Домой United States USA — mix Knappe Nahrungsmittel? Jetzt soll „Ernährungssouveränität“ zum Staatsziel werden

Knappe Nahrungsmittel? Jetzt soll „Ernährungssouveränität“ zum Staatsziel werden

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Nach den Erfahrungen vom Frühjahr 2020 warnt CDU-Politikerin Gitta Connemann vor lückenhafter Ernährungssicherheit. Deutschland müsse gegensteuern. Unterstützung kommt von den Bauernverbänden. Doch die Forderungen haben einen Haken – denn das Grundgesetz würde geändert.
V iele Sorgen treiben die Deutschen um. Die R+V-Versicherung fragt jedes Jahr repräsentativ danach. Corona, Steuererhöhungen, Inflation, Klima, Migration standen zuletzt oben auf der Ängsteliste. Über die Möglichkeit, dass sie einmal zu wenig zu essen haben könnten, grämen sich die Deutschen offenbar nicht. Sollten sie aber, findet die Politikerin Gitta Connemann (CDU). Die stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag plädierte im Gespräch mit WELT für eine höhere „Ernährungssouveränität“ für Deutschland, also für ein steigendes Maß an Selbstversorgung. Die Corona-Krise habe klar gezeigt, wie sehr die Versorgung der hiesigen Bevölkerung mit Lebensmitteln von internationalen Lieferketten abhänge. „Ernährung gilt in Deutschland als sicher – zu jeder Zeit und zu hundert Prozent“, sagte sie. Doch in Wirklichkeit werde das Land verletzlich, wenn es sich zu stark von Importen abhängig mache. „Es besteht kein Anlass zur Panik, aber Grund zu erhöhter Aufmerksamkeit. Nicht nur Holz, Kunststoff und Stahl werden knapper, sondern weltweit auch Nahrungsmittel“, meinte Connemann. Es dürfe mit dem Versuch, die Ernährungssicherheit durch Einfuhren zu garantieren, nicht derselbe „Fehler aus anderen Bereichen“ wiederholt werden. Zugleich forderte sie, Ernährungssicherung als Staatsziel im Grundgesetz zu verankern. Die CDU habe sich bereits vor zwei Jahren dafür ausgesprochen. Kurz vor der Bundestagswahl schlägt die Politikerin aus dem ländlich geprägten Niedersachsen in dieselbe Kerbe wie der Deutsche Bauernverband (DBV). Artikel 20a des Grundgesetzes müsse um einen Absatz erweitert werden, der außer dem Klima auch die Grundlagen der menschlichen Ernährung ausdrücklich unter Schutz stellen solle, hatte der DBV gefordert. Bisher gilt das, wie es in dem genannten Artikel heißt, nur allgemeiner für „die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere“.

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