Домой Deutschland Deutschland — in German Ukraine-Krieg| Moskau meldet erneut Einsatz von Hyperschallraketen

Ukraine-Krieg| Moskau meldet erneut Einsatz von Hyperschallraketen

165
0
ПОДЕЛИТЬСЯ

Tag 25 seit Kriegsbeginn: Russland soll nun Hyperschallraketen einsetzen. Die humanitäre Situation in vielen Städten spitzt sich zu.  Wie ist die aktuelle Lage? Alle Informationen im Ukraine-Newsblog.
Tag 25 seit Kriegsbeginn: Russland soll nun Hyperschallraketen einsetzen. Die humanitäre Situation in vielen Städten spitzt sich zu. Wie ist die aktuelle Lage? Alle Informationen im Newsblog. Seite neu laden 10.29 Uhr: Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beobachtet die Entwicklung rund um die ukrainischen Atomkraftwerke nach eigenen Angaben weiterhin sehr genau. Die Lage sei nach wie vor ernst, sagte BfS-Präsidentin Inge Paulini der Deutschen Presse-Agentur. «Es ist in keinster Weise vorgesehen, dass sich um ein Atomkraftwerk herum Kriegshandlungen abspielen», erklärte sie. Es bestehe daher «grundsätzlich das Risiko, dass die Kampfhandlungen direkt zu Schäden, zu Unfällen, zu Austritten von Radioaktivität führen können». Ihr Amt sei seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar «in Dauerbeobachtung» der Situation. Schon mehrfach hat es seit Kriegsbeginn Vorfälle im Zusammenhang mit ukrainischen AKW gegeben – zuletzt auch eine Unterbrechung der Stromversorgung am Standort der Reaktorruine von Tschernobyl. Dort war es 1986 zu einem verheerenden Atomunfall gekommen. Noch heute lagern in Tschernobyl radioaktive Abfälle. Es ist seit Beginn des Krieges unter Kontrolle der russischen Truppen. Auch das größte AKW Europas, Saporischschja im Südosten, soll von russischen Streitkräften eingenommen sein. Auf dem Gelände von Saporischschja war am 4. März ein Brand ausgebrochen. 10.05 Uhr: In Berlin soll an diesem Sonntag das neue Ankunftszentrum für ukrainische Kriegsflüchtlinge im früheren Flughafen Tegel regulär öffnen. Innerhalb weniger Tage sei das Zentrum auf dem Gelände entstanden. «Wir nehmen das Ankunftszentrum jetzt schrittweise in Betrieb», sagte ein Sprecher der Senatssozialverwaltung am Sonntagmorgen. Zuvor habe es einen zweitägigen Probelauf gegeben. Laut Mitteilung könnten auf dem Gelände täglich bis zu 10.000 Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine, die in Berlin ankommen, versorgt, registriert und weitergeleitet werden. 9.26 Uhr: Die Ukraine und Russland nähern sich der Türkei zufolge bei kritischen Punkten an. Bei einigen Themen gebe es fast eine Einigung, sagt der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu der Tageszeitung «Hürriyet». Er hoffe auf eine Waffenruhe, sofern es bei den Gesprächen zwischen den beiden Ländern keinen Rückschritt gebe und die erzielten Fortschritte damit zunichtegemacht würden. 9.16 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser will Ukrainerinnen mit einer hohen Polizeipräsenz auf Bahnhöfen vor Menschenhändlern und Sexualstraftätern schützen. «Jeder, der es versucht, die Not der Geflüchteten auszunutzen, sollte wissen: Auf solche Taten reagieren wir mit aller Härte des Gesetzes», sagte die SPD-Politikerin der «Bild am Sonntag». Niemand dürfe das Leid der Flüchtlinge missbrauchen. «Solche Übergriffe sind zutiefst verachtenswert.» Es gebe daher massive Polizeipräsenz an den Bahnhöfen, in Uniform und in Zivil, so Faeser. «Alle sind sensibilisiert, jede Gefährdung sofort zu melden und einzuschreiten.» Die Bundespolizei warnt schon seit längerem vor unseriösen oder kriminellen Angeboten an geflüchtete Frauen aus der Ukraine, die am Berliner Hauptbahnhof eintreffen. Immer wieder wurden in den vergangenen zwei Wochen Fälle registriert, bei denen Männer ukrainischen Frauen bei der Ankunft in Berlin dubiose Wohn- oder Übernachtungsangebote machten. Die Bundespolizei kontrollierte Verdächtige und verbot ihnen den Aufenthalt im Bahnhof. Es ging um den Verdacht der sexuellen Ausbeutung, Zwangsprostitution oder des Menschenhandels. 8.53 Uhr: Das russische Militär hat abermals die Hyperschall-Rakete «Kinschal» (Dolch) eingesetzt und damit nach eigenen Angaben ein Treibstofflager im Süden der Ukraine getroffen. Der Militärstützpunkt im Gebiet Mykolajiw sei aus dem Luftraum über der von Russland annektierten Halbinsel Krim angegriffen worden, sagte Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, am Sonntag in Moskau. «Von diesem Stützpunkt aus wurden die meisten Treibstofflieferungen für ukrainische Panzerfahrzeuge abgewickelt.» alibr-Marschflugkörper hätten zudem Reparaturwerkstätten für ukrainische Panzer getroffen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. 8.30 Uhr: Beim Beschuss eines mehrstöckigen Wohnhauses in Charkiw im Osten der Ukraine sind nach Behördenangaben mindestens fünf Menschen getötet worden – darunter ein neun Jahre alter Junge. Das Gebäude in der Nähe eines Industriegebiets sei in der Nacht zum Sonntag beschossen worden und in Brand geraten, teilte die Polizei mit. Sie veröffentlichte ein Foto von dem Haus, auf dem zu sehen war, wie Rauch aus mehreren Etagen drang. Fensterscheiben wurden zerstört. Den Behörden der Stadt zufolge sind seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine vor mehr als drei Wochen allein in Charkiw 266 Zivilisten getötet worden. 7.58 Uhr: Russland hat nach Angaben des Stadtrats von Mariupol eine Kunstschule bombardiert, in der 400 Menschen Schutz gesucht hatten. Es gebe noch keine Informationen über Opfer, teilt der Stadtrat der belagerten Hafenstadt Mariupol mit. Das Gebäude sei bei dem Angriff am Samstag zerstört worden. 6.37 Uhr: Die Verteilung der Kriegsflüchtlinge funktioniert aus Sicht des Deutschen Städtetages trotz aller Beteuerungen der Verantwortlichen in Bund und Ländern noch immer nicht richtig. Städte, die zuletzt nach dem russischen Angriff sehr viele Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen hätten, brauchten dringend Entlastung, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der Deutschen Presse-Agentur. Dies sei nur zu erreichen «durch eine wirksame Steuerung, die Bund und Ländern immer noch nicht gelungen ist». Es dürfe nicht sein, dass Großstädte an Verkehrsknotenpunkten eine ganz außergewöhnliche Herausforderung zu stemmen hätten, während in anderen Kommunen Kapazitäten frei seien oder geschaffen werden könnten. «Wir müssen solche Schieflagen schnell beheben, um den Flüchtlingen überall wirksam helfen zu können», forderte Dedy. Er betonte, die Städte seien gerne bereit, geflüchtete Menschen aus der Ukraine aufzunehmen. 4.00 Uhr: In der Ukraine haben sich am Samstag mehr als 6.600 Menschen über Fluchtkorridore vor den Kämpfen in Sicherheit bringen können. Nach Angaben der Behörden konnten 4128 Menschen aus der belagerten Hafenstadt Mariupol fliehen. Weitere 1820 Menschen verließen die Hauptstadt Kiew über Fluchtkorridore. 3.55 Uhr: Mit drastischen Worten über schwere russische Kriegsverluste hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Videobotschaft an die Bevölkerung Russland gerichtet. «An den Brennpunkten besonders schwerer Kämpfe sind unsere vordersten Abwehrlinien mit Leichen russischer Soldaten praktisch überhäuft», sagte Selenskyj in der Nacht zum Sonntag. «Und diese Leichen, diese Körper werden von niemandem geborgen», fuhr er fort. «Und über sie jagen neue Einheiten hinweg, irgendwelche Reserven, die russischen Befehlshaber irgendwo sammeln.» Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. 3.30 Uhr: Mit dem Krieg in der Ukraine ist das Interesse am Dienst bei der Bundeswehr in Deutschland gewachsen. «Wir registrieren seit dem Ausbruch des Krieges eine erhöhte Zahl an Interessentinnen und Interessenten, die über das im Internet-Auftritt der Bundeswehr hinterlegte Kontaktformular oder über unsere Karriere-Hotline Kontakt zu uns aufnehmen», sagt eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums der Funke Mediengruppe laut einem Vorabbericht. Dementsprechend hätten sich die Erstberatungstermine bei der Karriereberatung ebenfalls erhöht. 3.10 Uhr: Drei Wochen nach seiner Ankündigung eines Investitionspakets in Höhe von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr macht Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Verteilung des Geldes einem Bericht zufolge zur Chefsache. Wie die «Bild am Sonntag» berichtete, trifft Scholz sich am Montag persönlich mit Generalinspekteur Eberhard Zorn. Er wolle mit dem ranghöchsten Soldaten beratschlagen, in welche Ausrüstungsprojekte die Milliarden fließen sollen. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) nimmt demnach ebenfalls an dem Treffen teil. 3.00 Uhr: Das ukrainische Außenministerium hat ein Video auf Twitter geteilt, auf dem Hunderte Menschen offenbar einem gefallenen Soldaten das letzte Geleit geben. Sie knien in der Nacht am Straßenrand, während die Kamera an ihnen vorbeifährt. Es ist unklar, wo und wann die Aufnahme gemacht wurde und um welchen Kriegshelden es sich handelt. 2.20 Uhr: Der Nationale Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine hat die Arbeit einer Reihe von prorussischen Parteien für die Gültigkeitsdauer des Kriegsrechts im Land verboten. Das teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj in der Nacht zum Sonntag per Videobotschaft mit. «Die Aktivitäten von deren Politikern, die auf Spaltung oder Kollaboration abzielen, werden keinen Erfolg haben, dafür aber eine harte Antwort erhalten», wurde Selenskyj von der «Ukrajinska Prawda» zitiert. 2.10 Uhr: Nach ukrainischen Medienberichten ist der stellvertretende Kommandant der russischen Schwarzmeer-Flotte, Andriy Paliy, im Kampf ums Leben gekommen. Einzelheiten sind nicht bekannt, es gibt auch keine Bestätigung von russischer Seite. Ein russischer Geschäftsmann aus der Krim, Konstantin Tsarenko, hatte in einem Facebookbeitrag den Tod des Kapitäns Ersten Ranges bekannt gegeben. Die Informationen können nicht unabhängig überprüft werden. US-Medien berichteten unter Bezugnahme auf ukrainische Regierungskreise, dass bereits vor einer Woche ein weiterer General der russischen Truppen ums Leben gekommen sei. Es soll sich um Andrei Mordvichev handeln, der bei einem Angriff in Cherson getötet worden sein soll. 2.00 Uhr: Australien verhängt ein sofortiges Ausfuhrverbot für Aluminiumerze nach Russland. «Russland bezieht knapp 20 Prozent seines Aluminiumerzbedarfs aus Australien», erklärt die australische Regierung in einer gemeinsamen Erklärung mehrerer Ministerien, einschließlich des Büros des Ministerpräsidenten. Dadurch werde Russlands Kapazität zur Herstellung von Aluminium, das für Russland ein wichtiges Exportgut ist, eingeschränkt. 1.40 Uhr: Die Grünen-Abgeordnete und Bundestags-Vizepräsiddentin hat sich für eine Koordinierung der Ukraineflüchtlinge im Kanzleramt eingesetzt. Der «Bild am Sonntag» sagte sie, dass es einen nationalen Krisenstab brauche, der ministeriumsübergreifend arbeiten solle. Er müsse sich um Dinge wie Unterbringung und Kinderbetreuung kümmern sowie mit den Ländern zusammenarbeiten. 1.35 Uhr: Nach Berichten des britischen Verteidigungsministeriums hat Russland keine Lufthoheit in der Ukraine erreichen können. Die ukrainische Luftwaffe und Luftabwehr könnten nach wie vor den Luftraum erfolgreich verteidigen. Die russischen Truppen müssten sich auf Waffen verlassen, die sie aus der Ferne aus sicheren Positionen im russischen Luftraum abfeuern. Die Kontrolle des Luftraums sei eines der wichtigsten Ziele Russlands gewesen, schreibt das Ministerium auf Twitter. Das Versagen in diesem Bereich habe die weiteren Offensiven stark eingeschränkt. 1.25 Uhr: Seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine vor über drei Wochen sind bei Kämpfen um die Stadt Charkiw nach Angaben lokaler Behörden 266 Zivilisten getötet worden. Darunter seien 14 Kinder, teilten die Justizbehörden der zweitgrößten Stadt des Landes am Samstagabend mit. Die von russischen Truppen belagerte Stadt, in der vor Kriegsbeginn 1,5 Millionen Menschen lebten, werde weiterhin mit Artillerie beschossen, berichtete die Agentur Unian. Dabei seien am Samstagabend mehrere Wohnhäuser getroffen worden und in Brand geraten. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. 0.32 Uhr: Nach Angaben der Verwaltung von Mariupol hat Russland Tausende Flüchtlinge gegen ihren Willen verschleppt. Sie seien gezwungen worden, nach Russland zu reisen, schrieb das Amt auf Telegram. Man habe Tausende Menschen, vor allem Frauen und Kinder, in Lager in Russland gebracht, wo Telefone und Dokumente überprüft worden seien. Ein Teil der Menschen sei dann ins Landesinnere in Russland gebracht worden. Das Schicksal vieler Flüchtlinge sei derzeit nicht bekannt. Der Bürgermeister der Stadt, Vadym Boychenko, verurteilte die Deportationen als Kriegsverbrechen. Die Angaben über die Deportationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. 0.20 Uhr: CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter sieht keine Chance auf einen dauerhaften Frieden in der Ukraine durch Verhandlungen mit Russland. «Es gibt mit Putin nichts zu verhandeln. Putin will, dass die Ukraine zerfällt», sagte Kiesewetter dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Sonntag). Der CDU-Politiker ist Vorsitzender des Geheimdienst-Kontrollgremiums des Bundestags und Obmann im Auswärtigen Ausschuss. «Der einzige Ausweg ist, wir müssen erreichen, dass sich Russland aus der Ukraine zurückzieht», sagte Kiesewetter. «Es wird keine Lösung durch Verhandlungen geben, Neutralität oder ein ähnliches Verhandlungsergebnis würde kaum einen dauerhaften Frieden bedeuten. Den gibt es mit Putin nicht mehr.» Eine aufgezwungene Neutralität sei zudem mit einer Demokratie nicht vereinbar. 0.10 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser will Ukrainerinnen mit einer hohen Polizeipräsenz auf Bahnhöfen vor Menschenhändlern und Sexualstraftätern schützen. «Jeder, der es versucht, die Not der Geflüchteten auszunutzen, sollte wissen: Auf solche Taten reagieren wir mit aller Härte des Gesetzes», sagte die SPD-Politikerin der «Bild am Sonntag». Niemand dürfe das Leid der Flüchtlinge missbrauchen. «Solche Übergriffe sind zutiefst verachtenswert.» Es gebe daher massive Polizeipräsenz an den Bahnhöfen, in Uniform und in Zivil, so Faeser. «Alle sind sensibilisiert, jede Gefährdung sofort zu melden und einzuschreiten.» Die Bundespolizei warnt schon seit längerem vor unseriösen oder kriminellen Angeboten an geflüchtete Frauen aus der Ukraine, die am Berliner Hauptbahnhof eintreffen. 23.30 Uhr: Der Bürgermeister von Tschernihiw hat in einem dramatischen Appell auf die prekäre Lage in der von russischen Truppen eingekesselten nordukrainischen Stadt hingewiesen. «Der wahllose Artilleriebeschuss der Wohngebiete dauert an, dabei sterben friedliche Menschen», sagte Wladislaw Atraschenko nach Angaben der Agentur Unian. Die Stadt erlebe gerade eine humanitäre Katastrophe. «Es gibt keine Stromversorgung, kein Wasser, keine Heizung, die Infrastruktur der Stadt ist vollständig zerstört.» Auch das Krankenhaus der 300.000-Einwohner-Stadt werde wiederholt beschossen, daher sei auch die medizinische Versorgung zusammengebrochen. Zudem sei bisher kein Fluchtkorridor für die Stadt eingerichtet worden. 23.04 Uhr: Die Ukraine teilte der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) heute mit, dass ukrainische Ingenieure eine von drei zuvor getrennten Stromleitungen repariert und wieder angeschlossen haben, die das Kernkraftwerk Saporischschja mit dem Stromnetz verbinden, sagte IAEO-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi. Die Reparatur der Stromleitung bedeutet, dass das größte Kernkraftwerk des Landes nun über drei externe Leitungen verfügt. Akws nutzen solche Leitungen, um den von ihnen erzeugten Strom ins Netz einzuspeisen und bei Bedarf selbst Strom zu beziehen. 22.45 Uhr: Nach einem Raketenangriff russischer Truppen auf eine Kaserne in Mykolajiw im Süden der Ukraine haben Helfer am Samstag mindestens 50 Tote aus den Trümmern geborgen. Insgesamt hatten rund 200 Soldaten in dem Gebäude geschlafen, als die Raketen einschlugen, wie die «Ukrajinska Prawda» am Samstag berichtete. Knapp 60 Verletzte wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Die Angaben über die Opferzahlen ließen sich nicht unabhängig überprüfen. 22.00 Uhr: Eine niederländische Tierschutzorganisation hat mehrere Tiger und Löwen aus dem Pozan Zoo in der Ukraine gerettet. auf Facebook schrieben «Stichting Leeuw» (Stiftung Löwe), dass sie zwei Löwen und zwei Tiger in Empfang genommen und in eine Auffangstation gebracht haben. Die Tiere sind schwer unterernährt, schrieben die Tierschützer, ein Tigerweibchen sei schwer krank. Die Tiere sollen nach Südafrika gebracht werden. 21.29 Uhr: Kiew und Moskau haben jeweils die Evakuierung Tausender weiterer Zivilisten aus besonders umkämpften Gebieten in der Ukraine gemeldet. Aus der belagerten Hafenstadt Mariupol seien am Samstag mehr als 4.100 Menschen geflohen, schrieb der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko, auf Telegram. Knapp 2.500 weitere Zivilisten seien aus den Regionen Kiew und Luhansk über so genannte Fluchtkorridore in Sicherheit gebracht worden. Die russische Seite berichtete am Abend über die Evakuierung von knapp 16.400 Menschen aus den selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk und anderen Teilen der Ukraine nach Russland. Aus dem Verteidigungsministerium in Moskau hieß es zudem, dass Hunderttausende Ukrainer den Wunsch geäußert hätten, nach Russland fliehen zu können. Der Stadtrat von Mariupol hingegen warf Moskau vor, bereits Tausende Zivilisten – vor allem Frauen und Kinder – gegen ihren Willen nach Russland gebracht zu haben. 19.35 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben am Samstag nach Angaben der Regionalregierung ihre Luftangriffe auf die südukrainische Stadt Mykolajiw verstärkt. Die Attacken erfolgten in so rascher Abfolge, dass kein Alarm ausgelöst werden könne, erklärte Gouverneur Vitali Kim am Samstag in den Online-Netzwerken. «Denn bis wir diesen Tornado ankündigen, ist er bereits da.» Die Warnnachrichten und die Bombenangriffe kämen «zur gleichen Zeit», fügte Kim hinzu. Zum Ausmaß der Schäden oder zur Zahl möglicher Opfer machte er keine Angaben. Unterdessen durchkämmten Rettungskräfte weiter Trümmer einer Militärkaserne im Norden der Stadt, die am Freitag von sechs Raketen getroffen worden war. Nach Angaben von Augenzeugen schliefen zum Zeitpunkt des Angriffs rund 200 Soldaten in den Baracken. Es werden dutzende Tote befürchtet. Ein Soldat sprach von 50 Leichen, die geborgen worden seien. Mykolajiw gilt als «Schutzschild» für die Hafenstadt Odessa, die rund 130 Kilometer weiter westlich liegt. 19.01 Uhr: Einen Tag nach der Warnung von US-Präsident Joe Biden vor Militärhilfen für Russland hat China Sanktionen des Westens gegen die Regierung in Moskau in scharfen Worten kritisiert. «Die Sanktionen gegen Russland werden immer empörender», sagte der stellvertretende chinesische Außenminister Le Yucheng am Samstag in Peking. Russischen Bürgern würden grundlos ausländische Vermögenswerte entzogen, sagte er mit Blick auf Maßnahmen gegen Oligarchen im Umkreis des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der stellvertretende Außenminister Le machte sich am Samstag die russische Sichtweise zu eigen, indem er erklärt, das westliche Militärbündnis sollte sich nicht weiter ostwärts ausbreiten und damit eine Atommacht wie Russland in die Enge treiben. Der Westen argumentiert, es gebe kein Beitrittsverbot für bestimmte Länder. Die Strafmaßnahmen des Westens lehnte Le entschieden ab: «Die Geschichte hat immer wieder bewiesen, dass Sanktionen keine Probleme lösen können.» Sie würden nur den einfachen Menschen schaden und die Weltwirtschaft verschlechtern. 18.31 Uhr: In der Ukraine sind nach UN-Angaben bis zum Freitag mindestens 847 Zivilisten seit Beginn der russischen Invasion getötet worden. Mindestens 1399 Nicht-Kombattanten seien verletzt worden, teilt das UN-Büro für Menschenrechte mit. Die meisten Menschen seien durch Artilleriefeuer oder Raketeneinschlag getötet worden. Die UN erklären, sie gehen von einer wesentlich höheren Dunkelziffer aus, da Berichte über viele Todesfälle in umkämpften Städten nicht überprüft werden konnten. Merz forderte, dass die Bundesregierung mehr Waffen liefern müsse, räumte aber ein, dass die Bundeswehr offenbar an die Grenze dessen stoße, was sie überhaupt noch liefern kann. «Andere Länder tun da sehr viel mehr», sagte Merz. Nach dem CDU-Politiker seien Waffenlieferungen die einzige Möglichkeit, um die Ukraine vor einer Besetzung durch Russland zu retten – an eine diplomatische Lösung glaubt er nicht. Alle Verhandlungen von russischer Seite seien «in den letzten Jahren nur Scheinverhandlungen gewesen» sagte Merz. «Schauen Sie nach Minsk. An beide Abkommen hat Putin sich nicht gehalten. Alle Waffenstillstandsvereinbarungen für die Ostukraine sind gebrochen worden. Russland ist kein vertrauenswürdiger Gesprächspartner mehr.» 17.31 Uhr: Wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine wächst im nordwestlichen Schwarzen Meer vor der ukrainischen Küste die Gefahr durch Seeminen. Beide Seiten machen sich gegenseitig dafür verantwortlich. Die ukrainische Marine habe die Häfen Odessa, Otschakiw, Tschornomorsk und Piwdenny vermint, teilte der russische Inlandsgeheimdienst FSB am Samstag in Moskau mit. Einige der mehr als 420 verankerten Seeminen hätten sich im Sturm aber losgerissen. Das bedrohe Schiffe auf dem Schwarzen Meer. Schlimmstenfalls könnten Minen durch die türkischen Meerengen ins Mittelmeer treiben, hieß es in der FSB-Mitteilung. Das auf Schifffahrt spezialisierte ukrainische Portal BlackSeaNews zitierte am Samstag ebenfalls die russische Warnung vor treibenden Seeminen. Es berichtete aber unter Berufung auf eigene Quellen, die russische Schwarzmeerflotte habe die Seeminen auf der Route zwischen Odessa und dem Bosporus gelegt. Unabhängige Bestätigungen dafür gab es nicht. 17.10 Uhr: Die Ukraine hat seit Beginn der russischen Invasion 190.000 Zivilisten aus Frontgebieten über Fluchtkorridore evakuiert, wie die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk in einem Fernsehinterview sagt. Die Korridore in den Regionen Kiew und Luhansk waren am Samstag offen, aber ein geplanter Korridor zur belagerten östlichen Hafenstadt Mariupol sei nur teilweise funktionsfähig, da Busse von russischen Truppen nicht durchgelassen würden. 16.40 Uhr: Der frühere nationale Sicherheitsberater John Bolton hat US-Präsident Joe Biden und der Nato strategische Fehler vor dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine vorgeworfen. «Monatelang haben USA und Nato, Präsident Joe Biden vorneweg, immer wieder betont, es werde in der Ukraine auf keinen Fall ein wie auch immer geartetes Eingreifen westlicher Truppen geben», sagte Bolton dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Das sei ein «großer Fehler» gewesen. Man dürfe einen Gegner wie Russlands Präsidenten Wladimir Putin nie in die eigenen Karten schauen lassen. «Wenn Biden auf die Frage nach einem möglichen Einsatz westlicher Truppen gar nichts gesagt hätte in den vergangenen Monaten, wäre es besser gewesen: für die Sicherheit der Ukraine und für den Weltfrieden», so Bolton weiter. «Jetzt tobt in Europa die größte Schlacht seit 1945.» Biden hatte bereits vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder betont, keine US-Truppen in die Ukraine zu schicken.. Bolton forderte neben «westlicher Stärke» auch eine «intellektuelle Nachrüstung» und Unterstützung für die Opposition in Russland. «Es reicht nicht, da allein auf 60er-Jahre-Technologien zu setzen mit Radiosendern wie Radio Free Europe. Putin manipuliert die Medien wie noch nie», sagte Bolton. Man sollte alles tun, um jungen Menschen in Russland auf neue Art Zugang zu Informationen zu verschaffen. «Für jede Barriere gibt es im Zeitalter der digitalen Kommunikation eine Methode, sie zu überwinden.» 16.35 Uhr: Vor tausenden Antikriegsdemonstranten in Bern hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Schweizer Regierung aufgerufen, die Konten aller russischen Oligarchen zu sperren. «Auch das ist ein Kampf gegen das Böse», sagte Selenskyj nach Angaben des Übersetzers, bei einer Live-Schalte auf dem Platz vor dem Schweizer Parlament. Die Schweiz hat sich den europäischen Sanktionen weitgehend angeschlossen. Es gibt aber weitere schwerreiche Russen, die in der Schweiz Geschäfte machen und denen eine Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin nachgesagt wird und die bislang keinen Sanktionen unterliegen. Der ukrainische Präsident kritisierte den Nahrungsmittelkonzern Nestlé, der beschlossen hat, sich vorerst nicht wie viele andere Firmen aus Russland zurückzuziehen. Der Schweizer Präsident Ignazio Cassis hatte Selenskyj persönlich von einer Bühne auf dem Bundesplatz begrüßt. «Wir sind beeindruckt von dem Mut, mit dem dein Volk für Freiheit und Frieden kämpft», sagte er. «Wir sind beeindruckt, wie ihr die Grundwerte der freien Welt verteidigt, die auch unsere Grundwerte sind.» 15.01 Uhr: Zur Stärkung der Nato-Ostflanke werden die USA ein Truppenkontingent nach Bulgarien entsenden. Das sagte der bulgarische Ministerpräsident Kiril Petkow nach Gesprächen mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Samstag in Sofia. Dieses Kontingent soll unter dem Kommando des Nato-Oberbefehlshabers in Europa stehen. Petkow versicherte, es werde keine Waffenlieferungen aus Bulgarien in die Ukraine geben. «Wir haben in keiner Weise über eine militärische Unterstützung der Ukraine gesprochen», sagte er während einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. Allerdings werde Bulgarien die Ukrainer weiter humanitär unterstützen, betonte Petkow. US-Verteidigungsminister Austin lobte Bulgariens humanitäre Hilfe für die Ukraine. Austin erörterte mit dem bulgarischen Verteidigungsminister Dragomir Sakow die von Bulgarien aufgestellte multinationale Kampfgruppe, die unter Nato-Kommando steht, wie das Verteidigungsministerium in Sofia mitteilte. Das angekündigte US-Kontingent soll Teil dieser Kampfgruppe werden. Beide Minister hatten am Freitag bulgarische und US-amerikanische Militärangehörige beim Training auf einem Gelände in Ostbulgarien besucht. Während der Gespräche Austins in Sofia protestierten Anhänger der pro-russischen nationalistischen Partei Wasraschdane (Wiedergeburt) am Verteidigungsministerium und am Regierungssitz gegen die Nato und gegen mögliche Waffenlieferungen an die Ukraine. Die Demonstranten trugen bulgarische und russische Fahnen. Sie riefen in Sprechchören: «Nato raus». 14.55 Uhr: Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat wegen des Kriegs in der Ukraine härtere Sanktionen der Europäischen Union gegen Russland gefordert. Sein Land schlage eine Handelsblockade vor, die so schnell wie möglich in Kraft treten müsste, sagte der 53-Jährige nach Angaben der Agentur PAP am Samstag bei einem Besuch in Lubiczow bei Warschau. Diese müsse sowohl ein Einfahrverbot russischer Schiffe mit russischen Waren in europäischen Seehäfen als auch ein Verbot des Handels auf dem Landweg umfassen, führte Morawiecki weiter aus. Ein solcher Schritt könne Russland «dazu zwingen zu überlegen, ob es nicht besser wäre, diesen grausamen Krieg zu beenden», sagte der nationalkonservative Politiker. Zwischen Russland und Deutschland wurden 2021 nach Angaben des Statistischen Bundesamts Waren im Wert von rund 59,8 Milliarden Euro gehandelt – 34,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Aus der Russischen Föderation wurden Waren im Wert von 33,1 Milliarden Euro importiert, dorthin gingen Exporte im Wert von gut 26,6 Milliarden Euro. 14.14 Uhr: Das Umfliegen des russischen Luftraums kostet europäische und amerikanische Fluglinien nach Moskauer Schätzung wöchentlich mehr als 34 Millionen Euro. Das teilte das russische Verkehrsministerium am Samstag mit. «Das führt dazu, dass die Preise für Tickets und Fracht steigen, was sich unmittelbar auf die Passagiere und die Frachtversender auswirkt.» Im interkontinentalen Flugverkehr führen die kürzesten Routen aus Europa und den USA nach Fernost über Russland. Noch im Januar und Februar habe es 31 400 solcher Überflüge gegeben, teilte das Ministerium mit. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar haben fast alle europäischen Länder, die USA und Kanada ihren Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt. Russland reagierte ebenfalls mit Sperren, sodass die ausländischen Fluglinien lange und teure Umwege in Kauf nehmen müssen. Allerdings entfallen für Moskau auch die Einnahmen aus den Überflugrechten. Westliche Gesamtrechnungen wegen der Umwege gibt es nicht. Aber allein die Lufthansa rechnet mit Zusatzkosten von einer Million Euro im Monat. 14.06 Uhr: Die Ukraine hat über mehrere Tote und Verletzte bei erneuten russischen Angriffen berichtet. Im Ort Butscha nordwestlich der Hauptstadt Kiew seien durch Beschuss am Freitag sieben Zivilisten ums Leben gekommen, teilte die Polizei der Region Kiew am Samstag mit. In der ostukrainischen Region Donezk sprach die regionale Polizeibehörde von Dutzenden Toten und Verletzten ebenfalls bei Angriffen am Freitag. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Es seien erneut Wohngebiete beschossen worden, hieß es von ukrainischer Seite. Kiew wirft Moskau immer wieder vor, in dem am 24. Februar begonnenen Krieg gezielt zivile Gebäude anzugreifen. Russland weist das zurück, auch wenn die Zerstörungen ziviler Infrastruktur augenfällig sind. 13.38 Uhr: Die britische Außenministerin Liz Truss fürchtet, Moskau könnte Friedensgespräche im Ukraine-Konflikt als Ablenkungsmanöver für eine militärische Neuordnung nutzen. «Ich bin sehr skeptisch», sagte Truss in einem Interview, das am Samstag in der Londoner «Times» erschien und fügte hinzu: «Was wir bislang gesehen haben, ist ein Versuch der Russen, Zeit für eine Reorganisation zu gewinnen.» Es gebe keine Anzeichen für einen Abzug russischer Truppen oder ernsthafte Vorschläge auf dem Verhandlungstisch. Moskau habe wieder und wieder gelogen, so Truss weiter. Kiew habe aber selbstverständlich das Recht, Gespräche mit Russland zu führen. Auf die Frage, ob Großbritannien als Garantiemacht für einen Friedensschluss in der Ukraine auftreten könne, zeigte sich die konservative Politikerin offen. Bisherige Bemühungen, der Ukraine Sicherheit und das Selbstbestimmung zu geben, seien aber gescheitert. Daher müssten neue Lösungen gefunden werden, mahnte sie. Keinesfalls dürfe aufgrund von Verhandlungen auf Sanktionen gegen Moskau oder Waffenlieferungen an Kiew verzichtet werden. Voraussetzung sei zudem, dass Russland die Ukraine verlasse, so Truss. 13.32 Uhr: Bei einem russischen Luftangriff auf eine Militärkaserne im südukrainischen Mykolajiw sind Augenzeugen zufolge dutzende Menschen getötet worden. «Nicht weniger als 200 Soldaten schliefen in den Baracken», sagte der 22-jährige Soldat Maxim der Nachrichtenagentur AFP am Samstag, einen Tag nach dem Raketenangriff. «Mindestens 50 Leichen wurden aus den Trümmern gezogen, aber wir wissen nicht, wie viele dort noch liegen.» Die Rettungsarbeiten dauerten an. Ein weiterer Soldat vor Ort sagte AFP, der Angriff könnte 100 Menschen getötet haben. «Wir zählen weiter, aber angesichts des Zustands der Leichen ist es fast unmöglich, die Zahl festzustellen», sagte einer der Rettungskräfte. Die Russen «führten feige Raketenangriffe auf schlafende Soldaten durch», hatte der Regionalgouverneur von Mykolajiw, Vitali Kim, zuvor am Samstag in einem im Onlinenetzwerk Facebook veröffentlichten Video erklärt. Er warte auf Informationen über Verluste der ukrainischen Streitkräfte. 12.59 Uhr: Russlands Medienaufsicht hat die Videoplattform Youtube mit Nachdruck zur Freischaltung Dutzender blockierter Kanäle der Moskauer Staatsmedien aufgefordert. Zugleich drohte die Behörde Roskomnadsor in einer Mitteilung am Samstag mit «technischem Einwirken», sollten die Auftritte etwa von Medien, gesellschaftlichen Vertretern und Sportmannschaften sowie von Bildungsprojekten nicht wieder zugelassen werden. Befürchtet wird, dass auch Youtube in Russland bald abgeschaltet werden könnte. Zuvor waren bereits die sozialen Netzwerke Twitter, Instagram und Facebook aus anderen Gründen blockiert worden. Roskomnadsor warf Youtube eine «Zensur» der nach russischen Gesetzen zugelassenen Medien vor. Insgesamt gebe es 54 solcher Fälle, darunter Fernsehsender mit großen Publikum wie RBK, NTW und TNT, aber auch russische Radiosender und Nachrichtenagenturen. Moskaus Medien etwa bezeichnen die Berichte über den russischen Einmarsch in die Ukraine nicht als Krieg, sondern als «militärische Spezial-Operation zur Befreiung der russischsprachsprachigen Bevölkerung von ukrainischen nationalistischen Kräften». 12.42 Uhr: Unter den gegebenen Umständen wird die Verbindung zwischen Russland und China dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zufolge nur stärker. «Das Zusammenwirken wird enger», zitiert die Nachrichtenagentur Interfax Lawrow. «In Zeiten, in denen der Westen unverhohlen alle Fundamente, auf denen das internationale System basiert, einreißt, müssen wir — als zwei große Mächte — darüber nachdenken, wie wir in dieser Welt weiter verfahren.» 12.10 Uhr: Die deutsche Ernährungswirtschaft hat nach Angaben von Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) bereits mehr als 3.000 Tonnen Lebensmittelhilfe in die Ukraine geliefert. Seit Anfang März seien über 100 Lkw-Ladungen mit fast 3.300 Paletten mit Lebensmitteln sowie vereinzelten anderen Produkten über polnische Zentral- und Sammelstellen in die Ukraine geliefert worden, teilte Özdemir am Samstag in Berlin mit. 11.50 Uhr: Die Kämpfe in der Ukraine gehen einem Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge unvermindert weiter. An der allgemeinen Lage habe sich in den vergangenen 24 Stunden aber nichts geändert, sagt Olexii Arestowytsch in einer Online verbreiteten Video-Ansprache. Insbesondere Mariupol, Mykolajiw, Cherson und Isjum seien umkämpft. 11.24 Uhr: Für die bedrängte Zivilbevölkerung in den Kriegsgebieten der Ukraine sind für Samstag nach Angaben der Kiewer Führung zehn Fluchtkorridore eingerichtet worden. Einer führe aus der seit Tagen besonders schwer umkämpften Stadt Mariupol im Süden in Richtung der Stadt Saporischschja, sagte Vizeregierungschefin Irina Wereschtschuk. An der Zwischenstation Berdjansk sollten die Flüchtlinge mit Bussen abgeholt werden, dort würden auch Hilfsgüter übergeben. Aus dem umkämpften Gebiet Luhansk im Osten des Landes führten vier Korridore in die Stadt Bachmut, teilte Wereschtschuk in einem Video mit. Weitere Fluchtrouten wurden aus Dörfern und Städten um die Hauptstadt Kiew eingerichtet. Die Routen werden für jeden Tag neu angekündigt. 11 Uhr: In Vororten der südostukrainischen Stadt Saporischschja sind nach Angaben der Stadtregierung durch Beschuss am Freitag neun Menschen ums Leben gekommen.17 weitere seien verletzt worden, teilt Vizebürgermeister Anatolii Kurtiew mit. 10.54 Uhr: Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine hat die Bundespolizei 207.742 Kriegsflüchtlinge in Deutschland registriert. Das teilte das Bundesinnenministerium am Samstag mit. Erfasst werden nur Geflüchtete, die von der Bundespolizei angetroffen werden, etwa an der österreichisch-bayerischen Grenze, an Bahnhöfen oder in Zügen. Im Regelfall gibt es keine festen Grenzkontrollen an den EU-Binnengrenzen. Ukrainer dürfen zudem ohne Visum einreisen – die Zahl der tatsächlich Angekommenen ist daher wahrscheinlich deutlich höher. Nicht dokumentiert wird außerdem, wie viele der Geflüchteten womöglich von Deutschland aus zu Freunden oder Verwandten in anderen Staaten weiterreisen. 10.30 Uhr: Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat die westlichen Verbündeten zu weiteren Waffenlieferungen für die Ukraine aufgerufen. «Bitte, unterstützen Sie uns», sagte der frühere Profiboxer im Interview der italienischen Tageszeitung «Corriere della Sera» (Samstag). Die europäischen Verbündeten und die Nato seien angehalten, benötigte Waffen für die Verteidigung des Luftraumes über Kiew zu schicken. «Wir sind in der Lage, unseren Luftraum selbst zu schließen», fuhr der 50-Jährige fort. «Aber wir müssen auf jeden Fall die richtigen Waffen bekommen.» Klitschko zufolge verzeichnet Kiew mittlerweile mehr als 200 getötete Zivilisten. Ungefähr zwei Millionen Bewohner seien in der Stadt geblieben. «Vergessen Sie nicht, dass wir unser Land verteidigen, aber gleichzeitig auch die fundamentalen Werte der europäischen Demokratie», sagte Klitschko. «Meine Botschaft ist klar: Bitte stellen Sie jegliche wirtschaftliche Beziehung mit Russland ein, weil Putin jeden Euro nutzt, um sein Militär zu verstärken, das auf uns zumarschiert.» 9.31 Uhr: Die ukrainische Regierung hofft nach eigenen Angaben, am heutigen Samstag zehn Fluchtkorridore einrichten zu können, um Zivilisten aus umkämpften Städten zu bringen. Dies teilt Vizeministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk mit. Darunter soll auch einer aus der umkämpften Hafenstadt Mariupol sein. 9.20 Uhr: Die russische Luftwaffe hat in ihrem Krieg gegen die Ukraine nach Angaben aus Moskau mit der Hyperschallrakete «Kinschal» (Dolch) ein Raketenarsenal im Gebiet Iwano-Frankiwsk zerstört. Das unterirdische Munitionsdepot der ukrainischen Luftwaffe in Deljatyn im Südwesten der Ukraine sei am Freitag durch die ballistische Rakete vernichtet worden. Das sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konoschenkow, am Samstag. Im Gebiet Odessa am Schwarzen Meer seien zwei Stützpunkte der militärischen Aufklärung zerstört worden. Überprüfbar waren die Angaben nicht. Es ist das erste Mal seit Beginn des Krieges, dass Russland von dem Einsatz seiner neuen ballistischen Luft-Boden-Rakete «Kinschal» berichtet. Es sei der erste Einsatz im Kampf überhaupt, hieß es. Bisher kamen die Waffen vor allem bei Manövern zum Einsatz – zuletzt wenige Tage vor der Invasion in die Ukraine, die am 24. Februar begonnen hat. Abgeschossen werden die «Kinschal»-Raketen von Kampfflugzeugen des Typs MiG-31K. Sie können nach russischen Angaben Ziele in bis zu 2.000 Kilometern Entfernung treffen – unter Umgehung aller Luftabwehrsysteme. Hyperschallraketen übertreffen die Schallgeschwindigkeit um ein Mehrfaches und fliegen mit mehr als 6.000 Kilometern pro Sekunde. 9.15 Uhr: EU-Katastrophenschutzkommissar Janez Lenarcic hat wegen des Krieges vor einer Hungersnot in der Ukraine gewarnt. «Die Menschen in den belagerten Städten sind apokalyptischen Zuständen ausgesetzt – keine Nahrung, kein Wasser, keine medizinische Versorgung und kein Ausweg», sagte Lenarcic der «Welt am Sonntag». Es sei bereits der Beginn einer Hungersnot zu erkennen. Drei Wochen nach Beginn der «rücksichtslosen Invasion» Russlands sei die humanitäre Lage in der Ukraine bereits kritisch, berichtete Lenarcic. So hätten medizinische Einrichtungen große Schwierigkeiten, die lebensnotwendigen Lieferungen zu erhalten. 9.09 Uhr: Das ukrainische Militär verhängt in Saporischschja eine Ausgangssperre ab 15.00 Uhr MEZ. Sie gelte für 38 Stunden bis zum frühen Montagmorgen, teilt der stellvertretende Bürgermeister Anatolii Kurtiew mit. «Geht zu dieser Zeit nicht raus!» Die Stadt im Süden der Ukraine ist zu einem wichtigen Durchgangspunkt für Flüchtlinge geworden, insbesondere aus der umkämpften Hafenstadt Mariupol im Südosten des Landes. 9.05 Uhr: Der Bürgermeister der westukrainischen Stadt Lwiw, Andrij Sadowyj, hat den internationalen Hilfsorganisationen mangelnde Vorbereitung auf einen russischen Angriffskrieg vorgeworfen. «Nicht eine internationale Organisation war vorbereitet, obwohl seit einem halben Jahr alle von einem möglichen russischen Angriff geredet haben», sagte Sadowyj der «Süddeutschen Zeitung». «Wahrscheinlich, weil die westlichen Analysedienste gesagt haben, dass der Krieg nur zwei Tage dauern und die Ukraine ohne Gegenwehr von den Russen besetzt werde.» Bis heute gebe es keine «effektiven internationalen Notfallpläne». Lwiw liegt nur rund 80 Kilometer von der Grenze zum Nato-Mitglied Polen entfernt. Die Stadt ist seit Kriegsbeginn am 24. Februar zu einem Sammelpunkt für Flüchtlinge, Diplomaten und Korrespondenten geworden. 8.45 Uhr: Das russische Militär hat nach Regierungsangaben Hyperschallraketen für Angriffe im Westen der Ukraine eingesetzt. Mit dem Raketensystem «Kinschal» sei dort am Vortag ein unterirdisches Waffenlager zerstört worden, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau am Samstag. Das Lager mit Raketen und Munition habe sich im Dorf Deljatyn befunden. Die sehr gut zu steuernden «Kinschal»-Raketen können russischen Angaben zufolge alle Luftabwehrsysteme umgehen. Ihr Einsatz war nach Angaben der staatlichen Agentur Ria Novosti ein Novum im Ukraine-Krieg. 8.30 Uhr: CSU-Generalsekretär Stephan Mayer hält neben dem Einfrieren von Vermögen russischer Oligarchen in Deutschland auch das weitergehende Einziehen dieser Werte für eine Option. «In den letzten beiden Legislaturperioden haben wir rechtlich einiges erleichtert, was das Einziehen von kriminell erworbenem Vermögen anbelangt, wenn es Indizien gibt», sagte Mayer der Deutschen Presse-Agentur in München. «Ich habe viel Verständnis für die emotionale Forderung zu sagen: Wer mit und durch Putin groß und exorbitant reich geworden ist, der muss jetzt zur Kasse gebeten werden», so der CSU-Politiker. «Aber es muss nach Recht und Gesetz laufen. Da können wir bei russischen Oligarchen trotz aller Emotionalität keinen anderen Weg gehen», betonte Mayer. «Wenn es rechtlich möglich ist, bin ich der Letzte, der dies nicht befürworten würde.» 8.20 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Auftritt von Kremlchef Wladimir Putin im Luschniki-Stadion in Moskau mit einem Zahlenvergleich zur Invasion der russischen Armee in die Ukraine gekontert. Knapp 100.000 Menschen vor dem Stadion, in der Arena selbst 95.000 Menschen – dies entspreche zusammen etwa der Zahl der russischen Soldaten, die in die Ukraine eingefallen seien, sagte Selenskyj am Samstagmorgen in einer Videoansprache. «Und jetzt stellen Sie sich 14.000 Leichen in diesem Stadion vor, dazu noch Zehntausende verwundete und verstümmelte Menschen.» Dies entspreche den Verlusten der russischen Seite seit Beginn des Kriegs. Selenskyj nahm diese Zahlen, die sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen lassen, zum Anlass, einmal mehr das sofortige Ende der Kampfhandlungen zu fordern. «Der Krieg muss beendet werden, die Vorschläge der Ukraine liegen auf dem Tisch», wurde er von der «Ukrajinska Prawda» zitiert. Putin hatte am Freitag bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit dem Einmarsch in die Ukraine Russlands Armee für ihren «heldenhaften» Einsatz gelobt. Anlass für Putins Auftritt war der achte Jahrestag der Einverleibung der Schwarzmeer-Halbinsel Krim durch Russland am 18. März 2014. 7.41 Uhr: Aus Luhansk soll es am Samstagmorgen nach Angaben des Gouverneurs der Region einen Fluchtkorridor geben. Ab 9 Uhr Ortszeit (8 Uhr MEZ) sollen Evakuierungen und Hilfslieferungen möglich sein, teilt Serhij Gaidaj über den Messengerdienst Telegram mit. 7.07 Uhr: Mit dem gemeinsamen Besuch einer ukrainischen Kirche in Chicago haben die beiden ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und George W. Bush am Freitag ihrer Solidarität mit der Ukraine Ausdruck verliehen. Beide trugen Schleifen in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb und legten Sträuße aus Sonnenblumen vor der Katholischen Kirche Sankt Wolodymyr und Olha nieder, bevor sie einen Moment innehielten. Die Initiative solle ihre «Solidarität mit den Menschen in der Ukraine» zeigen, nachdem das Land im vergangenen Monat von Russland angegriffen worden sei, hieß es in einem auf Clintons Twitter-Account veröffentlichten Video. «Amerika ist vereint mit dem ukrainischen Volk in seinem Kampf für Freiheit und gegen Unterdrückung», hieß es weiter. 5.20 Uhr: Der Vorstandschef der Deutschen Bank, Christian Sewing, warnt davor, zu früh neue Sanktionen gegen Russland zu verhängen. «Wir sollten die verkündeten Sanktionen zunächst einmal wirken lassen», sagte Sewing der «Welt am Sonntag». Ob es schärfere Sanktionen brauche, müsse immer wieder neu überprüft werden. Denn: «Diese Sanktionen haben aber eben auch einen negativen Effekt auf uns, und das müssen wir durchhalten.» Sewing machte gleichzeitig jedoch deutlich: «Wenn es die Bundesregierung für nötig halten sollte, werden wir das mittragen.» 4.15 Uhr: Der Flughafen Tschornobajewka bei Cherson im Süden der Ukraine steht nach ukrainischer Darstellung weiterhin im Mittelpunkt erbitterter Kämpfe. «Wir haben sie dort schon wieder getroffen», schrieb Olexij Arestowitsch, Berater des Büroleiters von Präsident Wolodymyr Selenskyj, am frühen Samstagmorgen auf Facebook mit Blick auf die russischen Truppen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten das russische Militär an diesem Flughafen bereits das sechste Mal überfallen und dem Gegner dort schwere Verluste zugefügt. In einer Serie von lokalen Gegenangriffen und Attacken mit Kampfdrohnen seien seit Ende Februar mehrere Dutzend russische Kampfhubschrauber sowie zuletzt auch ein Gefechtsstand mit ranghohen Offizieren zerstört worden. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. 3.30 Uhr: Deutschland verstärkt nach Angaben von Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze die Hilfen für die Ukraine unter anderem mit schwerem Gerät zur Brandbekämpfung und für den Zivilschutz der Bevölkerung im Krieg. «Wir helfen zum Beispiel mit Feuerlöschgeräten, Sattelschleppern, Stromgeneratoren, Unterkünften für Menschen auf der Flucht und psychologischer Betreuung», sagt die SPD-Politikerin der «Augsburger Allgemeinen» einem Vorabbericht zufolge. Bereits am Freitag sei eine Ladung in das kriegsgeplagte Land geschickt worden. 3.10 Uhr: Angesichts der anhaltenden Kämpfe in der Ukraine warnt die EU-Kommission vor einer Hungersnot in dem Land. «Die Menschen in den belagerten Städten sind apokalyptischen Zuständen ausgesetzt – keine Nahrung, kein Wasser, keine medizinische Versorgung und kein Ausweg», sagte der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic für humanitäre Hilfe und Krisenschutz der «Welt am Sonntag». Die humanitäre Krise in der Ukraine sei heute schon kritisch, sie könne aber noch schlimmer werden. «Diese rücksichtslose Invasion hat vor mehr als drei Wochen begonnen, aber wir beginnen bereits zu sehen, dass eine Hungersnot entsteht.» 2.55 Uhr: Die Direktorin des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Catherine Russell, appelliert angesichts der humanitären Notlage in der Ukraine an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, die Angriffe seiner Armee sofort zu beenden. «Sie müssen diesen Krieg stoppen! Er ist furchtbar. Seine Auswirkungen auf Kinder sind inakzeptabel und abscheulich», sagte Russell der Deutschen Presse-Agentur. Die Menschen vor Ort und die fliehenden Frauen und Kinder seien «vollkommen unschuldig» und hätten mit dem Konflikt nichts zu tun, so Russell. «Sie haben das nicht verdient.» 2.45 Uhr: Nach einem Bericht des US-Wirtschaftssenders Bloomberg überlegt die EU, das beschlagnahmte Vermögen von russischen Oligarchen der Ukraine zur Verfügung zu stellen. Damit solle dann der Wiederaufbau mitfinanziert werden. Die Idee sei noch in einem sehr frühen Stadium und es sei noch keine Entscheidung getroffen worden, werden EU-Offizielle zitiert. Eine Möglichkeit sei, das Vermögen zur Finanzierung von Reparationen zu verwenden, hieß es weiter. Jede Entscheidung darüber, wie mit den Vermögenswerten umgegangen wird, müsse letztendlich von den Mitgliedstaaten getroffen werden. «Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Vermögenswerte nur eingefroren», sagte Eric Mamer, Sprecher von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, auf Nachfrage von Bloomberg. 2.31 Uhr: Nach der erfolgreichen Rettung von mindestens 50.000 Zivilisten aus Kampfgebieten nördlich und nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew bemühen sich die Behörden nunmehr um die Evakuierung der meistgefährdeten Gebieten. «Die Besatzungstruppen erlauben uns nicht, die Evakuierung aus den Brennpunkten fortzusetzen», teilte Olexij Kuleba, Leiter des humanitären Stabes der Region Kiew, in der Nacht zum Samstag auf Facebook mit. Es werde weiterhin alles versucht, die von Kampfhandlungen bedrohten Menschen zu retten. «Wir haben ja immerhin schon 50.000 Menschen aus dem Gebiet evakuiert», ergänzte Kuleba. 2.20 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs auf Telegram haben russische Streitkräfte am Freitag mehr als 40 Luftangriffe durchgeführt und 14 Raketen abgeschossen. Russische Truppen würden nahe Irpin Stellungen halten. In Sumy und Charkiw habe es erneute Versuche einer Offensive gegeben, die russischen Kontingente seien verstärkt worden. Mariupol werden noch immer belagert, ebenso andere Städte in Donesk. Die Ukraine hat Angaben des Militärs zufolge Gegenoffensiven begonnen. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Man habe außerdem zeitweise den Zugang zum Asowschen Meer vor Mariupol verloren, schrieb der Generalstab auf Facebook. 2.15 Uhr: Nach Berichte des amerikanischen Instituts für Kriegsstudien (IWS) hat das ukrainische Militär in der Stadt Mykolayiw im Süden des Landes erfolgreiche Gegenoffensiven führen können. Die Moral der russischen Truppen sinke, so das Institut auf Twitter. Manche würden sich selbst verletzen, um nicht weiter am Krieg teilnehmen zu müssen. Außerdem haben Russland Probleme beim Nachschub von Raketen. 1.20 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland nachdrücklich zu ernsthaften und ehrlichen Gesprächen über eine Friedenslösung aufgerufen. «Sinnvolle Verhandlungen über Frieden und Sicherheit für die Ukraine, ehrliche Verhandlungen und ohne Verzögerungen, sind die einzige Chance für Russland, seinen Schaden durch eigene Fehler zu verringern», sagte Selenskyj am späten Freitagabend in einer Videoansprache. Sollte die territoriale Unversehrtheit der Ukraine nicht wiederhergestellt werden, so werde Russland «ernsthafte Verluste» erleiden. «Es ist an der Zeit, die territoriale Einheit und Gerechtigkeit für die Ukraine herzustellen», so der ukrainische Staatschef. «Ansonsten wird Russland derartige Verluste erleiden, dass es mehrere Generationen brauchen wird, um sich wieder aufzurichten.» Selenskyj bekräftigte seine Forderung nach direkten Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über eine Friedenslösung. «Es ist Zeit, zu reden.» Der Kreml lehnt dies bisher ab, will vorher bei den Verhandlungen mit Kiew den eigenen Vorstellungen entsprechende Inhalte für ein derartiges Treffen schaffen. Die Kriegsparteien führen seit dem 28. Februar Verhandlungen über eine Friedenslösung, zuletzt beinahe täglich über eine Videoschalte. 0.30 Uhr: Die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine sowie ihre staatliche Unabhängigkeit sind und bleiben für Kiew die sogenannten roten Linien bei den aktuellen Friedensverhandlungen mit Russland. Diese seien «unverrückbar», betonte der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk am Freitag in einem Beitrag auf der Webseite der Obersten Rada. Daher könne es nur ein Ergebnis geben: «Das ist unser Sieg.» Stefantschuk ist in die derzeitigen Verhandlungen mit dem Kriegsgegner und den damit verbundenen Entscheidungsprozess eingebunden. 0.23 Uhr: Das russische Militär hat nach Einschätzung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin taktische Fehler in der Ukraine gemacht. Es habe eine «Reihe von Fehltritten» gegeben, sagte Austin am Freitag in einem Interview des US-Senders CNN während seiner Reise nach Bulgarien. Die russischen Soldaten seien in der Ukraine nicht so schnell vorangekommen, wie sie es sich vorgestellt hätten. «Sie hatten sich vorgestellt, dass sie schnell vorankommen und sehr schnell die Hauptstadt einnehmen würden. Aber sie waren nicht in der Lage, das zu tun», sagte Austin. Er gehe außerdem davon aus, dass die Russen taktische Informationen nicht gut einsetzen würden. Auch die Zusammenarbeit der Luft- und Bodenstreitkräfte sei nicht gut. «Es gibt also eine Reihe von Dingen, die wir erwartet hätten, die wir aber einfach nicht gesehen haben.» 0.10 Uhr: Nach Angaben von CNN ist Viktor Tereshchenko, Bürgermeister von Velykoburlutska in der nordöstlichen ukrainischen Region Charkiw, wieder auf freiem Fuß und in einem Krankenhaus. Er war Angaben der Verwaltung zufolge am Donnerstag in Charkiw von russischen Soldaten gefangenen genommen worden. 0.05 Uhr: Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur RIA hat Moskau den ukrainischen Soldaten in Mariupol angeboten, sie zu verschonen, wenn sie ihre Waffen niederlegen. Dieses Angebot habe General Mikhail Mizintsev, Chef der Nationalen Verteidigungskontrolle, unterbreitet. Mitglieder der ukrainischen Azov-Brigade haben auf Twitter deutlich gemacht, dass Mariupol «eine ukrainische Stadt» bleibe und niemand aufgeben werde. 0.00 Uhr: Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) schließt ein militärisches Eingreifen des westlichen Bündnisses in der Ukraine kategorisch aus: «Die Nato wird nicht zur Kriegspartei, dabei bleibt es», sagt sie der «Süddeutschen Zeitung»: «Wir müssen verhindern, dass aus diesem furchtbaren Krieg ein Flächenbrand wird.» Auch die von der Ukraine geforderte Flugverbotszone über dem von Russland angegriffenen Land lehnt sie weiterhin ab: «Die Gefahr wäre unkalkulierbar. Deswegen haben wir so klar entschieden, keine solche Zone einzurichten.» 23.00 Uhr: Der frühere Box-Weltmeister und heutige Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, wirft Russland vor, zu lügen. «Es ist eine Lüge der Russischen Föderation zu behaupten, dass sie nur militärische Ziele angreifen», sagte Klitschko am Freitag im Gespräch mit «Bild». Vielmehr griffen die Russen die ukrainischen Städte an. «Städte wie Irpin, Butscha oder Borodjanka gibt es nicht mehr.» Aus Sicht Klitschkos sei es inzwischen Ziel des russischen Militärs, so viele Zivilisten wie nur möglich zu töten. «Nach solchen Angriffen kann man Russen nur Faschisten nennen, weil sie Frauen, Kinder und Zivilisten umbringen. Die Bilder sprechen für sich.» 21.10 Uhr: Ein Vertreter der ukrainischen Regierung erklärt, am Freitag seien 9.145 Menschen über Fluchtkorridore aus umkämpften Städten evakuiert worden. Knapp 5.000 davon seien aus Mariupol entkommen. Am Donnerstag gelang den Angaben zufolge nur 3.810 Menschen die Flucht aus belagerten Städten. 21.00 Uhr: In der belagerten Stadt Mariupol im Südosten der Ukraine sollen die Kämpfe die Innenstadt erreicht haben. Das habe der Bürgermeister Wadym Bojtschenko einem BBC-Journalisten gesagt, so ein Bericht des britischen Senders. Die Russen seien «sehr aktiv» in der Stadt gewesen. Die Kämpfe mit Panzern und Maschinengewehren würden weitergehen, wird Bojtschenko zitiert. Die Menschen würden sich in Bunkern verstecken. Seinen Angaben zufolge sind 80 Prozent der Gebäude in Mariupol beschädigt oder zerstört,30 Prozent so stark, dass sie nicht wieder aufgebaut werden können. «Es gibt kein Stadtzentrum mehr», so Bojtschenko. 19.51 Uhr: Aus der Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine konnten nach Angaben des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (ICRC) rund 1.000 Menschen fliehen. Mit Bussen seien sie aus der Stadt gebracht worden, schrieb das ICRC auf Twitter. In den vergangenen Tagen flohen bereits Tausende Menschen aus der Großstadt, für die es einen Fluchtkorridor gibt. Die Ukraine wirft Russland vor, Vereinbarungen zu Fluchtkorridoren zu missachten und Zivilisten anzugreifen. 19.40 Uhr: Die ukrainische Armee soll einem Bericht von CNN zufolge die beiden Hauptangriffsrouten für die russischen Streitkräfte blockiert haben. Der US-amerikanische Fernsehsender zitiert den stellvertretenden Generalstabschef Oleksandr Hruzevych.

Continue reading...