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Coronavirus: Wohl keine Lockerungen nach dem 10. Januar laut Spahn

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Das Coronavirus hält sich auch in Deutschland weiter. Immer mehr Menschen steckten sich mit der neuartigen Erkrankung an. Auch Todesopfer gibt es zu beklagen.
Deutschland/Welt — Das Coronavirus dürfte Deutschland auch noch in den nächsten Monaten in Atem halten. Auf ausreichend Abstand zueinander achten und Maske tragen sind da noch die geringeren Hürden. Doch es gibt einen Lichtblick: Seit dem 27. Dezember wird gegen den Covid-19-Erreger auch in Deutschland geimpft. Laut der Johns-Hopkins-Universität sind seit Beginn der Pandemie insgesamt 1.676.406 nachgewiesene Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 in Deutschland aufgetreten.1.294.932 davon sollen inzwischen wieder genesen sein. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg hierzulande bereits auf insgesamt 31.238 (Stand 29. Dezember,13 Uhr). Die USA haben nach wie vor weltweit die meisten Fälle registriert: Über 19,31 Millionen Infizierte und 334.967 Tote wurden bereits erfasst (Stand 29. Dezember,13 Uhr). Weltweit gibt es insgesamt mehr als 81,38 Millionen bestätigte Fälle und inzwischen 1.776.997 Todesfälle (Stand 29. Dezember,13 Uhr). Die aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus Sars-CoV-2 gibt es hier im Ticker. +++ Ältere Informationen zur Corona-Situation findet Ihr >> hier +++ Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stimmt die Bevölkerung darauf ein, dass die umfassenden staatlichen Corona-Beschränkungen auch nach Ablauf der Frist am 10. Januar zumindest teilweise verlängert werden. Bei der Eindämmung der Pandemie sei Deutschland «bei weitem noch nicht da, wo wir hin müssen», sagte der CDU-Politiker am Dienstag in den ARD-«Tagesthemen» laut Vorabmeldung. Deshalb werde es nach dem 10. Januar «ohne Zweifel Maßnahmen geben». In welchem Umfang, müssten dann Anfang Januar Bund und Länder entscheiden. Es sei aber absehbar, dass die Zahlen bis dahin nicht so niedrig seien, «dass wir einfach in den Vorlockdown-Modus zurück können», sagte er. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat Kritik am Tempo der soeben angelaufenen Corona-Impfungen in Deutschland und an der Menge des zur Verfügung stehenden Impfstoffs zurückgewiesen. Zugleich verteidigte er in einem Interview von «Bild Live» am Dienstagabend den eingeschlagenen europäischen Weg beim Kauf des Impfstoffs. «Es ist für alle knapp», sagte der CDU-Politiker. Deutschland habe viel Impfstoff bestellt. «Die absolute bestellte Menge verändert wenig daran, wie viel am Anfang es jetzt halt gibt, zum Beginn, wo es knapp ist.» Deutschland erwarte von den Herstellern Biontech und Moderna zusammen über 130 Millionen Impfdosen. «Die allein würden schon reichen im nächsten Jahr, um jedem, der geimpft werden will, ein Impfangebot zu machen.» Spahn betonte, Deutschland habe sich bewusst entschieden, bei der Beschaffung des Impfstoffs «den europäischen Weg zu gehen». «Wenn man sagt, wir machen etwas zusammen, dann fange ich nicht an, hintenrum etwas allein zu machen». Deutschland kaufe aber alle Impfdosen auf, die andere Länder aus dem EU-Kontingent nicht nehmen. Er sei sehr gespannt darauf, ob er nicht in einigen Monaten dafür kritisiert werde, «dass wir zu viel Impfstoff haben». Die Debatte, ob Corona-Geimpfte bestimmte Privilegien wie etwa Zutritt zu Restaurants erhalten sollen, nannte Spahn «durchaus richtig und wichtig». Es gebe einen Unterschied zwischen staatlichem Handeln und öffentlicher Daseinsvorsorge und dem privat-gewerblichen Bereich. «Ich finde, wir sollten da nicht zu viel regulieren.» Die Berliner Polizei möchte das Verbot der geplanten «Querdenken»-Demonstration am Mittwoch in Berlin entschlossen durchsetzen. Die Beamten stellten sich darauf ein, dass trotz des Verbots Demonstranten am Mittwoch in die Hauptstadt kommen, sagte eine Sprecherin am Dienstag. Der Zustrom von Menschen zu verbotenen Versammlungen solle unterbunden werden. Neben der verbotenen Demo wurden für den Tag mehrere Gegenveranstaltungen angemeldet, darunter zwei Fahrradkorsos. Die Polizei will nach eigenen Angaben mit 2000 Beamten im ganzen Stadtgebiet im Einsatz sein. Am vergangenen Mittwoch war die für den 30. Dezember in Berlin geplante «Querdenken»-Demonstration gegen staatliche Beschränkungen in der Corona-Krise verboten worden. Für die Kundgebung hatten die Kritiker der Corona-Politik 22.500 Teilnehmer auf der Straße des 17. Juni angemeldet. Ursprünglich war die Demonstration unter dem Motto «Willkommen 2021 — das Jahr der Freiheit und des Friedens» an Silvester geplant gewesen. Wegen des allgemeinen Versammlungsverbots hatten die Organisatoren die Demonstration um einen Tag vorverlegt. Die Polizei wird an Silvester in Berlin mit einem Großaufgebot im Einsatz sein. Bis zu 2900 zusätzliche Kräfte würden vom Nachmittag bis in die Nacht hinein das an vielen Orten in der Hauptstadt geltende Feuerwerksverbot durchsetzen, sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei am Dienstag. Demnach sind unter den 2900 Polizisten auch 600 Beamte aus anderen Bundesländern. Das Zünden von Böllern bleibt in Berlin vielerorts verboten. Der Senat veröffentliche vergangene Woche eine Liste mit 56 Orten, an denen das der Fall sein wird. Darunter sind große Plätze und Sehenswürdigkeiten wie der Potsdamer Platz, der Breitscheidplatz und das Brandenburger Tor. Auch der Aufenthalt an diesen Orten ist untersagt. Zudem gilt in der Hauptstadt — wie überall — ein striktes Verkaufsverbot von Feuerwerkskörpern. Die Berliner Feuerwehr bereitet sich auf eine Art Ausnahmezustand zu Silvester vor. Insgesamt sollen rund 850 Kräfte der Berufsfeuerwehr im Einsatz sein sowie mehr als 520 Ehrenamtliche von den Freiwilligen Feuerwehren. Hinzu kämen rund 120 Einsatzkräfte der Bundeswehr sowie des Technischen Hilfswerks. Vor drei Wochen wurde Margaret Keenan als erster Mensch in Großbritannien gegen das Coronavirus geimpft — nun hat die mittlerweile 91-Jährige die zweite Dosis des Mittels erhalten. Der Großmutter wurde die Spritze am Dienstag in der mittelenglischen Stadt Coventry gesetzt. Für den vollen Impfschutz sind zwei Dosen pro Person nötig. «Es ist fantastisch zu sehen, dass Margaret Keenan ihre zweite Dosis der Pfizer-Biontech-Corona-Impfung bekommen hat», twitterte Gesundheitsminister Matt Hancock. «Wir werden es gemeinsam durch diese Pandemie schaffen.» Der Chef des Klinikums, Andy Hardy, sagte, die Pflegekräfte hätten seit der ersten Impfung am 8. Dezember den Kontakt mit «Maggie» Keenan gehalten. «Wir freuen uns, dass Margaret sich zu Hause gut erholt hat», sagte Hardy. «Es ist wichtig, dass jeder, der kann, sich impfen lässt.» Premierminister Boris Johnson hatte an Weihnachten gesagt, bisher hätten knapp 800.000 Menschen eine Dosis erhalten. Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven hat mit einem Besuch in einem Einkaufszentrum für Schlagzeilen gesorgt. Trotz des Appells seiner Regierung, wegen der Corona-Pandemie auf den Besuch solcher Orte zu verzichten, war der Regierungschef kurz vor Weihnachten selbst in einer Mall, wie am Dienstag bekannt wurde. Die Tageszeitung Expressen veröffentlichte Fotos, die Löfven am 20. Dezember im Gallerian-Einkaufszentrum in Stockholm zeigen. Zwei Tage zuvor hatte Löfven die Bürger aufgefordert, überfüllte Einkaufszentren in der Vorweihnachtszeit und in der Nachweihnachtszeit zu meiden. «Ich hoffe und glaube, dass die Menschen erkennen, dass dies ernst ist», hatte Löfven damals auf einer Pressekonferenz gesagt. Ein Sprecher von Löfven erklärte am Dienstag, der Ministerpräsident habe das Einkaufszentrum besucht, «um einen Artikel abzuholen, den er zuvor abgegeben hatte». Der Besuch sei sorgfältig geplant gewesen, und Löfven habe die Empfehlungen der Gesundheitsbehörde und seine eigenen beachtet, Menschenansammlungen zu vermeiden. «Ich kann keine weiteren Details nennen», schrieb Pressesprecher Mikael Lindstrom in einer E-Mail an die Deutsche Presse-Agentur. In der Weihnachtswoche ist die Zahl der Labortests auf das Coronavirus in Deutschland nach Verbandsdaten eingebrochen. Knapp 976.200 sogenannte PCR-Tests seien vom 21. bis 27. Dezember durchgeführt worden, teilte der Verein Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) am Dienstag in Berlin mit und berief sich auf Angaben von 169 Laboren bundesweit. In der Woche zuvor seien es noch rund 1,47 Millionen solche Tests gewesen. Der Anteil positiver Tests stieg nun auf 13,2 Prozent (Vorwoche 11,8 Prozent). Die Labore hätten ihre Kapazitäten auch über die Feiertage auf dem üblichen Wochenendniveau verfügbar gehalten, betonte der Verband. Diese seien aber deutlich weniger in Anspruch genommen worden. Begründet wurde dies mit weniger Abstrich-Entnahmen und mit Schnelltestangeboten, die kurz vor Weihnachten noch verstärkt genutzt worden seien. Nach dem Besucherandrang in einigen deutschen Wintersportgebieten über Weihnachten befürchten die Behörden eine neue Welle von Ausflüglern zu Silvester. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) appellierte am Dienstag mit Blick auf die Corona-Pandemie an die Bürger, auf Kurztrips nach Winterberg im Sauerland zu verzichten. «Große Menschenansammlungen erhöhen das Risiko einer weiteren Ausbreitung der Pandemie», mahnte er. «Mein Appell lautet daher: Bleiben Sie zu Hause!» Das Land unterstütze Winterberg bei allen Maßnahmen, um weitere Tagestouristen von der Anreise abzuhalten, sagte Laschet der Deutschen Presse-Agentur. «Wir sind bereit, auch kurzfristig mehr Einsatzkräfte zu schicken.» Verstöße gegen Corona-Regeln würden konsequent geahndet. Dabei geht es vor allem ums Rodeln, Spazierengehen und Wandern, denn Skilifte stehen wegen der Maßnahmen gegen die Pandemie still. Trotzdem hatten sich bereits am Dienstagmorgen wieder zahlreiche Ausflügler auf den Weg nach Winterberg gemacht. Tagesbesucher hatten schon am Sonntag und Montag für ein Verkehrschaos mit überfüllten Parkplätzen und kilometerlangen Staus gesorgt. Beim VfL Wolfsburg gibt es den nächsten Corona-Fall. Bei der am Montagabend vorgenommenen Testung habe es bei Torwart Pavao Pervan einen positiven Test auf das Coronavirus gegeben, teilte der Fußball-Bundesligist am Dienstag mit. Pervan habe sich anschließend direkt in häusliche Quarantäne begeben. Alle anderen durchgeführten Tests seien negativ ausgefallen. Auch Maximilian Philipp, Xaver Schlager und Tim Siersleben wurden negativ getestet. Das Trio hatte sich nach der Corona-Infektion von Maximilian Arnold und Jerome Roussillon kurz vor Weihnachten vorsorglich in Quarantäne begeben. Am Dienstag nahmen die drei Profis am ersten Training nach der kurzen Weihnachtspause wieder teil. Beim VfL hatte es in den vergangenen Wochen schon einige positive Corona-Fälle gegeben. Neben Arnold und Roussillon waren auch William, Maxence Lacroix und zuvor bereits Kevin Mbabu, Josip Brekalo, Renato Steffen und Marin Pongracic betroffen. Für die Corona-Warn-App gibt es ein weiteres Update. Wichtigster neuer Bestandteil ist dabei ein Kontakt-Tagebuch. Nutzer können darin alle Begegnungen und besuchten Orte der jeweils zurückliegenden 14 Tage eintragen. Im Fall einer Infektion sollen so Infektionsketten nachvollzogen werden können. Das Eintragen der Daten und die Weitergabe an das Gesundheitsamt sind aber freiwillig. Die Daten werden zudem nach 16 Tagen automatisch von der App gelöscht. Nutzer eines iPhones können die aktuelle Version 1.10 ab sofort aus dem App-Store manuell herunterladen. Der Google Play Store bietet keine Möglichkeit, ein manuelles Update anzustoßen. Android-Nutzern soll die neue Version der App aber innerhalb von 48 Stunden nach der Veröffentlichung zur Verfügung stehen, kündigten die Entwickler an. Nach der Impfpanne in einem Stralsunder Pflegeheim wird eine Frau weiter in einer Klinik behandelt. Wie ein Sprecher des Landkreises Vorpommern-Rügen am Dienstag sagte, leidet sie unter grippeähnlichen Symptomen wie Kopfschmerzen oder Schwindel. Die anderen sieben Betroffenen waren bereits am Sonntag, dem Tag des Vorfalls, beziehungsweise Montag nach Hause geschickt worden. Sie sind alle Mitarbeiter eines Stralsunder Pflegeheims. Ihnen war versehentlich die fünffache Dosis des Impfstoffs gegen Covid-19 gespritzt worden. Inzwischen lägen Details zur fehlerhaften Impfung vor. Entgegen den Anweisungen des Impfstoffherstellers Biontech/Pfizer habe eine Krankenschwester den Inhalt der Gläser zwar mit der korrekten Menge Kochsalzlösung gemischt. Dann habe sie dem Arzt aber Spritzen mit dem kompletten Inhalt statt nur mit einem Fünftel des Volumens zum Impfen gereicht. «Das hat sie achtmal gemacht. Dann waren die acht Gläser alle, mit denen eigentlich 40 Leute geimpft werden sollten.» Knapp zwei Monate vor Beginn planen die Organisatoren der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf weiterhin mit Zuschauern. Dies sagte Geschäftsführer Moritz Beckers-Schwarz am Dienstag in einer extra einberufenen Video-Runde in Oberstdorf. Das Event, bei dem Skispringer, Nordische Kombinierer und Langläufer ihre Weltmeister suchen, findet von 23. Februar bis 7. März 2021 im Allgäu statt. Beckers-Schwarz sagte, man setze in den Planungen auf eine Maskenpflicht auf dem Veranstaltungsgelände. Derzeit kalkuliere man mit 2500 Zuschauern in der Skisprung-Arena und 2000 Fans im Langlaufstadion. Bei der derzeit laufenden Vierschanzentournee sind Zuschauer untersagt. Statt der üblichen Kulisse von über 20.000 Fans befinden sich diesmal ein paar hundert Pappkameraden, auf denen auch die ehemaligen Wintersport-Asse Peter Schlickenrieder und Felix Neureuther abgebildet sind, im Stadion. Ob zur WM nach Oberstdorf Fans dürfen, wird maßgeblich von der Corona-Situation im Februar und den daraus folgenden politischen Entscheidungen abhängen. Mit mehreren Fehltritten in der Corona-Krise hat der niederländische König Willem-Alexander (53) einer Umfrage zufolge das Vertrauen vieler Landsleute verspielt. Nur noch 47 Prozent der Niederländer sind deutlich zufrieden mit ihrem König — das sind etwa 30 Prozentpunkte weniger als noch im Frühjahr, wie aus der Umfrage des Instituts Ipsos hervorgeht, die am Dienstag in Amsterdam veröffentlicht wurde. Sogar Königin Máxima (49), seit Jahren populärstes Mitglied der Oranje-Familie, ist im Tief: 61 Prozent der Bürger sind zufrieden mit ihr, mehr als 20 Prozentpunkte weniger als im Frühjahr. Grund für die ungewöhnlich schlechten Noten ist das Fehlverhalten des Königspaares in der Corona-Krise, wie aus der im Auftrag des TV-Magazins «Nieuwsuur» erstellten Umfrage hervorgeht. Fast 70 Prozent der Niederländer sagen, dass das dem Image der Oranjes sehr geschadet hat. Im Herbst war die königliche Familie mit dem Regierungsflugzeug in ihr Ferienhaus in Griechenland geflogen — obwohl die Regierung die Bürger aufgerufen hatte, so viel wie möglich zu Hause zu bleiben. Die Wut im Land war groß, und der König beschloss, den Urlaub abzubrechen. Nur ein paar Tage später kam heraus, dass zwei der drei Prinzessinnen in der griechischen Villa geblieben waren. Daraufhin war die Empörung so groß, dass sich Willem-Alexander und Máxima per Video beim Volk entschuldigten. Sie seien nicht «unfehlbar», sagte der Monarch. Davor hatte im Sommer schon ein Foto für Aufregung gesorgt: Es zeigte das Königspaar in Griechenland mit dem Eigentümer eines Restaurants — ohne Sicherheitsabstand von 1,5 Meter. Abschalten von Corona: Bei Wanderungen und Spaziergängen suchen viele Ausflügler derzeit im Thüringer Wald Ablenkung von der Pandemie. «Es ist viel los, vor allem am Rennsteig um Oberhof herum», sagte Stefan Ebert vom Regionalverbund Thüringer Wald am Dienstag. Zwar reichten die Schneehöhen noch nicht für das Präparieren eines größeren Netzes an Skilanglaufrouten. «Die eine oder andere Loipe ist aber angedrückt.» Dem Verbund zufolge liegen teilweise bis zu 20 Zentimeter Schnee. Skilifte sind wegen der Corona-Beschränkungen derzeit geschlossen. Viele Wanderer und Spaziergänger seien ohne Bretter an den Füßen in winterlicher Landschaft unterwegs. Hauptsächlich wegen der Ausflügler meldete die Stadt Suhl am Dienstag weitgehend erschöpfte Kapazitäten bei Parkplätzen. Unter anderem der Parkplatz am Schneekopf, dem mit 987 Metern zweithöchsten Berg des Thüringer Waldes, sei voll. Angesichts dessen mahnte die Stadt, die geltenden Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen auch bei Ausflügen in die Natur einzuhalten. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich gegen eine Rückkehr zum normalen Schulbetrieb nach dem 10. Januar ausgesprochen. «Nach dem Lockdown darf es keine Rückkehr zum regulären Präsenzunterricht geben. Maske, Lüften plus 30 Kinder geht nicht, ansonsten droht wieder exponentielles Wachstum der Infektionszahlen», sagte Lauterbach der Rheinischen Post. Er forderte «bundesweit geteilte Klassen, zusätzliche Unterstützung für Lernschwächere, ausnahmslose Maskenpflicht in den Schulgebäuden und verkürzte Sommerferien zum Ausgleich der Defizite». Verkürzte Sommerferien hatte vor kurzem auch schon der Deutsche Kinderschutzbund gefordert und sich im Gegenzug für eine Verlängerung der Weihnachtsferien bis Ende Januar ausgesprochen. Wie es nach dem 10. Januar an den Schulen weitergeht, ist noch weitgehend offen. Am nächsten Dienstag wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder über die Zeit nach dem zunächst bis zu diesem Datum befristeten Lockdown beraten. Einen Tag zuvor wollen die Kultusminister der Länder über das Schulthema sprechen. Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte sich dafür ausgesprochen, zumindest Kitas und Grundschulen «in jedem Fall wieder» in Präsenz zu öffnen. Der Landkreis Sonneberg hat am Dienstag pandemiebedingt den Katastrophenfall ausgerufen. Hauptgrund sei die angespannte Lage in mehreren Pflege- und Betreuungseinrichtungen, dem Rettungswesen sowie den örtlichen Krankenhäusern, erklärte Landrat Hans-Peter Schmitz (parteilos). Diese ergebe sich aus Personalengpässen, die auf die Corona-Pandemie zurückzuführen seien. Ziel sei es, die zur Verfügung stehenden Kräfte unter einer einheitlichen Leitung zu bündeln und im Bedarfsfall umgehend einsetzen zu können, hieß es. Zur Koordinierung von deren praktischem Einsatz sei eine Sanitätseinsatzleitung gebildet worden. Zudem sichere die Feststellung des Katastrophenfalles die ehrenamtlichen Helfer im Einsatzfall rechtlich ab. Angesichts der Belastungen durch die Corona-Pandemie haben Helfer die Beschränkungen zu Silvester begrüßt. «Nicht nur für viele Menschen, sondern auch für unser gesamtes Gesundheitssystem war dieses Jahr eine gewaltige Inanspruchnahme», sagte Norbert Södler, der Präsident des Landesverbandes Hessen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. «Trotz allem Verständnis für Feierlaune und die Freude an himmlischen Glitzereffekten, ist aufgrund des hohen Verletzungsrisikos und der bereits bestehenden großen Belastung der Hilfs- und Rettungskräfte, der Feuerwehren und des medizinischen Personals zu Silvester 20/21 der Verzicht auf Feuerwerk und Versammlungen begrüßenswert.» Wegen der Corona-Pandemie kann Silvester in diesem Jahr nicht wie sonst gefeiert werden. Der Verkauf von Feuerwerk ist verboten, ebenso das Abbrennen von Böllern und Raketen «an publikumsträchtigen öffentlichen Orten». Es gelten Kontaktbeschränkungen, in der Öffentlichkeit darf kein Alkohol getrunken werden. In einigen Kommunen gilt zudem eine nächtliche Ausgangsbeschränkung. Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) pocht auf die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts vor allem für die Abschluss- und jüngeren Klassenstufen nach dem 10. Januar. «Unser Ziel ist es, so viel Präsenzunterricht wie nur irgend möglich anzubieten — vor allem für die Abschlussklassen und die jüngeren Klassenstufen», sagte die Ministerin der Schweriner Volkszeitung (Dienstag). Wie viel Präsenzunterricht nach der ersten Schulwoche möglich sein wird, hänge jedoch in hohem Maße von der Entwicklung der Corona-Infektionszahlen ab. Die Linksfraktionsvorsitzende Simone Oldenburg hatte zuletzt schnellstmögliche Klarheit gefordert, wie es nach dem 10. Januar weitergehen soll. Die Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche hatten nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) zuletzt eine sinkende Tendenz. Am Montag gab das Landesamt einen Wert von 77,5 an, am Montag vergangener Woche waren es noch 97,4. Wegen der Weihnachtsfeiertage ist es jedoch möglich, dass weniger Fälle gemeldet werden als es tatsächlich gibt. Bis einschließlich Monag haben in Deutschland 41.962 Menschen die erste Dosis des Corona-Impfstoffs erhalten. Das berichtete das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstag. Der Anstieg im Vergleich zum Vortag betrug demnach 19.084 Impfungen. Das ist allerdings nicht die Zahl der an einem Tag tatsächlich Geimpften, sondern kann auch Nachmeldungen einschließen, wie das RKI schreibt. Eine Impfquote, also den Anteil der Geimpften an der Gesamtbevölkerung, nennt das RKI zunächst nicht. Dazu sei die Zahl der Geimpften derzeit noch zu gering, erläuterte RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher. Erfasst werden derzeit Impfungen mit der ersten Impfdosis. Eine zweite Impfung ist etwa drei Wochen nach der ersten fällig, um einen vollständigen Impfschutz zu erzielen. Es ist somit nicht davon auszugehen, dass alle Geimpften bereits sicher vor der Erkrankung Covid-19 geschützt sind. Unternehmen in Brandenburg können nach Angaben der Investitionsbank ab sofort Anträge für die Dezember-Corona-Hilfe stellen. Dabei seien erneut Zuschüsse von bis zu 75 Prozent des Umsatzes aus Dezember 2019 anteilig für die Tage der Schließungen im Dezember 2020 möglich, teilte die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) am Dienstag mit. Zahlreiche Anträge von Unternehmen und Soloselbstständigen seien bereits in den ersten Stunden gestellt worden, sagte ILB-Sprecherin Ingrid Mattern auf Anfrage. Die sogenannte Dezemberhilfe schließe unmittelbar an die «Novemberhilfe» an, sagte die Sprecherin. Die Auszahlung der Hilfen übersteige aktuell die Summe von 25 Millionen Euro für die Novemberhilfe. Bei mehr als 6500 Soloselbstständigen und Unternehmen sei das Geld oder der erste Abschlag bereits auf dem Konto eingegangen, sagte sie. Auch der Unstrut-Hainich-Kreis verschärft die Corona-Regeln und greift dabei zu einer Ausgangssperre auch tagsüber. Eine entsprechende Allgemeinverfügung des Landratsamtes trat am Dienstag in Kraft. Danach dürfen die Einwohner in dem Landkreis vorläufig bis zum 10. Januar nur noch aus triftigen Gründen ihre Wohnungen verlassen. Dazu gehört etwa der Lebensmitteleinkauf. Der Aufenthalt auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen ist ihnen nur mit Angehörigen des eigenen Haushalts erlaubt. Ähnlich strenge Beschränkungen gelten im Eichsfeldkreis, wo die Menschen seit Montag auch tagsüber ebenfalls nur aus triftigen Gründen vor die Tür dürfen. Die Regelungen in den beiden Kreisen gehen über die Thüringer Landesregelungen hinaus. Dort gilt lediglich eine nächtliche Ausgangssperre — von 22 Uhr abends bis 5 Uhr morgens. Hessens Corona-Testzentren haben die steigende Nachfrage nach Covid-19-Tests nach der Weihnachtspause bewältigt. Die Kapazitäten hätten ausgereicht, sagte eine Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in Frankfurt: «Die Zahlen zeigen uns: Ja, es waren mehr als vor Weihnachten, aber es mussten nur vereinzelt Leute weggeschickt werden.» Laut der KV waren die 16 Testzentren an Heiligabend und am 1. Weihnachtstag geschlossen gewesen. Danach hatten zumindest einzelne zeitweise geöffnet. Entsprechend groß war der Andrang zum Wochenanfang. In Heppenheim (Kreis Bergstraße) beispielsweise seien am Montag 179 Test gemacht worden, am Tag vor Heiligabend waren es 69 gewesen. Das Kasseler Testzentrum habe bereits am 2. Weihnachtag wieder geöffnet, dort gab es 170 Tests. Vor Weihnachten waren es 108 gewesen. Falls es zu verzögerten Meldungen von Neuinfektionen komme, liege dies in Hessen nicht an den Testkapazitäten, sagte die KV-Sprecherin. Allerdings könne man keine Aussage dazu machen, inwieweit es bei der Auswertung der Tests in den Laboren zu längeren Bearbeitungszeiten komme. Drei junge Männer haben sich in Ulm zum Haareschneiden getroffen und damit gegen die aktuelle Corona-Verordnung verstoßen. Nach Angaben der Polizei vom Dienstag kontrollierten Beamte am Sonntag nach einem Zeugenhinweis das Dachgeschoss eines Gebäudes. Dort befanden sich drei Männer im Alter zwischen 24 und 27 Jahren, die aus drei verschiedenen Haushalten kamen. Einer der Männer saß auf einem Friseurstuhl, während ein 27-Jähriger ihm die Haare schnitt. Der dritte Mann wartete auf einem Sofa. Weil sich derzeit nur Menschen aus maximal zwei verschiedenen Haushalten treffen dürfen, müssen sich nun alle drei Männer wegen Verstoßes gegen die Corona-Regeln verantworten. Der Chef des britischen Gesundheitsdiensts NHS, Simon Stevens, sieht das Land angesichts einer Rekordzahl von Corona-Patienten in einer äußerst schwierigen Lage. «Viele von uns haben Verwandte, Freunde und Kollegen verloren. Und in einer Zeit, in der wir feiern würden, fühlen sich viele Menschen verständlicherweise ängstlich, frustriert und ausgelaugt», sagte Stevens in einer am Dienstag veröffentlichten Videobotschaft. «Und ausgerechnet jetzt sind wir wieder im Auge des Sturms, der mit einer zweiten Corona-Welle durch Europa und auch durch unser Land fegt.» Am Montag hatten die britischen Behörden 41.385 Corona-Neuinfektionen gemeldet — Tagesrekord seit Beginn der Pandemie. Außerdem werden derzeit mehr Corona-Patienten in Krankenhäusern behandelt als zum bisherigen Höhepunkt im Frühling. Die Chefin der Ärztevereinigung Doctors’ Association UK, Samantha Batt-Rawden, schrieb auf Twitter, das Pflegepersonal leiste seit Monaten Extra-Arbeit. «Viele haben ihr Weihnachtsfest abgesagt, um sich freiwillig für zusätzliche Schichten zu melden. Aber die Wahrheit ist, dass viele völlig am Ende sind.» Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg hat sich gegen Sonderrechte für Menschen ausgesprochen, die gegen das Coronavirus geimpft sind. Auf NDR Info sagte der FDP-Politiker am Dienstag, schon wegen der bisher knappen Menge an Impfstoff seien Vorrechte für die wenigen Geimpften nicht vorstellbar. «Wir sind gemeinsam als Gesellschaft solidarisch durch die Pandemie gekommen», erläuterte Garg. Jetzt ließen viele Menschen bei den Impfungen denen den Vortritt, die besonders gefährdet sind. Da seien Privilegien für Geimpfte kaum vorstellbar. Eine Pflicht, sich impfen zu lassen, falls die angestrebte sogenannte Herdenimmunität nicht erreicht wird, hält der FDP-Politiker für problematisch. Die Impfbereitschaft werde sich weiter erhöhen, sagte Garg. «Das Problem in den nächsten Wochen wird eher sein, dass wir nicht so viel Impfstoff geliefert bekommen, wie es Impfwillige gibt.» Im Iran ist am heutigen Dienstag erstmals der in dem Land entwickelte Corona-Impfstoff «Coviran Barekat» getestet worden. Nach Angaben des Staatsfernsehens wurden in Anwesenheit des iranischen Gesundheitsministers drei Testpersonen mit dem Mittel geimpft. In der ersten Testphase sollen 56 weitere Testpersonen geimpft und in weniger als einem Monat Ergebnisse bekanntgegeben werden. Nach Angaben von Präsident Hassan Ruhani wird der Iran sowohl ausländische Impfstoffe importieren als auch die vor Ort produzierten benutzen. Wegen der US-Sanktionen hat der Iran keinen Zugang zum globalen Banksystem und daher auch Probleme mit dem Zahlungsverkehr. Diese wirken sich auch auf die Bestellung von Impfstoffen aus. Die iranische Zentralbank hat aber bereits 200 Millionen Euro für die Einfuhr der Corona-Impfstoffe bereitgestellt. In den USA steigt die Zahl der Toten mit einer bestätigten Corona-Infektion weiter an. Am Montag meldeten die Behörden 1718 Tote, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Dienstagmorgen (MEZ) hervorging. Zudem gab es demnach am selben Tag 168.817 Neuinfektionen. Über das lange Weihnachtswochenende waren jedoch Testzentren vielerorts geschlossen oder nur eingeschränkt geöffnet. Die bisher höchsten Werte wurden mit 249.709 Neuinfektionen am 18. Dezember und 3682 Toten am 16. Dezember verzeichnet. Aufgrund von Reisen und Familientreffen über Weihnachten befürchten Gesundheitsexperten einen deutlichen Anstieg der Infektionszahlen. Die Gesundheitsbehörde CDC riet bereits Anfang Dezember von Reisen über die Feiertage ab. Dennoch wurden am Sonntag nach Behördenangaben an US-Flughäfen mehr als 1,28 Millionen Passagiere abgefertigt — der höchste Wert seit Beginn der Pandemie. Im Vorjahr waren es am gleichen Tag 2,57 Millionen Fluggäste gewesen. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) rechnet auch über den aktuellen, vorerst bis zum 10. Januar befristeten Lockdown hinaus mit einschränkenden Corona-Maßnahmen. «Ich gehe fest davon aus, dass wir weiterhin mit Einschränkungen leben müssen», sagte Müller, derzeit Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz, am Dienstag im ZDF-Morgenmagazin. Das Ausmaß müsse anhand der Zahlen bewerten werden. Es sei allerdings zu sehen, dass die Infektionszahlen auf einem sehr hohen Stand stagnierten oder bestenfalls leicht zurückgingen. «Insofern rechne ich damit, dass wir im Januar auch weiter Einschränkungen erleben.» Müller verteidigte die Strategie, jeweils angepasst an die aktuellen Zahlen zu entscheiden. «Wir sind damit ja auch ganz gut gefahren.» Der Start der Impfkampagne werde die Lage nun weiter entlasten. Müller wandte sich zum aktuellen Zeitpunkt gegen eine mögliche Ungleichbehandlung von Geimpften und nicht Geimpften. Er halte gar nichts davon, dass zuerst Geimpfte etwas in Anspruch nehmen können und andere nicht. «Auf der anderen Seite muss man auch sehen, dass es nicht geht, dass alle gegebenenfalls darunter leiden, dass einige wenige sich nicht impfen lassen wollen.» Er hoffe sehr, dass sehr viele die Impfung in Anspruch nehmen. Dann könne bewertet werden, «wie man damit umgeht». Der Mangel an Pflegekräften in Krankenhäusern infolge der Corona-Pandemie könnte sich aus Sicht der Intensivmediziner noch verstärken. «Wir befürchten durch die monatelangen Belastungen, die Pflegekräfte jetzt mitgemacht haben auf den Intensivstationen, dass wir Anfang kommenden Jahres Leute haben werden, die unter der Last zusammenbrechen und nicht mehr resilient genug sind und tatsächlich dann ins Aus gehen», sagte der Chef der Intensivmediziner-Vereinigung DIVI, Uwe Janssens, am Dienstag im ZDF-Morgenmagazin. «Die Lage auf den Intensivstationen ist nach wie vor wirklich sehr angespannt.» Man kämpfe weiter mit den Folgen der hohen Infektionszahlen der vergangenen Wochen. Janssens mahnte ein einheitliches Gesamtkonzept der Politik an. Es müsse mit einer Stimme gesprochen werden, und es müssten Ziele weit für das Jahr 2021 formuliert werden. Den Zielwert etwa von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen nannte Janssens «ein wenig zu hoch gesteckt». Niedrige Ziele, anhaltend wären für die Medizin und die Belastung des Gesundheitssystems «sehr, sehr wichtig». Am Morgen wurde zudem bekannt, dass Kliniken wohl schon bald ihre Angestellten nicht mehr bezahlen könnten. In der Corona-Krise haben bislang 13.500 Solo-Selbstständige und Künstler in Nordrhein-Westfalen Hartz IV beantragt. Das berichtete die Rheinische Post (Dienstag) unter Berufung auf die NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit. «Eine Überbrückung mit der Grundsicherung kann ein guter Weg sein, um in der Zeit danach wieder durchzustarten», sagte der Chef der Regionaldirektion, Torsten Withake, der Zeitung. Betroffene sollten deshalb keine Scheu haben, Hartz IV zu beantragen. «Ich verstehe die Vorbehalte», sagte Withake. Trotzdem müsse da keiner ein schlechtes Gefühl haben. Zugleich machte Withake deutlich, dass die Anträge trotz des sogenannten vereinfachten Verfahrens umfangreich seien. «Wir helfen aber gerne dabei, diese auszufüllen», so Withake. Wegen der Corona-Krise biete die Bundesagentur für Arbeit (BA) zudem nun auch eine Online-Arbeitslosmeldung an. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt sind in Sachsen-Anhalt nach Ansicht von Experten bei Weitem nicht absehbar. «Wie sich die Arbeitslosigkeit und die Beschäftigung entwickeln werden, dies hängt im Wesentlichen von den Folgen des verschärften Lockdowns ab», sagte Markus Behrens, Geschäftsführer der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt Thüringen der Bundesagentur für Arbeit. Es sei davon auszugehen, dass es viele Anträge auf Kurzarbeit geben wird, um die Mitarbeiter zu behalten. «Unterm Strich kommt es darauf an, wie lange der Lockdown anhält und wie man da wieder rauskommt», sagte Behrens. Der Bedarf an Arbeitskräften im Gesundheitswesen wie in der Pflege werde voraussichtlich wachsen. In der Gastronomie oder Reisebranche sei dies zum jetzigen Zeitpunkt eher fraglich. Die Corona-Krise hat aus Sicht von Bundesumweltministerin Svenja Schulze das Bewusstsein der Menschen für die Natur gestärkt. Die Menschen hätten «Natur ganz anders wahrgenommen», gerade in der ersten Phase des Lockdowns, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. «Wie wichtig Natur ist, wie gut sie der Erholung tut.» Messbar sei das an den Download-Zahlen von Apps ihres Ministeriums etwa zur Naturbeobachtung oder zur Vogelbestimmung: «Die sind viel stärker nachgefragt worden in dieser Zeit.» Die Politik habe im Krisenmanagement den Klimaschutz nicht wie früher beiseite geschoben, sagte Schulze. «Ich hatte große Sorge, dass es diesmal laufen würde wie bei der Finanzkrise 2008, nämlich dass der Klimaschutz komplett in den Hintergrund gerät.

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