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RWE will Schadensersatz von Lützerath-Aktivisten fordern

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Auch nach der abgeschlossenen Räumung ist das Thema Lützerath noch nicht beendet. In einem Brief beschweren sich Anwohner über die angereisten Aktivisten, „die den ganzen Ort zugeschissen haben“. RWE hat zivilrechtliche Schritte gegen Demonstranten angekündigt. Die Lage in Lützerath im Newsticker.
Einwohner, Tagebau und Besetzung — Was Lützerath explosiv machtRWE will Schadensersatz von Lützerath-Aktivisten
Samstag, 21. Januar, 08.55 Uhr: Nach der Räumung des Dorfs Lützerath im rheinischen Braunkohlerevier hat der Energiekonzern RWE zivilrechtliche Schritte gegen Demonstranten angekündigt. „Natürlich müssen alle Störer mit einer Schadenersatzforderung rechnen“, sagte Konzernsprecher Guido Steffen der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstagsausgabe). Wie hoch diese Forderungen ausfallen könnten, sei allerdings noch nicht zu beziffern. Es liege noch keine endgültige Schadensbilanz zu der Räumung vor.
Die Polizei hatte mehrere Tage dafür gebraucht, das von Klimaaktivisten besetzte Dorf an der Abbruchkante des Rheinischen Tagebaus zu räumen. Tausende Menschen protestierten gegen die Räumung. Nach Angaben von RWE kam es während der Proteste zu erheblichen Sachbeschädigungen, unter anderem an Fahrzeugen und Anlagen des Konzerns. Zudem seien mehrere Brunnen und Schaltanlagen zerstört worden. Die ehemalige Siedlung Lützerath soll einer Erweiterung des RWE-Tagebaus Garzweiler weichen.
Anwohner sauer auf Lützerath-Aktivisten: „Haben den ganzen Ort zugeschissen“
Freitag, 20. Januar, 06.43 Uhr: Die Räumung von Lützerath ist abgeschlossen — die Aufarbeitung noch nicht. Anwohner der kleinen Dörfer rundum den Tagebau in Lützerath haben nach Angaben der „Rheinischen Post“ (RP) einen Brief an Polizeipräsident Dirk Weinspach, Landrat Stephan Pusch und den Erkelenzer Bürgermeister Stephan Muckel geschrieben. Der Tenor: „Wir haben schlichtweg Angst“, zitiert die Zeitung.
Die Aktivisten hätten sich auch in ihren Dörfern — Keyenberg, Kuckum, Berverath und Ober- und Unterwestrich, niedergelassen, als sie für den Lützerath-Protest anreisten. „Sie rennen wie selbstverständlich in zwei Nächten durch die Dörfer, vermummt, schlagen Scheiben ein, beschmieren Wände und feuern Böller ab“, zitiert die „RP“.
Barbara Oberherr — eine Anwohnerin, die laut „RP“ als „Sprachrohr“ der Menschen in den Dörfern fungiert — sagte der Zeitung: „Für uns fühlt es sich an wie in Hitchcocks ,Die Vögel‘. Da rennen nachts 100 bis 200 schwarz Vermummte durchs Dorf, rufen Parolen und werfen Böller. Die haben im Grunde die ganzen Dörfer zugeschissen, an den Häusern und auf den Feldern massive Schäden hinterlassen.“
Bürgermeister Stephan Muckel fasst es gegenüber der “RP» zusammen. „Unzählige Anrufe und Mails“ habe er erhalten. „Ich habe das Gefühl, dass die Stimmung umschlägt.“Letztes Gebäude in Lützerath abgerissen
16.58 Uhr: In Lützerath am Rande des rheinischen Braunkohletagebaus ist am Donnerstag das letzte Haus abgerissen worden. Das teilte der Energiekonzern RWE mit. Man werde aber noch wochenlang mit dem Rückbau der Keller, der Straßen, der Kanäle und der Leitungen zu tun haben, betonte ein Sprecher.
Auch das Ziehen der Baumwurzeln und der anschließende Abtransport werde Zeit in Anspruch nehmen. „Deswegen können wir heute noch lange nicht das Ende des Rückbaus verkünden.“Sanitäterin auf Aktivistenseite: „Lebensgefahr war Ersteinschätzung“
Mittwoch, 18. Januar, 13.28 Uhr: Nach der Behauptung, am Samstag seien Demonstranten bei Lützerath lebensgefährlich verletzt worden, hat eine Demo-Sanitäterin aufseiten der Aktivisten ihre Darstellung erläutert. „Wir können lediglich Verdachtsdiagnosen stellen und solange wir einen gefährlichen Verlauf nicht sicher ausschließen können, gehen wir im Zweifel vom Schlimmsten aus“, sagte Demo-Sanitäterin Iza Hofmann dem „Spiegel“ in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview.

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