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Coronavirus: Mehr als 30 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft

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Das Coronavirus hält sich auch in Deutschland weiter. Immer mehr Menschen steckten sich mit der neuartigen Erkrankung an. Auch Todesopfer gibt es zu beklagen. | TAG24
Deutschland/Welt — In Deutschland ist die bundesweite Corona-Inzidenz im Sinkflug. Doch macht die Delta-Mutante alles wieder kaputt? Die aktuellen Entwicklungen zu Sars-CoV-2 gibt es hier im Ticker. Laut Johns-Hopkins-Universität sind seit Beginn der Pandemie rund 3,7 Millionen nachgewiesene Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 in Deutschland aufgetreten. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte allerdings deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. 90.374 Menschen sind hierzulande mit oder an dem Virus verstorben. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert liegt laut Robert-Koch-Institut bundesweit bei 9,3 (Vortag: 10,3). Weltweit gibt es rund 177 Millionen bestätigte Fälle und inzwischen mehr als 3,8 Millionen Todesfälle (alle Daten Stand: 19. Juni,7 Uhr). +++ Ältere Informationen zur Corona-Situation findet Ihr im TAG24-Coronavirus-Newsarchiv +++ In ganz Brasilien sind Tausende Menschen gegen die Corona-Politik des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro auf die Straßen gegangen. In der Hauptstadt Brasília sowie 14 Provinzhauptstädten forderten sie am Samstag mehr Impfungen und wirtschaftliche Unterstützung in der Corona-Krise, wie die Nachrichtenplattform «G1» berichtete. Die Demonstranten verlangten zudem den Rücktritt Bolsonaros, mehr Anstrengungen im Kampf gegen den Hunger und die Umweltzerstörung sowie die Achtung der Rechte indigener Völker. Brasilien ist noch immer ein Corona-Brennpunkt: Über 17,8 Millionen Menschen haben sich dort nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, fast eine halbe Million Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 bisher gestorben. Taiwan soll dem American Institute in Taiwan (AIT) zufolge rund 2,5 Millionen Dosen an Corona-Impfstoff aus einer Spende der USA erhalten. Die Lieferung des Moderna-Mittels werde für Sonntag erwartet, teilte das AIT am Samstag auf Facebook mit. Das Institut ist für die Umsetzung der US-Politik gegenüber Taiwan verantwortlich. Anfang Juni hatten die USA zunächst angekündigt,750.000 Corona-Impfdosen an das Land zu spenden. Die Lieferung umfasse 1,75 Millionen zusätzliche Dosen, hieß es nun. Seit Beginn der Pandemie hat Taiwan mit seinen knapp 24 Millionen Einwohnern nach Angaben der für Epidemien zuständige Behörde CECC 13.896 Infektionen verzeichnet. Mindestens 538 Menschen starben demnach im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Taiwan hatte seit dem Pandemie-Ausbruch weltweit viel Lob für seine Strategie zur Bekämpfung des Virus erhalten. Zu einem früheren Zeitpunkt hatte die Inselrepublik für 250 Tagen überhaupt keine neuen Infektionen gemeldet. In mehreren afrikanischen Ländern wütet Corona so schlimm wie nie zuvor. Schuld daran ist zum einen die sich ausbreitende Delta-Variante. Hinzu kommt der weiter andauernde Mangel an Impfstoffen. Mehr dazu hier: Delta sorgt für dritte Corona-Welle in Afrika: Menschen «müssen ihren Angehörigen beim Sterben zusehen» Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat vehement vor der Delta-Variante des Coronavirus gewarnt. Die zuerst in Indien bekannt gewordene und inzwischen etwa in Großbritannien vorherrschende Virusvariante werde in drei bis vier Wochen in Deutschland dominierend sein, sagte Söder am Samstag auf der Landesversammlung der Jungen Union Bayern in Unterhaching. Sie sei acht Mal ansteckender als die Ausgangsvariante. «Wer zu früh aufsteht in einem Krankheitsfall, der riskiert einen schweren Rückschlag», sagte Söder. Die Wissenschaftler hätten in früheren Wellen fast punktgenau vorhergesagt, wann es wieder zu größerem Infektionsgeschehen kommen wird. «Ich lasse nicht zu, dass wegen kleiner Interessen am Ende das ganze Land in Mitleidenschaft gezogen wird», sagte der Regierungschef und verteidigte seine vorsichtige Corona-Linie. Wichtig sei es jetzt, das Impftempo — vor allem bei den Zweitimpfungen — zu erhöhen. «Es kommt jetzt auf jeden Tag an.» Die Menschen in Lissabon nehmen die zweieinhalbtägige Corona-Abriegelung der portugiesischen Hauptstadt diszipliniert und gelassen hin. Nur sehr wenige versuchten, ohne triftigen Grund den Großraum der Metropole am Tejo zu verlassen, wie die Zeitung Público am Samstag unter Berufung auf die Polizei berichtete. Die für Samstag geplante Gaypride-Parade wurde am Freitag kurzfristig abgesagt. Ob die Abriegelung an den kommenden Wochenenden wiederholt wird, soll je nach Lage kurzfristig entschieden werden. Die geplanten Public Viewings bei den Olympischen Spielen in Tokio sind wegen der Corona-Pandemie gestrichen worden. Stattdessen sollen einige der sechs dafür vorgesehenen Schauplätze in Japans Hauptstadt als Impfzentren genutzt werden, wie Tokios Gouverneurin Yuriko Koike am Samstag verkündete. Grund für die Entscheidung sind die anhaltenden Sorgen vor einer Verbreitung des Virus und seiner Mutationen während der Sommerspiele. Zuvor hatte sich Koike mit Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga beraten. Corona-Maßnahmen in Schulen müssen nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (41, CDU) noch eine längere Zeit aufrechterhalten werden. «Wir werden nicht völlig ohne Schutzmaßnahmen wieder in den Schulbetrieb gehen können», sagte er am Samstag bei einer Online-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing über die Zeit nach den Sommerferien. Mehr dazu im Artikel «Sommerzeit besser nutzen»: Spahn will Schutzmaßnahmen an Schulen länger aufrechterhalten. Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat die politische Debatte um eine Massenimpfung von Kindern und Jugendlichen vor dem neuen Schuljahr kritisiert. Grundsätzlich sei bedauerlich, dass dies zu einem politischen Thema geworden sei, noch bevor es eine Zulassung für einen Impfstoff gegeben habe, sagte Mertens am Samstag auf dem Online-Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin. «Von diesen ganzen Aussagen war ja praktisch nichts wirklich evidenzbasiert, muss man fairerweise sagen. Und leider Gottes ist in dieser Phase die entscheidende Problematik, nämlich brauchen Kinder und Jugendliche diese Impfung, überhaupt nicht angesprochen worden.» Infektionen bei dieser Altersgruppe verliefen bekanntlich sehr häufig asymptomatisch oder mild. Mertens sagte, es habe insgesamt 1849 Fälle gegeben, bei denen es Einweisungen ins Krankenhaus gegeben habe. Dies sei ein Prozent der schon geringen Zahl gemeldeter Fälle. Zum Teil seien Kinder auch wegen Blinddarmentzündungen ins Krankenhaus gekommen und dann positiv getestet worden. Von den Hospitalisierungen sei dann ein Prozent intensivmedizinisch behandelt worden. Mehr als 30 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Samstag hervor (Stand: 9.45 Uhr). Demnach wurden am Freitag 904.231 Impfdosen verabreicht. Etwas mehr als 42 Millionen Menschen (50,6 Prozent) haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen,25,3 Millionen (30,4 Prozent) sind vollständig geimpft. Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen mit 57,0 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Neun weitere Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke geschafft. Schlusslicht bleibt Sachsen mit 45 Prozent. Das Saarland zählt mit 36,5 Prozent den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Hessen ist hier mit 28,2 Prozent am Ende der Rangliste. Russlands Hauptstadt hat erneut einen Rekordwert an Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Die Behörden in Europas größter Metropole registrierten am Samstag 9120 Fälle — so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Der bisherige Höchststand war am Tag zuvor mit rund 9000 Infektionen erreicht worden. Bürgermeister Sergej Sobjanin zufolge sind mittlerweile fast 90 Prozent der Covid-Erkrankungen auf die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus zurückzuführen. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht in der Corona-Krise ein «historisches Versagen» reicher Staaten. «Wir haben Impfkapazität aufgebaut, die genau zugeschnitten war auf das, was wir selbst brauchen», sagte er am Samstag bei einer Online-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing. «Wir haben keine zusätzliche Impfstoff-Produktionskapazität für die ärmeren Länder.» Das habe nun zur Folge, dass die Menschen in Südostasien, Afrika oder Lateinamerika weitgehend ungeschützt einem immer gefährlicher werdenden Virus ausgesetzt seien. Denn je mehr Menschen geimpft seien, desto aggressiver müsse das Virus werden, um sich weiter ausbreiten zu können. «Das ist ein historisches Versagen der wohlhabenden Länder.» Für Deutschland rechnet Lauterbach «bis Mitte September» mit einer Herdenimmunität. Insgesamt sei Deutschland mit einer Übersterblichkeit von rund vier Prozent deutlich besser durch die Krise gekommen als europäische Nachbarländer. Allerdings habe die Bundesrepublik in der zweiten Welle versagt: «In der zweiten Welle sind unnötigerweise viele Menschen gestorben», sagte Lauterbach. Rund 4000 Menschen haben in der Nacht zu Samstag im Hamburger Stadtpark gefeiert — dabei wurde gegen die Corona-Regeln verstoßen. Mehrfach versuchte die Polizei, große Gruppen von Menschen aufzulösen, wie ein Sprecher der Polizei am Samstagmorgen sagte. Da dies jedoch nicht gelang, entschied sich die Polizei, das Gelände zu räumen. Dabei kam es vereinzelt zu Flaschenwürfen auf die Polizisten. Zwei von ihnen wurden leicht verletzt und kamen vorsorglich in ein Krankenhaus. Sie wurden kurze Zeit später wieder entlassen. Es sei unklar, ob auch Besucher verletzt worden seien. Die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus könnte nach Einschätzung von Tui eine Verlängerung der Reisesaison 2021 nötig machen. Er sehe grundsätzlich gute Chancen, die als aggressiv geltende Mutante unter Kontrolle zu bringen, sagte Finanzvorstand Sebastian Ebel den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX. «Wir gehen davon aus, dass es weiter einen hohen Schutz gibt»» Insgesamt sei die Buchungsentwicklung derzeit solide. Unter anderem wegen noch vorsichtiger Kunden richtet sich der größte Touristikkonzern aber auf «Nachholeffekte» ein, die sich bis zum Jahresende ziehen könnten. «Ich würde mich nicht wundern, wenn zunächst einmal auch die Sommersaison 2021 länger wird», sagte Ebel. Der Tui-Finanzchef rief Urlauber auf, in der Heimat vorsichtig zu bleiben, um Öffnungsschritte nicht zu gefährden. Er persönlich würde die Maske weiter anbehalten, wenn er in öffentliche Innenräume gehe. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen London als Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft kritisiert. Es sei unvertretbar, dass in England Fußballspiele mit Zuschauern stattfänden, sagte der Politiker der Mediengruppe RTL/ntv. «Die Delta-Variante ist einfach zu gefährlich. Das ist eine Gefährdung der Bürger Englands und der Bürger Europas. Man müsste die Spiele in ein anderes europäisches Land verschieben», sagte Lauterbach. Allerdings sprach er sich dagegen aus, München als möglichen Ersatzort ins Spiel zu bringen. «Es wäre unglücklich, wenn man einen Vorschlag macht, der das eigene Stadion und die eigenen Fans bevorzugt. Wir wären nicht glaubwürdig, wenn wir England vorschlagen, dass die Spiele stattdessen bei uns stattfinden sollen», erklärte der Politiker. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1108 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1911 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nun den Angaben nach binnen 24 Stunden 99 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 129 Tote gewesen. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 90 369 angegeben. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Samstagmorgen mit bundesweit 9,3 an und fällt damit erstmal seit dem 13. September 2020 wieder in den einstelligen Bereich (Vortag: 10,3; Vorwoche: 18,3). Das Institut zählte seit Beginn der Pandemie 3 721 139 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 601 200 an. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Freitagabend bei 0,70 (Vortag: 0,72). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, fordert eine gerechte Verteilung der Corona-Kosten und einen besonderen Beitrag von Vermögenden und Profiteuren der Pandemie. «Auf welchem Wege diejenigen, die besonders profitiert haben und mit Wohlstand besonders gesegnet sind, auch in besonderer Weise an den Kosten der Pandemie beteiligt werden, muss im politischen Diskurs geklärt werden. Dass sie in besonderer Weise verpflichtet sind, dazu beizutragen, ist aber klar», schreibt Bedford-Strohm in einem Gastbeitrag für den Mannheimer Morgen. «Der Boom an den Aktienmärkten, der die Vermögenszuwächse maßgeblich ermöglichte, verdankt sich nicht zuletzt den aus Steuergeldern finanzierten direkten Unternehmenshilfen», schreibt der Ratsvorsitzende. Es sei zwar richtig gewesen, dass der Staat die Wirtschaft so massiv gestützt habe. Damit seien viele Arbeitsplätze gerettet worden. «Aber jetzt müssen auch die Kosten gerecht verteilt werden», verlangte Bedford-Strohm. Dieser notwendige Diskurs sei keine Neiddebatte, «sondern vielmehr ein entscheidender Beitrag zum sozialen Zusammenhalt». Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sein Vorgehen bei der Beschaffung von Corona-Schutzmasken gegen Kritik verteidigt. «Es wäre doch niemand auf die Idee gekommen, in China nicht-zertifizierte FFP-2-Masken zu bestellen, wenn es in Europa zertifizierte FFP-2-Masken gegeben hätte», sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). Die ganze Welt habe in China gekauft. Spahn sagte: «Manchmal fühle ich mich wie bei der Feuerwehr, die einen Großbrand gelöscht hat und die dann zu hören bekommt, dass dabei Wasser daneben gelaufen ist.» Für ihn zähle am meisten, dass man die Pandemie gemeinsam unter Kontrolle gebracht habe. Spahn räumte ein: «Ich sage im Nachhinein nicht, dass wir alles richtig entschieden haben. Aber wir haben nach bestem Wissen und Gewissen entschieden.» Die Beschaffung der Masken sei teuer gewesen. «Aber keine Masken zu haben, wäre uns deutlich teurer zu stehen gekommen. Auf dem Markt herrschte damals eine Wildwest-Situation. In einem Jahr wird der Bundesrechnungshof übrigens mit Sicherheit sagen, wir hätten zu viel und zu teuer Impfstoff bestellt», sagte der Minister. Eine geplante Demonstration von Gegnern der Corona-Politik an diesem Samstag in Kassel bleibt verboten. Der Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) bestätigte am Freitag entsprechende Entscheidungen des Verwaltungsgerichts sowie der Stadt. Ein Eilantrag des Anmelders der Veranstaltung «Mittsommer in Kassel − Bewahren − Versöhnen − Schöpfen» wurde abgelehnt. Der Gerichtshof begründete seine Entscheidung vor allem mit den Erfahrungen vorheriger «Querdenker»-Versammlungen, insbesondere am 20. März in Kassel. Damals waren bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen mehr als 20.000 Teilnehmer unterwegs, von denen sich viele nicht an gerichtliche Auflagen wie die Maskenpflicht hielten. Teils kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Unabhängig von dem Verbot der «Querdenker»-Demo hat sich die Polizei auf einen größeren Einsatz eingestellt. Die Stadt hat für Teile Kassels Maskenpflicht auch im Freien angeordnet. Angesichts sinkender Coronavirus-Impfraten und des Vormarschs der aggressiven Delta-Variante hat US-Präsident Joe Biden (78) die Amerikaner eindringlich zur Impfung aufgerufen. «Es ist eine Variante, die leichter übertragbar, potenziell tödlich und besonders für junge Menschen gefährlich ist», sagte Biden am Freitag im Weißen Haus. «Lassen Sie sich impfen.» Biden hat als Ziel ausgegeben, dass bis zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli rund 70 Prozent aller Erwachsenen mindestens die erste Impfung erhalten haben sollen. Bisher liegt diese Rate bei etwas über 65 Prozent. Biden sagte auf Nachfrage, angesichts der verbreiteten Impfungen gehe er nicht davon aus, dass es noch einmal zu einem Lockdown kommen werde. Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) hat angesichts der aggressiven Delta-Variante des Coronavirus zu großer Vorsicht bei der Fußball-EM gemahnt. «Es ist schön, dass jetzt in München zum Beispiel wieder 14.000 Fans sein können. Aber wenn ich vollkommen besetzte Stadien sehe in anderen Ländern Europas, dann bin ich bisschen skeptisch, ob das jetzt schon die richtige Antwort auf die augenblickliche Situation ist», sagte Merkel am Freitag vor einem gemeinsamen Abendessen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron (43) in Berlin. Merkel sagte, wegen sehr geringer Fallzahlen könnte man Corona-Ausbrüche in Deutschland derzeit sehr viel besser verfolgen und mit der Delta-Variante gut umgehen. «Aber ich kann nur sagen: Wir können nicht so tun, als wäre Corona vorbei. Auch wenn an einem solchen Sommerabend das Gefühl ist, da ist nichts mehr.» Auch weil es einen großen Teil nicht geimpfter Menschen gebe, die keinen vollen Schutz hätten «glaube ich, ist Vorsicht weiter notwendig, damit wir einen Sommer doch vieler Freiheiten haben, aber noch nicht aller Freiheiten». Dies gelte auch insbesondere für Großereignisse wie bei der Fußball-EM. Nach Einschätzung des Charité-Virologen Christian Drosten (49) muss Deutschland die Delta-Variante in der Pandemie ab sofort ernst nehmen! Alle Infos hier: » Wie gefährlich ist die Delta-Mutante jetzt schon für uns? Drosten redet Klartext! » Veranstaltungen, bei denen kein Abstand eingehalten werden könne, seien möglich, wenn Besucher einen Test- oder Impfbeweis vorweisen. Das gelte auch für Sportwettkämpfe, Festivals, Gaststätten oder Theater. Auch die Maskenpflicht werde fast vollständig aufgehoben. Die Corona-Zahlen in Italien sinken. Deswegen gehören ab Montag alle Regionen in dem Mittelmeerland außer dem kleinen Aostatal im Norden zur Weißen Zone mit den lockersten Regeln. Das teilte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Freitag in Rom mit. Mit Wochenbeginn werde die Risikoeinstufung für sieben Regionen entsprechend abgeschwächt: Darunter sind so beliebte Reisegebiete wie Südtirol, die Toskana und Sizilien. Es gelten dann nur noch wenige Einschränkungen. Die Pflicht zum Tragen einer Schutzmaske im öffentlichen Raum, auch draußen, und die Abstandsregeln bleiben aber erhalten. Das 60-Millionen-Einwohner-Land registrierte am Freitag knapp 1150 Neuinfektionen in 24 Stunden sowie 35 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen ist in Italien laut Experten auf etwa 16,7 gesunken. Die meisten Touristen aus Deutschland müssen ab Montag keinen negativen Corona-Test mehr vorlegen, um in Spanien auf dem Luft- oder Seeweg einzureisen — selbst wenn sie ungeimpft sind. Bis auf Baden-Württemberg und das Saarland wurden nämlich alle deutschen Bundesländer wegen der niedrigen Infektionszahlen von der spanischen Liste der Risikogebiete gestrichen, wie das Gesundheitsministerium in Madrid mitteilte. Die Neuregelung gilt vorerst für eine Woche, bis Mitternacht des 27. Juni. Die Liste der Risikogebiete wird von Spanien einmal wöchentlich aktualisiert. Die spanische Regierung hofft, dass die Zahl der ausländischen Besucher bis Jahresende 60 bis 70 Prozent des Volumens von der Zeit vor der Pandemie erreichen wird. «Der Tourismus wird die Erholung unserer Wirtschaft vorantreiben», versicherte Ministerpräsident Pedro Sánchez. Mit einem Anteil von rund zwölf Prozent am Volkseinkommen war die Reisebranche vor Corona einer der wichtigsten Sektoren der spanischen Wirtschaft. Wirtschaftsminister Peter Altmaier (63, CDU) liegen die Geschäfte in der Innenstadt am Herzen. Es ginge darum, Leerstände zu verhindern und eine digitale Ladenpräsenz aufzubauen. «Wir müssen bereit sein, in den nächsten Monaten schnell zu handeln», sagte er am Freitag bei einer Tagung der kommunalpolitischen Vereinigung der Unionsparteien. «Denn wenn eine Innenstadt ihre Geschäfte erstmal verloren hat, dann schwindet die Lebensqualität und irgendwann ziehen die Menschen sich zurück.» In der kommenden Woche werde ein von ihm ins Leben gerufener runder Tisch erste Vorschläge dafür vorlegen. Dann müssten Kommunen, Gewerbetreibende und die Politik in Berlin an einem Strang ziehen. «Wir können den Wandel in unseren Innenstädten nicht aufhalten, aber in erheblichen Teilen mitgestalten», sagte Altmaier. Die Herausforderungen durch veränderte Konsum- und Lebensgewohnheiten hätten sich durch die Corona-Krise zuletzt noch einmal verstärkt. Menschenleere Innenstädte hätten sich als Bilder der Pandemie in die Köpfe eingebrannt. Der Monarch hatte bei einem Treffen mit Fußballfans in Den Haag Hände geschüttelt, wie die Bild berichtete. Das war nicht das erste Mal, dass Willem-Alexander sich nicht um die Corona-Maßnahmen kümmerte. Seine Untertanen nahmen ihm dies übel: die Umfragewerte sanken. Jetzt zeigte der Niederländer Reue: Ministerpräsident Mark Rutte ließ ausrichten, das Missgeschick tue dem König «furchtbar leid». Name, Wohnort, Handynummer: Solche sensiblen Daten von Menschen, die sich in zwei bayerischen Testzentren für einen PCR-Test angemeldet hatten, waren zeitweise im Internet einsehbar. Man bedaure den Vorfall sehr, teilte der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Bayern als Betreiber am Freitag mit. «Der ASB hat die Datenlücke umgehend geschlossen und das Schutzniveau erhöht.» Betroffen sind zwei Testzentren in Franken. «Diese Daten gehören nicht für Unbefugte abrufbar gemacht. Das ist ganz klar», sagte Andreas Sachs, Vizepräsident des Bayerischen Landesamtes für Datenschutzaufsicht, der Deutschen Presse-Agentur. Er schränkte aber ein, nach vorläufiger Einschätzung sehe man das Datenleck nicht als «schweren Sicherheitsvorfall». Unklar ist, ob Unbefugte tatsächlich auf die Daten zugegriffen haben. Laut ASB sind 1600 Menschen betroffen. Ein kanadisches Paar hat sich in einer abgelegenen Indigenen-Siedlung im Norden des Landes seine Corona-Impfung ermogelt. Deswegen müssen die beiden nun umgerechnet etwa 1500 Euro Strafe zahlen. Das berichteten kanadische Medien. «Glücklicherweise ist in diesem Fall physisch nichts passiert, niemand hat Covid bekommen», sagte Richter Michael Cozens. Das Paar hatte angegeben, bei einer lokalen Übernachtungseinrichtung zu arbeiten und so an die Impfungen gekommen zu sein. Der frühere Chef einer Casino-Firma und die Schauspielerin hatten sich im Januar ein kleines Flugzeug gemietet und sich damit in den Ort Beaver Creek in der Region Yukon bringen lassen. Die rund 100 Menschen in Beaver Creek gehörten zu denjenigen, die bei den Impfungen in Kanada Priorität bekommen hatten, unter anderem weil ihre Siedlung fernab jeglicher gut ausgerüsteter medizinischer Versorgung liegt. Die Corona-Zahlen in Teilen Afrikas steigen rasant: In Uganda war die Zahl der Neuinfektionen laut der Gesundheitsbehörde der Afrikanischen Union (AU), mit 11 704 Neuinfektionem am Freitag im Wochenvergleich so hoch wie nie zuvor. «Die Fälle steigen stetig. Wir versuchen, woher auch immer, Sauerstoffzylinder zu beziehen», sagte Gesundheitsministerin Munero. Insgesamt wurden bisher laut CDC rund 5,1 Millionen Infektionen in Afrika dokumentiert. Den Angaben zufolge sind rund 136 000 Menschen bisher an den Folgen gestorben. Laut der WHO sei das besorgniserregend und eine Folge der ungleichen Impfstoffverteilung. Nur ein ganz kleiner Teil der Bevölkerung sei trotz aller Appelle der WHO bisher geschützt. «Wir sind dabei, einen hohen Preis für diese Ungerechtigkeit zu zahlen», warnte der WHO-Krisenkoordinator Mike Ryan am Freitag in Genf. Die Signale aus Afrika deuteten auf einen möglicherweise deutlichen generellen Anstieg hin. Der Leiter der Impfstoff-Studie von Curevac, Peter Kremser, sieht das Tübinger Unternehmen sogar noch in der Spitzengruppe der Covid-Vakzin-Hersteller. «Mit Curevac sind wir nach wie vor in den Top Ten von 300 Impfstoffentwicklern», sagte Kremsner am Freitag dem Radiosender Bayern 2. «Aber wir haben es halt nicht in die Medaillen-Ränge geschafft.» Die EU-Arzneimittelbehörde EMA entscheidet in den nächsten Wochen, wie es jetzt mit dem Curevac-Impstoff weitergehe. «Aus meiner Sicht wird das nicht in den nächsten Wochen gelingen.», urteilte Kremser. «Aber es wird möglich sein, den Impfstoff so aufzubereiten, dass er sehr wirksam sein kann.» Der WHO war dieser Ansatz nicht genug: «Es war enttäuschend, die Ergebnisse von Curevac zu sehen», sagte WHO-Experte Soumya Swaminathan laut der Bild. Mit einer Wirksamkeit von 47 Prozent bleibt der Impfstoff deutlich hinter den Erwartungen. Seit rund einer Woche gibt es Spekulationen darüber, ob Kliniken durch bewusst falsche Angaben bei Intensivbetten versucht haben könnten, Ausgleichszahlungen durch die Regierung zu erhalten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (41, CDU) will dem Verdacht nun nachgehen. Er räumte aber ein: «Da ist auch viel Vermutung im Raum.» Grundlage für die Vermutungen ist eine Datenbank. Die Unregelmäßigkeiten waren laut WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung dem Bundesrechungshof aufgefallen. RKI-Präsident Lothar Wieler hielt den Verdacht am Freitag für unbegründet. «Die Daten sind völlig nachvollziehbar. Und die Situation in Krankenhäusern ist in keiner Weise verzerrt — nach unseren Informationen.» Ein belgisches Gericht hat Astrazeneca verurteilt, bis Ende September 50 Millionen Dosen Corona-Impfstoff an die Europäische Union zu liefern. Wenn der Lieferplan nicht eingehalten werde, drohen laut der dpa sogar Zwangsgelder. Die EU-Kommission hatte Astrazeneca verklagt, weil der Hersteller viel weniger Corona-Impfstoff geliefert hatte als vertraglich zugesagt. Bestellt waren 300 Millionen Dosen von Astrazeneca bis Ende Juni. Doch gingen im ersten Quartal nur 30 Millionen statt 120 Millionen Impfdosen an die 27 EU-Staaten. Die Kommission verlangte per Eilverfahren Ende Mai zunächst rasche Lieferung der ausstehenden 90 Millionen Dosen aus dem ersten Quartal. Das Gericht gestand der EU nun zumindest die rasche Lieferung von 50 Millionen Dosen zu. Nach dem Urteil des Gerichts muss Astrazeneca bis 26. Juli 15 Millionen Dosen liefern oder anderenfalls 10 Euro pro fehlender Dosis zahlen. Bis 23. August sind der Mitteilung des Gerichts zufolge weitere 20 Millionen Dosen fällig, mit derselben Strafandrohung, bis 27. September dann noch einmal 15 Millionen Dosen. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (62, CDU) erklärte: «Astrazeneca hat nicht die im Vertrag eingegangenen Verpflichtungen erfüllt.» Astrazeneca stellte das Urteil jedoch anders da und sah seine eigene Position gestärkt. Die beiden Parteien konnten den Rechtsstreit nicht sofort klären. Nach der Impfung von Mitarbeitern einer italienischen Ferienanlage in Deutschland hat die Staatsanwaltschaft am Freitag mehrere Gebäude in München durchsuchen lassen. Der Vorwurf: Die rund 120 Mitarbeiter seien nur wegen der Impfung gekommen! Am 21. Mai waren rund 120 Mitarbeiter des Ferien-Ressorts Forte Village nach München geflogen, um dort geimpft zu werden. Nach einem kurzen Aufenthalt flogen die Hotel-Beschäftigten zurück auf die Insel Sardinien. Sowohl das Bundesgesundheitsministerium als auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (54, CSU) hatten Aufklärung verlangt. «Wir wollen keinen Impftourismus nach Deutschland», sagte Söder. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft besteht der Verdacht, dass die Mitarbeiter des Hotels Impfstoff unterschlagen hätten. Weitere Vorwürfe sind Korruption und der Bestechlichkeit im Gesundheitswesen. Es wird gegen sieben Beschuldigte — einen Apotheker, Ärzte und einen Rechtsanwalt — ermittelt. Ein Würzburger Impfzentrum ist am Freitagnachmittag wegen Hitze vorübergehend geschlossen worden. Die Menschen hätten unter Raumtemperaturen von mehr als 40 Grad gelitten, hieß es in einer Mitteilung des Landratsamtes. Die übrigen rund 700 für Freitag geplanten Impf-Termine sollten auf Sonntag verlegt werden, teilte die Stadt mit. Zudem sollten Termine vom Samstagnachmittag vorsorglich auf den frühen Vormittag verlegt werden. Für Reiserückkehrer aus Frankreich, Griechenland, der Schweiz und weiteren Ländern und Regionen werden ab Sonntag die Bestimmungen gelockert. Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen werden sie von der Liste der Risikogebiete gestrichen, wie das Robert Koch-Institut am Freitag mitteilte. Die Bundesregierung nimmt demnach auch Belgien, Norwegen und einzelne Regionen in Dänemark, den Niederlanden und Spanien von der Liste. Wer von dort auf dem Landweg nach Deutschland kommt, muss künftig keinerlei Einreisebeschränkungen wegen Corona mehr beachten. Die Regeln für Flugreisende bleiben allerdings bestehen: Jeder, der mit dem Flugzeug einreist, egal ob aus einem Risikogebiet oder nicht, muss vor dem Abflug ein negatives Testergebnis, einen Impf- oder Genesenennachweis vorlegen. Bei den Corona-Hilfen für Firmen, die besonders hart von der Pandemie getroffen sind, deutet sich eine Verlängerung an. Die Wirtschaftsminister der Bundesländer forderten am Freitag, die bisher bis Ende September geplanten Finanzmittel bis zum Jahresende fortzusetzen. Die bisherige Überbrückungshilfe III zahlt der Bund. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) machte nach einem Treffen mit seinen Länder-Ressortkollegen klar, dass er einer Verlängerung nicht abgeneigt ist. Man werde sich die Situation anschauen und die Hilfe gegebenfalls nach der Sommerpause verlängern. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dringt auf eine zügige Verständigung für den Umgang mit nicht in der EU zugelassenen Impfstoffen bei Reisen innerhalb der Europäischen Union. «Leider haben wir dazu noch keine EU-einheitliche Vorgehensweise», sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Dies sei ein Problem für einen Raum des freien Reisens. «Wenn wir es nicht schaffen, es jetzt zeitnah auf EU-Ebene zu lösen, werden wir für Deutschland eigene Definitionen vornehmen müssen, welche Impfstoffe wir als gleichwertig anerkennen.» Dabei gehe es neben dem Schutz vor Covid-19 um die Frage, wie sehr damit auch Infektionen reduziert würden. Zu klären sei außerdem auch, inwiefern alle Mitgliedsstaaten davon ausgingen, dass man eine vollständige zweite Impfung haben soll und nicht nur eine erste. Zudem gehe es darum, wann Nachimpfungen nötig seien, damit ein Impfpass gültig bleibe, erläuterte Spahn. Für Menschen aus Staaten außerhalb der EU soll bei der Einreise nach Deutschland ab dem 25. Juni laut Bundesinnenministerium gelten, dass nicht alle weltweit verfügbaren Impfstoffe anerkannt werden. Spahn hob erneut die zügige EU-weite Verständigung auf digitale Impfnachweise hervor. In Deutschland seien inzwischen 18,3 Millionen Zertifikate erstellt worden. Er betonte, das beim Ausstellen und auch beim Vorzeigen auf dem Smartphone jeweils die Identität kontrolliert werden müsse. Die Bundesregierung erleichtert ab dem Wochenende Einreisen für weitere Bürger aus Nicht-EU-Ländern. Angesichts gesunkener Infektionszahlen würden Einreisen «zu allen zulässigen Aufenthaltszwecken einschließlich Tourismus» aus den USA, Taiwan, Hongkong, Macau, Albanien, Serbien, Nordmazedonien und dem Libanon ab Sonntag zugelassen, teilte das Bundesinnenministerium am Freitag mit. Damit werde die Liste der Drittstaaten, aus denen unbeschränkt nach Deutschland eingereist werden könne auf insgesamt 15 Länder erweitert. Auf der Liste standen bereits Australien, Israel, Japan, Neuseeland, Singapur, Südkorea und Thailand. Wer seinen Wohnsitz in einem dieser Staaten habe, dürfe auch ohne wichtigen Reisegrund und unabhängig von seinem Impfstatus einreisen, heißt es weiter. Israel liefert nach eigenen Angaben rund eine Million Biontech/Pfizer-Impfdosen an die Palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland. Die Impfdosen gegen das Coronavirus würden sonst in Kürze ablaufen, hieß es in einer Mitteilung der israelischen Regierung am Freitag. Im Gegenzug werde Israel den gleichen Umfang an Dosen aus einer Lieferung von Pfizer für die Palästinenserbehörde im Herbst erhalten. Die Autonomiebehörde bestätigte den Vorgang zunächst nicht. Israels Regierung schrieb in der Mitteilung, es gebe der Autonomiebehörde die Dosen, weil sein eigener Vorrat den aktuellen Bedarf im Land abdecke. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich für einen vorsichtigen Kurs in der Corona-Krise ausgesprochen. «Wir wollen nicht diese dauernden ‘Rein und Raus in die Kartoffeln'», sagte Merkel bei der Nationalen Luftfahrtkonferenz im brandenburgischen Schönefeld. Sie verwies auf Großbritannien, wo angekündigte Lockerungen verschoben wurden, weil sich dort die sogenannte Delta-Variante des Virus ausbreitet. «Wir müssen einfach Schritt für Schritt und vorsichtig vorgehen», sagte Merkel in einem öffentlichen Video-Gespräch mit Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Die Berliner Clubs kommen nach der langen Corona-Zwangspause wieder auf Touren: Es darf dort seit Freitag draußen wieder getanzt werden. 250 Besucherinnen und Besucher sind möglich, Voraussetzung ist ein negativer Corona-Test. «Der Sommer in Berlin ist natürlich etwas ganz Besonderes, auch für die Clubs», sagte Lutz Leichsenring von der Clubcommission, der Dachorganisation der Szene. Die Stimmung sei optimistisch. Mit Blick auf den Herbst sind demnach Pilotveranstaltungen mit wissenschaftlicher Begleitung in den Innenbereichen angedacht, so es die Entwicklung der Pandemie zulässt. Der Berliner Senat hatte am Dienstag deutlich höhere Obergrenzen für Veranstaltungen beschlossen. Im sechsten Monat nach dem Start der Corona-Impfkampagne in Deutschland hat die Hälfte der Bevölkerung mindestens eine erste Dosis erhalten. Die Quote der erstgeimpften Bürgerinnen und Bürger lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag bei 50,1 Prozent der Gesamtbevölkerung oder 41,66 Millionen Menschen.29,6 Prozent hatten demnach bereits den vollen Schutz — knapp 25 Millionen Menschen. Kurz vor den K.o.-Spielen im Londoner Wembley-Stadion erhöht die Europäische Fußball-Union den Druck auf die englischen Behörden, Corona-Ausnahmeregelungen zu beschließen. Einen Bericht der britischen Times, wonach sogar die Verlegung von Halbfinals und Endspiel nach Budapest diskutiert werden könne, kommentierte die UEFA zurückhaltend, aber auch mit dem Satz: «Es gibt immer einen Notfallplan, aber wir sind zuversichtlich, dass die Finalwoche in London ausgerichtet wird.» In Wembley sind in der kommenden Woche zwei Achtelfinals (26. und 29. Juni) angesetzt, ehe dort am 6. und 7. Juli beide Halbfinalspiele und am 11. Juli das Endspiel steigen sollen. Für die K.o.-Runde sollen bis zu 45.000 Zuschauer zugelassen werden, was 50 Prozent der Gesamtkapazität des Stadions entspricht. Die Times berichtet, in den Verhandlungen gehe es insbesondere um die VIP-Gäste, für die nicht dieselben, strikten Corona-Regeln bei der Einreise gelten sollen wie für normale Rückkehrer oder Einreisende. «Im Moment sind wir in Gesprächen mit den lokalen Behörden, um zu versuchen, den Fans der teilnehmenden Mannschaften die Teilnahme an den Spielen zu ermöglichen», teilte die UEFA mit und schrieb von «strikten» Test- und Coronablasen-Konzepten. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat vor dem Verspielen von Erfolgen in der Pandemiebekämpfung gewarnt. Durch die ansteckendere Delta-Variante, die bisher auf niedrigem Niveau (rund sechs Prozent) in Deutschland kursiere, könne sich das Virus wieder verbreiten, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag in Berlin. Es sei nicht die Frage, ob Delta das Infektionsgeschehen in Deutschland dominiere, sondern wann, ergänzte er. Vor allem durch Impfen, Masketragen in Innenräumen und Abstandhalten könnten wiedergewonnene Freiheiten aber erhalten bleiben. Bei mangelnder Vorsicht könne das Virus jedoch vor allem Ungeimpfte und erst einmal Geimpfte treffen. «Das dürfen wir einfach nicht riskieren», sagte Wieler. Angesichts neuer Corona-Höchstwerte verhängt die russische Hauptstadt Moskau wieder eine Reihe von Beschränkungen. Veranstaltungen sollen auf maximal 1000 Menschen begrenzt werden, schrieb Bürgermeister Sergej Sobjanin am Freitag in seinem Blog. «Theater und Kinos bleiben geöffnet.» Geschlossen werde dagegen die Fanzone zur Fußball-Europameisterschaft, erklärte der Bürgermeister. Spielplätze in Parks sollen weitere zehn Tage geschlossen bleiben, hieß es. «Danach schauen wir uns die Lage wieder an.» In Europas größter Metropole mit rund zwölf Millionen Einwohnern sind den Behörden zufolge am Freitag 9000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen müssen auf dem Pausenhof keine Masken mehr tragen. Die Maskenpflicht in den Außenbereichen der Schulen sei aufgehoben worden, teilte das Kultusministerium in Hannover am Freitag mit. Auf Fluren, in Treppenhäusern oder auf Toiletten müssten jedoch weiter Masken getragen werden, betonte Kultusminister Grant Hendrik Tonne. «Mit Blick auf die inzwischen landesweit niedrigen Corona-Inzidenzwerte können wir die Schutzmaßnahmen auch in den Schulen ein wenig lockern und so wieder ein Stück Normalität in die Schulen holen», sagte der SPD-Politiker. Zugleich appelliere er an die Schulen, nicht nachlässig zu werden. Der Schritt sei möglich, weil Maßnahmen wie die Pflicht zu regelmäßigen Corona-Selbsttests weiter gelten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat trotz der entspannteren Corona-Lage für weiter nötige Vorsicht auch in der anstehenden Hauptreisezeit geworben. «Das kann ein guter Sommer werden», sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Es gebe Anlass zur Zuversicht, aber vor allem wenn alle dabei vorsichtig blieben. Spahn verwies auf die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus, die sich auch in Deutschland ausbreite. Dies geschehe auf niedrigem Niveau, aber eben schnell. In Großbritannien zeige sich, dass bei einer starken Ausbreitung auch vorgesehene Öffnungsschritte wieder in Frage gestellt werden könnten. Dies gelte es zu vermeiden. Masken könnten nun bei gutem Wetter vor allem draußen wegbleiben, sagte der Minister. In Innenräumen und etwa auch in öffentlichen Verkehrsmitteln sei das Masketragen aber weiterhin wichtig, um sich und andere zu schützen. Spahn rief Urlauber dazu auf, das inzwischen flächendeckend verfügbare Netz von Schnellteststellen zu nutzen, um Infektionsketten bei Reiserückkehrern zu durchbrechen. Das Bundesverfassungsgericht hat die Beschwerde eines ehemaligen Corona-Infizierten abgelehnt, dessen Ansteckung gemäß der bundesweiten Ausnahmen für Genesene und Geimpfte zu lange zurückliegt. Die Verfassungsbeschwerde sei unzulässig, entschieden die Karlsruher Richter laut Mitteilung vom Freitag (Az.: 1 BvR 1260/21 vom 7. Juni). Der Mann hatte sich Ende März 2020 mit Sars-CoV-2 infiziert und kann auch heute noch nachweisen, genügend Antikörper im Blut zu haben, wie das Gericht erläuterte. Als genesen gelten nach der Covid-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmenverordnung aber nur Menschen, deren Infektion weniger als sechs Monate zurückliegt. Der Mann habe sich auch dadurch benachteiligt gesehen, dass er nicht durch nur eine Impfung den Status Geimpfter bekomme, weil auch dies voraussetze, dass die Infektion maximal ein halbes Jahr her sei. Nach England hat auch die britische Provinz Wales geplante Corona-Lockerungen wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante um vier Wochen verschoben. «Wir haben alle Daten überprüft und werden die Änderungen der Regeln um vier Wochen verschieben», twitterte der walisische Regierungschef Mark Drakeford am späten Donnerstagabend. Sein Land habe noch immer die höchste Impfquote und die niedrigsten Corona-Zahlen im Vereinigten Königreich, aber es seien nun in allen Teilen Wales Fälle der Delta-Variante nachgewiesen worden. Mitte Juli sollen die Corona-Beschränkungen erneut überprüft werden. Wie auch in anderen Teilen Großbritanniens ist das Leben in Wales jedoch in vielen Bereichen ohnehin schon wieder fast zur Normalität zurückgekehrt — Pubs, Restaurants und Geschäfte haben geöffnet, auch Hochzeiten und kleinere Kulturveranstaltungen können unter Auflagen stattfinden. Dämpfer für Deutschlands Gastwirte und Hoteliers: Nach der zaghaften Erholung in den Vormonaten sanken die Umsätze im April wieder. Das Gastgewerbe verbuchte preisbereinigt 6,3 Prozent weniger Erlöse als im März des laufenden Jahres. In nominaler Betrachtung gab es nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ein Minus von 6,5 Prozent. «Ursächlich für den Rückgang dürften die Bundesnotbremse und das Beherbergungsverbot zu touristischen Zwecken, auch über Ostern, sein», erklärten die Wiesbadener Statistiker am Freitag. Hotels und Pensionen verzeichneten nach Angaben des Bundesamtes binnen Monatsfrist einen Umsatzeinbruch um 10,8 Prozent. Auch die Gastronomie sei im April «durch die weitreichenden Corona-Schutzmaßnahmen ausgebremst» worden: Der reale Umsatz fiel im Vergleich zum Vormonat kalender- und saisonbereinigt um 5,5 Prozent. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat mit Blick auf den Einfluss der Sommermonate auf das Coronavirus dem Virologen Hendrick Streeck recht gegeben. «Für den Einfluss der Saisonalität auf das Infektionsgeschehen räume ich ein: Hendrik Streeck hatte voll recht», sagte er der Bild. Streeck hatte dem Portal web.de im Januar gesagt: «Wie wir das im vergangenen Frühjahr gesehen haben – gehen im März, spätestens April die Infektionszahlen nach unten. Das ist das typische Verhalten von Coronaviren, die sich über die Sommermonate hinweg nur noch auf einem niedrigen Level verbreiten.» Er gehe davon aus, dass es nur noch wenige Fälle geben werde. Die von der Pandemie schwer gebeutelte Messebranche fordert vom Bund die Fortsetzung von Coronahilfen bis zum Jahresende. «Sollte die Überbrückungshilfe schon Ende September auslaufen, brächte das viele Dienstleister auf den letzten Metern der Coronakrise womöglich noch ins Straucheln», sagt Jörn Holtmeier, der Geschäftsführer des Messebranchen-Verbandes Auma. Seit März 2020 sind die Umsätze der Branche eingebrochen — nur im Spätsommer 2020 wurden einige Messen mit Publikum durchgeführt, zudem brachten Online-Angebote nur wenig Geld in die Kassen. «Die Lage ist katastrophal», sagt Holtmeier. Die Bundesregierung peilt eine Verlängerung der Ende Juni laufenden Coronahilfen um drei Monate an — mit dem Geld soll die Finanznot der Unternehmen gelindert werden. «Wenn ein Messebauer endlich wieder einen Auftrag für seine erste Messe im November oder Dezember bekommt, dann im Oktober aber kein Geld mehr vom Staat bekommt, so kann das die ohnehin angespannte Finanzlage seines Unternehmens extrem verschlechtern.» Dann seien Firmenpleiten möglich — «und das, nachdem man so lange durchgehalten hat und auch dank der Staatshilfen die Firma irgendwie über Wasser gehalten hat», sagt Holtmeier. Er betont, dass eine Verlängerung der Überbrückungshilfe nur eine Art Sicherheitsnetz für seine Branche wäre. Es geht vor allem um Messebauer, Caterer und um private Messeveranstalter. Kanzleramtschef Helge Braun rät den deutschen Fußball-Fans von einer Reise zu den entscheidenden EM-Spielen ab. «Meine große Sorge ist die sich ausbreitende Delta-Variante in Großbritannien – und London ist ein Austragungsort. Man sollte nicht in Virusvariantengebiete reisen», sagte der CDU-Politiker in einem Interview dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). In der englischen Hauptstadt finden die beiden Halbfinals und das Endspiel der Fußball-Europameisterschaft statt. Die Bundesregierung hatte Großbritannien im Mai als Virusvariantengebiet eingestuft. Braun betonte in diesem Zusammenhang: «Wer nach London fährt, muss zwei Wochen in Quarantäne, wenn er nach Deutschland kommen möchte.» Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1076 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 2440 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nun den Angaben nach binnen 24 Stunden 91 neue Todesfälle verzeichnet. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 90.270 angegeben. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Freitagmorgen mit bundesweit 10,3 an (Vortag: 11,6; Vorwoche: 18,6). Das Institut zählte seit Beginn der Pandemie 3.720.031 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.598.100 an. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Donnerstagnachmittag bei 0,72 (Vortag: 0,71). Die vorläufig geringe Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Curevac steht nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden Franz-Werner Haas zu Unrecht in der Kritik. Kein anderes Vakzin sei an so vielen Virusvarianten getestet worden, sagte Haas im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Mehr dazu im Artikel Curevac-Chef sieht Wirksamkeit des Impfstoffs zu Unrecht in Kritik. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, befürchtet eine rasche Ausbreitung der als besonders infektiös geltenden Delta-Variante des Coronavirus und sieht Handlungsbedarf bei der Politik. Es sei zu erwarten, dass sich die Delta-Variante in Deutschland noch schneller ausbreite als die bisherigen Varianten, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). «Das Tückische bei dieser Variante ist, dass Infizierte sehr schnell eine sehr hohe Viruslast im Rachen haben und damit andere anstecken können, bevor sie überhaupt merken, dass sie sich infiziert haben», sagte Montgomery. Solange noch nicht genügend Menschen geimpft seien, müssten vor allem die Ansteckungsrisiken im Alltag reduziert werden, mahnte der Ärztevertreter. «Im öffentlichen Nahverkehr, in Geschäften und anderen Innenräumen sollten deswegen unbedingt weiterhin FFP2-Masken getragen werden.» Die Länder sollten prüfen, ob die angekündigten Lockerungen nicht zu weit gingen. » Sie sollten außerdem die politische Größe haben, angekündigte Lockerungen wieder zurückzunehmen, wenn die Infektionszahlen durch die Delta-Variante wieder steigen sollten. So, wie es die britische Regierung jetzt getan hat», betonte der Mediziner. Rechtsextremismus und Verschwörungstheorien haben nach Einschätzung von Kanzleramtschef Helge Braun während der Corona-Pandemie zugenommen und dürften nach deren Ende auch nicht wieder deutlich zurückgehen. Die Pandemie sei ein Nährboden für Rechtsextremisten, Demokratiefeinde und Verschwörungsanhänger, sagte Braun dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). «Wir haben eine Zunahme von Rechtsextremismus und Verschwörung erlebt und ein großer Teil davon wird bleiben, auch wenn Corona vorbei ist.» Das sei neben den gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen einer der Schäden dieser Pandemie. Braun mahnte: «Wir müssen als Gesellschaft klar machen, dass das Randphänomene sind, die in unserer Mitte keinen Platz haben, damit sie nicht hoffähig werden.» Der Staat müsse transparent handeln, um Verschwörern den Boden zu entziehen und konsequent einschreiten, wenn das Recht verletzt werde. Der Rückschlag beim Markteinstieg eines Corona-Impfstoffs des Unternehmens Curevac wird nach Ansicht des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach das Impfversprechen der Regierung, bis Ende des Sommers allen Erwachsenen ein Impfangebot zu machen, nicht gefährden. «Wir werden die Herdenimmunität Mitte September erreichen», sagte Lauterbach am Donnerstagabend in den ARD-Tagesthemen. Er verwies auf die stabilen Lieferungen anderer Hersteller und die niedrigen Reproduktionswerte für das Virus im Sommer. Mitte, spätestens Ende September dürften alle Erwachsenen, die dies wollen, vollständig geimpft sein. Das seien schätzungsweise 80 Prozent. Die Kinder fehlten allerdings. Lauterbach verwies darauf, dass das Curevac-Serum das «noble» Anliegen gehabt habe, ein preiswerter und sehr wirksamer Impfstoff zu sein. Er wäre damit gerade für ärmere Länder prädestiniert gewesen. «Das ist in der Tat eine Tragödie», bewertete der SPD-Politiker die negativen Nachrichten in Bezug auf den Curevac-Impfstoff. Zum Abschluss seiner Westafrikareise hat Entwicklungsminister Gerd Müller dem Institut Pasteur im Senegal 20 Millionen Euro zur Produktion von Corona-Impfstoffen zugesagt. Das Geld solle bis April 2022 zur Verfügung gestellt werden, sagte der Minister am Donnerstag in der Hauptstadt Dakar. Der Betrag sei als «Initialzündung» für eine Impfstoffproduktion «für Afrika in Afrika» gemeint. Man hoffe, dass andere europäische Länder dem Beispiel folgen würden, hieß es. Die Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (AU), der Africa CDC, erwartet, dass Afrika Impfstoffe schon Ende des Jahres selbst produzieren könnte, mit dem Institut Pasteur als einem der wichtigsten Labore auf dem Kontinent. In Großbritannien sind inzwischen 80 Prozent aller Erwachsenen mindestens ein Mal gegen das Coronavirus geimpft. Das teilte das britische Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Das Ziel, allen Menschen über 18 Jahren bis zum 19. Juli ein Impfangebot zu machen, sei damit in Reichweite. Der Anteil der Erwachsenen, die beide Impfungen erhalten haben, liegt den Angaben zufolge bei knapp 60 Prozent. Noch in dieser Woche soll laut Gesundheitsminister Matt Hancock die Impfpriorisierung enden. Alle über 18-Jährigen können dann einen Termin buchen — bislang war die Impfreihenfolge streng nach Risikogruppen gegliedert. Lissabon wird wegen einer besorgniserregenden Zunahme der Corona-Infektionsfälle für rund zweieinhalb Tage abgeriegelt. Von Freitagnachmittag (1600 MESZ) bis Montagmorgen (0600 MESZ) dürfen die 2,8 Millionen Bewohner der portugiesischen Hauptstadt den Großraum Lissabon nur aus triftigem Grund verlassen, wie die Regierung am Donnerstag mitteilte. Auswärtige werden nur in Ausnahmefällen einreisen dürfen. Mit 928 neuen Infektionen binnen 24 Stunden verzeichnete Lissabon am Donnerstag den höchsten Wert seit dem 19. Februar. Das waren rund 75 Prozent aller in Portugal registrierten Fälle (1233). In der «Area Metropolitana» Lissabons wohnen aber lediglich rund 27 Prozent aller 10,3 Millionen Bürger Portugals. In Lissabon breite sich derzeit die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus relativ stark aus, sagte Präsidentschaftsministerin Mariana Vieira da Silva. Für Menschen aus Staaten außerhalb der Europäischen Union soll die Einreise nach Deutschland ab dem 25. Juni grundsätzlich wieder möglich sein, wenn sie vollständig gegen Covid-19 geimpft sind. Das soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unabhängig davon sein, ob sie als Geschäftsreisende, Touristen, Studenten oder für einen Besuch kommen wollen. Aktuell dürfen Bürger aus sogenannten Drittstaaten nur in eng umrissenen Ausnahmefällen einreisen. Um Fälschung und Betrug zu vermeiden, legt die neue Regelung genau fest, wie der Impfnachweis aussehen muss. Neben der Bundespolizei sollen auch Fluggesellschaften diesen Nachweis prüfen. Außerdem werden nicht alle weltweit verfügbaren Impfstoffe anerkannt. Ausschlaggebend sind jene Substanzen, die das Paul-Ehrlich-Institut auf seiner Internetseite aufzählt, derzeit die Produkte von Biontech, Moderna, Astrazeneca und Janssen. Das Personal in Kliniken und Pflegeeinrichtungen in Österreich erhält für seinen Einsatz in der Corona-Pandemie einen einmaligen Bonus von 500 Euro. Das hat der Nationalrat am Donnerstag beschlossen. Dank eines in der Debatte eingebrachten Abänderungsantrags wurden auch Reinigungskräfte mit einbezogen, nicht aber Haustechniker. Vorgesehen ist, dass im Durchschnitt 500 Euro netto gezahlt werden. Den Bundesländern und den Einrichtungen wird aber auch die Möglichkeit eingeräumt, nach Schwere des Einsatzes zu unterscheiden. Für Tätigkeiten auf Covid- oder Intensivstationen kann also mehr bezahlt werden. Insgesamt koste die Anerkennung rund 100 Millionen Euro. Kritik kam von der oppositionelle SPÖ, weil Rettungskräfte oder etwa Menschen in der Praxis-Assistenz nicht berücksichtigt seien. Italien hat den Weg für das EU-weit gültige Corona-Zertifikat frei gemacht. Regierungschef Mario Draghi habe dazu eine Verordnung unterzeichnet, die festlege, wie die «Grünen Pässe» ab sofort ausgegeben werden, teilte die Regierung am Donnerstag mit. Der Pass erleichtere es den Menschen, an öffentlichen Veranstaltungen wie Konzerten teilzunehmen oder Altenheime zu betreten. Die italienische Regierung setzte nach eigenen angaben die EU-Regeln für den «Grünen Pass» um. Damit sei garantiert, dass das Zertifikat in allen EU-Ländern genutzt werden könne und dass Reisende sich in der EU frei bewegen könnten. Menschen, die vollständig geimpft sind, eine Corona-Infektion überstanden haben oder negativ auf das Virus getestet wurden, können sich das Zertifikat herunterladen. Beim Reisen können so etwa Quarantänevorgaben umgangen werden. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus steigt die Zahl der Neuinfektionen in England wieder stark an. Einer Datenanalyse im Auftrag der Regierung zufolge lag das Wachstum zwischen dem 3. Mai und dem 7. Juni bei 50 Prozent. Der Zeitraum stimme mit der Verbreitung von Delta überein, teilte das Gesundheitsministerium in London am Donnerstag mit. Treiber seien junge und meist ungeimpfte Menschen. Daten von 110.000 Schnelltests zwischen 20. Mai und 7. Juni hätten ergeben, dass die Zahl der Fälle sich alle elf Tage verdoppelt, hieß es weiter. Schwerpunkt ist Nordwestengland. Am Donnerstag meldeten die Behörden mehr als 11.000 neue Fälle, fast 2000 mehr als am Vortag und fast 4000 mehr als am Donnerstag der Vorwoche. Experten setzen allerdings darauf, dass wegen der Impfkampagne die Ausbreitung des Virus wieder verlangsamt wird. Angesichts der noch immer unklaren Regeln für Reisen im Sommer wächst in Großbritannien der Ärger über die Regierung — und der Neid auf deutsche Urlauber. Der Flughafenbetreiber Manchester Airport Group (MAG) und die irische Airline Ryanair reichten deswegen Klage ein, wie MAG am Donnerstag mitteilte. Ziel sei, die Regierung in London zu mehr Transparenz bei der Kategorisierung von Reiseländern zu zwingen, hieß es. In Großbritannien gib es ein Ampelsystem für Reiseländer, doch die beliebtesten Urlaubsziele der Briten wie Spanien, Italien und Griechenland sind — neben Deutschland und allen anderen EU-Ländern — noch immer auf gelb, was mit aufwendigen Test- und Quarantänevorschriften bei der Rückkehr verbunden ist. Dabei haben einige dieser Länder inzwischen niedrigere Corona-Fallzahlen als das Vereinigte Königreich. Eine Neubewertung soll spätestens am 28. Juni erfolgen. Die Gründe für die Einstufung seien nicht nachvollziehbar, kritisierte MAG-Chef Charlie Cornish der Mitteilung zufolge. Nach Moskau haben weitere Regionen in Russland auf die gestiegenen Corona-Zahlen mit einer verpflichtenden Impfquote in Unternehmen reagiert. Auch auf der Halbinsel Sachalin im äußersten Osten Russlands sind zahlreiche Arbeitgeber angehalten, bis September mindestens 60 Prozent ihrer Angestellten impfen zu lassen, wie die regionale Leiterin der Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor, Olga Funtusowa, am Donnerstag erklärte. Von der Regelung betroffen seien unter anderen Beschäftigte im Bildungs- und Gesundheitswesen, in Schönheitssalons, Fitnessstudios sowie im öffentlichen Nahverkehr, sagte Funtusowa der Agentur Interfax zufolge. Am Mittwoch hatte Moskaus oberste Amtsärztin eine vergleichbare Impfquote für eine Reihe von Unternehmen angeordnet. Dem Beispiel der Hauptstadt folgten auch das Moskauer Umland sowie die sibirische Region Kemerowo. Kritiker bemängeln, dass für eine solche Impfanweisung durch Arbeitgeber die gesetzliche Grundlage fehle. Weil diesen aber Strafen drohen, wenn ihre Unternehmen die Quote nicht erfüllen, sei vorprogrammiert, dass sie ihre Angestellten «mit legalen und illegalen Maßnahmen» zum Impfen bewegen würden, sagte etwa eine Rechtsanwältin dem kremlkritischen Portal Meduza. Der Börsenwert der Tübinger Biotechfirma Curevac ist am Donnerstag nach einer Mitteilung über verfehlte Wirksamkeitsziele des Corona-Impfstoffkandidaten abgestürzt. Das Unternehmen musste am späten Mittwochabend einräumen, dass der eigene Impfstoffkandidat CVnCoV in einer Zwischenanalyse nur eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung «jeglichen Schweregrades» erzielt habe. Der Rückschlag hat den Aktionären eine Kurshalbierung mit einem Börsenwertverlust von rechnerisch etwa sieben Milliarden Euro eingebrockt. Curevac-Papiere brachen zeitweise um gut 52 Prozent auf 39,10 Euro ein — der größte Kurzsturz seit dem Börsengang im Sommer 2020. Am späten Nachmittag notierten sie bei rund 40 Euro. Im Herbst vergangenen Jahres hatten Spekulationen um den Impfstoff von Curevac den Aktienkurs der Tübinger binnen fünf Wochen von gut 40 auf mehr als 120 Euro nach oben schießen lassen. Etwa zu dieser Zeit hatte Curevac die Zulassung in der EU und in Lateinamerika ins Auge gefasst — aus der bisher aber nichts wurde. Die Schülerinnen und Schüler in Hamburg müssen zumindest zum Start des kommenden Schuljahrs in den Klassenzimmern weiter Maske tragen. Zudem sollen sie auch nach den in der kommenden Woche beginnenden Sommerferien zwei Mal pro Woche getestet werden, kündigte die Schulbehörde am Donnerstag an. Auch die Lüftungs- und Hygieneregeln bleiben demnach vorerst in Kraft. «Immer neue Virusvarianten und die Probleme bei der Beschaffung des Impfstoffes bleiben ein Risiko. Deshalb gilt: Lieber testen und lüften als Schulen schließen», erklärte Schulsenator Ties Rabe (SPD). Es solle nach den Ferien ab 5. August an allen Schulen der Hansestadt vollen Präsenzunterricht unter Beibehaltung der geltenden Corona-Sicherheitsmaßnahmen geben. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (63, SPD) erwartet von den bald anlaufenden europäischen Corona-Hilfen einen Schub für die wirtschaftliche Erholung. Schon jetzt zeige die gemeinsame europäische Aktion Wirkung, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag vor Beratungen mit seinen EU-Kollegen. Man sei jetzt in der Phase, die nationalen Aufbaupläne zu genehmigen. Es sei wichtig, dass dies zügig gehe. Bei leichten Atemwegserkrankungen können sich Versicherte auch weiterhin telefonisch krankschreiben lassen. Der dafür zuständige Gemeinsame Bundesausschuss hat die während der Corona-Pandemie getroffene Sonderregelung zur Feststellung der Arbeitsunfähigkeit am Donnerstag bis 30. September verlängert, wie das Gremium von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken in Berlin mitteilte. Grund ist ein nach wie vor «relevantes COVID-19-Infektionsgeschehen». Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung seien daher weiter notwendig. Mit der Sonderregelung können Versicherte, die an leichten Atemwegserkrankungen leiden, telefonisch bis zu sieben Tage krankgeschrieben werden. Für weitere sieben Kalendertage können niedergelassene Ärztinnen und Ärzte eine Folgebescheinigung der Arbeitsunfähigkeit telefonisch ausstellen. Ein Löwe ist in einem indischen Zoo gestorben, nachdem er zuvor positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Bereits Anfang Monat war in dem gleichen Zoo in der Stadt Chennai eine Löwin nach einen positiven Test gestorben, und weitere Löwen waren infiziert worden. Der gestorbene Löwe Pathbanathan habe zunächst etwas gehustet, später habe er aufgehört zu fressen, sagte der Zoo-Vizechef der Zeitung «The New Indian Express». Sein Zustand habe sich trotz aller Anstrengungen der Tierärzte schnell verschlechtert. Am Dienstag habe das zwölf Jahre alte Tier Mühe beim Atmen gehabt, am Mittwoch sei es dann gestorben. Nach dem Tod der Löwin Anfang Juni hatte der Arignar Anna Zoological Park mitgeteilt, Tierpfleger seien gegen Corona geimpft und trügen Schutzanzüge. In Dänemark sollen auch Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren gegen Covid-19 geimpft werden. Ihnen soll im Rahmen der nationalen Impfkampagne eine Corona-Impfung angeboten werden, nachdem alle anderen Impfgruppen im Alter ab 16 Jahren an der Reihe gewesen sind. Das empfehl die dänische Gesundheitsverwaltung (SST) am Donnerstag. Das bedeutet, dass es für die Jüngeren gemäß dem derzeitigen Impfkalender voraussichtlich ab September soweit ist. SST-Direktor Søren Brostrøm sagte auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen, dies geschehe in erster Linie aus einem Wunsch heraus, den Grad der Immunität innerhalb der Bevölkerung zu erhöhen. Das werde auch eine Auswirkung darauf haben, die Pandemie im Winter unter Kontrolle zu behalten. Das Ganze sei vollkommen freiwillig. In Indonesien haben sich Hunderte Ärzte und Mitarbeiter des Gesundheitswesens trotz vollständiger Impfung mit dem Coronavirus infiziert. Die Betroffenen arbeiteten alle in der Region Kudus in Zentral-Java und seien mit dem Vakzin des chinesischen Herstellers Sinovac geimpft worden, sagte Siti Nadia Tarmizi, eine Sprecherin des indonesischen Impfprogramms, am Donnerstag. Alle zeigten jedoch nur milde Symptome. «Sinovac ist wirksam gegen die neuen Varianten», betonte Tarmizi. Um eine persönliche Weltklimakonferenz im November in Glasgow zu ermöglichen, will Großbritannien als Gastgeber Teilnehmern im Zweifelsfall Corona-Impfungen ermöglichen. «Das Vereinigte Königreich wird Impfungen für Delegationen zur Verfügung stellen, die andernfalls nicht in der Lage sein würden, dabei zu sein», kündigte der designierte Präsident der Konferenz COP26, Alok Sharma, am Donnerstag an. Wie genau dieser Prozess ablaufen und wo die Menschen geimpft werden sollten, soll in Kürze bekanntgegeben werden. Die britische Regierung will als Gastgeberin die Konferenz im November unbedingt als Präsenzveranstaltung durchführen. Die Weltklimakonferenz COP26 soll im November im schottischen Glasgow stattfinden. Das Treffen gilt als wichtiger Meilenstein, um Vereinbarungen über die konkrete weitere Umsetzung des Abkommens von Paris zu treffen. Auch von Covid-19 Genesene sollen ihren Status ab Ende Juni in der Corona-Warn-App und der CovPass-App als neuem digitalem Impfnachweis hinterlegen können. Die Funktionen würden mit der nächsten Entwicklungsstufe beider Apps nachgelegt, erklärte das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Auch das Austellungssystem für die Zertifikate in Apotheken, Impfzentren und Arztpraxen soll dann diesen Fall abbilden können — wie bisher schon den Nachweis, dass man zwei Impfungen hat. Aktuell können Genesene mit der für sie vorgesehenen einen Impfung noch nicht auf regulärem Weg an einen digitalen Nachweis kommen. Grund dafür sind nach Ministeriumsangaben zunächst einmal technische Fragen. Genesene mit Impfung seien bei der europäischen Lösung von Anfang an mitbedacht worden, erklärte ein Sprecher. Es sei aber noch nicht geklärt, auf welche Art in diesem Fall ein Nachweis erbracht werden kann. Japan hebt einen Monat vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio den Corona-Notstand für die Millionen-Hauptstadt Tokio auf. Nach Ende des wochenlangen Notstands an diesem Sonntag werde man jedoch manche Restriktion aufrechterhalten, beschloss die Regierung von Ministerpräsident Yoshihide Suga am Donnerstag. Der Quasi-Notstand soll vorläufig bis zum 11. Juli gelten. So darf zwar Alkohol wieder ausgeschenkt werden, aber nur bis 19 Uhr. Zudem sind Restaurants weiter aufgerufen, schon um 20 Uhr zu schließen. Angesichts landesweit gesunkener Infektionszahlen will die Regierung eine begrenzte Zahl an heimischen Zuschauern in den Olympia-Wettkampfstätten zulassen. Die von der Regierung beschlossene Regel, bis zu 10.000 Zuschauer bei großen Sport- und Kulturveranstaltungen wie Konzerten zuzulassen, solange nicht 50 Prozent der Sitzkapazitäten überschritten werden, dürfte auch für die Olympischen Spiele angewendet werden, sagte Suga. Zuschauer bei Olympia müssten allerdings Masken tragen und dürften nicht jubeln. Die Corona-Impfungen nähern sich der Schwelle, dass jeder zweite Bundesbürger mindestens eine Spritze bekommen hat. Inzwischen erhielten 41,2 Millionen Menschen oder 49,6 Prozent der Gesamtbevölkerung nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums von Donnerstag eine erste Dosis. Vollständig mit der meist notwendigen zweiten Spritze geimpft sind demnach 23,9 Millionen Menschen, was 28,8 Prozent der Bevölkerung entspricht. Minister Jens Spahn (CDU) hob hervor, dass am Mittwoch knapp 1,3 Millionen Impfungen gemacht worden seien. Das sei der bisher dritthöchste Wert für einen Tag. Bei den Erstimpfungen haben den Angaben zufolge inzwischen 7 der 16 Bundesländer die Schwelle von 50 Prozent der Bevölkerung erreicht oder liegen darüber: An der Spitze liegt Bremen mit 55,6 Prozent gefolgt von Schleswig-Holstein (53,1), dem Saarland (53,0), Nordrhein-Westfalen (52,1), Mecklenburg-Vorpommern (50,9), Niedersachsen (50,6) und Berlin (50,0). Spahn sagte, bei einer wohl anzunehmenden Impfbereitschaft von etwa 75 Prozent der Erwachsenen seien bundesweit nun etwa vier von fünf Erwachsenen mindestens einmal geimpft. Allein mit den zugesagten Impfstofflieferungen von Biontech/Pfizer und Moderna sei es Stand heute möglich, bis Ende Juli/Anfang August allen Erwachsenen, die wollen, ein Angebot für eine erste Impfungen zu machen. Italiens Regierung steuert wegen der niedrigeren Corona-Zahlen auf eine Abschaffung der Maskenpflicht im Freien zu. Wann genau die seit Herbst 2020 geltende Pflicht zum Tragen der Corona-Schutzmasken für den Außenbereich fällt, war am Donnerstag noch offen. Außenminister Luigi Di Maio schrieb auf Facebook: «Die Maske draußen ab dem Sommer abnehmen zu können, ist das Ziel der Regierung, und es ist nahe.» Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie lädt die Bundesregierung in diesem Sommer nicht zum Tag der offenen Tür. Zwar seien die Infektionszahlen stark rückläufig und immer mehr Menschen geimpft, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstag. «Dennoch ist die Pandemie noch nicht überwunden und wird es auch im August noch nicht sein.» Der Tag der offenen Tür lebe vom Austausch vieler Bürger mit Politikerinnen und Politikern und von der nahen Begegnung. «Eine solche Veranstaltung mit an die 100.000 Besucherinnen und Besuchern kommt daher für diesen Sommer zu früh», erklärte Seibert. Die niedrige Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Curevac ergibt sich laut dem Virenexperten Peter Kremsner daraus, dass das Vakzin nicht hoch genug dosiert werden konnte. Das wiederum habe daran gelegen, dass die einzelnen Bestandteile nicht chemisch modifiziert worden seien, sagte der Leiter der Impfstoff-Studie des Tübinger Biotech-Unternehmens dem SWR am Donnerstag. Eigentlich sei dies immer als Vorteil gepriesen worden, wahrscheinlich sei das jetzt der Hauptnachteil: «Das heißt, wir konnten nicht hoch genug dosieren wie das die anderen gemacht haben.» Die anderen Impfstoffhersteller hätten 30 und 100 Mikrogramm verabreicht. «Mit der Curevac-Impfung konnten wir nur 12 Mikrogramm geben. Dann wurde es zu unverträglich, wenn man weiter höher dosiert hat.» Der Bund hält auch nach dem Rückschlag der Tübinger Biopharmafirma Curevac bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs an seiner Beteiligung an dem Unternehmen fest. «Mit der Beteiligung an Curevac verfolgte und verfolgt die Bundesregierung gesundheits- und industriepolitische Ziele», erklärte das Wirtschaftsministerium am Donnerstag. Es gehe nicht nur darum, mehr Impfstoffproduktion in Deutschland und Europa anzusiedeln, sondern auch um Forschungsaktivitäten. Für die mRNA-Technologie, die auch bei den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna zum Einsatz kommt, gebe es vielfältige Anwendungsbereiche, etwa in der Krebsbekämpfung, betonte eine Sprecherin. Angesichts der Fälle von gefälschten Impfpässen und Testzertifikaten dringen die Justizminister der Länder auf eine rasche Verschärfung des Strafrechts für solche Taten. Die Fälschung von Gesundheitszeugnissen sollte nach Auffassung der Länderminister der Urkundenfälschung bei anderen Dokumenten gleichgestellt werden, für die härtere Strafen gelten, wie sie nach einem Online-Treffen am Donnerstag bekanntgaben. Die Bundesjustizministerin wird in einem Beschluss gebeten, einen entsprechenden Gesetzentwurf zu erarbeiten. Reisende mit vollständigem Impfschutz gegen Covid-19 oder überstandener Corona-Infektion sollten nach Angaben führender EU-Behörden von Test- und Quarantänepflichten ausgenommen werden. Eine Ausnahme von dieser Empfehlung gelte für Menschen aus Gebieten mit besonders hohem Corona-Risiko oder grassierenden Coronavirus-Varianten, teilten die EU-Luftsicherheitsbehörde EASA und die EU-Gesundheitsbehörde ECDC am Donnerstag in ihren aktualisierten Flugreiserichtlinien mit. Für Reisen aus diesen Gebieten könne die Anforderung eines negativen Corona-Tests in Erwägung gezogen werden. Mit den Richtlinien liefern die in Köln und Stockholm ansässigen Behörden risikobasierte Empfehlungen für den Flugverkehr in der EU. Der Rückschlag der Tübinger Biopharmafirma Curevac bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs bringt die Impfkampagne in Deutschland laut Bundesregierung nicht durcheinander. «Eine Auswirkung auf das Tempo unserer Impfkampagne hat diese Mitteilung nicht», sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Donnerstag in Berlin. Die Nachrichten über vorläufige Studienergebnisse könne das Ministerium nicht kommentieren. Die Bundesregierung hatte den Curevac-Impfstoff ursprünglich in der Impfkampagne eingeplant. Nach den damaligen Lieferprognosen erwartete das Gesundheitsressort im März für das gesamte Jahr 323,7 Millionen Impfdosen. Davon sollten 24,5 Millionen von Curevac kommen. Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus steigt die Zahl der Neuinfektionen in England wieder stark an. Einer Datenanalyse im Auftrag der Regierung zufolge lag das Wachstum zwischen dem 3. Mai und dem 7. Juni bei 50 Prozent. Der Zeitraum stimme mit der Verbreitung von Delta überein, teilte das Gesundheitsministerium in London am Donnerstag mit. Treiber seien junge und meist ungeimpfte Menschen. Daten von 110.000 Schnelltests zwischen 20.

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