einem halben Jahr wieder Normalität im Leben einkehren, sagte Kretschmer im Gespräch mit dem Sender MDR-Sachsenradio. «Ich glaube, dass wir, sobald der Sommer kommt, wieder eine grundsätzliche Entspannung haben, sodass wir ab Mai/Juni wieder ein normales Leben führen werden. Bis dahin müssen wir kommen». Sachsen verzeichnet derzeit bundesweit die höchste Rate an Neuinfektionen binnen sieben Tagen je 100.000 Einwohner. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach geht von einer raschen Zulassung der Corona-Impfstoffe von Biontech-Pfizer und Moderna in Deutschland aus. «Wir müssen mit Hochdruck die Impfung vorbereiten, damit wir die Bevölkerung in Deutschland in Rekordzeit impfen können», sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Sollte es genug Impfstoff geben, müsse es gelingen, alle impfbereiten Deutschen «innerhalb weniger Monate» zu impfen. Lauterbach gratulierte den Briten zur schnellen Zulassung des Biontech-Impfstoffs. Er gehe davon aus, dass dieser Impfstoff sowie der Kandidat des US-Unternehmens Moderna auch in Deutschland schnell zugelassen würden – «etwa per vorläufiger oder eingeschränkter Zulassung». Diese beiden Impfstoffe seien nach seiner Einschätzung «absolut zulassungswürdig». Ausreichen würden die beiden Vakzinen jedoch nicht, warnte Lauterbach. «Mit den Mengen, die wir uns über die EU gesichert haben, können wir in Deutschland nur schätzungsweise 26 Millionen Menschen impfen.» Der Rest müsste von Astrazeneca und anderen Impfstoffherstellern abgedeckt werden. «Wir müssen auf jeden Fall in der Lage sein, den Impfstoff, den wir bekommen, sofort zu verimpfen», forderte Lauterbach. Die Zahl der binnen 24 Stunden erfassten Corona-Toten in den USA hat erstmals seit Beginn der Pandemie die Schwelle von 3.000 überschritten. Am Mittwoch meldeten die Behörden 3.157 Tote mit einer bestätigten Coronavirus-Infektion, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore von Donnerstagmorgen (MEZ) hervorging. Der bislang höchste Wert mit 2.607 Toten war am 15. April registriert worden. Zum zweiten Mal seit Beginn der Pandemie übertraf die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Neuinfektionen am Mittwoch die Marke von 200.000. Der bislang höchste Wert war nach JHU-Angaben am Freitag mit rund 205.000 neuen Fällen registriert worden. Experten hatten mit Blick auf den Feiertag Thanksgiving in der vergangenen Woche mit einer landesweiten Zunahme der Ansteckungen gerechnet. Die Gesundheitsbehörde CDC hatte im Vorfeld von Familienbesuchen und Reisen dringend abgeraten. Viele Menschen hielten sich jedoch nicht daran. Die Zahl der Corona-Patienten in US-Krankenhäusern ist laut einer Beobachter-Initiative erstmals seit dem Beginn der Pandemie auf mehr als 100.000 Menschen gestiegen. «Es liegen derzeit 100.226 Menschen mit Covid-19 in US-Krankenhäusern» teilte die Organisation Covid Tracking Project am Mittwoch (Ortszeit) beim Onlinedienst Twitter mit. Auch die Zahl der Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden erreichte nach Angaben der John-Hopkins-Universität mit 2.731 einen neuen Höchststand seit dem Beginn der Pandemie. Die USA sind das Land mit den meisten bestätigten Infektionsfällen und Corona-Toten weltweit. Die John-Hopkins-Universität registrierte bis Mittwochabend 195.121 Neuinfektionen an einem Tag. Insgesamt wurden bisher mehr als 13,8 Millionen Ansteckungen gemeldet, mehr als 273.000 Menschen starben an den Folgen einer Infektion. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus nimmt in Israel weiter zu und liegt auf dem höchsten Stand seit Wochen. Wie das Gesundheitsministerium des Landes am Donnerstag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 1.523 neue Fälle registriert. Mehr Infektionen an einem Tag waren in dem Neun-Millionen-Einwohner-Land zuletzt am 15. Oktober mit 1.612 vermeldet worden. Die Menschen im Landkreis Leipzig müssen sich von diesem Donnerstag an auf strenge Corona-Maßnahmen einstellen. Unter anderem dürfen sie dann laut aktueller Allgemeinverfügung Haus oder Wohnung nur noch mit triftigem Grund verlassen – für Arbeit, Schule und Kita oder Sport und zum Einkaufen. Unter anderem in Fußgängerzonen sowie auf Spielplätzen gilt Maskenpflicht, auf öffentlichen Plätzen herrscht Alkoholverbot. Leipzig ist damit der letzte von zehn Landkreisen, der zur Eindämmung der Pandemie auf strenge Regeln nach Vorgaben des Landes setzt. Auch Chemnitz hat bereits seine Maßnahmen verschärft, lediglich in Leipzig und Dresden greifen noch keine Ausgangsbeschränkungen. Sachsen verzeichnet laut Robert Koch-Institut derzeit bundesweit die höchste Rate an Neuinfektionen binnen 7 Tagen je 100.000 Einwohner. In Tschechien treten am Donnerstag weitreichende Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen in Kraft. Restaurants, Kneipen und der gesamte Einzelhandel dürfen wieder öffnen. Alle nichtlebensnotwendigen Geschäfte waren seit sechs Wochen geschlossen. Die Zahl der Kunden bleibt auf eine Person je 15 Quadratmeter Ladenfläche begrenzt. Die nächtliche Ausgangssperre entfällt. Museen und Galerien dürfen mit Einschränkungen öffnen, Theater und Kinos bleiben geschlossen. Ministerpräsident Andrej Babis ermahnte die Menschen in der Vorweihnachtszeit zur Selbstdisziplin. Er sei angesichts der Lockerungen «leicht nervös», räumte er am Mittwoch im Fernsehsender «Nova» ein. «Drücken wir die Daumen und seien wir wirklich diszipliniert.» Manche Experten wie der Biologe Jaroslav Flegr hielten die Lockerungen für verfrüht und warnten vor einer «dritten Welle» an Corona-Infektionen. Tschechien mit seinen 10,7 Millionen Einwohnern hatte noch vor kurzem eine der höchsten Infektionsraten in Europa zu beklagen. Inzwischen sieht es etwas besser aus. Dennoch wurden am Mittwoch immerhin noch 5.176 neue Fälle binnen 24 Stunden registriert. Seit Pandemiebeginn gab es insgesamt rund 528.000 bestätigte Infektionen und mehr als 8.400 Todesfälle. Der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, erwartet nicht, dass mRNA-Impfstoffe und Vektorimpfstoffe parallel zugelassen werden. «Erst wird man die eine Art Impfstoff zulassen und einsetzen, spätere die nächste, für die dies beantragt wurde. Ein Antrag für einen Vektorimpfstoff liegt in der EU meines Wissens aktuell nicht vor», sagte Mertens der Düsseldorfer Zeitung «Rheinische Post» (Donnerstagsausgabe). Astrazeneca setzt beispielweise auf einen Vektorimpfstoff, BioNTech mit seinem Partner Pfizer auf einen gentechnisch hergestellten. «Gentechnik spielt ja eigentlich nur beim Herstellungsprozess eine Rolle. Im Geimpften findet ja keine Gentechnik statt. Die Messenger-RNA, die bei der Impfung eingeführt wird, hat gar nichts mit unserer DNA im Zellkern zu tun.» Daher seien Spekulationen darüber, ob dadurch eine genetische Veränderung beim Menschen hervorgerufen werden könne, «ziemlich abwegig.» Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat nach der angekündigten Verlängerung des Teil-Lockdowns im Kampf gegen die Corona-Pandemie von seinen Länderkollegen Geschlossenheit verlangt. «Die Menschen erwarten bei allen regionalen Unterschieden, dass wir bundesweit vergleichbare Regelungen für den Umgang mit der Corona-Pandemie treffen», sagte Hans am Mittwochabend der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Was wir jetzt mit am dringendsten brauchen, ist Geschlossenheit: Je mehr wir mit einer Stimme sprechen, desto höher ist die Akzeptanz der Maßnahmen.» «Die bundesweit nach wie vor zu hohen Zahlen erlauben uns bis zum Jahresbeginn keine Lockerungen zum bereits beschlossenen Vorgehen», begründete Hans den Beschluss bei der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). «Anfang Januar müssen wir im Lichte der Entwicklung über den Jahreswechsel entscheiden.» Die australische Arzneimittelbehörde lässt sich bei der Prüfung des Impfstoffes der Partner BioNTech und Pfizer Zeit. Die Überprüfung sei voraussichtlich bis Ende Januar abgeschlossen, sagte der Leiter der australischen Arzneimittelbehörde TGA, John Skerritt. Impfungen würden nach erfolgreicher Zulassung wie geplant im März beginnen. Australien ist in der glücklichen Lage, den Aufsichtsbehörden ohne den Druck steigender Infektionszahlen mehr Zeit für den Zulassungsprozess einzuräumen. Die US-Regierung sichert sich nach Angaben des Pharmakonzerns ELi Lilly für 812,5 Millionen Dollar 650.000 zusätzliche Einheiten seines experimentellen Impfstoffkandidaten. Mehr als die Hälfte der Impfdosen sollen noch im Dezember ausgeliefert werden, der Rest bis zum 31. Januar, erklärt der Hersteller. Der britische Premierminister Boris Johnson will nicht unter den Ersten sein, die ab nächster Woche in seinem Land gegen Corona geimpft werden. Johnson möchte denjenigen den Vortritt lassen, die «ein hohes Risiko für ernsthafte Komplikationen» haben, teilte seine Sprecherin am Mittwoch mit. Der 56-Jährige «würde keinen Impfstoff nehmen wollen, der für jemanden bestimmt ist, der extrem anfällig ist». Großbritannien erteilte am Mittwoch als erstes westeuropäisches Land eine Notfallzulassung für einen Corona-Impfstoff. Als Regierungschef fällt Johnson eigentlich eine Priorisierung bei der Impfung zu. Der Premier war im Frühjahr selbst schwer an der Virusinfektion erkrankt und verbrachte drei Tage auf der Intensivstation. Seitdem nahm er nach eigenen Angaben deutlich ab. Übergewicht gilt als Risikofaktor bei Corona-Erkrankungen. Johnson sprach nach der Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer von «fantastischen Nachrichten». Schon Anfang der nächsten Woche sollen laut britischem Gesundheitsministerium die ersten 800.000 Dosen verabreicht werden, bis zum Jahresende sollen es dann «Millionen» Dosen sein. Zunächst sollen die Bewohner von Pflegeheimen sowie das Gesundheits- und Pflegepersonal geimpft werden. Mit bislang rund 59.000 Corona-Toten ist Großbritannien das am schlimmsten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Australien wird trotz Fortschritten bei der Impfstoffentwicklung die internationalen Grenzen weiter geschlossen halten. Die Einreise für nicht australische Staatsbürger und nicht ständige Einwohner zu ermöglichen, «davon sind wir noch einige Zeit entfernt», sagt Premierminister Scott Morrison in Canberra. Lehrer und Erzieher sollen sich in Zukunft nach einer entsprechenden Schulung selbst auf das Coronavirus testen dürfen. «Kitas und Schulen beziehungsweise ihre Träger können von Freitag an eigenständig Schnelltests beziehen und nutzen», sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). «Lehrerinnen und Lehrer werden sich regelmäßig selbst testen dürfen.» Antigen-Schnelltests könnten dabei helfen, Lehrer und Erzieher und damit auch Kinder besser zu schützen. Bislang dürfen Antigen-Schnelltests nur von medizinisch geschultem Personal durchgeführt werden. Mit einer neuen Verordnung, die an diesem Freitag in Kraft tritt, will Spahn einerseits regeln, dass Pädagogen nach vorheriger Schulung selbst testen dürfen. Daneben sollen auch die Schulträger bei Bedarf mit geschultem Personal Tests vor Ort durchführen dürfen. «Das ist eine weitere alltagstaugliche Option, um Kindern auch in Pandemiezeiten den Kita- oder Schulbesuch zu ermöglichen», sagte Spahn den Zeitungen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden dem Robert Koch-Institut seit Beginn der Pandemie 636 Corona-Ausbrüche in Schulen übermittelt, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten. In den letzten vier Wochen habe es demnach rund 64 Ausbrüche pro Woche gegeben.18 Prozent dieser Ausbrüche hätten 6-10-Jährige,26 Prozent 11-14-Jährige,31 Prozent 15-20-Jährige und 25 Prozent Personen über 21 Jahren betroffen. Bei 53 Ausbrüchen (8 Prozent) seien nur erwachsene Personen betroffen gewesen. Den Daten zufolge liegt der Anteil der Infektionsfälle an Schulen an allen Corona-Ausbrüchen bei etwa zwei Prozent. Gewerkschafter bezweifeln, dass für den Begleitschutz des Corona-Impfstoffs ausreichend Bundespolizisten zur Verfügung stehen. «Einige Politiker scheinen davon auszugehen, dass die Bundespolizei ungefähr die Mannschaftsstärke der chinesischen Volksbefreiungsarmee hat. Dem ist leider nicht so», sagt der für die Bundespolizei zuständige GdP-Vize Sven Hüber der Düsseldorfer Zeitung «Rheinischen Post». «Wir haben immer noch eine angespannte Grenzlage und verstärkte Fahndungskontrollen». Hinzu komme eine massive Anforderung von Kräften für die Demonstrationen von Kritikern der Corona-Maßnahmen. «Die Bundespolizei als Begleitschutz für den Impfstoff heranzuziehen, ist aus meiner Sicht derzeit nicht möglich.» Beim Schlachtbetrieb Tönnies in Weißenfels in Sachsen-Anhalt sind derzeit 172 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Zuvor habe es einen großangelegten Reihentest bei den Beschäftigten des Unternehmens gegeben, erklärte Ariane Körner vom Burgenlandkreis. Der Landkreis habe daher Gespräche mit der Firma aufgenommen. Das Unternehmen wolle die Betroffenen nun in einer gesonderten Quarantäneeinrichtung unterbringen. Zudem soll es Ende der Woche erneute Tests geben. Der Landkreis hoffe, dass so das Infektionsgeschehen eingedämmt werden könne. Das Werk soll jedoch weiter geöffnet bleiben. Am Tönnies-Standort in Weißenfels arbeiten nach Unternehmensangaben rund 2.200 Mitarbeiter. Der Fleischkonzern hat in Weißenfels seinen zweitgrößten Standort im Bundesgebiet. Auch in Nordrhein-Westfalen arbeiten Menschen für das Unternehmen. Tönnies hatte sein Werk in Ostwestfalen in Nordrhein-Westfalen im Sommer wegen der Corona-Pandemie und einer Vielzahl von Infektionen bei den Arbeitern vorübergehend schließen müssen. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat vor überlasteten Krankenhäusern gewarnt: Die Situation sei Corona-bedingt «extrem angespannt, und das jetzt schon – ohne die saisonale Grippe», sagte Kretschmer im ZDF-«Morgenmagazin». Deutschland könne auf derzeitigem Infektionsniveau «nicht durch den Winter kommen, wenn wir die medizinische Versorgung garantieren wollen». Die Bevölkerung drohe, «eine ganze Reihe von Menschen» zu verlieren – auch jüngere. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen mitteilte, starben so viele Menschen an dem Coronavirus wie nie zuvor in Deutschland binnen 24 Stunden, insgesamt 487. «Wir haben dieses Virus unterschätzt, alle miteinander», sagte Kretschmer. Er forderte ein «Umdenken» und «konsequentes Handeln» von Politik und Bevölkerung und schloss schnelle Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie aus. «Auch in den Januartagen kann es noch so weiter gehen.» Es gelte, sich Freiheiten wieder zu «erarbeiten», sagte Kretschmer weiter. Pflegekräfte in Krankenhäusern und Heimen haben trotz der Corona-Krise nur eine magere Lohnerhöhung bekommen. In Krankenhäusern ist der Bruttostundenlohn zwischen dem zweiten Quartal 2019 und dem zweiten Quartal 2020 für Vollzeitbeschäftigte um 1,01 Euro gestiegen, in Pflege- und Altenheimen um 86 Cent. Das geht aus Zahlen hervor, die Linksfraktion im Bundestag beim Statistischen Bundesamt erfragt hat und die der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlagen. Das seien zwar jeweils rund drei Prozent, aber keinesfalls angemessen, urteilte die Linksfraktion. «Der Applaus der Bundesregierung im Frühjahr war offensichtlich Heuchelei», sagte Fraktionschef Dietmar Bartsch. «Diese miese Lohnentwicklung ist nicht nur ungerecht, sondern auch ein Pandemiebekämpfungsversagen. Der Beruf wird dadurch nicht attraktiver.» Mit einer deutlich besseren Bezahlung seit März gäbe es mancherorts weniger Personalprobleme in Kliniken und Heimen, weil Aussteiger in den Beruf hätten zurückkommen können, betonte Bartsch. «Für einen Euro mehr kommt allerdings niemand zurück.» In Frankreich rechnet Präsident Emmanuel Macron mit einer breiten Impfkampagne gegen das Coronavirus zwischen April und Juni kommenden Jahres. Für die am meisten gefährdeten Gruppen werde es Impfungen bereits rund um den Jahreswechsel geben, sagte Macron nach einem Treffen mit dem belgischen Premierminister Alexander de Croo in Paris. Zugleich bekräftigte er, dass niemand gegen seinen Willen geimpft werde. Man wolle versuchen, so viele Menschen wie möglich durch eine «Strategie der Überzeugung und Transparenz» zu motivieren. Das 67-Millionen-Einwohner-Land ist schwer von der Corona-Pandemie getroffen. Bislang starben schon mehr als 52.000 Menschen an den Folgen der Virus-Erkrankung. Seit Ende Oktober gelten Ausgangsbeschränkungen. Seit einiger Zeit verbessert sich die Situation allerdings. Am Montagabend meldeten die Behörden rund 4.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden – der niedrigste Wert seit dem Sommer. In der Spitze zählte Frankreich im November mehr als 60.000 Neuinfektionen. Seit dem Wochenende hat der Einzelhandel im Land wieder geöffnet – für Mitte Dezember ist das Ende der Ausgangsbeschränkungen geplant. Über die Feiertage sollen sich die Menschen im Land ohne Einschränkungen bewegen können. Restaurants oder Bars dürfen voraussichtlich aber erst Mitte Januar wieder öffnen. In einem Frauenkloster in Thuine (Niedersachsen) sind 76 Ordensschwestern positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bei 85 Ordensschwestern seien die Tests negativ ausgefallen, sagte die Generaloberin des Thuiner Franziskanerinnen-Ordens, Schwester Maria Cordis Reiker, am Dienstag. Der Verlauf sei bislang mild: «Es ist noch niemand im Krankenhaus, dafür sind wir dankbar.» Vom Thuiner Franziskanerinnen-Orden werden auch Schulen, ein Jungen-Internat und eine berufsbildende Schule betrieben. «Wir haben noch keinen Überblick, wie es mit den Schulen weitergeht, das ist alles noch im Fluss», sagte die Schwester. Ende vergangener Woche hatte das Gesundheitsamt für das gesamte Klostergelände Quarantäne angeordnet, nachdem mehrere Schwestern positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Die Zahl der in der Corona-Pandemie überforderten Gesundheitsämter steigt weiter, obwohl der exponentielle Anstieg der Neuinfektionen gestoppt ist. Allerdings verharrt die Kurve nun auf sehr hohem Niveau.60 der bundesweit 400 Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) bis Montag Engpässe gemeldet, wie RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher der «Neuen Osnabrücker Zeitung» sagte.43 Ämter gaben dabei an, dass «die Durchführung von Infektionsschutzmaßnahmen aufgrund von Kapazitätsengpässen nicht mehr vollständig erfolgt». Dazu gehört unter anderem die Nachverfolgung von Kontaktpersonen. Weitere 17 Gesundheitsämter meldeten, in absehbarer Zeit – mehr als zwei Tage in der Zukunft – überlastet zu sein. Österreich setzt bei der Eindämmung der Corona-Pandemie auf freiwillige Massentests der Bevölkerung. Den Auftakt macht die Gemeinde Annaberg-Lungötz im Salzburger Land. Die 2.200 Bürger sind aufgerufen, sich am Dienstag und Mittwoch testen zu lassen. Das Aufspüren von auch symptomfreien Corona-Infizierten gilt als wichtiger Baustein zur Unterbrechung von Infektionsketten. In den Bundesländern Tirol, Vorarlberg und Wien beginnen die mehrtägigen Massentests am Freitag. In Wien ist die Kapazität auf bis zu 150.000 Menschen pro Tag ausgelegt. Der Nachweis einer Corona-Infektion erfolgt via Antigen-Test, der bei positivem Ergebnis mit einem PCR-Test überprüft werden soll. Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un und seine Familie sind einem Medienbericht zufolge bereits gegen Corona geimpft. «Kim Jong Un und mehrere andere hochrangige Beamte in der Familie und der Führungsriege um Kim wurden in den letzten zwei bis drei Wochen dank eines von der chinesischen Regierung bereitgestellten Impfstoffkandidaten gegen Coronavirus geimpft», schreibt Harry Kazianis, Nordkorea-Experte des Zentrums für nationale Interessen in Washington in einem Artikel auf der Webseite 19FortyFive. Er beruft sich dabei auf zwei mit der Angelegenheit vertraute japanische Geheimdienstmitarbeiter. Es sei unklar, welches experimentelle Vakzin der Staatschef und sein engeres Umfeld erhalten habe und ob dieses sich zuvor als sicher erwiesen habe. Seit Tagen häufen sich die Warnungen, dass die Corona-Krise auch 2021 andauern wird. Ein Grund dafür ist, dass man sich Sorgen vor zu großen Hoffnungen über die Auswirkungen eines Corona-Impfstoffs macht. «Die Disziplin der Bevölkerung könnte sinken, sich an Corona-Auflagen zu halten, wenn der Eindruck einer schnellen Entspannung entsteht», sagte ein Regierungsvertreter. So wichtig die Impfstoffe seien: Die begeisterten Berichte über Fortschritte bei der Entwicklung suggerierten eine trügerische Hoffnung. Bis zum Frühling, wenn wärmere Temperaturen die Ausbreitung des Virus verlangsamen könnten, müsse man durchhalten. Denn nach den ersten Planungen und Berechnungen von Bundesländern und Regierung wird es selbst bei der Zulassung von Impfstoffen noch im Dezember 2020 bis mindestens in den Herbst 2021 hinein dauern, bis eine sogenannte Herdenimmunität der Bevölkerung erreicht wäre. Für den dann eintretenden Schutz müssten 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung gegen das Virus immun sein, hatte Merkel gesagt – entweder durch Impfungen oder weil sie sich bereits einmal infiziert haben. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte am Montag in Berlin bei einer Pressekonferenz: «In dem Moment, wo ein Covid-19-Impfstoff zugelassen ist, bin ich natürlich sofort und grundsätzlich bereit, mich impfen zu lassen – aber tatsächlich dann, wenn ich dran bin.» Bei der Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch wird es nach Worten von Regierungssprecher Steffen Seibert keine neuen Corona-Beschlüsse geben. Bei der Konferenz sei die Pandemie auch nur eins von mehreren Themen, sagt Seibert. Man werde aber darüber beraten, wann man gemeinsam die bisherigen Beschlüsse analysiere. Seibert macht deutlich, dass auch zu Weihnachten von Reisen möglichst abgesehen werden sollte. Dabei könne man kaum zwischen touristischen und familiären Reisen unterscheiden, warnt er mit Blick auf Ankündigungen einiger Länder, dass Hotels über die Feiertage öffnen könnten. Die niederbayerische Stadt Passau liegt nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) zusammen mit dem Thüringer Landkreis Hildburghausen als Corona-Hotspot bundesweit an der Spitze. Die Sieben-Tage-Inzidenz – also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche – lag am Montag demnach bei 579,5 (Stand: 30.11.2020,12.00 Uhr). In Passau dürfen die Menschen ihre Wohnung seit Samstag nur noch aus triftigem Grund verlassen. Außerdem gilt ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen. Die Stadt verordnet Wechselunterricht für die Jahrgangsstufen 7 bis 11 – mit Ausnahme von Abschlussklassen an Mittel- und Realschulen. Wer einen Angehörigen in einem Altenheim besuchen will, muss vorher einen Schnelltest machen. Die US-Seuchenzentren CDC geben 324.358 bekannte Neuinfektionen bekannt – das entspricht etwa der Bevölkerung von Bonn. Zudem gebe es 3.668 weitere Todesfälle. Damit sind in den USA insgesamt 12,8 Millionen Infektionen und 262.673 Tote verzeichnet. Der renommierte Immunologen Anthony Fauci rechnet bis Jahresende mit einer weiteren Zuspitzung der Corona-Pandemie im Land. Es sei nicht zu spät, gegenzusteuern, aber wegen der Feiertage und mehr Reisen sei mit einer weiteren Zunahme der Neuinfektionen zu rechnen, sagte Fauci am Sonntag dem Fernsehsender NBC. «Was wir mit Blick auf die nächsten Wochen im Dezember erwarten, ist leider, dass wir eine neue Welle haben könnten – zusätzlich zu der Welle, in der wir uns schon befinden», sagte Fauci. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) garantiert den Deutschen, dass die Sozialbeiträge infolge der Virus-Krise nicht steigen werden. «Mit der Sozialgarantie haben wir gesagt, in der Krise werden keine Beiträge erhöht und es werden auch keine Sozialleistung gekürzt. Darauf kann sich jeder verlassen», sagt Heil am Sonntagabend bei «Bild Online». Darauf habe sich die Bundesregierung verständigt. Langfristig werde man aber über die Aufteilung von Kosten in der Gesellschaft reden müssen. «Aber jetzt ist nicht die Zeit darüber zu spekulieren.» Als Konsequenz aus der Corona-Krise will der Bund an 19 Standorten in Deutschland eine Nationale Gesundheitsreserve mit wichtigem Material wie Schutzmasken aufbauen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Diese Pandemie lehrt uns, dass wir mehr vorsorgen müssen.» Mit den Plänen soll sich am Montag das Corona-Kabinett befassen. Demnach soll die Reserve bis Ende 2021 vor allem mit schon beschafften Masken gefüllt werden, dann mit Material aus inländischer Produktion. Ständig vorgehalten werden soll der Bedarf des Gesundheitswesens und des Bundes für einen Monat. Die Reserve solle im Kern aus Schutzausrüstung, Schutzmasken, Beatmungsgeräten und Medikamenten bestehen, erläuterte Spahn. «So unterstützen wir im Notfall besonders diejenigen, die in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen arbeiten. Am Material soll gute Gesundheitsversorgung nicht scheitern.» Der Virologe Alexander Kekulé hat ein privates Corona-Meldesystem für Veranstaltungen ab 20 Personen vorgeschlagen. «Alle Veranstalter, auch die privaten, sollten in die Pflicht genommen werden, die Teilnehmer zu registrieren», sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Sei ein Teilnehmer positiv, könne der Veranstalter alle anderen warnen. «Dadurch könnte man ein paralleles Meldesystem einziehen, das auf privater Ebene viel, viel schneller ist und das eine höhere Bereitschaft zur Mitwirkung hätte», sagte Kekulé. Mit Blick auf Weihnachten sagte Kekulé, es gebe «die ernstzunehmende besondere Gefahr, dass sich viele Menschen infizieren, die über 70 Jahre alt sind. Und diese haben, wenn sie sich infizieren, ein Sterberisiko von fast zehn Prozent.» Aber dieses Risiko sei zu steuern. Die in der vergangenen Woche von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen beinhalteten die Möglichkeit, dass bis Weihnachten die Infektionszahlen deutlich gesunken seien. «Die Politik wettet hier auf fallende Zahlen. Wenn es sehr viel anders kommt, haben die Ministerpräsidenten und die Kanzlerin ein Kommunikationsproblem.» Mit einer Impfung der gesunden Allgemeinbevölkerung rechnet Kekulé nach eigener Aussage im Zeitraum April bis Juni. «Im Sommer könnte die Seuche dann verschwinden und im Herbst hoffentlich nicht wiederkommen. Das ist mein optimistisches Szenario.» Wegen der Corona-Pandemie könnte es der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge in diesem Jahr Zehntausende zusätzliche Todesfälle durch Malaria geben. Je nachdem wie stark die Malaria-Gesundheitsdienste wegen der Pandemie unterbrochen worden seien, könne es zwischen 20.000 und 100.000 mehr Malaria-Tote geben als erwartet, die meisten davon Kinder, sagte Pedro Alonso, der Leiter des Malaria-Programms bei der WHO. Einem am Montag veröffentlichten WHO-Bericht zufolge starben 2019 rund 409.000 Menschen weltweit an Malaria, die meisten davon in Afrika. Die Zahl der Malaria-Fälle ist dem Bericht zufolge von 238 Millionen im Jahr 2000 auf 229 Millionen 2019 zwar leicht gesunken. Allerdings sei die Zahl der Fälle in den vergangenen vier Jahren fast unverändert geblieben. «Wir brauchen ein erneutes Engagement im Kampf (…) gegen Malaria», sagte die WHO-Leiterin für Afrika, Matshidiso Moeti. Der Erreger der lebensbedrohlichen Infektionskrankheit wird durch den Stich einer Mücke übertragen.

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