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Ukraine-Krieg: Russische Truppen wollen Mariupol „dem Erdboden gleichmachen“

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Die militärische und humanitäre Lage im Ukraine-Krieg spitzt sich zu: die Lage am Donnerstag.
Erstellt: 07.04.2022,14:57 Uhr Von: Tobias Utz, Lukas Rogalla, Karolin Schäfer, Katja Thorwarth, Daniel Dillmann, Tanja Banner, Vincent Büssow, Nail Akkoyun, Lukas Zigo, Andreas Schmid, Andreas Apetz, Sarah Neumeyer Kommentare Teilen Die militärische und humanitäre Lage im Ukraine-Krieg spitzt sich zu: die Lage am Donnerstag. +++ 14.45 Uhr: Die Hafenstadt Mariupol gerät immer mehr unter russische Kontrolle. Die Truppen versuchen laut dem ukrainischen Militärkommandanten Serguuy Volyna, Mariupol „dem Erdboden gleichzumachen“. Das sagte er dem US-Sender CNN. „Wir sind seit mehr als 40 Tagen in Mariupol eingekesselt“, sagte Volyna. „Der Feind ist uns zahlenmäßig und waffentechnisch überlegen, er hat Artillerie vom Meer aus, Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und natürlich Mörser. Es ist schwierig für uns.“ +++ 13.45 Uhr: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann sich vorstellen, dass sich der Ukraine-Krieg weiter zuspitzen könnte. „Wegen der gegebenen Ungewissheiten der gegenwärtigen Lage gibt es keine Sicherheiten, dass der Krieg nicht noch schlimmer werden kann“, sagte Europa-WHO-Chef Hans Kluge am Donnerstag. Die WHO bereite sich auf alle möglichen Szenarien vor. Darunter fielen auch die Behandlung massenhafter Verletzter oder der Einsatz chemischer Waffen. Man gehe davon aus, dass sich die gesundheitlichen Herausforderungen erst verschlimmerten, bevor sie besser würden. +++ 12.30 Uhr: Die Ukraine wirft Russland weitere Kriegsverbrechen an der Zivilbevölkerung vor. In der Kiewer Vorstadt Irpin habe es Gewalt gegen die Zivilbevölkerung gegeben. Das sagte Irpins Bürgermeister Olexander Markuschyn der Zeitung Ukrajinska Prawda. Russische Truppen hätten die Männer von Frauen und Kindern getrennt. „Diejenigen, die ihnen nicht gefielen – und das sind Fakten, es gibt Zeugen –, haben sie erschossen. Diejenigen, die nicht gehorchten, haben sie erschossen.“ Die Toten seien dann absichtlich von Panzern überrollt worden. „Wir haben die Leichen mit Schaufeln vom Asphalt gekratzt.“ Außerdem hätten Russen Irpins Frauen vergewaltigt. „Die russischen Invasoren töteten und demütigten nicht nur Frauen, sondern raubten auch gnadenlos die Wohnungen der Irpiner aus“. Gestohlen worden sei alles — von Waschmaschinen bis Unterwäsche. Aus den nahe gelegenen Städten Hostomel und Butscha waren ebenfalls Gräueltaten gemeldet worden. +++ 11.30 Uhr: Die russischen Truppen haben in der Nacht auf Donnerstag offenbar 48 Angriffe auf die zivile Infrastruktur von Charkiw durchgeführt. Das erklärte die regionale Staatsverwaltung auf Telegram. „Drei Menschen wurden durch den gestrigen Artilleriebeschuss in Balakliia getötet“, sagte Oleh Sinehubov, Leiter der staatlichen Verwaltung. In Balakliia leben rund 30.000 Menschen. Russlands aktuelle Strategie im Ukraine-Krieg scheint auf die Ostukraine um den Donbass zu liegen. „Die Angreifer konzentrieren sich jetzt auf den Osten von Charkiw“, sagte Sinehubov. „Wir sind über alle Manöver und Truppenansammlungen an den Fronten von Izyum und Kupiansk informiert, wo die Russen die Eisenbahn benutzen.“ +++ 11.00 Uhr: Das Stadtzentrum der ukrainischen Hafenstadt Mariupol ist offenbar weitgehend unter russischer Kontrolle. Das erklärten die prorussischen Separatisten in der Ostukraine. Sie seien von russischen Truppen unterstützt worden. „Man kann sagen, dass im zentralen Teil der Stadt die Hauptkämpfe beendet sind“, sagte der Sprecher der prorussischen Kräfte im Gebiet Donezk, Eduard Bassurin, am Donnerstagmorgen im russischen Staatsfernsehen. Nun werde vor allem im Hafen der Metropole am Aswoschen Meer sowie am Stahlwerk Asow-Stahl gekämpft. Seinen Angaben zufolge sollen sich in der von russischen Truppen belagerten Stadt noch rund 3000 ukrainische Soldaten aufhalten. Das ließ sich zunächst nicht überprüfen. Bassurin behauptete zudem, die ukrainischen Kämpfer hätten Unterstützer in der Zivilbevölkerung. +++ 10.30 Uhr: Eine Kleinstadt in der Ostukraine steht offenbar unter russischem Beschuss. Laut ukrainischen Angaben sieht sich die Stadt Popasna Angriffen ausgesetzt. Ziel seien Einheiten der ukrainischen Streitkräfte, teilte der Generalstab in seinem Lagebericht am Donnerstagmorgen mit. Die russischen Truppen wollten so ihre Offensiven auf die Städte Rubischne und Nischnje, nördlich und südlich der Großstadt Sjewjerodonezk im Gebiet Luhansk, wieder aufnehmen, heißt es darin. Bei Nowotoschkiwske, ebenfalls im Gebiet Luhansk, hätten russische Truppen „erfolglos“ versucht, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. In den von russischen Truppen besetzten Gebieten gebe es weiterhin Gewalt gegen die Zivilbevölkerung. Zudem führten russische Einheiten eine „Zwangsumsiedlung“ der Bevölkerung von Mariupol in von ihnen besetzte Gebiete der Region Donezk durch. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. +++ 10.00 Uhr: Russland hat sich offenbar aus weiten Teilen der Ukraine zurückgezogen. Wie das US-Verteidigungsministerium vermeldet hat, haben russische Truppen Kiew und die nördlich davon gelegene Stadt Tschernihiw verlassen. „Wir gehen davon aus, dass alle Russen abgezogen sind“, hieß es aus dem Pentagon.

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